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#1405007 - 04.11.19 09:57
Re: Diskussion - Fahrradmitnahme im Fernverkehr
[Re: stefan1893]
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Hallo
wir haben die meisten unserer Urlaube im Fernverkehr mit der Bahn gemacht und haben immer weniger Lust darauf.
Ich habe den Eindruck, das die Bahn am allerliebsten Kunden möchte, die mit einem Aktenkoffer von einer Großstadt in eine andere Großstadt reisen und zwar 1. Klasse.
Mit 3 Fahrrädern und entsprechendem Gepäck, wohnhaft im Schwarzwald, näher an der Schweizer Grenze als am nächsten Bahnhof passen wir leider nicht in dieses Raster.
Mit dem Fernbus haben wir auch nicht nur positive Erfahrungen und eine Reise haben wir mit Auto und Heckträger gemacht, weil es mit der Bahn noch kompilierter als sonst gewesen wäre. allerdings muss man dabei ja auch wieder zum Startpunkt kommen und ein mumliges Gefühl ist auch dabei, sein Auto 3 Wochen lang irgendwo zu parken. Von der stundenlangen Hin- und Heimfahrt mal ganz zu schweigen.
Aber unsere Mühen mit der Bahn werden immer mehr. Das nächste Reisezentrum ist 60 km weit weg (1Studne mit dem Auto, 2 mit öffentlichen), wenn selbst dort die sehr kompetenten Angestellten über 1 Stunde brauchen um eine passende Verbindung zu finden und ich 3 Wochen später das selbe für die Rückfahrt benötige ist schon mal anstrengend.
Noch viel anstrengender sind aber kurze Umsteigezeiten, die durch Verspätungen zu sportlichen Höchstleistungen werden. Die Sorge, ob der nächste Zug mit Reservierungspflicht erreicht wird, die Sorge ob man in den nächsten Nahverkehrszug reinpasst, die Sorge wie ich möglichst schnell aus dem Zug rauskomme, damit ich den nächsten irgendwie erreiche wenn mein Sitzplatz 4 Waggons vom Rad entfernt ist usw vergraulen es uns echt. Dabei noch gar nicht mitgerechnet, das wir erst mit dem Auto zum Bahnhof und wieder heim gebracht werden müssen.
Die Lust auf solche Urlaube, wenn man schon monatelang vorher überlegt, ob die Hin- und Rückreise überhaupt klappt, ist drastisch gesunken.
Viele Grüße
Michael
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#1405008 - 04.11.19 10:00
Re: Diskussion - Fahrradmitnahme im Fernverkehr
[Re: Mikel265]
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und Leihräder kann ich mir für mich bzw. uns aus verschiedenen Gründen nicht vorstellen...
Viele Grüße
Michael
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#1405009 - 04.11.19 10:00
Re: Diskussion - Fahrradmitnahme im Fernverkehr
[Re: iassu]
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Warum geht das nicht, daß die einfach und offen sagen: Radtransport rentiert sich für uns nicht, fertig. Das wäre glaubhaft und nachvollziehbar. Dieses derzeitige Rumgeeiere hilft doch niemandem weiter. Es ruiniert nur das Image der Bahn noch mehr. Weil das schlicht falsch ist, auch wenn es hier oben in vielen Beiträgen durchklingt. Wenn ich Bahnkunden bekommen und behalten will, muss ich auch einen Service drumrum anbieten. Dazu gehört auch Gepäcktransport. Das ist übrigens in der noch marktwirtschaftlicher aufgestellten Luftfahrt genauso. Die Flugzeuge habe riesige Transporträume, mit denen sie i.d.R. wenig verdienen. Man kann da nicht jeden Quadratzentimeter mit Personen zupacken. Die Attraktivität der Bahn wird ja oft bemängelt, auch weil zu unbequem. Das bedeutet, evtl. weniger eng gepackte Sitze usw. In der Luftfahrt versucht man es auch immer mal wieder mit engeren Sitzreihen. Funktioniert im Massenmarkt, nicht aber in der Business-Class. Wäre das Argument stichhaltig, müsste man auch die Erste Klasse abschaffen. Die ist selten komplett ausgebucht, während in der Zweiten Klasse die Leute stehen. Schließlich braucht es Platz für anderes Gepäck wie große Koffer, Kinderwägen, Rollstühle. Würde man den Raum dafür abschaffen, würde sich die Bahn noch mehr ins eigene Fleisch schneiden. Das wäre erst recht Image-schädigend. Moderne Züge werden auch wieder mit mehr Raum gebaut - genau deswegen. Das Problem ist eher, das richtige Maß für ein Serviceangebot zu finden. Das gilt auch für den Radtranssport. Die logistischen Probleme wurden oben schon geschilldert. Gewiss ist das Fahrrad im Zug nicht bei jedem Personal beliebt und Rentabilität auch immer auf der Kippe. Aber die Bahnpolitik zeigt auch, dass sie darauf nicht ganz verzichten will. Und das mit Grund, denn in Deutschland (wie auch in der Schweiz usw.) ist die Radmitnahme Teil des Transportkonzepts und auch des Erfolgs. Sogar in Frnakreich, wo jetzt regelmäßig der Radtransport im Fernverkehr abgebaut wurde, ist der Velo-Transport