Der TourberichtAnreise am FreitagabendFür fast alle verlief die Anreise problemlos. Einen Vorgeschmack auf den nächsten Tag bekamen die letzten Vier, die den Weg vom Bahnhof Glückstadt bis zur „Alten Mühle“ schon mal im strömenden Regen zurücklegten.
Die CTC24 – 2016Der Start konnte erst um 08:45 erfolgen, da das Frühstück in der Jugendherberge erst ab 08:00 Uhr möglich war. In der Aufbruchstimmung wurde leider vergessen ein richtiges Startfoto zu schießen.
Kurz vor der Abfahrt JH GlückstadtAuf jeden Fall machten sich 14 Radler*innen auf 13 Rädern auf den Weg; in Wewelsfleth wurde der 15. Radler aufgepickt. Ein guter Ort um bei km 10 das Regenzeug überzuziehen, es fing an. Aber wie – Wolkenbruch, im Nu waren alle nass, Schuhe liefen voll, Brillen beschlugen … Zum Teil war es ein Blindflug durch die Wassermassen die Petrus auf uns ausgoss. In Itzehoe verabschiedeten sich dann vier Teilnehmer.
Bis km 48 hielt der Regen an. In Bad Bramstedt hatten wir eine längere Pause mit Kuchen und belegten Brötchen.
Pause in bad BramstedtDanach ging es weiter. Der Track wurde verlassen; auf überflutete Waldwege hatten wir keine Lust. Kurz nach Bad Bramstedt erwischte es dann Tina mit einem Platten inkl. eines „schönen“ Schnitts in der Lauffläche.
FlickpauseKurz vor dem Wildpark Eekholt bei km 77 war es an der Zeit, die noch feuchten Regensachen wieder überzuziehen. Aus den anfänglichen Tröpfchen entwickelte sich wiederum ein Wolkenbruch mit Donnergrollen und allem was dazu gehört. In Wahlstedt wurde beim Rewe aufgetankt und der Cut in der Lauffläche mit Sekundenkleber geschlossen. Nachdem wir kurz hinter Bad Segeberg einen verschlammten Waldweg hinter uns gebracht hatten, wollten wir im Verlauf der weiteren Strecke ähnliches beim Erlebniswald Trappenkamp umfahren. Dieser Weg führte dann allerdings auf eine nasse Sandpiste. Die dann nötige Erholungspause verbrachten wir unter dem Vordach einer Legebatterie. Der Geruch dort war nicht so prickelnd.
Weiter im strömenden Regen in die Holsteinische Schweiz. Von der Endmoränenlandschaft konnten wir nicht viel genießen. Immer mal wieder war Kies und Sand auf die Straßen gespült worden. Außerdem hatte der Dauerregen zur Folge, dass unser Tandemgespann Bremsprobleme bekam – die Beläge waren runter. Die Beiden vom Deister mussten leider in Plön absteigen und die Tour beenden.
In Plön um 19:15 Uhr bei km 150 angekommen, hörte es natürlich auf mit der Himmelsdusche. Es wurde eine lange, überdachte regenfreie Pause bis gegen 21:15 Uhr.
