Hallo

ich bin in der Planungsphase für eine 5-wöchige Radtour durch Australien - Stuart Highway :Adelaide nach Darwin. Zeitraum: entweder Oktober 2012 oder April 2013.
Da sich die Möglichkeiten ein geeignetes Rad vor Ort zu mieten recht beschränkt und sehr teuer darstellen, werde ich vermutlich mein Scott Roadbike mitnehmen und mit 28-er Reifen ausrüsten.
Auch denke ich daran mit wenig Gepäck zu reisen (Wasser, Werkzeug, Radkleidung, Minizelt, Minischlafsack, eventuell Lampe - fertig). 10 kg Toppeack RackPack und noch ein Träger für vorne. Kein Anhänger.

Mir stellen sich aktuell folgende Fragen.

1) Flugreise und Radmitnahme
Hiervor habe ich Angst. Weniger vorm Fliegen als davor, dass mein Rad heil ankommt. Ich denke derzeit an einen Gabelflug Hin: FFM-Singapour-Adelaide , Zurück: Darwin-Singapour-FFM, möglicherweise noch mit zusätzlichem Stop. Mit Singapour Airlines oder Quantas. Hat hier jemand Erfahrung gemacht? Muss ich beim Umsteigen Rad über Sperrgepäck selber "umladen" oder wird das bis zum Zielflughafen durchgecheckt?

2) Rad vor Ort mieten
Gibt es vielleicht doch akzeptable Radmietmöglichkeiten? 4-5 Wochen. Pick-up in Adelaide, Drop-Off in Darwin?

3) Fahren bei Nacht auf dem Stuart Highway
Aus einigen Reiseberichten habe ich entnommen, dass Radeln in der Nacht, insbesondere an heissen Tagen, eine echte Option sei. Andere warnen davor. Erfahrungen?

4) Unterkunft und Versorgungsstationen
Der Stuart Highway ist für Outback-Verhältnisse wohl recht gut erschlossen. Größte Distanz zwischen Roadhouses oder Orten ca. 250 km. Sonst ca. 100km. Wassertanks gibt es wohl alle 80 KM.
Wenn immer möglich suche ich Unterkunft in Zimmer. Nur in Notfällen würde ich (frei) campen.
Kann ich während der Tour davon ausgehen in den Roadhouses, Motels, Hotels an der Strecke Unterkunft zu erhalten oder muss ich vorab reservieren (am Tag zuvor oder am Morgen?) ?
Kann ich Rad mit aufs Zimmer nehmen?

Falls ich vor Einbruch der Dunkelheit keine Unterkunft erreiche, würde ich mich rechts oder links des Highways ca. 100-200 Meter "in die Büsche schlagen" und das Minizelt zur Übernachtung aufstellen.


Für Tips und Erfahrungsberichte - auch außerhalb der gestellten Fragen - wäre ich sehr dankbar.

Manfred

ich frage mich gerade warum Du auf dem Stuart hwy fahren willst wenn es weitaus attraktiver Ziele in dem Land gibt. Was begeistert dich da?
Wenn Du Einsamkeit suchst bist Du da fehl am Platz. Australien ist sau teuer, ich würde an Deiner Stelle nur zelten.
Nachts fahren macht man in dem Land nicht wegen Wildwechsel, aber das sehe ich auf dem Rad nicht als Gefahr, ein Truck rechnet nicht mit einem Radler, Du hörst ihn aber ja rechtzeitig.
bei Direktflug nach Australien, also keine Inlandsstrecke innerhalb Australiens,mußt Du nirgendswo das Rad durch den Zoll schleppen, sieh zu dass das Rad sauber ist!

Hi Manfred,

1) wird bis zum Zielflughafen durchgecheckt und kommt bei Qantas im obligatorischen Karton an

2) Unwahrscheinlich (eher eigenes Rad kaufen)

3) Wer keine Landschaft sehen möchte kann auch nachts fahren...

4) Übernachten müßte klappen - was für Büsche?

Generelle Anmerkung:
zur Meditation würde ich eher in asiatisches Kloster gehen.

Es gibt schönere Outback Strecken (z.B. Odnadatta Track / Mawson Trail)...
Es gibt schönere Strecken in Down Under

Gruß
Thomas

Hallo Manfred,

die Strecke Adelaide – Darwin ist gut, wenn man eine weite strecke in kurzer Zeit zurücklegen will, vor allem das Outback sehen will und auf Asphalt fahren will und nicht im Zelt übernachten will. Allerdings gibt es durchaus abwechslungsreichere Strecken.