auch immer noch Teil des Images. Es ist eben so, dass die Angebote die Radler nicht zufrieden stellen. Und die Bahn laviert herum, weil sie nicht immer weiß, welche Strategie sie fahren soll. Es geht aber eher um mehr oder weniger, nicht um Ausstieg. Das Beispiel Nachtzüge hat auch gezeigt, dass manche Rentabiltätsüberlegung schlicht falsch ist. Die ÖBB hat bewiesen, dass die DB nicht gut rechnen konnte. Tatsächlich gibt es jetzt aber auch Entwicklungen in der gesamten Verkehrspolitik, die das Rad und die Radmitnahme noch näher legt. Fernzüge sind auch Pendlerzüge. Der Wandel ist aber noch sehr zart - gemeint ist der Kunde mit Rad. Eine Bahn muss aber langfristig planen und daher wäre ein Komplettausstieg von Radmitnahme im Fernverkehr töricht. Und zwar aus wirtschaftlichen Gründen. Schließlich ist die DB ein riesgier Betrieb mit vielen Ineffiziezen. Das führt auch zu Widersprüchen, die selbst Renditeüberlegungen widersprechen. Ich würde auch bestreiten, dass die DB nur noch nach Rendite schaut. Das kann sie gar nicht, dafür hat sie mittelerweile wieder zuviel politische Bedeutung bekommen. Es wird auf lange Sicht kein echtes Privatunternehmen Bahn geben. Noch was: Fern- und Nahverkehr sind nicht völlig entkoppelt, das eine sei Ländersache, das ander Bahn AG. Das ist auch ein Märchen, dass sich hier durchzieht. Beides braucht einander für ein rentables Bahnkonzept, auch wenn die Finanztöpfe unterschiedlich gewichtet und beeinflusst werden.
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#1405011 - 04.11.19 10:44
Re: Diskussion - Fahrradmitnahme im Fernverkehr
[Re: Mikel265]
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Mit Auto geht auch nicht immer alles klatt. Wenn ein Unfall passiert ist und du kurz danach im Stau stehst, kanns auch dauern. Natürlich, habt Klimaanlage, ausreichend Verpflegung, Unterhaltung,...
Warum müsstet ihr denn bei einer Reise zum nächsten Bahnhof radeln? Und wenn ihr Angst habt, beim Umsteigen den nächsten Zug zu verpassen, die Umsteigezeit lässt sich auch anpassen. Zumindest bei Zügen der DB kann der Zugbegleiter bei Verspätung auch vormelden und eben versuchen, den Anschlusszug "aufzuhalten", sofern es kein ICE ist. Dass es für drei schwieriger ist als für eine Person, ist schon klar. Aber bei dreien kann einer vorstürmen und ggf. den Anschlusszug etwas aufhalten, und ihr könnt euch auch gegenseitig beim Aus- und Einsteigen helfen.
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#1405014 - 04.11.19 10:58
Re: Diskussion - Fahrradmitnahme im Fernverkehr
[Re: veloträumer]
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Warum geht das nicht, daß die einfach und offen sagen: Radtransport rentiert sich für uns nicht, fertig. Das wäre glaubhaft und nachvollziehbar. Dieses derzeitige Rumgeeiere hilft doch niemandem weiter. Es ruiniert nur das Image der Bahn noch mehr. Weil das schlicht falsch ist, auch wenn es hier oben in vielen Beiträgen durchklingt. Wenn ich Bahnkunden bekommen und behalten will, muss ich auch einen Service drumrum anbieten. Dazu gehört auch Gepäcktransport. Das ist übrigens in der noch marktwirtschaftlicher aufgestellten Luftfahrt genauso. Die Flugzeuge habe riesige Transporträume, mit denen sie i.d.R. wenig verdienen.[…] Es haben aber auch einige schon geschrieben, dass halt die Preise angehoben werden müssten. Für ein Fahrrad zahlt man im Flugverkehr doch auch nicht schlecht. Wenn die Bahn solche Preise nehmen würde, dann wäre es auch rentabler.
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#1405015 - 04.11.19 11:04
Re: Diskussion - Fahrradmitnahme im Fernverkehr
[Re: jutta]
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Hallo Jutta
das mit dem Auto in den Radurlaub zu fahren auch nicht die perfekte Lösung ist, habe ich schon geschrieben. Und dies obwohl ich eines besitze, inkl. Heckträger. Aus genau diesem Grund bin ich erst einmal mit dem Auto in den Radurlaub und schon oft mit der Bahn.
Zum nächsten Bahnhof brauchen wir 90 Minuten mit dem Rad, dieser ist aber für die viele Ziele schlecht gelegen, der besser gelegene Bahnhof ist gleichzeitig der mit der zweitkürzesten Entfernung und dorthin brauchen wir mit dem Rad 2,5 Stunden. Beide Strecken inkl diverser Höhenmetern.
da wir ja hier von Reisezielen reden, welche unter Fernverkehr fallen, kann ich nicht jede Umsteige Stelle mit 60 oder mehr Minuten Zeit einplanen, sofern ich an einem Tag überhaupt noch ankommen möchte. Und ob die 60 Minuten Zeit dann ausreichen, weiß auch niemand. Dieses Jahr hätte selbst so eine lange umsteige Zeit an unserem Letzen Umstieg nicht ausgereicht...
