Meine Vorredner haben das meiste bereits beschrieben. Als Empfehlung würde ich den Otago Rail Trail nicht sehen. Ich empfand die Gegend überwiedend als staubig. Die alten Eisenbahntunnel und der geringe Tourismus sowie ein geringes Preisniveau hatten zweifellos ihren Reiz. Schlechte Wegbeschaffenheit und teilweise langweilige Landschaft haben uns damals enttäuscht, weil der Weg übertrieben beworben wird.
Empfehlen möchte ich die Schotterpiste von Te Anau (The Key) über die Mavora Lakes (hier zelten!) nach Queenstown. Eine Schiffspassage mit der alten Earnslaw (Bj 1912) ist nötig und reizvoll.
Außerdem ist Neuseeland zum Wandern besser geeignet als zum Radeln. Ihr solltet unbedingt. einige Tracks ablatschen. Empfehlen kann ich auf der Nordinsel die Wanderung auf die Pinacles (Coromandel Halbinsel, gemütlich in 2 bzw. auch als Tagestour möglich - ggf. Hüttenübernachtung). Den "round the mountain Track" um den Mt. Taranaki (Mt. Egmont) Mit Gipfelsturm 4, sonst 3 Tage. Der als schönster Wanderweg der Welt beschriebene "Tongariro Crossing" war enttäuschend. Der Massentourismus ruiniert das Erlebnis grandios. Ich würde das nicht wieder machen. Es gibt aber eine 3 - 4 Tageswanderung in dem Gebiet, die mich reizen würde. Leider weiß ich zu wenig drüber.
Auf der Südinsel empfehle ich den Heaphy - Track, das Gebiet wird von den meisten Touris ausgelassen, weil es keine Straßenverbindung nach Süden gibt. Ihr könnt aber Eure Räder in Collingwood nach Karamea per Post schicken und praktisch am Ende des Tracks gleich aufs Rad springen. Besser kann man es kaum haben. Der Weg ist einer der schönsten in NZ. Für Routburn und Milford - Track braucht es ewige Vorbuchungen, im selben Gebiet befindet sich der auch sehr schöne Kepler - Track, lohnt sich! Die "Catlins" sollte man mitnehmen, auch wenn sie weit im Süden sind, am "Nugget Point" soll es Seeelefanten geben, als wir da waren, warn die grade weg. Die Küste dort lohnt trotzdem. Von Tuatapere radelt man über Schotter über Papatora zum Hump Ridge Track. Der Weg ist ausgesprochen komfortabel, die Hütten sind die besten in ganz NZ. Außerdem bekommt man in Port Craig einen Einblick in die Holzindustrie der vorletzten Jahrhundertwende.
Zum Radeln lässt sich sagen, man fährt sehr viel an Zäunen entlang, der überwiegende Teil des Landes ist Weideland. Die mit hohem Aufwand geschützen Nationalparks machen nur ca. 30 - 40 % der Fläche aus. Mit der Landwirtschaft verbundene extreme Umweltschäden werden gern verschwiegen. Mit dem vielgepriesenen Umweltbewusstsein der Kiwis ist es nicht weit her. Man pflegt im Norden am Strand liegengebliebene Autos einfach dort zu lassen oder in "Fun - Sportarten" mitten durch Flüsse (aber der Länge nach) mit Geländebussen zu fahren. Auch der Krach der vielen Motorboote nervt häufig. Durch die sehr geringe Bevölkerungsdichte kann man derlei noch ertragen - in der Haupsaison ist besonders von Queenstown abzuraten. Schnell durch! Autofahrer sind immer freundlich, auch wenn sie Euch gelegentlich in bedrohliche Nähe zum Straßengraben bringen. Es gibt aber nicht so viele. Ein Fahrradtransport per Bus ist kein Problem, Zeltplätze haben meist vorbildliche Ausstattung, das ganze Land ist sehr zweckmäßig gestaltet. Städte sind leider reizlos (Ausnahme Dunedin und Christchurch). Das Liegerad ist für Schotterpisten möglicherweise ungeeignet. Wir trafen an den Mavora - Lakes ein holländisches Päärchen, das wenig glücklich wirkte, die Abendstimmung dort ist aber wirklich eine Entschädigung. Bei Regen könnten einige Furten problematisch sein.
Gruß Peter