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#1514723 - 15.11.22 18:10
Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal
[Re: salbedo]
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a: Hinten ist immer noch das original-Dot drin und das funktioniert problemlos.
b.:Auch bei einem MTB habe/hatte ich DOT-Bremsen. Da habe ich über 10 Jahre nie gewechselt, nur einmal beim einzigen Mal entlüften etwas abgelassen.
Der Grund bei a. wird sein, daß die Beläge (und vielleicht auch die Scheibe) so weit abgefahren sind, daß die Kolben unten soweit rausgefahren sind, daß der Flüssigkeitsvolumenausgleich darüber ausweicht. Warscheinlich würde sie mit neuen Belägen (und evtl. Scheibe) auch blockieren. zu b. vermute ich, daß du beim "Entlüften" nur abgelassen hast, aber nicht das ganze System mit neuer DOT-Flüssigkeit befüllt hast. Generell ist es bei modernen Fahrradscheibenbremsen so, daß sie im Neuzustand 100% mit Flüssigkeit gefüllt sind und der Ausgleichsbehälter nur in die Richtung vom vollen Ausgleichsbehälter ins Bremssystem Flüssigkeit ausgleicht, um den Bremsbelagverschleiß auszugleichen (die Kolben werden weiter rausgedrückt). Wenn du ein nagelneues und 100% gefülltes Rad ohne zu Fahren ein paar Jahre einlagerst, müssen die Bremsen bei DOT blockieren, da das Flüssigkeitsvolumen durch Wasser zunimmt. Dies passiert auch wenn die Bremse gar nicht benutzt wird (so wie Reifen auch wenn sie kein Loch haben, ganz langsam Druck verlieren, auch wenn das Rad nicht benutzt wird. Ölhydraulikbremsen sind da problemlos. SHIMANO und MAGURA schreiben trotzdem einen regelmäßigen Ölwechsel vor. Ich habe aber bei meinen SHIMANO-Ölhydraulikbremsen aber die Probe aufs Exempel gemacht und 9 Jahre und 60.000km nie gewechselt: Funktion bis zum Schluß absolut problemlos und mit knackigem Druckpunkt. Allerdings kontrolliere ich bei jedem Bremsbelagwechsel den Füllstand im Ausgleichsbehälter und habe zwei oder drei mal ein paar Tropfen SHIMANO-Öl mit einer kleinen Spritze (Einwegspritze mit Nadel aus Apotheke) nachgefüllt. Ein minimaler Ölverlust ist über die Dichtflächen nach einigen Tausend Kilometern an den Kolben normal und unkritisch. Liebe Grüße / Micha
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#1514725 - 15.11.22 18:43
Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal
[Re: FordPrefect]
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Ergänzung (zuerst für Ölbremsen - weiter unten für DOT-Bremsen)
Beim Belagwechsel mobilisiere ich auch immer die Bremskolben: Die alten Beläge raus - die Kolben von außen mit Bremsenreiniger abspülen und wenn der Bremsenreiniger abgelüftet ist, gebe ich ein paar Tropfen Öl (Bremsöl oder Ballistol) an die Kolben im Bereich, wo sie aus den Satteldichtungen schieben und pumpe die Kolben vorsichtig etwas heraus und schiebe sie anschließend vorsichtig mit einem Kunststoffreifenheber wieder zurück. Der Kolben, der sich leichter bewegt wird zurückgehalten (auch mit Reifenheber oder ähnlichem), damit sich der schwergängigere Kolben bewegen muß. Dabei nicht zu weit herauspumpen, denn sonst fallen die Kolben raus und die Sauerei ist groß. Auch bei Keramikkolben ist größte Vorsicht geboten, da sie beim Zurückdrücken nicht verkanten dürfen, denn dann können sie platzen/brechen (Keramik ist extrem spröde!!!). Das Rein- und Rausdrücken wiederhole ich ein paar mal, bis die Kolben wieder "flutschen", drücke sie dann vorsichtig ganz zurück, entfette das Ganze gründlich mit Bremsenreiniger und montiere die neuen Beläge. Wenn das Rad mit der Bremsscheibe wieder montiert ist, pumpe ich die Beläge wieder bis zur Scheibe, justiere den Bremssattel sauber (mittig) und stelle die Bremse schleiffrei ein (manchmal muß die Scheibe etwas gerichtet/zentriert werden). Ganz zum Schluß öffne ich den Ausgleichsbehälter und fülle gegebenenfalls mit einer Spritze ein paar Tropfen Öl nach.
