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#602044 - 14.03.10 11:07
Die Angst
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Hallo, das ist mein erster Beitrag hier im Forum und ich möchte mich kurz vorstellen. Ich bin Steffen 46 Jahre, komme aus Ostthüringen, leidenschaftlicher Radfahrer, aber, mit meinen bisherigen "langweiligen" Deutschland und ME Touren im Vergleich zu vielen von euch ein Waisenknabe, was die ganz große Touren betrifft.
Ich werde mich deshalb hier eher als stiller Mitleser betätigen und mich so an die großen Reisen rantasten
Und da ist auch schon mein Problem (und v.a. das Problem meiner Frau als pot.Mitfahrer) Die Angst. Angst vor Raub,Diebstahl, Überfällen, oder vielleicht wg. der paar Dollar die man mitführt sogar erschlagen zu werden.
Mit Faszination lese ich hier Berichte wie " mit dem Rad quer durch Afrika zur Fußball- WM, durch den Nahen Osten, Äthiopien, Pakistan, Iran, Irak, Fernost ... u.s.w. Keine Frage so unbeschreiblich schön die Landschaft, so nett auch die meisten Menschen sein mögen, ich würde mir nicht zutrauen solche Länder mit dem Rad zu bereisen. Oder sehe ich alles zu schwarz?
Wie sind euere Erfahrungen in den verschiedenen Ländern? Welche Länder sind sicher und welche sollte man besser meiden (ja ich weiß schon, ich kann auch in meinem Kuhnest einem Verbrechen zum Opfer fallen)
V.a. würden mich Erfahrungen auf der Strecke Balkan - Vorderasien - Pakistan - Indien interessieren. Auch im Hinblick auf Religion, Bettler, Armutsviertel, Überfälle, Bandenkriminalität ...
Gruß Steffen
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Geändert von Steffen/Ostthüringen (14.03.10 11:08) |
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#602046 - 14.03.10 11:18
Re: Die Angst
[Re: Steffen/Ostthüringen]
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Steffen - Hallo und Willkommen! - nichts wirds so heiß gegessen, wie es gekocht wird. Von besonders "heiß" (=scharf gewürzten) gekochten Speisen vielleicht mal abgesehen. Man ist heutzutage viel zu oft eine Art Opfer der multimedialen Berichterstattung und egal wo man hinhört oder liest, überall scheint es total gefährlich zu sein und bedrohlich. Am besten scheint es zu sein, das man das Haus nicht mehr verlässt und nicht mal mehr die Tür öffnet. Das reale Leben aber sieht anders aus. Und am besten versteht man wie es wirklich ist, wenn einfach mal losfährt. Das gefährlichste ist meines Erachtens beim Radfahren aber, der Straßenverkehr. Und man fährt am besten halt mit offenen Augen und Ohren, nicht nur wegen der Autos, sondern weil man dann auch seine Umgebung besser wahrnimmt. Raub, Diebstahl - am ehesten hört man hierzulande, aber auch aus Italien, Frankreich usw. von so etwas, bei Leuten die auf Zeltplätzen und damit in scheinbarer Sicherheit waren. Mein Rat: einfach losfahren und sich keinen allzu dicken Kopf darum machen. Planen, informieren und Erfahrungen anderer erfragen, ja, aber nicht von medial inszenierter Panik einfangen lassen.
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Dif-tor heh smusma! \\//_ - Lebe lang und in Frieden. Und für Radfahrer: Radel weit und ohne Platten. In dem Sinne meint Jochen: Das Leben ist hart. Mit und ohne Oberlippenbart. | |
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#602047 - 14.03.10 11:20
Re: Die Angst
[Re: Steffen/Ostthüringen]
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Hallo Steffen, ich bin auch nicht der Profiradler wie die meisten hier sondern auch nur ein Gelgenheitsradler in Deutschland bzw. nahen europäischen Ausland. Soviel was das Radeln an sich betrifft. Die weite Welt habe ich ohne Fahrrad bis in die hinterste Ecke gesehn. Lieber Steffen, Angst ist der schlechteste Partner und der schlechteste Begleiter im Leben überhaupt! Traue Dir zu, und bilde dein Rückrat, für die tollsten Touren und Erfahrungen mit und ohne Fahrrad zu machen. Natürlich mußt Du Dir mal Gedanken machen was kommen könnte, aber davor so zurückzuschrecken das Du gar nix machst ist bestimmt verkehrt. LG Markus ( der mit seiner angstlosen Art in Burma fast im Knast gelandet wäre )
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Gruss Markus Forza Victoria !