Das man sich zu dritt gegenseitig helfen kann ist logisch, ich glaube auch das wir dies perfektioniert haben und sehr eingespielt sind. Trotzdem ist es alles andere als entspannt in München innerhalb von 6 Minuten auszusteigen am ewig langen ICE entlang zu rennen, 6 Bahnsteige weiter am fast ebenso langen EC wieder entlang zu rennen und den dortigen Zugbegleiter zu überzeugen, das man wirklich auch noch mitwill und sogar gleich noch 2 weitere Radler kommen. Oder an anderen Bahnhöfen die Räder samt Gepäck Treppen hoch und runter zu tragen, weil die Zeit 3 mal auf Aufzüge zu warten die durch Verspätung verbleibende Umsteigzeit bei weitem überschreitet.
Dabei noch nicht berücksichtigt, das man schon 30 Minuten vor dem Umsteigen mit all seinem Gepäck durch zig Waggons laufen darf, seine Räder aus den Halterungen heben darf und dabei nicht weiß, wie man an den anderen Rädern Vorbei kommt um dann auch wirklich als erstes aussteigen zu können.
Das ein Zugbegleiter einen Anschlusszug so aufhalten kann, das man ohne Stress diesen erreicht, halte ich für aussichtslos.
Viele Grüße
Michael
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#1405020 - 04.11.19 11:17
Re: Diskussion - Fahrradmitnahme im Fernverkehr
[Re: stefan1893]
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Könnt ihr es euch auch grundsätzlich vorstellen, euren Radreiseurlaub mit Leihrädern durchzuführen?
Ich kann mir das nicht nur vorstellen, sondern habe es schon gemacht. Allerdings handelte es sich nicht um ein übliches Leihrad, sondern um ein Fahrrad einer Privatperson, die selber Radreisen macht (EDIT: und daher radreisetauglich ausgestattet). War nicht optimal, da die Person 10 cm größer ist als ich, aber machbar - und, da ich mir dadurch die Fahrradmitnahme im Flugzeug erspart habe, sinnvoll. Würde ich wieder machen. Allerdings habe ich das Leihrad trotzdem zwei Mal in (finnischen) Fernverkehrszügen mitgenommen. Allerdings war das ein Sonderfall - für die meisten Radreisen würde es für mich nicht in Frage kommen, schon alleine deshalb, weil Endpunkt ungleich Start.
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Geändert von nachtregen (04.11.19 11:24) |
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#1405034 - 04.11.19 12:52
Re: Diskussion - Fahrradmitnahme im Fernverkehr
[Re: veloträumer]
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Warum geht das nicht, daß die einfach und offen sagen: Radtransport rentiert sich für uns nicht, fertig. Das wäre glaubhaft und nachvollziehbar. Dieses derzeitige Rumgeeiere hilft doch niemandem weiter. Es ruiniert nur das Image der Bahn noch mehr. Weil das schlicht falsch ist... Daß Fahrradstellplätze bei den bestehenden Preisen oder gar des kostenlosen Transports im Vergleich zu Normaltickets unrentabel sind, bleibt eine Tatsache. Du argumentierst, daß das Unternehmen indirekt weniger unrentabel agiert, wenn es Radplätze und/oder erste Klasse quasi als Lockmittel vorhält. Ist einfach eine betriebswirtschaftliche Rechnung, die aber prinzipiell nicht so aussehen kann, daß durch diese Art der Werbung soviel Geld reinkommt, daß Radplätze ebenso ertragsreich wären wie Sitzplätze.
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...in diesem Sinne. Andreas | |
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#1405036 - 04.11.19 13:07
Re: Diskussion - Fahrradmitnahme im Fernverkehr
[Re: iassu]
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Ist einfach eine betriebswirtschaftliche Rechnung, die aber prinzipiell nicht so aussehen kann, daß durch diese Art der Werbung soviel Geld reinkommt, daß Radplätze ebenso ertragsreich wären wie Sitzplätze. Beispiel: Ich fahre gelegentlich mit DB Fernverkehr unter Mitnahme eines Fahrrads. Wenn es die Möglichkeit nicht gäbe, würde die Kohle für diese Fahrten komplett (inkl. Personenticket) an Flixbus/DB Regio/die Aufgabenträger des Nahverkehrs gehen. Gleichzeitig würde sich dann meine BahnCard nicht mehr lohnen ==> weitere Kohle für DB Fernverkehr fällt weg. Ohne BahnCard werden die Fahrten ohne Fahrrad um 33 % teurer ==> ich erledige auch die Fahrten ohne Fahrrad großteils stattdessen mit anderen Verkehrsmitteln, die Einnahmen für DB Fernverkehr gehen gegen Null.
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#1405037 - 04.11.19 13:40
Re: Diskussion - Fahrradmitnahme im Fernverkehr
[Re: iassu]
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Warum geht das nicht, daß die einfach und offen sagen: Radtransport rentiert sich für uns nicht, fertig. Das wäre glaubhaft und nachvollziehbar. Dieses derzeitige Rumgeeiere hilft doch niemandem weiter. Es ruiniert nur das Image der Bahn noch mehr. Weil das schlicht falsch ist... Daß Fahrradstellplätze bei den bestehenden Preisen oder gar des kostenlosen Transports im Vergleich zu Normaltickets unrentabel sind, bleibt eine Tatsache. Du argumentierst, daß das Unternehmen indirekt weniger unrentabel agiert, wenn es Radplätze und/oder erste Klasse quasi als Lockmittel vorhält. Ist einfach eine betriebswirtschaftliche Rechnung, die aber prinzipiell nicht so aussehen kann, daß durch diese Art der Werbung soviel Geld reinkommt, daß Radplätze ebenso ertragsreich wären wie Sitzplätze. Du scheintst meine Argumente nicht zu mögen, ggf. auch nicht zuverstehen. Die erste Klasse wird vorgehalten, weil man sich ein zahlungskräftige Business-Klientel nicht vergrellen will. Ich vermute auch, das dass rentabel ist, auch wenn nicht ausgelastet.
