Hallo,
wir fahren sehr spontan am Montag nach Frankreich. Wir reisen mit einem 2-Jährigen im Chariot. Letztes Jahr sind wir im Sommer während der Elternzeit in 3 Monaten Elsass - EV6 - Atlantikküste - Bordeaux - Toulouse gefahren.
Dieses Jahr wollen wir in Toulouse weitermachen bis in die Carmargue. Und dann?
Entweder: entland der Küste nach Nizza. Pro: Strände, Küstenstraße, weniger Berge, Tourigegend -> viele Supermärkte und Zeltplätz (?). Contra: Verkehr, riesen Straßen, Asphalt- und Beton-Wüste?
Oder: ab Avignon ins Luberon, durch die VerdonSchlucht und von oben nach Nizza. pro: schöne, einsame Bergdörfer, Natur, Möglichkeit zum Wildcampen? Contra: Berge, weniger Läden und Zeltplätze.
Hat jemand von euch einen Ansporn zur Entscheidungsfindung?
Wir können pro Tag nur etwa 3 Stunden fahren, mehr macht das Kind nicht mit.
Ich bin gespannt auf eure Ideen!
Viele Grüße,
Fine

Wie wäre es mit einer Mischung? Der Verkehr lässt schon nahe an der Küste im Hineterland schnell nach, z. B. Im Maurenmassiv zwischen Hyères und Fréjus. Davor Luberun, Aix, Massiv de Sainte Baume (Schreibweise aus dem Gedächtnisausfall). Dann könnt Ihr immer mal an die Küste, seid bahnnah, um ggf. Etwas Im Zug zu überbrücken. Sehenswertes Stück Küstenstraße ist die Corniche d'Or entlang des Esterel von St. Raphaël nach Cannes. Am Cap Dramont bei St. Raphaël gibt es einen schönen Campingplatz direkt am Meer.

Gruß,
Holger

Hallo Fine, also dein 2. Tourvorschlag ist auf jeden Fall der attraktivere, bin ich selber schon geradelt. Aber bei nur 3 Stunden Fahrzeit pro Tag mit Anhänger und den zu erwartenden Höhenmetern ist das wohl eine Zeit- und Konditionsfrage....

ich würde daher eine Kombination aus Hinterland (Vorschlag von Holger / ist aber auch "hügelig") und den angelegten Velorouten (Beispiel=> http://www.af3v.org/spip.php?page=rubrique&id_rubrique=120&voie=35#) entlang der Küste vorschlagen.

Entlang der Küste dürfte es schwieriger werden einen geeigneten Platz zum Wildcampen zu finden und möglicherweise haben viele CP bereits geschlossen. Im Hinterland ist das eher möglich...einfach nett fragen....

Für Nizza kann ich euch den CP Hippodrome (http://www.camping-hippodrome.com/) in Villeneuve-Loubet (Vorort westl. von Nizza empfehlen. Großer Supermarkt in der Nähe, wenige Meter zum Strand, angenehme Fahrt entlang der Promenade nach Nizza....

gruß Chris

Meine Empfehlung wäre die Küste mit Ausflügen ins Hinterland a la Holger. Gegen eine größere Entfernung von der Küste spricht die geringe Besiedlung (da können schon mal deutlich mehr als 3 Stunden zwischen Orten mit Einkaufsmöglichkeiten liegen) und die Höhenlage, die ab Mitte Oktober gerne mal kalte Nächte mit Bodenfrost oder Nebel mit sich bringen.
Gruß
Uli

... der Canyon du Verdon ist schon sehenswert. Ich würde diese Strecke bevorzugen, aber bei drei Stunden pro Tag weiß ich nicht, ob sie sich so gut eignet.
Wildcampen klappt nach meiner Erfahrung auch nicht so toll. Je nach Region werden schöne Plätze oft abends von der Polizei abgefahren und dann darf man wieder weiter.

Gruß
Wolfgang

Im zentralen Ort La Palud sur Verdon gibts übrigens auch eine Jugendherberge. Allerdings ist die Anreise von der Küste bei 3 Stunden Radfahren pro Tag etwas langwierig. Und es geht viel bergauf.

Bernd

Ach sehr schön, viele Ideen. Klar, der Knackpunkt sind die drei Stunden... auf der Geraden schafft man da bisschen was, aber am Berg wirds eng. Vielleicht bleibt das Kind auch länger im Hänger sitzen, aber im Juni wollte er raus, sobald er wach war.
Ich vermute, wir werden die Küste probieren und, wenn uns das echt aufn Keks geht, ins Hinterland abbiegen.
Die Internetseite ist Gold wert, danke!

