Die Gepäckstücke mit Seilen und Schlössern zu sichern hat den Nachteil, dass die Sicherungen manchen erst recht zur Neugier und zum Diebstahlversuch reizen könnte. Ich bin deshalb rasch wieder davon abgekommen.
Ich habe später immer nur das Rad normal abgeschlossen und die Lenkertasche ab- und mitgenommen. Das übrige Gepäck habe ich mit einer selbst gebauten Stoffabdeckung verhüllt, die leicht zu handhaben war. (Gummischnur rundherum im Saum) Ursprünglich sollte die Abdeckung als Regen- und Dreckwasserschutz dienen, weil die Taschen ja selten wirklich dicht sind. Sie hatte aber den feinen Nebeneffekt, dass ein Betrachter nicht sieht, was unter der Plane ist und wie gut oder schlecht man an das Gepäck kommt. Auch Kinder werden nicht verlockt, eine Aussentasche mit Reissverschluss zu öffnen, und wäre es auch nur aus Neugier. Wenn ein Gelegenheitsdieb, weder abschätzen kann, ob da ein teures Reisegepäck, oder nur getragene Socken und ein muffiger Schlafsack zu holen wären, ist das für ihn nicht attraktiv. Wenn er auch noch kaum abschätzen kann, wie leicht oder schwer er an die Ware herankäme, ist das gut für die Sicherheit.
Immer habe ich gut darauf geachtet, wo ich das Rad abstellte. Gut sind belebte Orte, wo der Dieb nicht sicher sein kann, ob ich nicht jederzeit hinter einer Ecke hervortrete oder das Rad ständig im Blick habe. Schlecht sind Bahnhöfe und Einkaufszentren, wo sich die verwahrloste Jugend sammelt und langweilt. Man muss sich klar sein darüber, dass ein dort abgestelltes Reiserad nicht nur Neugier, sondern auch uneingestandene Neid- und Aggressionsgefühle auslösen kann.
Gruss: cevennois