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#1405038 - 04.11.19 14:12
Re: Diskussion - Fahrradmitnahme im Fernverkehr
[Re: Holger]
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Es haben aber auch einige schon geschrieben, dass halt die Preise angehoben werden müssten. Für ein Fahrrad zahlt man im Flugverkehr doch auch nicht schlecht. Wenn die Bahn solche Preise nehmen würde, dann wäre es auch rentabler. Das ist aus zwei Perspektiven auch trügerisch. Aktuell besteht ein verkehrspolitischer Wille, die Bahnpreise zu senken, um mehr Verkehr auf die Bahn umzusteuren. Ähnlich soll das Fahrrad als Alternative für das Auto gefördert werden. Beide Ideen widersprechen diesem Argument, das Radmitnahme teurer werden solle. Trügerisch ist das Argument ferner, weil ich oben schon die Service-Leistungen beschrieben haben, die im Zweifel auch nicht für jedes Detail abgerechnet werden dürfen. Will man das machen, dann bitte konsequent auch dicke Koffer und Kinderwagen ordentlich abkassieren. Viel Spaß! - Mangelnde Gepäckkapazitäten bzw. überteuerte Abrechnung kann schnell unrentabel werden, weil sich dann die Bahnalternative wieder weniger lohnt. (Siehe auch Argumentation von nachtregen oben.) Schließlich ist die flexible Gepäcknahme ohne Zusatzgebühren ein gewichtiges Argument gegen die Flugalternative und für die Bahn. Ich leiste mir diverse Kurzreisen nur, weil ich in BaWü noch recht günstige Nahverkehrspreise bei weitgehend freigestellter Radmitnahme vorfinde. Wenn ich mit Nahverkehr nach Bayern fahre, ist meist der Fernverkehr schon günstiger. Da muss ich arg rechnen, ob ich es mir leisten kann bzw. ob ich rechtzeitig zum Buchen komme - sonst fällt es aus. Die Schweiz ist dann für mich schon fast günstiger trotz der Essenspreise. Die Senkung der Nahverkehrspreise in BaWü hat mich in diesem Jahr die eine andere kleine Bahnfahrt machen lassen, die ich sonst vermieden hätte. Meine beiden Schweizreisen heuer hätte ich auch nicht gemacht, wenn der Fernverkehrsanteil durch hohe Radmitnahmepreise gepaart gewesen wäre. Mag sein, dass ich nicht die Welt bin. Aber es dünkt mich, dass einigen Schreibern hier das Geld in den Arsch geschoben wird. Wenn das auch noch Autofanatiker schreiben, weiß ich nicht, welche Absicht dahinter steckt - ich kann es nur vermuten. Trügerisch ist das Argument ferner, weil die Verteuerung von Radmitnahme im Flugzeug nicht die Rentabiltät von Fluglinien steuert. Dafür ist das Aufkommen zu gering. Die Fluglinien haben die Gebühren in den letzten zwei Dekaden horrent aufgeschlagen, weil sie die Situation ausgenutzt haben. Auch wurde die Gepäckmitnahme generell verteuert, indem nicht nur Gewicht, sondern auch die Anzahl von Gepäckstücken abgerechnet werden. Fluglinien gehen trotzdem pleite. Und es wackeln Fluglininen, obwohl sie dicke Abkassieren beim Gepäck und Mitarbeiter schlecht bezahlen - vgl. Billigfluglinien inkl. Ryanair. Die Swissair verlangte für Radtransport schon um die 150 Franken, als andere Fluglininen sich noch mit 20 DM oder auch gar nichts für Velotransport begnügten. Seltsamerweise ging die Swissair bankrott. So rentabel können hohe Gebühren für Velotransport wohl nicht sein.