Oktober und April sollte beides OK sein. Im Oktober gibt es mehr Wildbuhlehm zu sehen. Im April sind dagegen die Flüsse im Norden mehr gefüllt und die Wasserfälle sehen evt. imposanter aus.

Zum Flug wurde glaube ich schon alles gesagt. In Deutschland im Karton abgeben und in Adelaide abholen. Vorher gut putzten (Reifen!) – wird meist kontrolliert. Passieren kann immer etwas, aber wir hatten bisher immer Glück, außer das wir einem einen Achter hatten.

Wenn man einen Zwischenstopp in Asien machen will, kann es sein, dass man das Rad abholen und wiederaufgeben muss, was sehr ungünstig wäre. Habe damit aber keine Erfahrung. Rate Dir aber auf jeden Fall zum eigenen Fahrrad.

Bei Nacht würde ich aus bereits genanten Gründen nicht fahren. Und die Hitze sollte sich im April und Oktober in Grenzen halten.

Ein Zimmer solltest Du meist bekommen. Die sind aber oft recht teuer. Ich würde Dir zum Zelten raten, da man einfach viel mehr von der Natur und den Tieren mitbekommt. Dazu kommen die Sonneunter- und Aufgänge sowie die nächtlichen Sternenhimmel. Falls Du das Zimmer bevorzugst – nicht immer sind die Leute begeistert, wenn man das Rad mit rein nehmen will. Am einfachsten ist es, wenn man nichts sagt und es einfach macht.

Die Versorgung sollte kein Problem sein. In den größeren Orten hat es Supermärkte. An den Roadhouses bekommt man auch das Wichtigste, muss aber teilweise recht tief in die Tasche greifen.

Wir sind prinzipiell lieber auf Pisten gefahren, nicht nur weil da weniger Autos unterwegs sind. Oft muss man auch einfach über eine Schotterpiste fahren um an einen speziellen Ort zu kommen, Kommt das nicht für Dich in Frage, dann sieh zumindest zu, dass Du trotzdem möglichst viel von den Flinders und dem Litchfield NP mitnehmen kannst.

Würde mir einen Rückspiegel montieren, damit Du rechtzeitig siehst, ob Du in den Graben fahren mußt oder nicht (z.B. sich 2 Roadtrains neben Dir kreuzen).

Ach ja und noch ein Tipp - würde auf jeden Fall bei den Devils Marbles zelten. Die sind bei Sonnenauf- und untergang am schönsten. Nette bzw. interessantere Leute lernt man übrigens auch eher an solchen Orten kennen als in Motels ;-)

Meld Dich, wenn Du noch was wissen willst.

Viele Grüße,

Michaela

Besten Dank schon mal an alle "Informaten"

Special Thanks an Michaela - werde sicherlich noch mal nachfragen, wenn ich in die feineren Planung gehe.

@Thomas:
- Nachts siehst Du den Sternenhimmel - kann auch schön sein
- die "Büsche" sollen alles links und rechts vom highway bedeuten

@Mini72:
- das ganze hat auch einen sportlichen touch und der Stuart hwy erscheint mir ein Kompromiss zwischen purem outback und geringer Tourlogistik. Bin halt etwas faul. Außerdem habe ich Angst auf Dirt Roads vom Regen erwischt zu werden. Habe auf Youtube einen reisevideo dazu gesehen.

Manfred

Der Stuart Highway ist schon ok. Für 5 Wochen ist das auch sportlich. Natürlich gibt es spannendere Strecken, aber man kann ja meist nicht alles haben. Und wenn du einfach fahren und dir bzgl. der Logistik keinen Kopf machen willst passt es doch. Am Schlimmsten ist sowieso die Abzocke im Outback. Aber da du ja vorher nicht Monate in Südostasien warst wird dich der Schock nicht ganz so schlimm treffen... Viel Spaß jedenfalls!

