Meine XTR 9 fach Schaltwerk, viel gebracuht, viel gelobt, aber jetzt doch in die Jahre gekommen.

Ich habe den Eindruck, dass die Feder zur Rückstellung des Schaltarmes nicht mehr genügend Kraft hat und dadurch gerade die Kette auf den kleinen Ritzel hin und wieder springen.
Meine erste Frage ist: Kann dies der grund für das Springen der Kette sein (das Springen ist unabhängig vom hinteren Ritzelpaket oder Laufrad).
Falls ja, kann man diese Feder austauschen und vorher bekommt man eine solche Feder?

Vielen Dank

ich gehe jetzt mal davon aus, dass die Seilspannung korrekt eingestellt ist.
Wenn die Feder nicht mehr ordentlich zurückstellt, liegt es i.d.R. aber eher an zu viel Reibung in den Zügen. Mach die mal ordentlich sauber und checke, ob das Besserung bringt.

Leider weiß ich keine Antwort auf deine Frage.
Ich beobachte bei mir ähnliches, wenn die Kette schon einige Zeit gelaufen ist, jedoch noch keine Längung feststellbar ist. (Allerdings stört mich das nur selten, weil ich langsamer geworden bin). Vielleicht ist meine Vermutung auch falsch, dass das 11er Ritzel nur relativ neue Ketten mag.

Dto. Federn leiern nach glaube ich einhelliger Meinung nicht aus. Erhöhter Reibungswiderstand kann hingegen an vielen Stellen entstehen. Die Züge natürlich. Schwergängige Mechanik im Schalthebel. Bis hin zu ausgeschlagenen Gelenken im Schaltwerk.

Ich bin not amused über die Neigung, massiv Rost anzusetzen auch bei Federn teurer Schaltwerke und Umwerfer. Aber das ist ein etwas anderes Problem.

ok, also das "Ausleiern" ist doch wohl etwas komplizierter und in der Tat möglich. Etwas Lesenswertes dazu fand ich hier.

Die Relaxation der Feder ist möglich, wenn sie entsprechend knapp ausgelegt wurde.
Bei einem Topmodell, wo auch an der Feder Gewicht eingespart werden sollte, könnte das durchaus möglich sein.

Eine hohe Spannung (Lagerung mit Kette auf dem größten Ritzel) und hohe Temperaturen (Heizungskeller, Fahrrad liegt im Sommer im Auto in praller Sonne) begünstigen die Relaxation.

Dennoch erwarte ich eher zu viel Widerstand im System. Iassu hat richtigerweise zu den Zügen noch den Schalter und die Schaltwerksgelenke ergänzt.

Hallo!

Dass deine Schwierigkeiten von einer Feder mit nachlassender Spannung kommt, halte ich für sehr unwahrscheinlich. Ich würde erst bei den Bowdenzügen und den Seilen schauen, danach die Schalthebel ins Visier nehmen. In unserem Fuhrpark daheim fahren einige uralte Schaltwerke, ohne dass sie wegen ihrer Federn aus zu mustern gewesen wären. Selbst wenn Federn im Heizungskeller vor dem Ofen liegen, müssen sie das aushalten. Sonst müssten die Südeuropäer alle Daumenlang ihre Schaltwerke tauschen, davon hätte ich noch nichts gehört.

Auch ein ausgeschlagenes Schaltwerk sorgt für schlechteres Schaltverhalten, weil es die exakte Stellung nicht mehr so genau trifft. Aber das braucht sehr viele Kilometer, bis das eintritt.

Auch Ketten an der Grenze zum Austauschen werden seitlich weich und schalten nicht mehr besonders präzise. Einen Sonderfall habe ich am Liegeradl: Dort fahre ich aufgrund der langen Kette schon seit etwa 12000km mit der selben Kette ohne viel Längung, nur beim Schalten merke ich das Alter.

lg!
georg

Das könnte eher an der Stellung des Schaltwerkes liegen. Entweder ist das Schaltauge leicht verzogen, oder der Befestigungsbolzen des Schaltwerkes aufgebraucht.

Ich vermute die zweite Variante. Ich hatte vor einigen Jahren beim XT-Schaltwerk den Stahlbolzen durch einen XTR-Bolzen getauscht. Der war damals aus Alumüllium. Irgendwann ließ sich das Schaltwerk nicht mehr zufriedenstellend einstellen. Zwischen dem zweitkleinsten und etwa dem Ritzel auf Position 4 oder 5 sprangen die Gänge unter Last hin und her. Bei der Betrachtung von hinten konnte ich einen leichten Schiefstand des Schaltwerkes sehen und dachte erst an ein verbogenes Schaltauge. Das war aber gerade. Also habe ich den Befestigungsbolzen demontiert. Weil der eloxiert war, konnte mann die Scheuerstelle sehr gut sehen. Mit dem Originalbolzen funktionierte das Schaltwerk wieder Leichtbau hat eben seinen Preis.


Lenge Rede kurze Sinn: Einfach mal schauen, ob das Schaltwerk noch gerade steht.

Zur Überholung von Schaltwerken (egal ob Shimano, SRAM, ... ), da i.d.R. Jahre oder Jahrzehnte versifft, hat sich bewährt: Vom Rahmen abschrauben, alles (wirklich alles) was an dem Teil selbst abnehmbar bzw. abschraubbar ist, entfernen. Dazu hat Shimano die sehr hilreichen Explosionszeichnungen (notwendige Shimano-Nummer RD-xxxxx steht irgendwo auf dem Schaltwerk). Dort sind auch die Federn und alle anderen Teile zu finden, aber als Ersatz wird man sie nicht bekommen. Den ganzen Kram in ein Gurkenglas Waschbenzin und liegen lassen. Wenn beim Zerlegen schon klar defekte Teile zu finden sind, die es nicht als Ersatzteil gibt, kann man sich das Reinigen natürlich gleich sparen. Danach alle gesäuberten Teile begutachten, notwendige Richtarbeiten im Schraubstock (und mit Vorsicht) vornehmen. Im Ergebnis kommt ein funktionell fast neuwertiges Schaltwerk heraus (die Dinger sind erstaunlich langlebig, auch wenn ich das ganze Prinzip nicht mag). Ob die ganzen Drehfedern nachgelassen haben oder gebrochen sind oder einfach nicht mehr den Dreck drehen können, findet sich schnell heraus. Nur eine etwas schwächere Feder stört nicht die Funktion eines sauberen Schaltwerkes. Neue Schaltrollen einbauen und das Ding ist wieder einsatzbereit und funktioniert sicher.