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#1405041 - 04.11.19 15:43
Re: Diskussion - Fahrradmitnahme im Fernverkehr
[Re: veloträumer]
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Es haben aber auch einige schon geschrieben, dass halt die Preise angehoben werden müssten. Für ein Fahrrad zahlt man im Flugverkehr doch auch nicht schlecht. Wenn die Bahn solche Preise nehmen würde, dann wäre es auch rentabler. Das ist aus zwei Perspektiven auch trügerisch. Aktuell besteht ein verkehrspolitischer Wille, die Bahnpreise zu senken, um mehr Verkehr auf die Bahn umzusteuren. Ähnlich soll das Fahrrad als Alternative für das Auto gefördert werden. Beide Ideen widersprechen diesem Argument, das Radmitnahme teurer werden solle. Was politisch gewollt und subventioniert wird, ist eine andere Sache. Du hast die marktwirtschaftlicher aufgestellte Luftfahrt als Argument gebracht, darauf habe ich geantwortet. […] Will man das machen, dann bitte konsequent auch dicke Koffer und Kinderwagen ordentlich abkassieren.[…] Ich habe - als kinderloser radreisender Single - mehr Verständnis, Kinderwagen nicht abzukassieren als Räder. Was die Koffer angeht - mal schauen, ob da nicht irgendwann was kommt. Die sind jedoch in aller Regel - bis auf einige Ausnahmen - handlicher als ein Nicht-Falt-Rad - und haben eben in den Abteilen und Großraumwagen durchaus Platz. […] Schließlich ist die flexible Gepäcknahme ohne Zusatzgebühren ein gewichtiges Argument gegen die Flugalternative und für die Bahn.[…] Da bin ich mir nicht so sicher. Ich möchte mal wissen, wieviele auf Strecken, auf denen die Bahn eine Alternative ist, nur mit Handgepäck fliegen. Im Geschäftsreiseverkehr ist die flexible Gepäckmitnahme eher ein untergeordnetes Argument, im Kurzurlaubsflugverkehr auch. Und wieviele fliegen für einen längeren Urlaub in Zielgebiete die man mit der Bahn (= mit dem Auto) komfortabel erreichen kann? […] Die Swissair verlangte für Radtransport schon um die 150 Franken, als andere Fluglininen sich noch mit 20 DM oder auch gar nichts für Velotransport begnügten. Seltsamerweise ging die Swissair bankrott. So rentabel können hohe Gebühren für Velotransport wohl nicht sein. Okay, dass die Swissair am teuren Radtransport zugrunde ging, war mir wirklich neu Korrelation =/ Kausalität. Viele Grüße, Holger
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#1405043 - 04.11.19 15:45
Re: Diskussion - Fahrradmitnahme im Fernverkehr
[Re: veloträumer]
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Ich leiste mir diverse Kurzreisen nur, weil ich in BaWü noch recht günstige Nahverkehrspreise bei weitgehend freigestellter Radmitnahme vorfinde. Wenn ich mit Nahverkehr nach Bayern fahre, ist meist der Fernverkehr schon günstiger. Da muss ich arg rechnen, ob ich es mir leisten kann bzw. ob ich rechtzeitig zum Buchen komme - sonst fällt es aus. Die Schweiz ist dann für mich schon fast günstiger trotz der Essenspreise. Merkwürdig. Für die paar Bahn-Fernreisen, die ich im Jahr unternehme, interessiert mich der Preis kaum. Wesentliche Verhaltensänderungen in der Masse kann man meiner Einschätzung nach nur erreichen, wenn der Preis dann ernsthaft "weh tut" (und davon ist man derzeit weit entfernt). Ich denke es ist Quatsch zu sehr auf den Preis zu setzten (und immer undurchschaubare Sonderangebotsmaschen anzubieten). Die Masse der Kunden wollen doch nicht "hauptsache billig" reisen, sondern verlässlich und schnell (sprich in kurzer Zeit von Start nach Ziel) reisen. Ist doch das gleiche bei Fahrrad-Teilen: Da wäre es auch Unsinn das billigste zu montieren - und dann bald ärger zu haben. Verlässliche Funktion ist hingegen gold wert. Meinetwegen darf Radmitnahme im Fernverkehr soviel wie eine Kinder-Karte kosten. Liebe Grüße Maja
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#1405045 - 04.11.19 16:09
Re: Diskussion - Fahrradmitnahme im Fernverkehr
[Re: veloträumer]
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Aktuell besteht ein verkehrspolitischer Wille, die Bahnpreise zu senken, um mehr Verkehr auf die Bahn umzusteuren. Ähnlich soll das Fahrrad als Alternative für das Auto gefördert werden. Beide Ideen widersprechen diesem Argument, das Radmitnahme teurer werden solle. Die Diskussion krankt daran, dass Radfahren im Urlaub klima- und verkehrspolitisch mit Radfahren im Alltag in einen Topf geworfen wird. Daraus schliesst man dann, dass der Fahrradtransport in Fernzügen genauso zu fördern sei wie der Bau von Radschnellwegen und Fahrradparkhäusern.
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Geändert von Axurit (04.11.19 16:10) |
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#1405107 - 04.11.19 21:16
Re: Diskussion - Fahrradmitnahme im Fernverkehr
[Re: ]
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... Dann ist die bisherige Buchungspraxis Sabotage. Kann ich noch nicht sagen, weil ich das System und die Konsequenzen nicht verstanden habe, aber andere Posts wissen da mehr. Das wäre natürlich schon peinlich, wenn das Buchungssystem volle Belegung meldet und ständig leere Radabteile durch die Gegend fahren. Aber gut, so etwas mal heraus zu finden, ist ja auch im Interesse der DB. Weil die DB (außer wenn sie aus politischen Gründen viele freie Stellplätze haben will) daran interessiert sein müsste, die Radstellplätze praktisch ständig auszulasten. Am besten wäre ein Radreisefinder analog zum Sparpreisfinder, der von vornherein nur Verbindungen mit freien Stellplätzen anzeigt und auf ausgebuchten Abschnitten automatisch auf Nahverkehr "downgradet". Ok, das könnte etwas tricky sein. Aber die "schlaue" Auslastung der Stellplätze programmiert schon ein Neuntklässler mit rudimentären Informatikkenntnissen. Da reicht eine einfache Schleife, die dafür sorgt, dass z.B. immer der freie Platz mit der niedrigsten Nummer gebucht wird. Beim ICE Hamburg - München würde das heißen: 1.Radler will Hamburg - Fulda fahren und bekommt Stellplatz 1. 2.Radler Hannover - München bekommt Platz 2. 3.Radler Hamburg - Kassel die 3. 4.Radler Kassel - Nürnberg bekommt jetzt nicht die immer noch freie Nummer 4, sondern die gerade freigemachte 3, 5.Radler bucht Fulda - München und bekommt die 1. Usw. usf. Außerdem wäre es kein Problem, die intern ohnehin vorhandene Meldung, an welcher Stelle es klemmt, auf den Bildschirm auszugeben. Also nicht "Radmitnahme nicht möglich", sondern "Radmitnahme auf dieser Verbindung nicht möglich, weil zwischen Hannover und Göttingen alle Stellplätze belegt sind. Dann kann unser Radler Nummer 1 in Hannover in den Metronom umsteigen und in Göttingen in den Folgetakt des ICE, sofern der freie Plätze hat. Oder in Kassel. Oder den Rest der Strecke mit dem Nahverkehr.