When nothing goes right -> go left! | |
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#602054 - 14.03.10 11:49
Re: Die Angst
[Re: Steffen/Ostthüringen]
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Hallo Steffen, ich bin zwar von Haus nicht so ängstlich, aber gewisse Vorurteile hätten mich auch beinahe von meiner Reise Budapest-Schwarzes Meer abgehalten. Und letztlich war es eine provokante Bemerkung in irgendeinem Beitrag, die mich nachdenklich und dann auch mutig genug gemacht hat, das "Abenteuer" zu wagen. Und ich kann nur sagen, es war wie ein Befreiungsschlag: zum einen überhaupt die Erfahrung zu machen, alleine einen so langen Urlaub zu gestalten, dass dann auch richtig toll zu finden und auch durch Gegenden zu fahren, die eben durch besagte Vorurteile "belastet" sind. Und wie hier auch schon weiter oben geschrieben wird, nichts wird so heiss gegessen, wie es gekocht wird. Gesunder Menschenverstand und ein selbstbewusstes Auftreten sind meiner Meinung nach gute Voraussetzungen.
Viel Freude bei einer ersten grossen Tour und gutes Gelingen, noch einen schönen Sonntag herzliche Grüße Ute
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Reisen ist tödlich für die Vorurteile (Marc Twain) | |
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#602077 - 14.03.10 13:11
Re: Die Angst
[Re: Steffen/Ostthüringen]
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Salve Steffen, willkommen im Forum. Ich kann meinen Vorrednern nur zustimmen: einfach losfahren und probieren - Eure positiven Erfahrungen werden um ein vielfaches überwiegen! Um Deiner Frau die Sorgen zu nehmen und etwas Erfahrung aufzubauen wäre es vielleicht hilfreich, erstmal im "ganz nahen" Osten anzufangen: Tschechien, Slowakei, Polen etc.
Viel Spaß beim Entdecken! Kathrin
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#602142 - 14.03.10 16:47
Re: Die Angst
[Re: Steffen/Ostthüringen]
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Hallo Steffen, ich bin ja mit dem Rad aus Europa noch nicht rausgekommen und da war ich auch nur im sogenannten Westen. Aber wild gezeltet hab ich oft wenn ich allein unterwegs war (mit Gattin siehts anders aus). Angst hatte ich da noch nie, vor wem auch? Radfahrer gelten bei den meisten Leuten als arme Schlucker, bei denen ist eh nichts zu holen. Das manches Reiserad mehr wert ist als ein vor der Abwrackprämie gerettetes Auto wissen viele nicht. Mitten im Wald hockt kein Räuber und wartet auf nen Radler
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#602162 - 14.03.10 17:25
Re: Die Angst
[Re: Steffen/Ostthüringen]
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Hallo Steffen,
ich bin was die Auswahl meiner Reiseziele angeht auch extrem konservativ. Nicht so sehr weil ich Angst vor Überfällen habe, das kann einem wohl tatsächlich überall passieren. Sondern weil Dinge wie eine Landessprache, die mir völlig fremd ist oder eine nicht bis spärlich vorhandene touristische Infrastruktur Stress für mich bedeuten. Und Stress möchte ich mich im Urlaub nicht aussetzen.
Dabei ist m.E. relativ unbedeutend, ob deine Änste real sind oder ob mein Stressempfinden der Norm entspricht. Urlaub ist zur Erholung da, da sollte man tun, was einem angenehm ist. Erleben kann man auch direkt vor der Haustüre etwas, vielleicht sollten wir uns abgewöhnen, das was nahe da und leicht erreichbar ist, für weniger wertvoll zu halten.
Gruß Martina
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#602197 - 14.03.10 18:33
Re: Die Angst
[Re: Steffen/Ostthüringen]
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Hallo Steffen, und willkommen in der Veloreise-Community. Damit die Grundlagen klar sind: Ich radele nur im europäischen Vorhof der Welt. Mit 20 wollte ich die Welt erobern, dazu kam es nicht, mittlerweile ist es mir wichtiger, das Vertraute besser kennenzulernen.
