Dauer:10 Tage
Zeitraum:18.8.2013 bis 27.8.2013
Entfernung:700 Kilometer
Bereiste Länder:itItalien
hrKroatien
atÖsterreich
siSlowenien

Als Dankeschön für die hilfreichen Tipps möchte ich mich mit ein paar Erfahrungen von meiner letzten Tour revanchieren. Speziell Tag 5 ist vielleicht für zukünftige Soca-Radler interessant!

Grobe Route:
Graz/Steiermark – Kärnten – Wurzenpass – Vrsicpass – Socatal – Triest – Umag – Motovun – Brestova – Cres - Krk
gesamt etwa 650-700 km
zu dritt mit einem 26"-Hardtail-MTB und zwei 28"-Tourenrädern und 2 kleinen Zelten

Tag 1:(So.) Graz -> Muta(Drautal) Knapp 100 km
Nach einen vorher-Foto am Hauptplatz von Graz ging's den Murradweg entlang bis Leibnitz danach teils am Sulmtalradweg, teils auf Landstraßen nach Eibiswald und dann übern Radlpass ins Drautal.
Übernachtung in einer Pension/Gasthaus in Muta. Vor Eibiswald hätte man vielleicht noch einen Radweg finden können, ansonsten aber eine netter Start.

Tag 2:(Mo.) Muta → Ferlach ca. 95 km
In Muta entschlossen wir uns die Höhenmeter zur Kirche auf uns zu nehmen – zu Recht! - danach wird man mit einer ebenen kaum befahrenen Straße belohnt. Bei Gortina wechselten wir die Seite und fuhren die Waldstrecke bis Dravograd (auf und ab aber schön zu fahren) danach wieder aufs Nordufer der Drau und bis Lavamünd auf dem (neuen?) Radweg direkt neben der Hauptstraße. Nach Lavamünd ging es auf der Drauradweg-Alternativroute über Aich. Moos, Kühnsdorf und St. Kanzian nach Seidendorf (Hauptstraße, mäßiger Verkehr) und dort zurück ans Drauufer. Nun auf festem Schotter/Erde weiter bis kurz vor Ferlach (sehr angenehmes Wegstück!)
Übernachtung in Kirschentheuer bei Ferlach (Camping „Schütz“, 13€ p.P.)

Tag 3:(Di.) Ferlach → Kranjska Gora ca. 65 km
Da es morgens regnete starteten wir erst spät und fuhren dann einfach entlang der Rosentalstraße bis zum Fuß des Wurzenpass. Während der Fahrt hörte es gnädigerweise zu regnen auf und so konnten wir den Wurzenpass bei optimalem (also kühlem aber trockenen) Wetter „genießen“ … Also abgesehen von einer fiesen Steigung bei Graz (Fuß der Leber nach Gh. Martinelli) habe ich noch keinen härteren Pass erlebt. Dafür wurden wir dann beim obligatorischen Bierchen am Gasthaus am Pass von örtlichen Musikverein, einem Kärnterlieder-singenden Wirt und überaus netten Gästen begrüßt. Als wir uns endlich aus dieser Geselligkeit trennen konnten war es längst dunkel und wir fanden den Campingplatz hinter Kranska Gora einfach nicht. Dafür aber ein wunderbares Appartment welches gerade einmal 50€ pro Nacht kostete!

Tag 4:(Mi.) Kranjska Gora → Soca unter Bovec ca. 55 km
Direkt hinter Kranska Gora beginnt der Vrsic-Pass welchen man keinesfalls umfahren sollte. Er ist gut zu fahren, fast schon Autofrei und auch die Abfahrt ins Socatal ist wunderbar schmunzel Auch auf der Hauptstraße nach Bovec herrscht kaum Autoverkehr und man macht wieder km gut … naja, solange man nicht auf „einen Kaffee“ in ein Gasthaus geht – und nach einem ausführlichen Mahl, mehreren Gläschen Wein und dem obligatorischen Slivovitz (oder zwei) herauskommt. Somit zelteten wir direkt in Socanähe – ebenfalls wunderschön schmunzel









Tag 5:(Do.) Soca unter Bovec → Kanal ca. 60 km.
Achtung: Der Radweg am Ostufer der Soca (auf Höhe Zaga) scheint momentan stellenweise verschüttet zu sein! Wir fuhren über die letzte Brücke und dann bis Kobarid und dann über kleine Straßen am Nord-Ost-Ufer bis Tolmin und Most na Soci.
Auch nach Most na Soci blieben wir am Ostufer und fuhren erst einige Höhenmeter hinauf nach Drobocnik. Bei der ersten größeren Weggabelung hielten wir uns rechts (hangabwärts) Richtung Gorenji Log. Man fährt nun auf einem kleinen Weg in schöner Landschaft bis zu einem Bauernhof und dann auf einem Forst/Wanderweg durch einen kleine Schlucht. Dieses Stück ist auf vielen Karten garnicht eingezeichnet! Es geht auch kurzzeitig steil bergab und dann noch steiler bergauf (ca. 25% Steigung und Schotter – gerade noch schiebbar, aber nur etwa 30 m lang) Danach rollt man an Weingärten und Waldstrecken bis Avce und schließlich auf Nebenstraßen nach Kanal.
In Kanal übernachteten wir im Gasthaus direkt im Ort, wo uns eine sehr nette Gastgeberin sogar unsere Wäsche wusch … angesichts des Ortnamens nicht ganz ohne Ironie zwinker