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#1405111 - 04.11.19 21:28
Re: Diskussion - Fahrradmitnahme im Fernverkehr
[Re: Felix-Ente]
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Außerdem wäre es kein Problem, die intern ohnehin vorhandene Meldung, an welcher Stelle es klemmt, auf den Bildschirm auszugeben. Also nicht "Radmitnahme nicht möglich", sondern "Radmitnahme auf dieser Verbindung nicht möglich, weil zwischen Hannover und Göttingen alle Stellplätze belegt sind. Dann kann unser Radler Nummer 1 in Hannover in den Metronom umsteigen und in Göttingen in den Folgetakt des ICE, sofern der freie Plätze hat. Oder in Kassel. Oder den Rest der Strecke mit dem Nahverkehr. Mein Reden. Würde die Radmitnahme um einiges attraktiver machen. Nur wer macht den Herrschaften von der Bahn das klar, dass man nicht Sheldon Cooper heißen muss um soetwas programmieren zu können.
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#1405115 - 04.11.19 22:14
Re: Diskussion - Fahrradmitnahme im Fernverkehr
[Re: Axurit]
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Die Diskussion krankt daran, dass Radfahren im Urlaub klima- und verkehrspolitisch mit Radfahren im Alltag in einen Topf geworfen wird. Daraus schliesst man dann, dass der Fahrradtransport in Fernzügen genauso zu fördern sei wie der Bau von Radschnellwegen und Fahrradparkhäusern. Finde ich nicht. Fahrradurlaube mit dem Zug dürften ökologisch ziemlich spitze sein, ebenso wie Radpendeln
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#1405119 - 04.11.19 22:33
Re: Diskussion - Fahrradmitnahme im Fernverkehr
[Re: ta7h12]
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Fahrradurlaube mit dem Zug dürften ökologisch ziemlich spitze sein, ebenso wie Radpendeln Natürlich kann man seinen Urlaub ökologisch weniger spitz verbringen, mit dem Wohnmobil oder auf dem Kreuzfahrschiff, aber die meisten, die nicht mit dem Fahrrad fahren, liegen am Strand, segeln, surfen, wandern oder besichtigen Städte , Zahlen. Ich sehe da ökobilanzmässig keinen grossen Unterschied zur durchschnittlichen Radreise.
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#1405123 - 05.11.19 01:13
Re: Diskussion - Fahrradmitnahme im Fernverkehr
[Re: Thomas1976]
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Beiträge: 2.747
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Nur wer macht den Herrschaften von der Bahn das klar, dass ... Lasciate ogni speranza ... https://youtu.be/Zd_s_e4RuD8Alles Bahnhof auf dem Bahnhof und "an den Haaren herbeigezogen"? Von wegen - trauriger Alltag in der reichen Bananenrepublik und in Berlin schnarchen sie weiter und schmeißen großzügig Gelder bei'm Fenster hinaus . Der deutsche Michel trägt es mit Gelassenheit .
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Geändert von Friedrich (05.11.19 01:16) |
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#1405128 - 05.11.19 06:32
Re: Diskussion - Fahrradmitnahme im Fernverkehr
[Re: Thomas1976]
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AndreMQ
Nicht registriert
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… Mein Reden. Würde die Radmitnahme um einiges attraktiver machen.
Nur wer macht den Herrschaften von der Bahn das klar, dass man nicht Sheldon Cooper heißen muss um soetwas programmieren zu können. Es gibt Verbände, die mit der DB in Kontakt sind (Allianz pro Schiene, ProBahn, ADFC, VCD …), die das können. Nur muss es eben eine saubere Problembeschreibung geben, also wie das Buchungssystem funktioniert und welche unerwünschten Auswirkungen es hat. Allerdings macht es Sinn, vorher dort mal anzurufen und zu fragen, ob der Punkt nicht schon in Bearbeitung ist.
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#1405129 - 05.11.19 07:03
Re: Diskussion - Fahrradmitnahme im Fernverkehr
[Re: Holger]
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abwesend
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[zitat=veloträumer][zitat=iassu]Für ein Fahrrad zahlt man im Flugverkehr doch auch nicht schlecht. Wenn die Bahn solche Preise nehmen würde, dann wäre es auch rentabler. Für mein Fahrrad zahle ich bei Eurowings nur 19,99 EUR jährlich für die Kreditkarten Gebühr von Barclay. Danach kann ich es kostenlos als Sportgepäck mitnehmen.