Bevor du dir Kopfzerbrechen über die einander widersprechenden Einschätzungen über eine Route zwischen Balkan, Vorderem Orient den Maharadschas machst, solltest du dir über deinen eigenen Horizont klar werden. Wie groß ist deine Neugier, und dabei auch sehr viel Neues kennenzulernen (Sprachen, Gesetze, Mentalitäten)? - Wie groß ist deine Energie, auch mit schwierigen, unerwarteten Situationen fertig zu werden? - Wieviel Verzicht im Hinblick auf das gehobene europäische Lebensniveau kannst du verkraften? - Wieviel Toleranz bringst du mit, wenn du mit den Eigenheiten anderer Völker und Staaten konfrontiert wirst? - Wie wichtig sind dir die Werte, mit denen du selbstverständlich hier lebst, die aber woanders nicht selbstverständlich sind?
Wer auf den Spuren von Marco Polo oder Alexander von Humboldt wandeln möchte, muss das heimische Schneckengehäuse und sein moralisches Schwert zu Hause lassen. Alles ist möglich, aber nicht mit jeder Einstellung. Die richtige Balance muss jeder für sich selbst finden.
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#602272 - 14.03.10 23:11
Re: Die Angst
[Re: Steffen/Ostthüringen]
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ein Problem (und v.a. das Problem meiner Frau als pot.Mitfahrer) Die Angst. Angst vor Raub,Diebstahl, Überfällen, oder vielleicht wg. der paar Dollar die man mitführt sogar erschlagen zu werden.
Mit Faszination lese ich hier Berichte wie " mit dem Rad quer durch Afrika zur Fußball- WM, durch den Nahen Osten, Äthiopien, Pakistan, Iran, Irak, Fernost ... u.s.w. Keine Frage so unbeschreiblich schön die Landschaft, so nett auch die meisten Menschen sein mögen, ich würde mir nicht zutrauen solche Länder mit dem Rad zu bereisen. Oder sehe ich alles zu schwarz?
Wie sind euere Erfahrungen in den verschiedenen Ländern?
Ungeheuer hilfreich ist eine gute Reisevorbereitung. Dazu gehören für mich u. a. Sprachkenntnisse. Damit kann man unter Umständen einige Risiken minimieren. Dazu gehört auch, die eigene Physis genau untersuchen zu lassen: Ein Zahn mit Karies kann Dir z. B. das Leben genau dann zur Hölle machen, wenn im Umkreis von 600km keine Zahnarzt zu finden ist, und schon gar keiner, der nach unseren Standards arbeitet. Also solche Zeitbomben lieber vorher behandeln lassen. Werden die Länder "exotischer"/"wilder" oder die Gegenden abgelegener, muss man ein objektives/statistisches Risiko in Kauf nehmen. Das ist so ähnlich wie bei Bergtouren ... wunderschön, aber selbst erfahrene, perfekt vorbereitete Bergsteiger erwischt es regelmäßig. Berichte und Erfahrungen bekommst Du bevorzugt von denen, die ohne "größere Probleme" wieder zurück kamen. Und da wirst Du öfters hören, alles halb so wild, oder das AA übertreibt. Vielleicht aber hat der jeweils Reisende nur Glück gehabt? Leider gibt es keine Möglichkeit, das heraus zu finden.
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#602278 - 15.03.10 04:53
Re: Die Angst
[Re: Steffen/Ostthüringen]
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Hallo Steffen,
na, ist die Angst jetzt weg?????????
Markus
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Gruss Markus Forza Victoria !
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#602284 - 15.03.10 06:44
Re: Die Angst
[Re: tkikero]
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Werden die Länder "exotischer"/"wilder" oder die Gegenden abgelegener, muss man ein objektives/statistisches Risiko in Kauf nehmen. Das ist so ähnlich wie bei Bergtouren ... wunderschön, aber selbst erfahrene, perfekt vorbereitete Bergsteiger erwischt es regelmäßig.