Bei DOT gehe ich ähnlich vor: Zur Mobilisierung darf hier aber kein Öl verwendet werden, sondern ein oder zwei kleine Tropfen DOT. Danach alles wieder reinigen und die DOT-Flüssigkeit komplett wechseln (das abschließende Ausgleichsbehälter kontrollieren/auffüllen wie bei den Ölbremsen entfällt bei DOT, da ja die ganze Flüssigkeit gewechselt und entlüftet wird.
Zum Reinigen des Arbeitsbereichs nehme ich sowohl bei DOT- als auch bei Ölbremsen immer Bremsenreiniger....
Bei beiden Systemen hänge ich das Rad so in den Ständer, daß die Leitungen immer leicht ansteigend verlaufen, so daß eventuelle Luftbläschen im System während des Entlüftens und Belagwechsels frei im System nach oben wandern können (manchmal hängt das Rad dabei senkrecht, da viele Leitungen in Auf-und Abwärtsbögen am Rad verlegt sind und sich sonst Syphons bilden, in denen die Luftbläschen hängen bleiben würden....
Geringe Mengen Luft im Bremshebel sind unkritisch, da sie sich immer oben im Ausgleichsbehälter sammeln und meist noch genug Flüssigkeit darunter ist, weshalb die Luft nicht vom Druckkolben angesaugt wird.
Bei SHIMANO-Ölbremsen entferne ich diese Restluft aus dem Ausgleichsbehälter, indem ich die Ausgleichsbehälterdeckelschraube öffne und mit einer kleinen Spritze mit Nadel solange nachtropfe, bis keine Luft mehr im Ausgleichsbehälter ist (dabei ein paar mal ganz leicht Pumpen).
Scheibenbremsen sind kein Hexenwerk, aber da man nicht reinschauen kann, sind sie etwas schwerer zu durchschauen als Bowdenzugbremsen. Aber Hydraulik ist auch nur Mechanik und viel einfacher zu verstehen, als Elektronik in Chips.....
Liebe Grüße / Micha
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Geändert von FordPrefect (15.11.22 18:48) |
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#1514726 - 15.11.22 19:00
Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal
[Re: FordPrefect]
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Wenn ich so was mal machen muss, weiß ich jetzt wo es steht Aber dem unvoreingenommen Leser wird verständlich sein, dass man den Hilfesuchenden, der das nicht selbst kann, sonst würde er es ja machen, auf die Werkstatt verweisen muss. Aber die Frage: ist die Art der verwendeten Bremsflüssigkeit an der Bauart der Bremse zu erkennen, steht das irgendwo aufgeprägt oder muss man sich die Dokumentation der Bremse suchen?
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#1514727 - 15.11.22 19:30
Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal
[Re: Uwe Radholz]
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Normalerweise steht das aufgedruckt in der Nähe der Entlüftungsschraube
Mag zwar Ausnahmen geben aber eigentlich ist das Standard
Eigentlich haben bis auf Shimano alle Hersteller Video Tutorials auf YouTube eingestellt
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Geändert von Sickgirl (15.11.22 19:33) |
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#1514740 - 15.11.22 22:53
Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal
[Re: FordPrefect]
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SHIMANO und MAGURA schreiben trotzdem einen regelmäßigen Ölwechsel vor. Hm, und wo steht das? Bei mir haben es beide Hersteller noch nicht getan. Im Gegenteil, Magura betonte immer, dass ein Hydraulikölwechsel nicht erforderlich wäre. Ich hätte auch noch grünes Öl, wenn der dazugehörene Traktor nicht überraschend an ein anderes und mir nicht bekanntes Bw abgegeben worden wäre. Die Bremse war noch eine alte Niederdruck-Julie und sie tat es ohne Mucken bis zur letzten Fahrt.
