Hallo Michael,
ich bin 2003 mit vollem Gepäck den Leobengraben runtergefahren. Mein damaliges Reiserad hatte 28-mm- oder 32-mm-Reifen, also relativ schmal (28-Zoll, mittlerweile fahre ich 40-mm-26-Zoll-Straßenreifen). Es ist zwar möglich, aber nicht unbedingt ein Vergnügen. Der Schotter verlangt den ständigen Blick auf die Piste, ständiges Bremsen (Hände & Arme immer wieder ausschütteln!), man kann die schöne Natur gar nicht genießen. Außerdem musste ich vielfach die Fußbremse miteinsetzen. Es ist mehr ein Rutschen. Da auch einige wenige mit dem Auto in das Tal hineinfahren, muss man sogar mit entgegenkommenden Verkehr rechnen, d.h. man muss immer in der Lage sein, das Velo zum Stillstand zu bringen. Also auch nicht ganz ungefährlich. Den Rest hat der Vorgänger bereits treffend beschrieben.
Meine Campingplatz-Empfehlung in der Gegend: Pesenthein am Millstätter See, traumhafte Hanglage mit eigenem Strand, FKK-Bereich vorhanden. Am unteren Ende des Leobengrabens am Pressingberg gibt es auch ein reines FKK-Camp "Helio-Carinthia", allerdings schwer zugänglich (steile Schotteranfahrt), ich war noch nicht dort.
Ich empfehle aber unbedingt auch die Schiestelscharte, also die zweite Passhöhe (2024m) mit der Fahrt von/zu der Ebene Reichenau zu fahren. Es gibt gerade dort ein äußerst eigentümliche Naturlandschaft, Bergsee mit archaisch wirkender Flora, geniale Kurven, Nockberg-Panorama etc. Es gibt auch ein wohl seltenes Straßenschild für "Achtung Bären". Zu sehen bekommt man die aus Slowenien wiederangesiedelten Bären natürlich nicht. An der touristisch stark frequentierten Schiestelscharte kann man eine Wunschglocke läuten. Allerdings ging der Wunsch bisher nicht in Erfüllung

Ich bin damals nur diese Höhe von Reichenau kommend gefahren, ggf. werde ich dieses Jahr noch die Eisentalhöhe nehmen (um meine Sammlung der asphaltierten, durchfahrbaren 2000er-Pässe zu komplettieren

, Alpentour Südbogen, Mitte Juni - Mitte Juli, bin aber noch am basteln).
Möglich, dass wir uns zufällig begegnen?

Die Motorbiker sind natürlich mit den lauten Maschinen immer etwas lästig in der schönen Natur. Viele fahren aber insbesondere auch wegen dem Nationalpark und den tollen Ausblicken (man zahlt als Motorbiker nur für den Genuss und nicht für das Durchkommen, weil die Nockalmstraße keine Durchgangsverbindung darstellt) mittlerweile sehr langsam und genussvoll. In gewisser Weise sind ja die Motorradler auch dem Velofahrer verwandt, was das Kurvenfahren und Genießen angeht. Mir haben übrigens damals etliche Mottorradfahrer aufmunternde und gratulierende Handzeichen gegeben. Und bei gelegentlichen 12% Steigung freut man sich schon auch darüber.