Wo würdet Ihr denn starten? Ab Marseille kann man erst nicht an der Küste fahren, bis Cassis gibt ist aber die küstennäheste Strecke recht verkehrsarm. Atemberaubend ist dann die Strecke zwischen Cassis und La Ciotat, allerdings müsst Ihr ein bisschen schieben - es geht erstmal mit bis zu 30 % hoch! Das ist eine reine Touristenstrecke an bis zu 300 m abfallenden Felsen - Achtung aufs Kind. Von La Ciotat geht es dann mehr oder weniger direkt an der Küste bis Nizza. Toulon ist nicht so schön zu durchqueren, danach gibt es wieder eine recht bergige Küstenstrecke. Von La Londe-les-Maures nach Bormes-les-Mimosas gibt es eine schöne kleine Straße, um die Hauptstraße zu umgehen. Weiter geht es dann über Le Lavandou nach Port Grimaud, den Abstecher nach St. Tropez kann man sich eigentlcih sparen. Teilweise gibt es eine alte Bahnstrecke, auf der man fahren kann, den Train des Pignes. Allerdings schlecht ausgeschildert, das findet man nicht sonderlich gut. Ggf. vorher gut vorbereiten. Oder durch das Massif des Maures fahren, über Collobrières, wirklich sehr schöne, verkehrsarme Strecke. In Collobrières gibt es einen schönen Camping Municipal. Ob der noch offen hat, weiß ich aber nicht. Zwischen Port Grimaut und St. Raphael ist es dann wieder recht verbaut. Von St. Raphael nach Cannes kommt aber dann eine der schönsten Strecken entlang des Esterelgebirges. Von Cannes nach Nizza ist es nicht schön, weil total verbaut. Da ist auch das Hinterland ziemlich dicht besiedelt. Schön ist da nur noch Antibes. Und Nizza selbst natürlich. Immerhin ist es flach und man kommt gut vorwärts.

Gruß
Holger

Ich glaube, nichts würde mich an die Küste bringen, und wenn ich 10-jährige Zwillinge hochschleppen müßte. Vor 2 Jahren habe ich mal einen kurzen Abstecher dorthin gemacht, und spät am Abend, noch 20km von der Cote d'Azur entfernt, doch tatsächlich einen Camping gefunden, der mir das "Forfait 2 personnes, Camping Car, etc" von 40 Euro/Nacht gnädigerweise auf die Hälfte reduziert hat. Der Höllenverkehr auf der Küstenstraße gab mir den Rest.

Ne, ne, Languedoc, Cevennen, etc. sind traumhaft, für das, was an der Küste ein Camping kostet, bekommt ihr dort schon fast ein Zimmer, häufig findet man auch günstige Gite d'etapes, und der Camping municipal mit 10 Euro für 2 Personen ist auch nicht selten. Vom geringeren Verkehr und der enspannten Freundlichkeit der Ureinwohner ganz zu schweigen.

Hallo Fine

Bin die Küstenstrasse ab Bandol bis Nizza einmal gefahren, finde sie aber nicht speziell radfahrerfreundlich, ist vermutlich aber zu dieser Jahreszeit nicht mehr so arg. Würde Luberon und Gorges du Verdon fahren (ist ab einiges anstrengender).

PS Ab Toulouse bietet sich auch der Gorges du Tarn an

Im Oktober? - da dürfte der Ort immer noch recht charmant wirken. Grundsätzlich gefällt mir St-Tropez. Lohnen tut vor allem die kurvige Route über die Halbinsel nach Ramatuelle (sehr sehesnwert). Wahlweise kann man dann noch zu den Stränden und St-Tropez fahren oder direkter nach Port Grimaud. Zu der Jahreszeit sind Tipps zu Campings schwierig. In der Saison gibt es schon auch preiswerte Möglichkeiten mit Campings à la ferme, die es auch bei St-Tropez gibt (z.B. nahe Cogolin, übrigens eine sehenswerter Ort). Unter den o.g. Umständen würde ich auch die Küstenroute empfehlen.

Ich war letzte Woche dort. Schön ist der Ort schon, das stimmt. Aber ziemlich elitär. Selten so viele teuere Autos gesehen. Und ziemlich voll war es auch noch. Immerhin waren diesmal wegen einer Segelveranstaltung nur Segelboote im Hafen und nicht diese monströsen Yachten, die fast die gesamte Hafenfront verdeckten. Die Srtaße nach Ramatuelle ist schön, in der Tat, aber die nach Port Grimaud ist ... nicht so schön.

Gruß,
Holger