Der nächste Tag bringt mir mal wieder die Bootsfahrt entlang der westlichen Südküste Kretas. Es gibt dort keine Straße und das Gebirge reicht bis ins Meer. Wunderbar im Morgendunst die blauen Abschattierungen der gestaffelten Bergrücken:
Mitreißende Mitreisende:
Steilküste:
In Soúgia endet eine Stichstraße. Hier und in Sfakiá werden abends die
Schluchtgänger mit dem Boot zu ihren wartenden Bussen gebracht, Kretas mit Abstand wichtigster Tourismusbaustein:
Abgelegene Strandidyllen:
Pause in Aghia Rouméli, auf die Anschlußfähre wartend. Der Ort ist das Wanderziel der Schluchtgänger, hat eine demzufolge gesicherte Einkommensquelle und, wenn man die 2 km fahrbaren Weg in die Schlucht einbezieht, genau 2,5 km Straßennetz.....:
Es bleibt nur noch ein kurzes Stück bis Chora Sfakión, oder kurz Sfakiá:
Ein geschichtsträchtiges Trutzörtchen mit martialischen Sagen und Anekdoten kurioser und tragischer Couleur. Türken und Deutsche haben sich ja im Lauf der Jahrhunderte nicht eben nur mit menschenfreundlichen Akten hervorgetan. Heute natürlich alles in tourismuskompatiblem Weiß gehalten:
Man kann sich dort über Mittag aber sehr gut ausruhen und fantastisch essen. Weiter gehts zunächst mit knackigen Höhenmetern in eher öder Landschaft. Ausnahme:
Nach der Abzweigung zum spektakulären Imbros-Paß wird es wieder etwas beschaulicher. Der Weiler Komitádes:
Und der Blick auf mein Tagesziel, Frankokástello. Eine fränkische Burganlage mit locker drumrumgruppierten Einzelhäusern:
Vorsichtiger Beobachter im Dornengebüsch:
Blick auf die Burganlage:
Der nächste Tag: wieder ein Höhepunkt. Er beginnt noch im Flachland:
Um stetig anzusteigen:
Auf dieser Strecke hatte ich vor zwei Jahren aufgeben müssen. Der von den Bergen abfallende Sturm hatte Weiterfahren unterbunden. Ich hatte auch bergab schieben müssen, in gestört aussehendem V-Winkel zum Fahrrad. Aufwärts, den Wind talauswärts im Rücken, hatte er mich einmal ohne jegliches Zutun meinerseits 20 m die 10%-Steigung hochgeschoben....:
Ich hatte dort also quasi eine Rechnung, besser: einen Wunsch offen, der mir heuer gnädig erfüllt wurde. Das Örtchen Rodákino (=Pfirsich) kann mit der respekteinflößensten Brücke der Gegend aufwarten. Bis vor kurzem ging hier der gesamte Schwerlastverkehr, Busse und alles übrige drüber:
Nicht so nett war dieser Abschnitt mit seinen bis zu 15% Steigung, hier im Rückblick. Im Hintergrund in der Ferne die Serpentinen zum Imbros-Paß:
Dieser Küstenabschnitt geht in Seliá zuende:
Die Abfahrt zum Touristenmagnet Plakiás lasse ich rechts liegen:
Verspätetes Thymianpolster:
Die Kótzifou-Schlucht steht mir bevor. So sehr viel spektakulärer geht kaum:
Leider finden das auch andere. Eine der berüchtigten Suzuki-Jimmy-Schwadronen-Orgie fällt über die Gegend her:
Laut johlend und von einem gänzlich durchgeknallten Leader angeführt, der mit schwerer TV Kamera einen Dauerfilm dreht, fast immer deutsch, heizen sie nicht nur auf Asphaltstrecken, sondern auch durch die Natur. Was sie an Stimmung verbreiten, ist schlicht ekelerregend:
Auf eine gefühlt nicht endenwollende weitere Bergüberquerung folgt - endlich - Réthymno, wieder an der Nordküste:
Davon dann morgen mehr.