Hallo,
zu3: nachts sind viele Tiere unterwegs, bei hohen Geschwindigkeiten mit dem Auto ist das gefährlich, mir ist abends mal ein Kamel begegnet. Richtig nachts bin ich aber nie gefahren, dann wird nämlich die Zeltplatzsuche schwerer.

zu4: Die Wassertanks würde ich nur für Notfälle vorsehen, da die Tanks voll in der Sonne stehen und viele Insektenleichen darin herumschwimmen. Ein Blick hinein ernüchtert.
Die kleinen Raststätten sind sehr teuer. Ich habe damals öfters für ca. 500km Essen und Getränke mitgenommen.
Wenn du irgendwo im einsamen Outback in einem Roadhouse das Rad wegen Diebstahlangst mit auf das Zimmer nehmen willst, wirst du sicher ausgelacht. Zu Recht.

Achte beim Zelten darauf, das du von der Straße aus nicht sichtbar bist und halte dich fern von Orten und Rasthäusern, da sich dort Betrunkene aufhalten.

Neuerdings fährt auch eine Bahn diese Strecke, könnte sein, das sich das so auswirkt, das noch weniger auf der Straße los ist.

Also ich kam direkt aus Deutschland und bin fast umgefallen wie teuer alles ist.
Ich sage jetzt einfach mal die Lebensmittel sind in etwa 3 mal do teuer wie bei uns. Du kannst bei Woolworth oder Coles eigentlich nur anhand der roten Schilder "on sale" einkaufen, alles andere ist der Wahnsinn.

Pommes in den Roadhouses sind super billig und große Portionen.

Warum fährst Du nicht den Mawson Trail? Keine logistische Problematik, den Oodnadatta Track (wobei der sich auch zieht....)

Du bist Rennradfahrer, oder? Wahrscheinlich siehst Du das dann mit anderen Augen. Ich bin vom Oodnadatta Track kommend von Marla nach Norden zum Abzweiger zum Uluru geradelt.
Das waren die ätzendsten km der ganzen Toour, halt nee, stimmt nicht, bin Vom Kakadu nach Katherine auch auf dem Stuart Hwy gefahren, super ätzend viel Verkehr.....

Aber ok, jedem das Seine.

Gruß Heike

Hi,

ich weiß nicht, wie viele km ich pro Tag auf dem Stuart Highway fahren würde. Wahrscheinlich 250-300 km. (Im Weizengürtel zw. Albany / Perth warens 220km pro Tag, da gab es noch Menschen und Salzseen in die man einbrechen konnte). Bin den mit dem Wohnmobil (Adelaide / Alice Springs) gefahren. Das hat nichts mit purem Outback (das gibt es nur abseits des Highways). Das mit dem Regen auf Dirt Roads ist unwahrscheinlich (ich bleib dabei, auch wenn ich 50 km vor Alice Springs 48h feststeckte)

Da gibt es echt wenig zu sehen. Ich würde Dir eher zur Strecke Perth-Darwin raten.

@Michaela:
Für Roadtrains braucht man keinen Spiegel, die hört man rechtzeitig, selbst wenn man Teile des Gehörs verloren hat

Wenn Du zum Uluru - Kings Canyon möchtest, dann nimm den Stuart Highway (unter Deinen Voraussetzungen). Rein zum "Durchfahren" würde ich mir eine andere Strecke suchen.

Gruß
Thomas

PS: Der Sternenhimmel hat schon was

Hi Manfred!

Ich bin 2001 im April/Mai den Stuart Highway gefahren und fand ihn klasse. Bevorzugt fahre ich auch auf Asphalt. Oodnadatta hätte mich auch gereizt, aber mehrere Hundert Kilometer Schotter, Sand und Waschbrett waren nicht so mein Ding.
Das Wasser aus den Tanks hat mir besser geschmeckt als das Bore Water an den Roadhouses. Probleme nach dem Genuss hatte ich keine. Verdursten wirst Du nicht. Oft halten Autofahrer an und bieten Dir Wasser an. Genutzt habe ich solche Angebote jedoch nur einmal auf der Mereenie Loop, um dort auf der sicheren Seite zu sein.
Einmal bin ich abends / nachts gefahren, also bis etwa 22.00 Uhr. Es war Vollmond und wurde einer der geilsten Ritte in meinem Leben. Beim Fahren der Stille des Outbacks zu lauschen war absolut faszinierend. Plötzlich treten ganz andere Sinne als das Sehen in den Vordergrund. An einer Stelle hat ein ausgewachsenes Red Roo weniger Meter vor mir in riesigen Sätzen die Straße überquert. Das war total irre. Autos oder Roadtrains sieht man wegen der Scheinwerfer schon sehr früh. Wenn von hinten ein Roadtrain kam, habe ich kurz auf dem Randstreifen angehalten. Das passierte etwa alle 20 Minuten oder so, war also nicht so wild. Die Jungs rechnen tatsächlich nicht mit Radlern und sind zuweilen übermüdet.

