Um es zu präzisieren:
In NL haben größere außerörtliche Nationalstraßen (das sind die meisten) und größere sonstige außerörtliche Straßen eine ziemlich feste Regel: Es gibt entweder benutzungspflichtige Radwege oder *sehr häufig* echte, ausgewiesene Fahrradverbote. Das, was sich viele Autofahrer für DE wünschen oder von dem sie glauben, dass es so ist, je nach IQ und Bildungsstand und Autofanatismus.
In Kiew konnte ich ganz entspannt auf sechs- und achtspurigen kreuzungsfreien Straßen fahren, ohne Stress mit Autofahrern oder Polizei zu haben. Einmal nahm mir ein Autofahrer bei einer Ausfahrt oder Einfahrt die Vorfahrt und hupte mich an. Der hatte ein deutsches Nummernschild.
Ich hoffe, dass Ukraine so fahrradfreundlich bleibt, auch als zukünftiges EU-Land, wenn sie hoffentlich die russischen Besatzer möglichst bald rausschmeißen können. Gerne mit vielen nicht-benutzungspflichtigen Radwegen und Radrouten zusätzlich.
Ich will damit nicht sagen, dass Ihr jetzt alle bevorzugt auf achtspurigen Straßen fahren solltet, auch ich selbst bevorzuge in der Regel etwas ruhigere Straßen. Aber manchmal will ich auch auf größeren Straßen fahren, um zügig voranzukommen oder auch um verschiedene Varianten für eine Route zu fahren. Zeit ist halt auch beim Radfahren in gewissem Maße eine knappe Resource, je nach Anwendungsfall wirkt sich das halt entsprechend aus.
Und ja, man kann große Straßen im Prinzip genausogut wie kleinere fahren, es ist halt etwas lauter, aber das ist es auch wenn man auf kleineren Straßen in dicht besiedelten Gegenden fährt, wo überall der Autoverkehr Krach macht.
Mit einer echten Verkehrswende wird das hoffentlich besser:
- weniger Tempo
- weniger Autos
- weniger PS
- weniger Verbrennungsmotoren
Und wir sollten dann nicht den Zustand anstreben, dass es für Autos paradisische gut ausgebaute verkehrsarme Straßen mit Fahrradverbot gibt und für Radfahrer weiterhin nur das heutige Gebastel.
#StraßenFürAlle