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#1514743 - 16.11.22 05:30
Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal
[Re: Falk]
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Bei Shimano im Handbuch, wenn sich das Öl verfärbt hat muss es getauscht werden
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#1514745 - 16.11.22 07:01
Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal
[Re: Sickgirl]
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Woher weiß ich, welches im Einzelfall die Originalfarbe des Öls war?
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#1514746 - 16.11.22 07:04
Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal
[Re: Wendekreis]
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Wenn ich anfange nach der Bremse zu schauen wäre es sehr clever schon frische Brensflüssigkeit griffbereit zu haben
Dann kann man ja vergleichen
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#1514751 - 16.11.22 08:19
Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal
[Re: Uwe Radholz]
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Man korrigiere mich, aber bis auf wohl wenige Ausnahmen ist das recht herstellerspezifisch: Compagnolo, Magura, Shimano: Mineralöl SRAM: DOT
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Komm wir grillen Opa. Es gibt Koch und Suppenfleisch! Satzzeichen können Leben retten. | |
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#1514753 - 16.11.22 08:30
Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal
[Re: derSammy]
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So, mein hoffentlich, letztes Update zu unseren Bremsen:
Gestern habe ich noch einmal, wenn auch kürzer, den Drucktest gemacht. (Bremshebel länger auf Druck gebracht, damit Flüssigkeit bei den Undichtigkeiten rausgedrückt wird.) Das Seltsame dabei: Im Bereich der Entlüftungsschraube ist gar nichts mehr aus getreten, dort war beim ersten Test alles voll. (Die Schraube war auch beim ersten Ölverlust zu.) Hinter dem rechten Kolben war eindeutig Öl zu erkennen, das dort ausgetreten ist. Wie allerdings Öl vom rechten Kolben auf den linken hinteren Teil des Sattels geraten kann, und das in großer Menge, ist mir nicht klar. Das Tandem ist ja immer gestanden.
Heute früh hat der Radmechaniker den Sattel getauscht, und jetzt hoffen wir, dass die Bremsen mit dem insgesamt 4. Sattel endlich tun, was sie sollen: Bremsen und sonst Ruhe geben.
lg! georg
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#1514798 - 16.11.22 20:29
Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal
[Re: Falk]
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SHIMANO und MAGURA schreiben trotzdem einen regelmäßigen Ölwechsel vor. Hm, und wo steht das? Bei mir haben es beide Hersteller noch nicht getan. Im Gegenteil, Magura betonte immer, dass ein Hydraulikölwechsel nicht erforderlich wäre. Falk - Asche auf mein Haupt: du hast recht ! Ich dachte, ich hätte das irgendwo in den technischen Unterlagen gelesen - aber das war warscheinlich bei den Unterlagen der Getriebeöle (Rohloff - Alfine - Pinion). Ich habe heute beim Magura-Service angerufen und der Kollege von Magura hat zuerst empfohlen 1x jährlich das Öl zu wechseln - er mache das bei seinem Rad auch so. Als ich ihn dann aber gefragt habe, ob dies Vorschrift sei, wollte er erst noch genau nachschauen. Eine halbe Stunde später kam dann sein Rückruf: "Magura-Hydraulikbremsöl altert nicht und muß nicht gewechselt werden. Nur wenn Luft im System sei, müsse entlüftet werden!" Bei SHIMANO war die Aussage des Technikers ähnlich : "SHIMANO-Bremsöl muß nicht gewechselt werden, außer es wäre stark verfärbt. Empfehlenswert sei es trotzdem, nach ein paar Jahren mal das Öl zu wechseln." Also habe ich ja bei meinem Rad alles richtig gemacht und 9 Jahre kein Öl gewechselt Liebe Grüße / Micha
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Geändert von FordPrefect (16.11.22 20:32) |
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#1514804 - 17.11.22 04:55
Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal
[Re: FordPrefect]
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Wenn ich die schwarze Brühe anschaue die ich mal bei einem Kollegen beim entlüften gesehen habe kann ich mir nicht vorstellen das das so gut für die Bremse ist.