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#1405136 - 05.11.19 08:21
Re: Diskussion - Fahrradmitnahme im Fernverkehr
[Re: Thomas1976]
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Nur wer macht den Herrschaften von der Bahn das klar, dass man nicht Sheldon Cooper heißen muss um soetwas programmieren zu können. ich würde das etwas einengen und diese Forderung an die Entwickler der hafas-Datenbank, oder wie immer man die IT-Basis der Bahnverkehrsdaten nennen möchte, weiterleiten. Die allem Anschein nach bestehenden Schwächen dieses Systems erinnern mich an die Zeiten der fast ausschließlich auf Großrechner gestützten IT-Technik/elektronische Datenverarbeitung. Da tat sich auch so mancher noch so gute Informatiker oft recht schwer, sich aus der alltäglichen Praxis ergebende neue und/oder abweichende Anforderungen/Auswertungen zu implementieren. Oft wurde behauptet, es sei nicht möglich, meist war es schlicht und ergreifend nur ein Kapazitätsproblem oder die Sorge, gewünschte Änderungen könnten zu Störungen an anderen Stellen führen. Manche vermeintlichen Probleme konnten dann etwas später mit dem Aufkommen der heute weit verbreiteten "Arbeitsplatzrechner" oftmals unkompliziert selbst von Personen, die mit der konkreten Fragestellung vertraut waren, auch dann gelöst werden, wenn diese Personen keine ausgewiesenen IT-Fachleute waren.
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"If you want something done, do it yourself." | |
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#1405142 - 05.11.19 08:47
Re: Diskussion - Fahrradmitnahme im Fernverkehr
[Re: Felix-Ente]
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Da reicht eine einfache Schleife, die dafür sorgt, dass z.B. immer der freie Platz mit der niedrigsten Nummer gebucht wird. Beim ICE Hamburg - München würde das heißen: 1.Radler will Hamburg - Fulda fahren und bekommt Stellplatz 1. 2.Radler Hannover - München bekommt Platz 2. 3.Radler Hamburg - Kassel die 3. 4.Radler Kassel - Nürnberg bekommt jetzt nicht die immer noch freie Nummer 4, sondern die gerade freigemachte 3, 5.Radler bucht Fulda - München und bekommt die 1. Usw. usf. ob man die Verfügbarkeit an konkreten bezeichneten Stellplätzen/Wagen festmachen muss dürfte auch vom eingesetzten Wagenmaterial abhängen. Wenn, wie in vielen deutschen IC's nur ein großes Fahrradabteil angeboten wird, könnte einfach die jeweilige Anzahl der belegten Plätze Grundlage für eine klare Aussage sein. Wenn für einen Teilabschnitt eine bestimmte Anzahl von Reservierungen erfolgt ist, kann halt für diesen Reiseabschnitt nur der eventuell noch verbleibende Rest belegt werden. Wenn sich, wie insbesondere in Zügen der SBB, die Stellplätze auf mehrere Wagen verteilen, wird es etwas schwieriger. Wenn dann evt. ein zunächst anderweitig belegter Platz später frei wird, müsste in manchen Fällen nicht nur so einfach von Haken 3 auf Haken 7 sondern zusätzlich noch der Wagen gewechselt werden. Dürfte im Grundsatz machbar sein, würde jedoch eine zumindest halbwegs angepasste Verhaltensweise durch die jeweils betroffenen Reisenden erfordern. Ob das dann immer reibungslos funktioniert?
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#1405149 - 05.11.19 09:19
Re: Diskussion - Fahrradmitnahme im Fernverkehr
[Re: hopi]
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Die allem Anschein nach bestehenden Schwächen dieses Systems erinnern mich an die Zeiten der fast ausschließlich auf Großrechner gestützten IT-Technik/elektronische Datenverarbeitung. Da tat sich auch so mancher noch so gute Informatiker oft recht schwer, sich aus der alltäglichen Praxis ergebende neue und/oder abweichende Anforderungen/Auswertungen zu implementieren. Oft wurde behauptet, es sei nicht möglich, meist war es schlicht und ergreifend nur ein Kapazitätsproblem oder die Sorge, gewünschte Änderungen könnten zu Störungen an anderen Stellen führen. Manche vermeintlichen Probleme konnten dann etwas später mit dem Aufkommen der heute weit verbreiteten "Arbeitsplatzrechner" oftmals unkompliziert selbst von Personen, die mit der konkreten Fragestellung vertraut waren, auch dann gelöst werden, wenn diese Personen keine ausgewiesenen IT-Fachleute waren. Ogott, da muss ich mich als alte Hostlerin doch kräftig wehren. Das Problem liegt meiner Erfahrung nach nicht in der Plattform begründet, sondern an der Tendenz, dass Softwaresysteme ab einem gewissen Alter immer unübersichtlicher werden und es immer mehr Stellen gibt, von denen keiner mehr weiß, wie und warum sie überhaupt funktionieren. Das gilt für PC-Systeme ganz genauso. Aber das nur nebenbei, denn das grundsätzliche Problem besteht ja trotzdem: EDV ist immer schwieriger und aufwändiger zu ändern als man als Außenstehender meint. Das gilt sogar für einen Außenstehenden in der eigenen Firma... Von daher halte ich mich mit Aussagen 'das kann doch nicht so schwer sein, die kapieren es nur einfach nicht' sehr zurück
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#1405152 - 05.11.19 10:36
Re: Diskussion - Fahrradmitnahme im Fernverkehr
[Re: Martina]
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? . . oder die Sorge, gewünschte Änderungen könnten zu Störungen an anderen Stellen führen Ogott, da muss ich mich als alte Hostlerin doch kräftig wehren. Das Problem liegt . . . . sondern an der Tendenz, dass Softwaresysteme ab einem gewissen Alter immer unübersichtlicher werden und es immer mehr Stellen gibt, von denen keiner mehr weiß, wie und warum sie überhaupt funktionieren. da liegen wir doch in der Einschätzung grundsätzlich so in etwa auf einer Linie. Es gibt da meines Erachtens wegen fehlender konkreter Vorwürfe auch keinen Grund sich zu wehren. Oder ist meine Formulierung so völlig missraten, dass diese doch wie ein unqualifizierter Vorwurf klingt? Das war nicht meine Absicht, sonder ich wollte eher mein Verständnis dafür ausdrücken, dass es nicht immer so ganz einfach sein könnte, irgendwelche weiteren Gesichtspunkte " so mir nichts dir nichts" zu berücksichtigen. Sorry, für das aufgetretene Missverständnis.