Zelten im Outback ist der Knaller. Unbedingt machen. Natürlich habe ich auch bei Road Houses gecampt (weil es dort eine Dusche hat), aber in der Wildnis war jedesmal was besonderes. Und es gibt genügend Buschwerk neben dem Highway, um leicht außer Sicht zu kommen. Nur Coober Pedy +/- ca. 80 km waren kahl.

Das Preisniveau war hoch, da alles, was dort verkauft wird, von weit her angekarrt werden muß. Aber so krass wie hier geschrieben, fand ich selber es damals nicht. Ich muß allerdings zugeben, dass der Australische Dollar seinerzeit etwa 1:1 zur D-Mark stand. Da war es dann nicht ganz so wild. Ich bereue keinen Dollar, den ich dort ausgegeben habe.

Überlege Dir, von Erldunda aus zum Uluru und Kata Tjuta sowie zum Kings Canyon zu fahren. Dort ist es zwar touristisch, aber die Orte habe irgendwas magisches, wie ich finde. Wenn Dir dieser Abstecher (240 km one way nur zum Uluru) zu lang ist, parke Dein Rad und trampe dorthin.

Tolle Sache, ich kriege schon wieder Reisefieber. Viel Spaß

Bernie

Die Preise sind erst in den letzten Jahren explodiert. Ich würde sagen Australien ist für uns, bei dem Umrechnungskurs derzeit, das teuerste Land wo man hinfahren kann.
Im australischen Winter sind viele Camper unterwegs, also schon nicht wenig Verkehr.

Das stimmt.Sonnenuntergang und Sonnenaufgang sind die besten Zeiten und die Lichtstimmung ist einfach schön. Ich war nie in einem Roadhouse.

Hallo Thomas,

wir hatten damals keine Rückspiegel, es wäre aber vernünftiger gewesen.

Man hört die Roadtrains nämlich nicht immer rechtzeitig! Der Wind hat einen Einfluss, genau so kann ein von vorne kommender Roadtrain den Lärm des von hinten kommenden übertönen.

Ausserdem sieht man im Rückspiegel, ob man nett überholt werden wird, oder besser in den Graben flüchten sollte.

Michaela

Hi Thomas!

Hm, bei Gegenverkehr empfand ich es eher wie Michaela, dass man sie wirklich manchmal erst sehr spät gehört hat. Einmal bin ich richtig erschrocken, als plötzlich aus dem Nichts 16 Achsen an mir vorbeirollten.
Jedoch holen die Fahrer fast immer weit aus, wenn sie einen überholen, sofern kein Gegenverkehr kommt. Und so viel Gegenverkehr hat es dort nicht. Das war im Vorfeld meine größte Angst, die sich dann als weitgehend unbegründet herausgestellt hat.

Es grüßt

Bernie

Australien scheint echt teuer zu sein, jedenfalls noch teurer als Canada

Im lonely planet Buch "Cycling Australia" fand ich eine Angabe zu Kosten von ca. $80/Tag/Person - und zwar für den Fall dass man camped, sein eigenes Essen kocht und außer Radfahren kein weiteres Entertainment sucht.

GAnz so schlimm scheint es nicht zu sein, was ich auf Nachfrage bei einem "Stuart Cyclist" erfuhr, aber trotzdem ...

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Dem kann ich mich im wesentlichen anschliessen. Das Problem ist: du musst essen und trinken. Da du mit wenig Gepäck unterwegs sein wirst und mit dem Rennrad, bist du schneller bzw. hast eine höhere Reichweite. Weiterhin ist der Wind wenn man Süd-Nord fährt günstiger. 2009/10 hatten alle Wassertanks Wasser, d.h. Wasser sollte nicht dein Problem werden. Aber füll trotzdem bei jeder Gelegenheit alles randvoll. In den paar größeren Ortschaften gibt es Supermärkte wo du verhältnismäßig günstig einkaufen kannst (Coles, Woolworth etc.), aber auch da sind gekühlte Getränke teuer. Aber es gibt oft Aktionen wo du Getränke aus dem Regel verhältnismäßig günstig bekommst. Alkohol ist auch extrem teuer. Am Besten in Adelaide oder Port Augusta noch mal geniessen und dann vergessen... Manche Roadhouses haben einen (kostenlosen) Pool, wenn du mal nen Tag frei machen willst, dann campe über Nacht vor dem Roadhouse fahr dann vormittags hin, buch dich auf dem hauseigenen Campingplatz ein und bleib den Rest des Tages am Pool... ;-)