Radreisen ist weit weniger gefährlich als Bergsteigen hier aus dem Forum ist noch keiner verschwunden und es hat auch noch keinen erwischt. Da man beim Rad immer auf einer Straße oder Piste ist, ist das Risiko bei einer Verletzung auch wesentlich geringer als in der Eiger-Nordwand oder dem K2. Es gibt tatsächlich unterschiedliche Länder mit unterschiedlichem Risiko, da muß man sich vorher informieren. Exotisch heißt aber nicht zwangsläufig höheres Risiko. Da eines der größten Risiken der Verkehr ist, sind einige exotische Ziele sogar deutlich sicherer als Deutschland, da viel weniger Verkehr.
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***************** Freundliche Grüße | |
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#602299 - 15.03.10 08:16
Re: Die Angst
[Re: HyS]
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Steffen, klein anfangen in der Umgebung und dann mit steigendem Mut und Erfahrung die Distanzen und die Entfernung steigern. Die Menschen sind das Faszinierende auf Reisen, deshalb zumindest Grundkenntnisse einer fremden Sprache sich aneignen. Keine falsche Exotik sich zu eigen machen, weniger ist mehr und in Deutschland und drumherum gibt es vieles per Rad zu entdecken. Man muß nicht überall gewesen sein; wie schon gepostet :Einfach losfahren der Ratschlag von einem (zeitweisen) Rucksack- und Fahrradtramp.
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Der Umweg ist das Ziel und alle Berge im Durchschnitt flach ! | |
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#602302 - 15.03.10 08:27
Re: Die Angst
[Re: Steffen/Ostthüringen]
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Hi Steffen,
ja Du siehst das zu schwarz.
Prinzipiell kommen alle Länder für den Einstieg in Frage, wo das Auswärtige Amt keine Reisewarnung ausspricht.
Ansonsten gilt halt sich langsam vorwärts zu wagen. Radreisen in Europa, wo man die Sprache nicht spricht (Beispiel Spanien), Radreisen in Europa, auf anderem Wohlstandsniveau (Beispiel ehemaliger Ostblock), Richtung Vorderasien mal 'ne Radreise in der Türkei machen. Mit Erfahrung/Selbstvertrauen lassen sich Situationen viel besser einschätzen.
Ehrlich gesagt sind die Menschen i.d.R. so freundlich, dass Du vor Ort nicht an Angst denkst.
Religion: Diskussion am besten vermeiden. Kirchen/Tempel/Moscheen sind Orte, wo einem geholfen wird (z.B. wenn es kein Zimmer mehr gibt) Bettler: Da soll sich jedes Land selber drum kümmern - agressive Bettler sind mir noch nicht untergekommen. Armutsviertel: Slums gibt's nur an den Rändern von Großstädten (in einer Stunde ist man durch) Überfälle: Sind selten Bandenkriminalität: Ist meistens gegen Einheimische gerichtet und tritt nur in Großstädten auf.
Gruß Thomas
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#602315 - 15.03.10 08:56
Re: Die Angst
[Re: Steffen/Ostthüringen]
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Hallo, ich dem nur beipflichten! Allerdings gehöre ich auch eher in die Kategorie "Gelegenheitsfahrer". Wenn ich mit dem Fahrrad unterwegs bin, dann freut es mich einerseits in möglichst einsamen Gegenden zu sein. Ich bin aber von Natur aus zwischendurch auch sehr gerne alleine ( jedoch nicht griesgrämig ). ABER das Treffen von Menschen finde ich immer sehr interessant. Die meisten Leute reden gerne und hören gerne zu ... und je ungewöhnlicher die Geschichte desto aufmerksamer der Zuhörer. Ich finde dieses Nehmen und Geben gehört unbedingt dazu. Zuhause