Hallo,

heute bei einem entspannten Rennrad-Randonneuring bei Potsdam zu dritt kam uns die Idee, mal für ein paar Tage mit den flotten Rädern und wenig Gepäck (Wechselunterhose, Wechselsocken, Zahnbürste, Zahnpasta und Kreditkarte) eine solche Tour zu machen. Es sollte so 4 Tage lang gehen, kulturell angenehm, nicht zu steil, mit unkomplizierter Quartierauswahl und Infrastruktur sein und entsprechende Strecken bieten.

Also unsere Vorstellungen sind so ungefähr:

Wir fahren schön 100-150 km am Tag auf Strassen, die nicht so stark von Verkehr belastet sind, die Autos sind radfahrfreundlich oder zumindest nicht -feindlich, es kommen immer mal nette Örtchen und Landschaften zwischendurch, wo man mal schön anhalten und Kaffee trinken kann, und des Abends findet man schnell normalpreisige, einfache aber ordentliche und nette Quartiere. Und es geht keine 1000er steil rauf und runter; aber ein paar Höhenmeter können schon sein.

Spontan dächte ich evtl. "Frankreich". Ich wüßte aber nicht wo genau.

Weiß jemand was?

Danke

Hallo,

ja, in Frankreich findet man leicht dünn besiedelte Gebiete (wenig Autoverkehr), gute Straßen und oftmals auch bezahlbare Unterkünfte. Nach letzteren muss man manchmal schauen, weil geringe Besiedlung auch geringe Hoteldichte heißt. Da ist es nicht schlecht, wenn man mittelgroße Städte anfährt.

Grüße
Andreas

---> Deine Frage findet vielleicht hier ihre Antwort und Du Dein Ziel:
http://www.burgund-fur-radfahrer.com/

Mal gespannt, was noch an Vorschlägen kommt...

Gruß
lytze

Die Kreditkartenfähigkeit bezweifle ich allerdings in diesen auch von mir geliebten Gegenden.

Für 4 Tage wäre mir persönlich der Aufwand der Anreise nach Frankreich zu hoch, da würde ich eher eine Tour in Deutschland machen. Die radweit-Strecken u.a. hier im wiki lassen sich eigentlich allesamt recht entspannt radeln: geteerte Nebenstrassen.
Je nach Ausgangspunkt der Tour vielleicht ein wenig Erzgebirge, Tschechien...
Oder einfach nach Westen, Naumburg, Weimar, Eisenach, Marburg/Giesen, Limburg, Koblenz,...
Kompliziert ist es nicht und zumindest ich war vielerorts noch nicht

Gruß Andi

Wenn du 4 Tage à 150 km (=600 km) radeln willst kommst du von Potsdam aus gar nicht bis Frankreich, sondern gerade mal bis Karlsruhe bzw. an die Grenze zum Elsaß.

Würde ich von Berlin und Umgebung aus eine 600-km-Tour machen wollen, wäre mein Vorschlag Richtung Elbsandsteingebirge, dann durch Böhmen und die Tour etwa in München beenden. Von dort kommst du auch wieder ganz gut zurück.

Gruß Thomas
www.bikeamerica.de

Franker ich dürfte eine gute Wahl sein. Im August des letzten Jahres und jetzt im Juni habe ich jeweils eine nicht ganz so lange Tour mit meinem Rennrad und leichtem Gepaeck gemacht. In beiden Fällen bin ich per Bahn nach Paris gefahren und habe dann dort die Touren begonnen.
Die erste Tour führte über Versailles, Chartres, Blois, durch die Sologne nach Sancerre, dann weiter so ungefähr entlang der Veloroute 6 über Beaune, Dole, Besançon und Colmar nach Strasbourg.
Bei der zweiten Tour bin ich von Paris zunächst per Bahn bis Etempes Gefahren und von dort bis Orleans, dann wieder durch die Sologne bis ich etwa 40 km westlich von Romoratin an den Cher gekommen bin. Dann hat mich die Großwetterlage veranlasst, statt weiter in Richtung Limoges direkt nach Osten in Richtung Bourges zu fahren. Von dort weiter nach Auxerre und über Saarebourg nach Saarbrücken.

Vielleicht sind beide Strecken für eine 4-Tagestour etwas zu lang, aber man kann ja abkürzen!

Aber ich könnte mir auch eine schöne Runde durchs Elsass und Lothringen oder, wenn's etwas hügeliger sein darf, durch die Region zwischen Rhône und Durance vorstellen.

MfG

- horst -

Hallo!

Ich stimme Andi zu. Letzte Woche bin ich noch in 6 Tagen von der Ostalb über Dresden und Bautzen nach Prag gefahren und war vom Erzgebirge schwer begeistert. Mein Vorschlag: Von Nürnberg aus durch die nördliche Oberpfalz in die Tschechei oder wahlweise das Vogtland. Dann die Erzgebirgskette mehr oder weniger parallel zur tschechischen Grenze nach Osten. Besonders hat es mir die Strecke Reitzenhain-Olbernhau-Sayda gefallen.
Allerdings ist da der Fichtelberg mit 1200 m Höhe im Weg. Den müsstest Du in Kauf nehmen. Zuletzt fährst Du nach Prag runter und nimmst den Direktzug um 13.07 Uhr zurück nach Nürnberg.

Gruß

Bernie

Auch bei meiner letzten Tour hatte ich keinerlei Probleme, meine Hotelrechnungen mit meiner Visa-Karte zu bezahlen.

MfG

- Horst -

Ich fahre im August in 4 Tagen von Amsterdam nach Berlin.

