Warum?Sie sind schön und es macht Freude darin zu lesen und sie mit der wirklichen Landschaft zu vergleichen, um zu wissen wo man ist
Gilt natürlich nur für schöne Landkarten.
Schnauf:
3 Stunden hab ich mich jetzt durch diese Diskussion gelesen, wusste gar nicht, daß es hier so interressante Diskussionen gibt.
Habe viel gelacht - es ist lustig, wo die Stellungen verlaufen, sogar mitten durch die Deutsche Bundesbahn.
Wie ihr euch denken könnt, unterstreiche ich voll und ganz bis ins letzte argumentative Detail die technikkritischen Aspekte von Matthias, die er hier in perfekter, differenzierter Form eingebracht hat - bravo!!
Deshalb bin ich hier ja überflüssig.
Natürlicherweise fällt die technikkritische Argumentation im Techniker-Forum auf kargen Boden und provoziert heftige Gegenwehr - ihr habt dem Ärmsten ganz schön die Faust gegeben. Ich wusste gar nicht, daß Matthias so konfliktstark sein kann.
Fühle mich schuldig, nicht schon eher sekundiert zu haben.
Es ist ja nicht so, daß veloträumer das einzig technikkritische Element hier bei den Technikern wäre. Vereinzelt melden sich ja die Schöngeister zu Wort.
Aber Manche/r hat eben nicht die Traute, sich gegen die zehnfache Mehrheit auszusprechen.
Nun:
Ich bin voll und ganz davon überzeugt, daß jedem hier das ihm Genehme und Erreichbare zusteht - Ingenieure und Jugend mit Satellitenortung - Rest (Musiker/Frauen??/Sozialberufe) darf Landkarte behalten.
Man darf übrigens auch ohne eins von zweien fahren: mit Nase.
Ja darf denn das sein? Ich fuhr schon hunderte Nasen-Kilometer am Stück.
Meistens wusste ich nicht, wo ich war. Da ich aber zu essen dabei hatte, war es mir egal.
Ich sah nach Kirchtürmen oder horchte nach Mopeds, wenn eine Straße fehlte (zur Orientierung ein Segen das Geknatter).
Ja - so kann man doch nicht radreisen - was sagen denn da die Nachbarn?
Es ist so:
Die Ängstlichen, aber auch die Administratoren, die brauchen ihre Punkte, damit sie in der unkalkulierbaren Fremde pünktlich zu Tisch kommen (Essen kann kalt werden), der Szenerie mithilfe der Bundesbahn oder gar der Deutschen Lufthansa entfliehen können, wenn es zu schrecklich wird oder auch einfach nur, damit sie wissen, worauf als nächstes die neueste Digitalkamera zu richten ist. Ihr ahnt es: dies sind die typischen GPS-Abonennten, denn die Maschine liefert pünktlich Punkt für Punkt - sekundengenau - atompräzise.
Die Unkalkulierbaren, Wechselwähler und Hans-Guck-in-die-Lufts, denen ist es wurst, wenn sie sich verfahren - sie richten sich neu aus oder aber irren blind und leidend umher, bis Gott der Herr ihnen den neuen Weg weist.
Neuer Weg - neue Perspektive - ungeahnte Augenblicke bieten sich dem Handy-Auge, Nie-Erträumtes zieht an deren Route, Zufallstrack vorbei - wozu braucht es da noch ein POI ?
Auch Nahrung und ein weiches Nachtlager findet sich oft wie von Gottes Hand gegeben - es ist noch immer gut gegangen
Landkarten-Menschen oder gar Ohne-Alles-Radler.
Ich selbst fahre einfach aus Gewohnheit und weil es gut geht nach Papier.
Landkarten fand ich auch immer sehr spannend, war an vielen Orten schon beheimatet und habe als erstes immer dicke Kartenbündel besorgt, die hier noch immer in Sammlerreihen veraktet stehen, weil es damals kein Satellitensystem gab. Das Kartenlesen, was nicht viele Leute gut können (hier im Reiseforum aber schon), hat mir als Knirps schon mein Papa beigebracht, der war bei der Wehrmacht
Ich konnte das immer besser als Binärrechnung.
Den entscheidenden Hint fürs Handling der Papierstapel hat zum Schluß iassu beigetragen:
Man kann das Papier mit einer Schere kleinschnippeln, dann ist es bald federleicht. Den Überblick kann man trotzdem gewinnen. Sicher nichts für bildungskomplex-beladene Mittelstandsbürger (ich zerschneide auch Bücher - den Rest verbrenne ich).
Bei GPS muss man nix zerschneiden.
Ich hatte geliebäugelt vor Jahren zum Spielen. Für die teuren Dinger brauchte man noch einen Compi vom Windo. Den hatte ich nicht. Deshalb kein Etrex.
Jetzt habe ich einen (ein Reservecompi mit Reservewindo für den Notfall). Aber ich habe das alles gründlich studiert und bin zum Ergebnis gekommen, daß das außer Gespiele für mich nicht taugt zur Zeit. Ich brauch ja keine Punkte und orientierungslos bin ich sowieso - trotz Rectanorm-Kompass! Außerdem fehlen die Mittel - an der Krise beißen die Armen.
Also nix GPS für den Schlumpf, welcher veloträumers situativer Radreiseteilnehmer-Analyse darumb voll beipflichtet.
Aber etwas hat es noch, dieses GPS:
Wenn sich ältere Herren erfolgreich mit diesen zukünftigen Weltraumtechniken beschäftigen und ihnen die Funktionen zu entlocken verstehen, werden sie gleich viel genießbarer und ihrer Umgebung verträglicher, als Leute, die ihre Lebensjahrzehnte auf dem technischen Niveau ihrer 28er Jahre zubringen.
Senioren mit Technikbezug bleiben im Leben enthalten.
Deshalb, meine Damen (Ü50): schenkt eurem Liebsten ein Satelliten-Navigationssystem zum Weihnachten und einen Kurs der VHS dazu. Er wird es euch durch ein lange fröhliches Wesen danken!
'Schatz, schön, daß du endlich zurückl bist - hast du alle Punkte gefunden, die dir dein Apparat gezeigt hat?'