bleiben birgt auch Risiken - Du nimmst sie nur nicht mehr so sehr war, weil es deine gewohnte Umgebung ist und du dich in ihr sicher fühlst. Das ist antrainiert! Hast Du noch nicht davon gelesen, dass Leute nachts in offenstehende Fenster einsteigen und Menschen IN IHERER Wohnung ausrauben. Zum Teil passiert das deshalb WEIL die Leute sich in ihrer Wohnung so sicher fühlen - da macht man leicht Fehler! Bei einem Fussballspiel drohen große Gefahren, in der U-Bahn od. anderen Verkehrsmitteln überfallen zu werden - unter den Augen seiner Mitmenschen - gehört zur Tagesordnung. Davon kannst Du jeden Tag in den Zeitungen lesen od. es dir im Fernsehen anschauen (wenn ich einen Horrorfilm sehen will dann schaue ich die Nachrichten). Aber dennoch glaubt man in der Nähe seiner Wohnung od. in der Wohnung sicherer zu sein als anderswo. Das liegt an der Routine der Situationen. Genau diese Routine kannst du erwerben, wenn Du öfters unterwegs bist. Du wirst allerdings immer wachsamer bleiben, weil deine Umgebung sich ändert, was das Risiko eigentlich noch geringer machen sollte. Wenn man die Leute freundlich anspricht haben sich bisher immer gute Gespräche ergeben. Aus der bloßen Frage nach dem Weg haben sich schon Unterhaltungen ergeben, deren Inhalt mir jetzt noch besser im Kopf ist als der des Fernsehprogramms von gestern. Sicherlich muss man für sich abwägen wo man hin möchte und wie dort die allgemeine Lage ist. Das Risiko suchen würde ICH nicht - die Gefahr sucht dich persönlich aber auch nicht unbedingt ... und DEINEM Schicksal entgehst Du letztendlich nicht (auch nicht wenn Du im Wohnzimmer bleibst ). Wenn du gar in einer sehr einsamen Gegend unterwegs bist, dann ist das Risiko schonmal sehr reduziert - sind ja nur wenig Menschen da . Klar mag die Gelegenheit die ein od. anderen auf die Idee bringen:"Hey, dem Typ hauen wir mal was aufs Maul und beklauen ihn dann ..." - kann aber überall passieren. So oft hört man davon nicht ...nicht in den Nachrichten und auch nicht hier im Forum! GOTT SEI DANK Tschüss Ralf
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"Die Welt..." sagt im Aquarium der Vaterfisch zu seinem Filius, "Die Welt ist ein großer Kasten voller Wasser!" | |
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#602328 - 15.03.10 09:47
Re: Die Angst
[Re: Steffen/Ostthüringen]
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Oh, danke für die vielen netten und schnellen Antworten. Der Grundtenor dieser Antworten ist aber eigentlich immer der Gleiche: Nicht so viel grübeln - erstmal langsam rantasten - gut vorbereiten - losfahren. (komischerweise hat überhaupt keiner von irgendwelchen selbsterlebten Schwierigkeiten dieser Art berichtet)
Klar, wenn ich's mir recht überlege, eine andere Reaktion hätte in diesem Forum, von Leuten welche die ganze Welt mit dem Rad umrunden auch nicht kommen können. In einem Forum voller "Positiver Verrückter" bei denen das Glas generell immer halb voll ist, können eigentlich auch keine anderen Antworten kommen. (wohltuend, da ich im Alltag von manch' "engstirnigen" Zeitgenossen umgeben bin.)
Ich werde mich also langsam an andere Regionen rantasten, meinen Horizont erweitern, (vielleicht finde ich hier auch mal den einen oder anderen Mitradler) und wer weiß, vielleicht klappt's dann irgendwann sogar mit den ganz großen Traumtouren. Denn so eine große "Angstmemme die sich kaum aus der Tür raus traut", wie hier vermutet wird bin ich ja nun auch nicht.