Ging letztes Jahr ganz prima und war sogar landschaftlich durchaus reizvoll. (V.a. östlich der Elbe, Jerichower Land und so)
Städte habe ich gemieden (ausser Hannover und Wolfsburg, beide waren schlimm).

Was "kulurell angenehm" bedeutet weiss ich nicht. Aber es gibt auch in D ausreichend Aufschichtungen von Backsteinen, die man sich, wenn man das will, ansehen kann.

Ich würde auch CZ empfehlen - war zuletzt auf Randonneurs-Kurztour im Jesenik- und Adlergebirge dort. Warum CZ ? Sehr dichtes Netz von Nebenstraßen (ok das gibts in F auch), gute Rad-Infrastruktur (Basic-Ersatzteile bekommt man in jedem größeren Dorf), eine Menge an günstigen Unterkünften (de facto auch in jedem größeren Dorf), Essen und Trinken (Bier !) um einiges billiger als in F (wenn auch meist nicht so lecker, aber seitdem immer mehr Pizzerien (mit entsprechendem Nudelangebot) die Restauraces mit Hausmannskost ersetzen wird es für den Radfahrer immer erträglicher). Die Autofahrer sind nicht mehr so rücksichtsvoll wie kurz nach der Öffnung aber noch immer etwas besser als in Ö oder H.

Ein paar Tourenbeschreibungen in CZ findest du auch auf meiner HP www.8ung.at/radreise.

Gute Fahrt wünscht Gerold

Danke erst mal für die Antworten. Das mit der Kreditkarte ist nicht so wörtlich zu nehmen, sondern als Überbegriff der Reiseform zu verstehen. Ich denke nicht, dass das Gewicht von 250 Euro mitgeführtem Papierbargeld den Schnitt erheblich reduzieren würde .

Kennt wer noch Gegenden in Frankreich, die noch in Frage kämen? Ab Paris zB. , dann Richtung Brest, auf den Spuren der Heldenfahrt oder welche Richtung?

LG

PS. Könnte ein Mod. mal das n bei Randonneur in die Überschrift bauen ? Danke.

Zur "Heldenfahrt" kann wahrscheinlich AndreasR einige Informationen liefern. Ansonsten käme mir noch ab Paris irgendwie an die Loire und dann bis Nantes/Saint- Nazaire in den Sinn. Dort bin ich bisher nur bis Blois gefahren, aber ich hatte die Strecke bis Saint-Nazaires und dann weiter in die Bretagne für meine letzte Tour als eine Alternative vorgesehen. Aber wie bereits erwähnt, hatte mich die Großwetterlage zu einer anderen Wegefuehrung veranlasst.

MfG

- horst -

Angesichts der 4 Tage, der Anfahrtstrecke und der kleinen Einschränkung bzgl. der Höhenmeter, würde ich zu Franche-Comté und Burgund raten. Dort sind alle deine Anforderungen erfüllt.

Startpunkt könnte in in Montbéliard, Besançon oder Dijon/Baune sein. Von diesen Orten gibt es unzählige Möglichkeiten eine 4-Tage-Schleife mit 100km-Etappen zu machen, egal ob östlich oder westlich von Saône und Rhône, eher flach oder auch etwas hügeliger. Die genaue Strecke könnt ihr auf den weißen Straßen der Michelin- oder IGN-Karten planen. Voilà.

Auch für eine 4-Tagestour geeignet und landschaftlich sehr reizvoll finde ich die Normandie, speziell das Dreieck Dieppe - Caen - Rouen.

In Frage käme auch noch das Elsaß, aber da wärt ihr wohl auf den Vogesenrand und die Rheinebene beschränkt. Und so richtig Frankreich ist das natürlich nicht.

Alles andere ist entweder zu flach und langweilig oder, zumindest aus meiner Sicht, zu weit weg. Zu Paris als Startpunkt würde ich nur raten, wenn ihr mit dem Zug anreist oder dort einen Aufenthalt einlegen wollt.

Gruß
Rainer

Wenn's denn unbedingt Paris sein soll: Wir sind vor drei Jahren von Stuttgart (bzw. von unserem Wohnort 20 km nordwestlich davon) nach Paris geradelt, das sind auch so etwa 600 km. Bei uns waren es noch etwa 100 mehr, weil wir ein paar Etappenziele eingebaut hatten, die uns interessiert haben (unsere Lieblings-Flammkuchenkneipe in Seltz , die Burg Trifels, den Pfälzer Wald, das alte Stahlwerk in Völklingen/Saar und Reims). Zurück ging's entspannt im TGV (reservieren!).

Oder, auch eine Überlegung wert: Von Paris grob südlich durch die Champagne (Troyes) und Burgund, die Bresse und die Dauphiné (gibt etliches zu sehen dort, z.B. St. Antoine l'Abbaye oder das Palais Idéal des Landbriefträgers F. Cheval) und zum Schluss noch eine Runde durch den Vercors, eine der schönsten Ecken Frankreichs, mit seinen tollen Schluchtenstraßen. Zurück dann etwa ab Valence, ist TGV-Station.

Westlich von Paris lohnt sich meines Erachtens (okay, ist Geschmackssache) landschaftlich nicht, wohl aber kulturell (Loire-Schlösser usw.), aber dafür habt ihr mit eurem Kurzprogramm nicht die nötige Zeit.

Viel Spaß beim Planen

Gruß Thomas
www.bikeamerica.de

Auch wenn auch ich Frankreich-Fan bin: "des Abends findet man schnell normalpreisige, einfache aber ordentliche und nette Quartiere" geht da nicht, vor allem nicht in den dünn besiedelten Ecken.
Gruß
Uli