Ich kenne deine Befürchtungen, beziehe sie für mich aber eher für eine geplante Radreise durch Kanada. Hier in Europa mache ich mir keine Sorgen, höchstens eventuell in Rumänien, da Bären dort manchmal die Scheu vor Menschen verloren haben und vor allem nachts in Dörfer und Städte eindringen.
Ich bin in Österreich durch ausgeschilderte Bärengebiete gewandert. Dabei habe ich keine Furcht verspürt, aber mich nach den Hinweisen auf den Schildern gerichtet.
In der Lüneburger Heide und bei mir um die Ecke im Rheingau bin ich mit dem Rad durch Wolfsgebiete gefahren. Dort hatte ich eher die freudige Erwartung vielleicht eines dieser schönen Tiere zu Gesicht zu bekommen. Vermutlich hatten sie aber schon lange die Flucht ergriffen, da sie mich bestimmt eher bemerkt haben als ich sie gesehen hätte.
Wölfe gehören zum Glück inzwischen in fast ganz Europa wieder zur Natur und ein Wolf wird den Menschen eher um jeden Preis meiden, statt sich ihm zu nähern.
Letztendlich würde ich die Gefahr mit einem Wolf oder gar Bär aneinander zu geraten, als äußerst gering einschätzen und mich daher auch nicht von einer Radreise in solche Gebiete abhalten lassen. Natürlich würde ich immer die gebotenen Vorsichtsmaßnahmen beachten und mein möglichstes tun, nichts zu provozieren, vor allem Bären nicht zu überraschen.
Mehr Sorgen wenn es um Leben und Gesundheit geht, mache ich mir viel mehr beim Kfz-Verkehr oder hier in Spanien, wo ich zur Zeit unterwegs bin, um große schwarze Hunde die irgendwo frei auf Grundstücken herumlaufen. Und trotzdem setze ich mich jeden Tag wieder aufs Rad.
Solltest du allerdings von einer Furcht betroffen sein, die durch rationale Überlegungen nicht in den Griff zu bekommen ist, würde ich dir auf jeden Fall zu professioneller Hilfe raten. Ansonsten bleibt wirklich nur das Vermeiden von Situationen in denen du dich unwohl fühlst, was letztendlich bedeutet auf Radtouren durch solche Gegenden zu verzichten.