Gruß Steffen
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#602332 - 15.03.10 09:55
Re: Die Angst
[Re: Steffen/Ostthüringen]
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Beiträge: 17.992
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(komischerweise hat überhaupt keiner von irgendwelchen selbsterlebten Schwierigkeiten dieser Art berichtet) Es gibt in den Tiefen dieses Forums schon einige Berichte über Überfälle. Und auch einige Berichte von Radreisen, die keinen Spaß gemacht haben, weil Land und Leute doch 'exotischer' waren als erwartet. Klar, wenn ich's mir recht überlege, eine andere Reaktion hätte in diesem Forum, von Leuten welche die ganze Welt mit dem Rad umrunden auch nicht kommen können. In einem Forum voller "Positiver Verrückter" bei denen das Glas generell immer halb voll ist, können eigentlich auch keine anderen Antworten kommen Das muss aber nicht immer positiv sein. Ich kann mir schon auch vorstellen, dass sich in dieser Umgebung nicht jeder traut, von subjektiv negativen Erfahrungen zu berichten. Ein gewisser Gruppendruck existiert auch und gerade bei 'positiv Verrückten'. Martina
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Off-topic
#602333 - 15.03.10 09:58
Re: Die Angst
[Re: Steffen/Ostthüringen]
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Hallo Steffen Du brauchst auch keine Angst vor diesem blinkenden Brief haben, ganz oben auf deinem Monitor, direkt neben "Meine Ausrüstung", das ist nur eine PN = Persönliche Nachricht. Gruß Mario
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#602339 - 15.03.10 10:17
Re: Die Angst
[Re: Steffen/Ostthüringen]
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Um Dein Muffensausen zu verstehen, wie weit reichen eigentlich deine Reiseerfahrungen ohne Fahrrad?
Falk, SchwLAbt
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#602341 - 15.03.10 10:23
Re: Die Angst
[Re: Steffen/Ostthüringen]
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Hi, (komischerweise hat überhaupt keiner von irgendwelchen selbsterlebten Schwierigkeiten dieser Art berichtet)
Soll ich? Nein. Hatte schon: - Überfall - Unfall (mit defekten Rad anschließend) - Verletzungen (selbst und Mitradler) - unheimliche Slumdurchfahrten - etc. Gruß Thomas
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#602356 - 15.03.10 10:54
Re: Die Angst
[Re: Steffen/Ostthüringen]
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....und das man mir mein Drahtesel umgeworfen hat weil ich ihn ganz vorsichtig an eine Wand lehnte ( um mich für den folgenden Wolkenbruch zu wappnen)wollte ich auch nicht erzählen.
LG
Markus
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Gruss Markus Forza Victoria !
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#602382 - 15.03.10 12:05
Re: Die Angst
[Re: Steffen/Ostthüringen]
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Ich habe inzwischen einige, richtig tolle Abenteuerradreisen in fernste Länder unternommen, aber meine erste Radreise war von Stuttgart nach Basel über den Schwarzwald. Dann kam sehr viel Alpen, dann Norwegen und danach wurde es immer exotischer. Rantasten ist am besten.
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***************** Freundliche Grüße | |
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#602390 - 15.03.10 12:20
Re: Die Angst
[Re: HyS]
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Radreisen ist weit weniger gefährlich als Bergsteigen hier aus dem Forum ist noch keiner verschwunden und es hat auch noch keinen erwischt. Da wär ich mir jetzt nicht so sicher - angenommen, ich wäre vorhin von einem durchgeknallten Autofahrer umgenietet worden, hätte das Forum wahrscheinlich nie davon erfahren. Ich hab noch kein Testament geschrieben, in dem steht, dass das Radreiseforum informiert werden soll. Und hier wurden ja durchaus schon Berichte von tödlich verunglückten Radfahrern verlinkt; mir fallen da gerade zwei Fälle aus NZ ein.
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#602393 - 15.03.10 12:24
Re: Die Angst
[Re: Tandemfahren]
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Das passt. Die größte Gefahr sehe ich auch darin, in einem Verkehrsunfall verwickelt zu werden.
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Off-topic
#602402 - 15.03.10 12:34
Re: Die Angst
[Re: Tandemfahren]
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Beiträge: 7.490
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Hi,
warst Du vorhin auf Radreise? Die Gefahr beim Alltagsradeln zu verunglücken halte ich für 10x höher als auf Radreise.