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#1405153 - 05.11.19 10:43
Re: Diskussion - Fahrradmitnahme im Fernverkehr
[Re: Martina]
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Hallo
so leicht wird es mit sicherheit nicht sein.
Für meine diesjährige Urlaubs Anreise in die Dolomiten gab es 2 volle Bildschirmseiten lange Ausnahmen und Sonderregelungen für den netten Mitarbeiter vom Reisezentrum zu beachten.
Wie in aller Welt soll man das als nicht Profi korrekt beachten können...
Viele Grüße
Michael
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#1405154 - 05.11.19 10:52
Re: Diskussion - Fahrradmitnahme im Fernverkehr
[Re: Mikel265]
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lange Ausnahmen und Sonderregelungen für den netten Mitarbeiter vom Reisezentrum zu beachten.
Wie in aller Welt soll man das als nicht Profi korrekt beachten können... so ohne weitere Details kann ich mir hierzu keine Meinung bilden. Welcher Art waren die Ausnahmen und/oder die Sonderregelungen? Wie sollte das in vergleichbaren Fällen besser dargestellt werden? Oder ist es vielleicht nur die eigene, nicht besonders ausgeprägte Erfahrung im Umgang mit solchen Informationssystemen?
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#1405156 - 05.11.19 11:25
Re: Diskussion - Fahrradmitnahme im Fernverkehr
[Re: hopi]
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Es gibt da meines Erachtens wegen fehlender konkreter Vorwürfe auch keinen Grund sich zu wehren. Oder ist meine Formulierung so völlig missraten, dass diese doch wie ein unqualifizierter Vorwurf klingt? Ich glaub, ich hätte einen Zwinkersmiley spendieren sollen. Hole ich hiermit nach. Aber einen kleinen ernsten Hintergrund hat es doch: ich habe in meiner Berufspraxis schon mehrfach erlebt, dass Leute im Brustton der Überzeugung verbreitet haben, dass sich selbstverständlich alle Probleme lösen, wenn man vom Großrechner auf PC umstellt. Und dass man diesen Leuten natürlich mehr geglaubt hat als denen, die gesagt haben, dass es auf jeder Plattform gute und schlechte Architektur gibt. Martina
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#1405159 - 05.11.19 11:49
Re: Diskussion - Fahrradmitnahme im Fernverkehr
[Re: hopi]
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Auch wenn an dem einzelnen Radplatz dranstehen würde, ist immer auch mit dem zu rechnen, der sein Rad da abstellt. ZB wenn auf der Strecke Berlin-München ein Platz Halle-München reserviert ist, in Berlin einer ohne Reservierung einsteigt, der bis Erfurt will und einfach sein Rad auf den erst freien Platz abstellt und eben dann erst mal weg ist. Wenn dann der in Halle kommt, hat der erst mal Pech. Bei Sitzplätzen hat man ja einen, der auf dem Platz sitzt und den man "wegscheuchen" kann.
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#1405161 - 05.11.19 12:20
Re: Diskussion - Fahrradmitnahme im Fernverkehr
[Re: hopi]
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die Ausnahmen und Sonderregelungen betrafen z.B. die internationale Radfahrkarte und im speziellen die Strecke über den Brenner. Am Ende musste der Mitarbeiter im Reisezentrum noch weitere 15 Minuten rumsuchen, weil die Auswahl nicht buchbar war. Es scheiterte dann daran, das wir mit 2 Erwachsenen und 1 Kind reisen wollten aber die Radkarten nicht für Kinder verfügbar waren.
Wenn ein Mitarbeiter im Reiszentrum, welcher meiner Meinung nach sehr interessiert, hilfsbereit, willig und kompetent war über eine Stunde benötigt, um an unsere Tickets zu kommen, ist es wohl nicht nur meine fehlende Erfahrung mit dem Buchungssystem, weshalb ich das selber nicht hinbekomme.
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