Hallo Manfred,
nach der Durchleserei der ganzen anderen Antworten kriegst du hier noch meine.
Ich bin 2005 u.a. auch den Stuart Highway gefahren und ich fand ihn toll. Wenn du nicht mit dem MTB unterwegs bist und Schotter wie manche andere (ich zähle mich auch dazu) nicht lange erträgst (die Trails dort sind z.T. quergerippt!!! Katastrophe!), dann ist der Stuart Highway eine tolle Sache!
Ich würde dir auch zum Zelten raten, jedes noch so kleine Roadhouse hat einen Sand- oder Rasenplatz, das kostet auch um ein Vielfaches weniger als ein Motel, auf das du dich nicht verlassen kannst. An einer Stelle ist das Motel eine Bauruina, da ließ es sich mit Iso und Schlafsack gut drin schlafen! :-P
Gabelflüge sind kein Problem, wir sind damals mit der Star-Alliance geflogen, ich glaube mit British Airways nach Singapur und mit Qantas weiter nach Adelaide. Die Räder werden durchgecheckt, da musst du gar nichts tun. Kostenpunkt fürs Rad 2005: 50 € Sperrgepäck ab Deutschland. Zurück wars etwas teurer. Kommt darauf an, als was das Rad gesehen wird: Sportgepäck, Übergepäck (da kostet dann jedes einzelne Kilo!), Sperrgepäck...
Ich würde kein Rad mieten. Nachher passt dein Rücken nicht zum Rad oder die Hände nicht zum Lenker oder der Hintern nicht zum Sattel oder dein Werkzeug nicht zur Schraube. Abgesehen wüsste ich nicht, dass es sowas gibt. In Australien sind die Radläden sowieso recht rar gesäht. In Darwin gibt es einen, den nächsten vermutlich erst in Adelaide. Im Outback kauft man Räder, so man es denn tut, vermutlich eher im Outdoor-Laden.
Adelaide - Darwin: Von der Jahreszeit her macht es vermutlich mehr Sinn von Norden nach Süden zu fahren, denn irgendwann wird es da oben richtig tropisch. Wir waren im Juli-August unterwegs, da war es in Melbourne und Adelaide noch richtig kalt. Allerdings ist die herrschende Windrichtung doch von Süden nach Norden, bzw. aus Südost, so dass du südwärts nicht mit 200km am Tag rechnen kannst.
Willst du einen Abstecher zum Uluru machen?
Oder durch den Kakadu NP?
5 Wochen sind - wie schon jemand hier gesagt hat - ziemlich sportlich, wenn du links und rechts der Fahrbahn noch was sehen willst. Kannst du nicht noch mehr Zeit locker machen?
Tipp: Du brauchst eine exzellente Bereifung, die Straßen sind relativ grob asphaltiert. Mit Gepäck und nach über 3000km ist auch ein Schwalbe-Marathon XR ziemlich am Ende. Evtl. Ersatzmantel mitnehmen.
Allerdings gehen sowieso immer die Dinge kaputt, für die man nicht die richtige Vorsorge getroffen hat...
Viel Spaß beim Planen!
Katrin

Hallo Manfred,
also ich weiß nicht, was das für Werte sind.
Ich glaube wir hatten damals zu zweit Übernachtungsausgaben von 2x 10AUSD, Nudeln und Soße sind auch bezahlbar, auch der Eiskaffee im Tetrapack und die Maffins.
Ich glaube wir haben damals einmal in der Woche 500 AUSD von der Bank abgehoben, war damals grob doppelt so viel wie die Euros. Abzüglich Übernachtung bleiben 350 für Essen und andere Dinge.
Dann wären wir also schon 35 AUSD pro Tag und Person.
Viele GRÜße,
Katrin

Genau das war auch meine Angst. War aber völlig unbegründet. Dass auf der klitzegleichen Höhe zwei Roadtrains und Radfahrer sich treffen ist total unwahrscheinlich. Und man hört sie IMMER! Außer man fährt mit Musik oder so...
Die Fahrer sind immer auf der Gegenfahrbahn gefahren, wenn sie uns überholt haben.