Mineralöl Bremsen fahre ich jetzt erst wieder seit zwei Jahren aber ich werde das Turnusmäßig kontrollieren und dann bei Bedarf wechseln.
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#1514805 - 17.11.22 05:09
Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal
[Re: FordPrefect]
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Unterwegs in Britisches Territorium im Indischen Ozean
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Lieber Micha,
da merkt man den Profi ... ich muss mich bald wieder mit dem Befüllen von SBs beschaeftigen, da mein Faltreiserad ENDLICH fertig fuer einen Probeaufbau ist. Habe schon einen Horror davor ....
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Liebe Grüsse - Panta Rhei "Leben wie ein Baum, einzeln und frei doch brüderlich wie ein Wald, das ist unsere Sehnsucht." Nâzim Hikmet, Dâvet | |
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#1514816 - 17.11.22 08:02
Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal
[Re: panta-rhei]
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Musst du öfters machen, ich habe in den letzten Wochen vier Stück entlüftet, geht jetzt wie‘s Katzen machen
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#1514859 - 17.11.22 18:09
Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal
[Re: trecka.de]
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Nettes Video - nur an einer Stelle mußte ich lachen:
Um die kleine Entlüfterschraube am Bremssattel zu öffnen, nehmen die einen fetten Rollgabelschlüssel (Engländer): sowas ist wirklich peinlich ! Ein kleiner 8mm Ringgabelschlüssel in guter Qualität sollte in jeder halbwegs ernst zu nehmenden Hobbywerkstatt (immer dabei in meinem kleinen Set am Fahrrad) vorhanden sein, und der sitzt viel besser und kann den Sechskant nicht beschädigen.
Tipp: Je wärmer es in der Werkstatt ist, um so besser fließt das Öl (also besser nicht im Winter in der eiskalten Garage).
Liebe Grüße / Micha
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Geändert von FordPrefect (17.11.22 18:10) |
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#1514880 - 17.11.22 21:38
Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal
[Re: derSammy]
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Gibt es eigentlich Forumistos die das mit der DOT-Wechsel-Frist über die Vorgabe hinaus ausreizen und damit Erfahrung haben? Wie gesagt, etwas Druckablass via Entlüftung hat bei mir gereicht und auch mit Wasser angereichertes DOT bremst ja erst mal, gibt ja sogar Bremsen auf Wasserbasis (BrakeForceOne). Klar, die Theorie mit DOT erreicht Wassersidetemperatur => Ausgasung => schlagartiger Druckpunktverlust ist mir bekannt. Ich war bei der hinteren Bremse mit dem Wechsel der Bremsfluessigkeit eher nachlässig. Nicht, um irgendwas zu sparen, sondern weil ich bei der letzten Wechselaktion nicht mehr genug Zeit hatte, und ich mich anderen Aktivitäten widmen musste. Da ist das DOT jetzt etwas ueber 4 Jahre drinnen und war bis dato nicht (negativ) auffällig. Im Sommer bin hatte ich einen kleinen Ausflug mit dem Zug in Richtung Oslo gemacht, und nach Hause dann über die Berge getreten. Da waren knappe 5000 Höhenmeter dabei, die musste ich auch runter. Keine der Bremsen hatte sich negativ bemerkbar gemacht. Ich habe allerdings die Abfahrten eher gemütlich genommen – durchaus höhere Geschwindigkeiten, aber auch immer wieder kurze Pausen für Fotos etc., sodass die Bremsen nicht wirklich heiss wurden. Sollte mal wieder wechseln. Vorne ists nämlich jetzt auch schon etwas über 2 Jahre alt, und ich habe keine Lust, Fading mal zu erleben. Lg, Adalbert
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#1514884 - 18.11.22 04:51
Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal
[Re: amichelic]
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Meine Erfahrung mit überalterten DOT, die Bremse macht zu bei großer Wärme zu.