Gruß Thomas
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#602415 - 15.03.10 13:12
Re: Die Angst
[Re: Steffen/Ostthüringen]
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Unterwegs in Deutschland
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Hallo Steffen, wichtig ist neben rudimentären Sprachkenntnissen auch die Mentalität der Menschen in den zu bereisenden Ländern. Wir Europäer können uns oft nur schwer in diese hinein versetzen. Werde Dir vorher über den dort herrschenden Lebensstandard klar. Auch die Preise für Lebensmittel und Hotel / Übernachtung sollten bekannt sein um ev. Abzocke zuvorzukommen. Immer nützlich ist eine gute Menschenkenntnis und ein gesundes Misstrauen. Bisherige Vorkommnisse: Ich bin in 30 Jahren Zweiradreisen nur einmal bestohlen worden, war aber auch z.T. meine Schuld. Unfall in Afrika , Rückreise wurde durch die gelben Engel organisiert. Gruß Peter
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Die gefährlichste Weltanschauung ist die Weltanschauung derjenigen, die die Welt nie angeschaut haben. ( Humboldt ) | |
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Off-topic
#602416 - 15.03.10 13:24
Re: Die Angst
[Re: Tandemfahren]
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Beiträge: 17.337
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Ich hab noch kein Testament geschrieben, in dem steht, dass das Radreiseforum informiert werden soll. Doch. Nach geltendem Recht haben die Erben die Pflicht, Personen und Institutionen zu informieren, mit denen der Verstorbene intensiv im Kontakt stand. Dazu gehören auch vom verstorbenen intensiv genutzte Kontakte in der Internet-Community - Foren und Netzwerke wie Twitter etc. Besitzt der Erbe keine PC-Kenntnisse, ist er verpflichtet, jemand dazu zu beauftragen, den Verstorbenen mindestens mit einer kurzen Mitteilung von der Community abzumelden - sofern die Zugangsdaten verfügbar sind. Diese sind ebenso zu suchen wie etwa Geld oder Ausweispapiere des Verstorbenen. Ebenso sind Homepages und Mail-Konten des Verstorbenen abzumelden. Wenn das nicht von außen kontrolliert werden kann, ist das noch kein Gegensatz zu der grundsätzlichen Verpflichtung. Eines ausgesprochenen Hinweises im Testament bedarf es dazu nicht.
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Off-topic
#602425 - 15.03.10 13:54
Re: Die Angst
[Re: veloträumer]
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abwesend
Beiträge: 7.490
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Hi, meine armen Hinterblieben: Keine meiner Zugangsdaten befinden sich lesbar außerhalb meines Gehirns
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Off-topic
#602430 - 15.03.10 14:06
Re: Die Angst
[Re: JohnyW]
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abwesend
Beiträge: 2.996
Unterwegs in Deutschland
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endlich hat auch dieser Fred die richtige Kurve gekriegt....... schmunzel, Jakob
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Ich glaube, dass Gott uns in diese Welt gesetzt hat, um glücklich zu sein und uns des Lebens zu freuen. (Lord Robert Baden-Powell)
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Off-topic
#602433 - 15.03.10 14:13
Re: Die Angst
[Re: JohnyW]
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abwesend
Beiträge: 2.667
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Hallo!
Ob die Diskussion über Testamente und den Umgang mit Hinterbliebenen dem Faden-Ersteller die Angst am Radreisen nimmt, wage ich zu bezweifeln... ;-)
In diesem Sinne: back on topic!
Wir haben auf allen unseren Radreisen in heimischen Regionen, Europa und Übersee keine Situationen erlebt, an denen wir Angst um unseren Besitz oder unser Leben haben mussten.
Die größte Gefahr geht meines Erachtens vom Verkehr aus, dies lässt sich jedoch durch geeignete Routenwahl oder auch Wochentag/Tageszeit minimieren. An einem Sommerferienwochendende über einen Alpenpass kann das Grauen sein, andere haben früh im Jahr und früh morgens die Serpentinen zum Stilfser Joch ohne motorisierten Verkehr erleben dürfen. Eine Großstadt ist sonntag morgens früh deutlich entspannter zu durchradeln als am Werktag zu den Stoßzeiten.
mein Tipp: Fang' dort an, wo du eine gute Infrastruktur und wenig sprachliche Probleme hast, m. a. W. dort wo man auf Radtouristen eingestellt ist, z.B. Flussradwege (Klassiker: Donau bis Budapest). Der Appetit kommt dann beim Essen/Radeln und wer weiß, vielleicht magst du ja dann anschließend weiter fahren bis zum Donaudelta? Und von dort ist es nicht mehr weit nach Istanbul, dann bist du schon auf dem Weg nach China... ;-)
Gruß LUTZ
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Geändert von lutz_ (15.03.10 14:14) |
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