Wir erreichen
A Coruna, die größte Stadt Galiciens. Bis hierher fuhren wir von Porto kommend fast ausschließlich Richtung Norden. Jetzt wenden wir uns erst einmal gen Westen und später südwärts zurück nach Porto.
Das Leben spielt sich bei gutem Wetter in A Coruna zum großen Teil am Strand ab. Die Wassertemperatur beträgt allerdings nur 14°C.
Galizien ist eine ziemlich bergige Region. Mehr als die Hälfte des Gebietes liegt über 400 Meter Höhe. Wir sammeln fast täglich mehr als 1.000 Höhenmeter.
Der häufige und oft heftige Regen ist verantwortlich für die vielen, meist relativ kurzen, Flüsse und Bäche. Galizien ist die regenreichste, wasserreichste und waldreichste Region in Spanien. Die Landschaften erinnern uns immer wieder an Touren in Schottland, Irland oder Skandinavien.
Galizien ist weiterhin bekannt für seine Steilküsten. Die Gesamtlänge der Küste beträgt mehr als 1.600 Kilometer. Charakteristisch für Galiciens Küste sind die
Rías, schlauch- und trichterförmige, fjordähnliche Flussmündungen, in die das Meer eingedrungen ist.
Östlich von A Coruna und dann allmählich auslaufend bis zum Kap Finisterre liegen die Rias Altas eine oft wilde und grandiose Steilküste. Hier liegen die höchsten Kliffs des europäischen Kontinents. Die höchste von allen, nordöstlich von Ferrol, erreicht eine Höhe von 620 Metern.
Dagegen verlaufen die wesentlich niedrigeren und sanfteren Rías Baixas vom Kap Finisterre bis zur portugiesischen Grenze.
Es ist windig und relativ kühl. Zum Glück kommt nun - gegen sämtliche Radlerweisheiten- der Wind ab jetzt hauptsächlich von hinten.
Wir folgen der Atlantikküste, bestückt mit einigen kleinen und sehr hübschen Küstenorten. Zu dieser Jahreszeit und wegen Corona sind diese nicht sehr stark besucht.
So gelangen wir schließlich zum Kap Finisterre.
Übersetzt heißt dies: Das Ende der Welt
Für die Griechen und Römer galt diese ca. 250m hohe markante Halbinsel als das Ende der Welt. Wer sich mit Booten weiter heraus traute stürzte sicherlich irgendwann von der Erdscheibe oder wurde von den hinter dem Horizont hausenden Drachen verschlungen.
Für viele Pilger ist erst hier am Kap Finisterre das eigentliche Ende des Jakobsweges. So wandern sie halt auch noch diese letzten 64 Kilometer von Santiago de Compostela bis hierher.
Es ist ein Brauch am Ende seines Pilgerweges die Wanderschuhe hier zu "entsorgen".
Dies wird natürlich nicht gern gesehen.
Am Ende der Halbinsel steht dieser Leuchtturm- und ein sündhaft teures Hotel.
Nach einem weiteren kurzen Stopp in Santiago de Compostela fahren wir zurück in Richtung Portugal.
Auch in Galizien ist Himmelfahrt ein Feiertag, der mit viel Alkohol und Musik gefeiert wird. Das wichtigste Musikinstrument ist in Galizien der Dudelsack.
Am Grenzfluss zu Portugal liegt die nette, sehenswerte Stadt TUI.
Endlich einmal ein TUI- Urlaub...
Die Grenze von Spanien nach Portugal ist zum Glück wieder geöffnet. Es wird auch nicht mehr kontrolliert.
Wir folgen ein ganzes Stück dem Grenzfluss Mino auf einer alten Bahntrasse.
Auf solche Wege trifft man immer wieder mal in Portugal. Sehr angenehm zu befahren.
Der äußerste Norden von Portugal ist sehr ruhig. Wer kann verlässt diese Gegend. Arbeitsplätze sind rar.
Auch in Portugal gibt es einen Radlboom.
Gleichzeitig umwirbt Portugal verstärkt Radreisende und baut viele dieser sogenannten Ecovias.
Es gibt sie in fast allen Teilen des Landes.
Es lohnt sich auch wirklich nach ihnen zu suchen. Sie sind frei von motorisierten Fahrzeugen und verlaufen oft in den attraktivsten Gegenden des Landes.
Allerdings sind einige von diesen eher für Wanderer und Mountainbiker geeignet.
Wir sind zurück am Meer. Mit kräftigem Rückenwind fahren wir zurück nach Porto. Es fühlt sich als fahre man mit einem E-Bike.
Auch dies ein Ecovia durch ein Naturschutzgebiet.
Zurück in Porto
Schön wars.
Während wir unterwegs waren fand in Porto das Champions League Finale statt.
Die englischen Fans benahmen sich wie man es kennt.
Bei unserer Ankunft, drei Wochen zuvor, gab es praktisch keine ausländischen Touristen.
Jetzt war alles wieder fast "normal".
Während die Portugiesen weiterhin Masken trugen sah man viele Ausländer ohne diese.
Kneipen und Restaurants waren wieder gut besucht.
Wenige Wochen später stiegen daraufhin die Coronazahlen in Portugal wieder gewaltig.
Sehr schade!
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