Bei mir war es einmal bei einer Mittagspause, das Rad stand in der prallen Sonne und beim losfahren hat die hintere Bremse stark geschliffen. Habe sie mit Wasser erstmal runter gekühlt, dann ging es wieder.
Und natürlich danach die Bremsflüssigkeit gewechselt.
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#1514887 - 18.11.22 06:33
Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal
[Re: Sickgirl]
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Interessant! DOT ist doch nicht hygroskopisch, soweit ich weiß.
Wenn die Flüssigkeit zu genommen hat, ist es bei den HS-Bremsen unseres Fuhrparkes nie auf gefallen. Die älteste Bremsflüssigkeit bei uns ist jetzt 21 Jahre alt, in einer HS 33. Aber ich stelle (die Perfektionisten werden sich vor Unbehagen krümmen!) die Bremsen nie auf 1mm Abstand zur Felge ein.
Intervallbremsen ist bei langen Abfahrten das Mittel der Wahl. Also bremsen, dann laufen lassen, usw. Lernt jeder Ösi in der Fahrschule (wenn er lernt, es gibt sicher auch andere), und es funktioniert idiotensicher, auch mit dem Radl. Bei keiner einzigen meiner vielen Passabfahrten habe ich irgendetwas überhitzt. Das Material zu schonen ist ganz einfach.
lg! georg
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Geändert von irg (18.11.22 06:34) |
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#1514888 - 18.11.22 07:05
Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal
[Re: irg]
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a. Interessant! DOT ist doch nicht hygroskopisch, soweit ich weiß.
b. Wenn die Flüssigkeit zu genommen hat, ist es bei den HS-Bremsen unseres Fuhrparkes nie auf gefallen. Die älteste Bremsflüssigkeit bei uns ist jetzt 21 Jahre alt, in einer HS 33. Aber ich stelle (die Perfektionisten werden sich vor Unbehagen krümmen!) die Bremsen nie auf 1mm Abstand zur Felge ein.
georg
Hallo Georg: zu a.: DOT ist hygroskopisch ! Das ist auch so gewollt, da in KFZ-Bremsen die Bremssättel und Schlauchverbindungen und Bremsleitungen teilweise aus Stahl sind. Stahl würde mit Wassertröpfchen reagieren und rosten, was zu Problemen führen würde. Genau deshalb wurde eine stark hygroskopische Flüssigkeit für diesen Bremsentyp entwickelt. Fahrradscheibenbremsen haben keine rostenden Bauteile, die mit der Hydraulikflüssigkeit in Berührung kommen, deshalb funktionieren sie auch zuverlässig mit nicht hygroskopischer Hydraulikflüssigkeit / Öl. Sie werden aus Aluminium, Kunststoff und Keramik gefertigt. zu b.: HS-Bremsen haben keinen Ausgleichsbehälter und werden auf etwas größeren Abstand zur Felge eingestellt - bei ihnen wird über die Nachstellschrauben am Hebel nachgestellt. Daher fehlt auch viel Flüssigkeitsvolumen, welches sich deshalb auch nicht ausdehnen kann. Scheibenbremsen haben relativ viel Flüssigkeitsvolumen im Ausgleichsbehälter, da sie selbstnachstellend sind und sich dafür das durch den Bremsbelags- und Scheibenverschleiß nötige Nachstellvolumen aus dem Ausgleichsbehälter ziehen. Mehr Flüssigkeitsvolumen nimmt entsprechend mehr Wasservolumen auf, wodurch sich auch die Volumenänderung vergrößert. Und dann ist der Abstand zwischen Bremsbelägen und Scheibe nur hauchdünn. Scheibenbremsen sind sehr logisch, allerdings muß man sich in diese Logik hineindenken. Das ist aber schwerer, als bei offen sichtbaren und dadurch anschaulicheren Funktionskomponenten. Deshalb habe ich mal ein anschauliches Filmchen angehängt, wo erstens die Bremsbelagrückstellung und zweitens die Verschleißnachstellung der Kolben anschaulich gezeigt wird. was stellt den Bremskolben zurück ? Liebe Grüße / Micha
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#1514898 - 18.11.22 07:56
Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal
[Re: irg]
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In der Magura ist ja auch kein DOT sondern Mineralöl. Und das ist in der Tat nicht hygroskopisch
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#1514905 - 18.11.22 08:34
Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal
[Re: Sickgirl]
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Genau, das habe ich übersehen. Unsere hydraulischen Bremsen funktionieren mit Öl.
