Hallo zusammen,

nachdem ich zwischenzeitlich wegen der Pandemie nicht so recht daran glaubte, dass die Reise stattfindet, hat es letztlich wie geplant geklappt (wenn auch nur knapp, der Zugbetrieb Verona - München wurde erst zwei Tage vor der Abfahrt wieder aufgenommen). Für alle, die es interessiert, sowie für eventuelle zukünftige Leser des Fadens möchte ich noch meine eigenen Erfahrungen und Erkenntnisse beitragen.

Etappen (gerundet auf ganze km):

* Füssen - Reutte: 22 (nach Zuganreise)
* Reutte - Landeck (inklusive Fernpass): 81
* Landeck - St. Valentin (kurz nach dem Reschenpass): 72
* St. Valentin - Lana (inkl. Abstecher nach Meran): 87
* Lana - Kalterer See: 49
* Kalterer See - Riva: 109

Mein jugendlicher Mitfahrer hat das Tempo ganz schön hochgezogen, alleine hätte ich mir auf den Abschnitten nach dem Reschenpass wahrscheinlich mehr Zeit genommen. Nun gut, so blieb ein Tag mehr Zeit am Zielort.

Wind (vs. andere Herausforderungen

Gegenwind hatten wir nur an einem Tag, und genau an dem sind wir die längste Etappe gefahren. Bis auf ein kurzes Stück war der Wind eher noch angenehm durch die kühlende Wirkung - für mich waren im Etschtal Hitze und Sonnenseintrahlung generell die größte Belastung. Die Bergetappen fanden weitgehend im Schatten und bei kühleren Temperaturen statt, ich habe sie als viel weniger anstrengend in Erinnerung.

Schlafen

Wir haben immer gezeltet. Qualitätsmäßig gab es keine bösen Überraschungen, die Sanitärgebäude waren oft noch recht neuwertig, auf jeden Fall aber immer sauber. Normaler Preisrahmen für zwei Radfahrer mit einem Zelt ist ca. 20-25 Euro, Ausreißer waren St. Valentin (18), Lana (30, dafür mit Pool) und Riva (ca. 31, dass es hier teurer ist, ist erwartbar).

Besonders hervorheben möchte ich den Platz in Landeck. Hier gibt es für unmotorisierte Gäste eine separate Wiese mit Tischen und Stühlen sowie abschließbaren Fächern mit Steckdose zum Handyladen.

Stabile Heringe sind Pflicht, sowohl am Kalterer See als auch am Gardasee ist es ziemlich steinig.

Essen und Trinken

Wir hatten im Restaurant meistens Pizza oder Pasta, einmal Knödel bzw. Kaiserschmarrn. Die Preise fand ich im Vergleich mit meinem Wohnort Wiesbaden im Normalbereich, wer in billigeren Gegenden Deutschlands wohnt, wird das vielleicht anders empfinden. Das gleiche gilt für Eis. Spürbare Abweichungen fand ich bei Getränken: Kaffe ist in Italien billiger (z.B. Espresso 1,40), dafür waren in der Pizzeria in Riva bei normalen Essenpreisen die Getränke teuer (z.B. 0.5l Weißbier 5€).