Hallo Katrin

vielen Dank für deine Infos und ermutigende Worte. Die Süd-Nord Route hat im australischen Frühling den Nachteil,dass die Temperaturen bei Ankunft in Darwin tatsächlich etwas hoch sein dürften. Nehme ich dafür in Kauf, dass ich mit häufigerem Rückenwind rechnen kann.

Was Flug und Radmitnahme bzw. Miete betrifft bin ich noch nich entschieden. Hatte zunächst Gabelflug mit Singapou Airlines ausgesucht - bis ich dann deren Tarife für Radmitnahme bemerkte. Quantas scheint besser zu sein. Warte noch auf Kostenbestätigung von Quantas. Suche aber auch sonst noch.

Werde mich sicherlich hier noch mal melden.

Manfred

Hallo Manfred,
gerne doch, meld dich einfach, falls du von mir noch was wissen willst, gerne auch per Nachricht, lese hier nicht immer mit.
Den Rückenwind zu wählen hat schon was, Outback in Richtung Sommer kann halt saumäßig anstrengend werden. Auch wegen der Fliegen und so.
Qantas ist halt im Grundpreis vermutlich höher als die anderen, aber dafür sind Räder sicherer mitzunehmen. Garantiert unversehrt ankommen können die Räder halt nicht. Ich hatte bereits zweimal kleinere Schäden, meine Eltern hatten 2010 in Darwin einen Flugschaden, der sie Tage gekostet und später einen Teil der Schaltung gekostet hat. War aber auch ein Tandem-Problem. Ersatzteile für normalo-Räder sollten es nicht sein.
Viele Grüße und frohes Vorbereiten! Ich beneide dich!
Katrin

Und wenn der Fall eintritt, dann wird gehupt und die Hupen sind so laut, dass die Roadtrains übertönen... Es gibt nichts lauteres als ein Roadtrain der mit 120 km/h fährt.

bin im November/Dezember/Januar 2008/2009 von Sydney nach Darwin geradelt und von Ende Dezember bis Ende Januar eben auch auf dem Stuart Highway...

was wird gebraucht...Geduld, denn zu sehen gibt es nicht allzuviel und es kann sehr einsam werden, wenn man mal 2-3 Tage mit niemanden spricht.
- Wasser ist auf der Strecke in ausreichenden Masse vorhanden (etwa alle 80km etwas kalkhaltiges Wasserm, aber trinkbar auch ohne Wasserpillen)...ein 10 Liter Wassersack z.b. von Ortlieb ist vollkommen ausreichend.
- Ausrüstung und insb. Fahrrad...stabil sollte es sein, das ist aber auch alles, da die Strecke gut asphalitert ist, Schwalbereifen sind selbstverständlich, (hatte auf meiner Tour keinen einzigen! Platten). Ob man wirklich nur in den Roadhouses uebernachten will, scheint mir bei Entfernungen von bis zu 350km kaum realisierbar...aber man kann sich ueberall am Strassenrand in die Buesche schlagen.
- Roadtrains, sehr ruecksichtsvoll, weichen aus (und wissen auch ueber Funk von ihren Kollegen, dass ein Radler unterwegs ist) wenn möglich oder hupen rechtzeitig, wenn ein Ausweichen nicht moeglich ist.
- Selbst mit einem, normalen Touringbike sind Entfernungen pro Tag von etwa 150km moeglich (so dass man incl. Ayers Rock in 26 Fahrtagen durchkommt.)
- Sollte es einmal zu einer groesseren technischen Problem kommen, die Roadhaeuser bestelllen die Ersatzteile aus Alice oder Port Augusta oder eben Darwin und Greyhound liefert spaetestens 2 Tage spaeter an.
- ich habe uebrigens selber nicht gekocht, entweder fettich im Roadhouse gegessen oder kalt aus der Dose im Busch.

In dem Sinne, selbst wenn Du Dir ein Fahrrad vor Ort fuer umgerechnet 200-300 EURO kaufst, reicht das voellig aus.

Der Stuart Highway benoetigt keine Materialschlacht, sondern Geduld und Diziplin. (weil es insb. im Norden im Dezember und Januar bei einer Luftfeuchtigkeit von 100% zu sehr eigenartigen Koerperreaktionen kommt.