lg! georg
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#1514936 - 18.11.22 13:58
Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal
[Re: irg]
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Unterwegs in Britisches Territorium im Indischen Ozean
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Intervallbremsen ist bei langen Abfahrten das Mittel der Wahl. Also bremsen, dann laufen lassen, usw. Lernt jeder Ösi in der Fahrschule (wenn er lernt, es gibt sicher auch andere), und es funktioniert idiotensicher, auch mit dem Radl. Bei keiner einzigen meiner vielen Passabfahrten habe ich irgendetwas überhitzt.
Naja, dass hängt aber auch ein bisschen von der Strecke ab: sehr kurvig, steil und kleine Scheiben reichen locker für Fading. Auch auf Asphalt und gerade beim Tandem ...
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Liebe Grüsse - Panta Rhei "Leben wie ein Baum, einzeln und frei doch brüderlich wie ein Wald, das ist unsere Sehnsucht." Nâzim Hikmet, Dâvet | |
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Off-topic
#1514940 - 18.11.22 14:05
Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal
[Re: panta-rhei]
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Intervallbremsen ist bei langen Abfahrten das Mittel der Wahl. Also bremsen, dann laufen lassen, usw. Lernt jeder Ösi in der Fahrschule (wenn er lernt, es gibt sicher auch andere), und es funktioniert idiotensicher, auch mit dem Radl. Bei keiner einzigen meiner vielen Passabfahrten habe ich irgendetwas überhitzt.
Naja, dass hängt aber auch ein bisschen von der Strecke ab: sehr kurvig, steil und kleine Scheiben reichen locker für Fading. Auch auf Asphalt und gerade beim Tandem ... Sehe ich auch so. Ob man laufenlassen kann, hängt sehr stark von der Strecke und auch vom Verkehr ab. Unseren letzten Schlauch haben wir im Schwarzwald zum Platzen gebracht: uns hat ein Auto überholt und ist dann vor uns her geschlichen. Zurücküberholen wäre vielleicht gegangen, aber sehr mutig gewesen. Und eine halbwegs nette Stelle zum Pause machen, bis das Auto weg ist, haben wir nicht gefunden. Da die Abfahrt nicht sehr lang war, haben wir mal gehofft, dass es funktioniert. Wir sind auch noch unten angekommen, gerade als wir dort anhalten wollten, ist der Schlauch mit lautem Knall geplatzt,
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#1514988 - 19.11.22 03:40
Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal
[Re: Falk]
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Siehst, mir hat der hintere Mini-V Felgenkneifer den Arsch gerettet als die vordere Scheibenbremse ausfiel.
Hab in meinem Leben lediglich 4 Felgen durchgebremst, davon 3 beim Cyclocross über stark sandige Strecken. Das war aber noch zu Zeiten als ich mehr hinten bremste. Die andere war eine Mavic Open zw. 40.000 und 50.000 km am damals einzigen Rad.
Unter dem Hintern knackte mir nie eine Felge weg. Gibt x Möglichkeiten das vorher eine Felge rechtzeitig zu wechseln.
Was auch nervt bei der Disk. Die höhere Belastung der Speichen. Das wird mir gerade an DT Swiss Laufradsätzen im Gelände klar. Wo sonst 16-20 Speichen vorn reichten, kommen nun 24 Speichen ziemlich hörbar ins Arbeiten, trotz Erhöhung der Speichenspannung auf ein Maximum. Und preislich ist das ganze Diskgedöns für Rennlenker auch eine ziemliche Hausnummer, vor Allem bei gleichem Gewicht des Rades.