Tag 6:(Fr.) Kanal → Ankaran ca. 90 km
Bis Gorica fuhren wir nun einfach auf der Hauptstraße – der Verkehr war definitiv weniger schlimm als erwartet. (Es scheint aber am Westufer einen durchgehenden Radweg zu geben, zumindest sieht man dort ständig einen Weg und auch ein Reiseradler ließ sich dort blicken.)
Für die Strecke zum Meer bei Duino wählten wir die Superstrada – nicht unbedingt zu empfehlen, aber wir konnten das Meer nicht mehr erwarten zwinker Die Küstenstraße ist dann wieder recht angenehm zu fahren und führte uns direkt ins Zentrum von Triest. Hinaus kommt man etwas schwerer (und muss ständig aufpassen nicht auf der Stadtautobahn zu landen) Nun folgen wir der Küste durch Muggia und weiter bis Ankaran. (Achtung, hinterm Yachthafen von Muggia immer am Meer bleiben, sonst macht man kräftig Höhenmeter!)
Campingplatz Ankaran: typischer großer Familiencampingplatz mit Aussicht auf den Handelshafen von Koper … ich frage mich immer noch, wieso man hier Urlaub macht. Aber für eine Nacht okay, ca. 13 €

Tag 7:(Sa.) Ankaran → Savudrija ca. 60 km
Die Straße durch den Hafen von Koper (Zelezniska cesta) ist vmtl. Eine Einbahn in Nordrichtung, lt. Einem Reiseradler der uns entgegen kam, steht an dern ende die Polizei und lässt Radler nur schiebend passieren. Wir fuhren weiter und am Radweg parallel zur Autobahn nach Koper (schöner als erwartet), dann Izola, Piran(wunderschön!) und Portoroz(Schickimicki-Ort). Direkt nach der Grenze bei Secovlje bogen wir rechts ab und folgeten dem Parenzana-Radweg bis zur ersten größeren Kreuzung, hier wiederum rechts und dann immer leicht bergab bis Savudrija.
Capingplatz Tramontana (oder lt. Google maps „Groblje“): klein, sehr ruhig und direkt am Ende des Hafens gelegen. schmunzel



Tag 8:(So.) Savudrija → Motovun ca. 50 km
Teils Radweg, teils Straße bis Umag und von dort auf der Landstraße nach Buje (bis zur Autobahn mäßiger Verkehr, danach kaum befahren). Im Nordosten von Buje stößt man wieder auf den Parenzana-Radweg dem wir nach Groznjan folgten.(verspieltes Künstlerörtchen – sehr liebenswert!) Nun erwischten wir leider den falschen Weg und landeten schneller als geplant wieder im Tal. Dafür ging es nun zügig nach Motovun, wo wir auf der Suche nach dem Campingplatz den Hügel umkreisten. (er liegt auf der Südwest-Seite. Etwas uneben und hauptsächlich für Wohnmobile gedacht, dennoch gemütlich, ca. 12 €)

Tag 9:(Mo.) Motovun → Cres ca. 80 km
Ab hier fuhren wir, da sowieso wenig Verkehr vorherrschte, einfach auf der Landstraße durch Skropeti, Pazin, Gracisce und Plomin nach Brestova und mit der Fähre hinüber nach Porozina. Dann folgt eine lange, aber sehr gleichmäßige und niemals steile Steigung für die man mit tollen Aussichtspunkten belohnt wird. schmunzel Und als Draufgabe folgt die Abfahrt nach Cres(Stadt) :))
Pension in Cres, 25€ p.P. inkl. Frühstück

Tag 10:(Di.) Cres → Glavotok(Krk) ca. 25 km
Noch einmal ging es bergauf und dann mit der Fähre Merag-Valbiska auf die Insel Krk. Hier fuhren wir durch Linardici zum Campingplatz in Glavotok, welcher (beinahe) voll war, sodass wir im letzten Ort davor – Brzac – ein Apartment bezogen (ca. 70€ pro Nacht mit 4 Betten)

Fazit:
Besonders der Vrsic-Pass, das obere Socatal und der Westen Istriens sind umwerfend schön! Praktisch ist auch, dass auf der gesamten Strecke die Unterkünfte recht billig und das Essen abwechslungsreich und auch nie teuer war. Das Wetter war um Welten besser als angesagt: es regnete zwar manchmal (meist während der Nacht) aber danach wurde es auch sehr schnell wieder angenehm warm.
Der Zug von Rijeka nach Ljubjana fährt übrigens sehr gemütlich und bleibt bei jedem Misthaufen stehen, dafür hat er aber meist genug freie Radlplätze.