Abendessen in der Einpfanne/Plön. Reichhaltiges und günstiges EssenKaum als wir wieder unsere Räder in Bewegung setzen, fing es wieder an. Leichter Nieselregen setzte ein, der zum Glück bei der zweiten Reifenpanne, der Splitter eines Feuersteins hatte sich durch die Lauffläche gebohrt, eine Pause machte. In Malente fanden wir noch eine geöffnete Tankstelle, die genutzt wurde, Cola, Bier, Nervennahrung etc. einzukaufen. Außerdem konnten wir die Bremsaufnahmen und -körper abspülen, sodass der gröbste Deck weg war. Weiter im Dunklen bei Nieselregen durch die Hügel Ostholsteins. Ich musste irgendwann die Brille abnehmen, weil alles nur noch verschwommen vor meinen Augen war. Der Track auf dem Navi war gerade noch zu erkennen. Kurz vor dem Scheitelpunkt unserer Tour – die dritte Reifenpanne. Zum Glück konnten wir diese Panne bei einem Haus in Angriff nehmen. Großer Dachüberstand, und dann kam auch noch der Hausherr heraus und schaltete für uns die Außenbeleuchtung an. So weit so gut - beim Aufpumpen verabschiedete sich der soeben eingezogene Schlauch mit einen lauten Pubs! War einklemmt zwischen Decke und Felge! Nächster Schlauch und neues Glück; ein paarmal auf Sitz und Passform geprüft – alles hielt. Im Anschluss ein letzter kurzer Anstieg und ab in Schussfahrt hinunter nach Neustadt an die Ostsee. Der Nieselregen hatte inzwischen nachgelassen, aber ganz trocken wurde es irgendwie nicht. In Neustadt entschlossen wir uns, unter Einsparung von weiteren Höhenmetern und wegen der fortgeschrittenen Zeit den direkten Weg über Lehnsahn nach Oldenburg/Holstein zu nehmen. Kurz hinter Neustadt erwartete uns eine Straßensperre mit ausgeschilderter Umleitungsstrecke. Umleitung folgen oder nicht? Nö – RISIKO! Radler kommen fast überall durch. So war es dann auch. Ein paar Kilometer weiter das Hinweisschild: Radfahrer und Linienverkehr frei. Die Strecke führte über einen für den Linienverkehr hergerichteten sandig bis schlammigen Feldweg, der um diese Zeit (gegen 01:00 Uhr) auch noch von etlichen einheimischen Autofahrern genutzt wurde. Die ganze Zeit vorher war kaum was los auf den Straßen und hier hatten wir den Eindruck, in irgendeine dorfinterne Rushhour gekommen zu sein. Zum Teil hupend, einige mit einer für die Wegverhältnisse nicht angepasster Geschwindigkeit donnerten an uns vorbei.
In Oldenburg suchten wir dann das bekannte EC-Hotel der Sparkasse Holstein auf. Platz war genug vorhanden; sogar für die Räder. Ankunft war übrigens gegen 02:00 Uhr. Gestört wurden wir nicht wirklich. Drei Menschen kamen bis 04:45 Uhr um Bargeld zu ziehen. Ich hoffe, dass sie geruchsunempfindlich waren. Socken und andere nasse Sachen waren auf dem Boden (Fußbodenheizung!) den diversen warmen Bankingautomaten zum Trocknen ausgebreitet und hatten einen herrlich muffigen Geruch erzeugt!
Das EC-HotelUm 05:00 Uhr ging es weiter. Kein Regen mehr, man konnte sogar die Sonne erahnen. Und: es war überwiegend flach. Allerdings … bei km 226 hatten wir unseren Krisenpunkt. Zwei Mitfahrer wollten aussteigen, da unser Tempo zu hoch war. Sie waren physisch und psychisch platt und wollten in ihrem Tempo nur noch bis Burg fahren und sich selbst was zum Frühstück suchen. Letztlich brachte Uschi uns alle zum Lachen, als die Sonne hervorbrach: „Braucht jemand Sonnencreme?“ und sie die Tube schwenkt.
Damit war das Eis gebrochen. Nach einer kurzen und knappen Absprache setzten wir unsere gemeinsame Tour über die Fehmarnbrücke fort. Um 08:15 Uhr hatten wir unser Ziel – die Seebrücke Marienleuchte – erreicht. Insgesamt waren es ca. 255 km.
Ziel in Sicht – der Leuchtturm MarienleuchteAcht glückliche ForumsmitgliederDarf nicht fehlen:
Die tatsächliche Strecke Zum Frühstück ging es dann ins Hofcafe Klausdorf. Reichhaltig und lecker mit genau auf den Punkt gekochten Eiern.
Aufgrund der Wetterverhältnisse hab ich meine Kamera nicht oft hervor geholt. Sie hätte die Regenmassen nicht überlebt. Wer noch Fotos hat, kann sie ja in die Gallerie stellen.
Per PM werde ich an die Teilnehmer noch einen Link senden. Ein paar mehr Fotos habe ich noch.
Ich hoffe, dass dieser Bericht jedem Teilnehmer gerecht wurde. Ein persönliches Fazit werde ich noch in einem Extra-Beitrag verfassen.
Schöne Tage - Reinhard