Fahre 2 Diskräder. Die restlichen vielen Räder sind mit Felgenbremsen unterwegs und nebenbei auch in der Front nicht so steif zu fahren. Die Diskräder haben folglich die breitesten Reifen um die steiferen Gabeln zu kompensieren.
Hat Alles seine Vor- und Nachteile.
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#1514989 - 19.11.22 03:51
Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal
[Re: Hartmut.L]
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Fürs Tandem sind 180er wohl ein bisschen lütt. Das ist ja schon bei mir gepäcklos das Minimum, wenn ich in den Bergen nicht ständig zum Abkühlen der Disk anhalten will.
Die 160er vorn verzieht gern bei sportlichen Abfahrten mit hartem Anbremsen vor jeder Serpentine. Mit Felgenbremsen war das stets problemlos.
Keine geplatzten Schläuche nicht mal an 415 g Felgen. Am Reiserad mit Ryde Big Bull und Sputnik schon gar nicht.
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Off-topic
#1514990 - 19.11.22 06:40
Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal
[Re: Nordisch]
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Unterwegs in Britisches Territorium im Indischen Ozean
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Fürs Tandem sind 180er wohl ein bisschen lütt. Das ist ja schon bei mir gepäcklos das Minimum, wenn ich in den Bergen nicht ständig zum Abkühlen der Disk anhalten will. Mein Faltreiserad bekommt 2x 203 Die 160er vorn verzieht gern bei sportlichen Abfahrten mit hartem Anbremsen vor jeder Serpentine. Mit Felgenbremsen war das stets problemlos.
Klar. Verziehn mit anschliessendem Bremsschleifen hatte ich vorne am PinoTandem (203er). Aber man wird bescheiden...
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Liebe Grüsse - Panta Rhei "Leben wie ein Baum, einzeln und frei doch brüderlich wie ein Wald, das ist unsere Sehnsucht." Nâzim Hikmet, Dâvet | |
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#1514995 - 19.11.22 09:58
Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal
[Re: Nordisch]
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Bei mir steht es 7 zu 4 für Disc und kann deine ganzen Probleme nicht teilen
Habe aber auch nur noch hydraulische Scheibenbremsen in Gebrauch
Vier Räder mit Starrgabeln laufen auch sehr gut und für mich hinreichend komfortabel
Zwei davon fahre ich auf leichten Trails
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#1514997 - 19.11.22 11:20
Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal
[Re: Sickgirl]
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Du bist ein Fliegengewicht und hast eventuell einen anderen Fahrstil?
Und hydraulisch am Rennbügel gibt es nur mit Kunststoffschaltwerken. Die haben für mich an Gelände- und Reiserädern nichts zu suchen.
Davon abgesehen, dass meine mechanischen Diskbremsen oft einen besseren Druckpunkt haben als viele hydraulische, die mir über den Weg gelaufen sind.
Die Hitzeproblematik, das Schleifen und die Gewichts-/Steifigkeitsproblematik in Relation zum Preis haben sie alle. Das ist konstruktionsbedingt. Eine Disk belastet Gabel und Speichen (und den Flansch einer Nabe) nun einmal mehr.
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#1515000 - 19.11.22 11:36
Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal
[Re: Nordisch]
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Ich lass dir deine Meinung, aber ich fahre wohl schon ein paar Jahre mehr Scheibenbremsen (seit 2002)
Wie gesagt deine Probleme kann ich nicht teilen, das älteste Disc Rad mit Starrgabel ist jetzt über 30 000 km gelaufen. Weder die Speichen, noch die Felgen, noch die Gabel, noch der Steuersatz hat bisher Probleme gemacht.
Die Plasteschaltwerk halten auch, eines hat auch im Sommer den Astkontakt ohne Schaden überstanden
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