Unsere FLEVOBIKEs...

von: HeinzH.

Unsere FLEVOBIKEs... - 28.10.16 09:34

Mit unseren beiden FLEVOs....


....unternahmen wir zwischen 2003 und 2005 die folgenden Fahrradreisen:

Von Colmar zur Spezi nach Germersheim (2003)

Mit Kinderanhänger von Trier nach Köln (2004)

Mit Kinderanhänger von Hamburg nach Hannover (2004)

Mit Kinderanhänger: Lenggries-Strass-Innsbruck(2005)




Von Anfang an als Reiserad eingesetzt...

Das knickgelenkte FLEVOBIKE sieht nicht gerade wie ein klassisches Reiserad aus. Und doch ist es quasi ein geborenes Reiserad. Und das kam so:
Vor dreißig Jahren, 1986 also, konzipierte und baute Johan Vrielink nach verschiedenen anderen Liegerädern das erste FLEVOBIKE. Schon vorher hatte er sich gemeinsam mit Gleichgesinnten mit knickgelenkten Liegerädern beschäftigt.
Johan Vrielink war als Maschinenbaulehrer in einer Schule in Lelystad in der niederländischen Provinz Flevoland tätig und initiierte den Bau von FLEVOBIKEs als Schulprojekt. Beim Bau ihres jeweils persönlichen FLEVOBIKEs lernten nun 25 Schüler die Grundfertigkeiten der Metallverarbeitung wie z.B. sägen, drehen und schweißen.

Nach der Fertigstellung ihrer FLEVOBIKEs unternahmen dann sechzehn dieser Schüler gemeinsam mit Johan Vrielink eine fünftägige Fahrradreise durch die Niederlande. Das Medieninteresse war beachtlich.-


Ohne Lenker...

Auf den ersten Blick scheint das vollgefederte FLEVOBIKE ein normales Liegerad mit Untenlenkung zu sein, doch dieser Eindruck täuscht. Mit dem, was ein Lenker zu sein scheint, kann man die Fahrtrichtung tatsächlich nicht wesentlich beeinflussen. Der Lenker dient lediglich der Adaptierung der Brems- und Schalthebel (usw.) sowie zum Festhalten bei holperigen Passagen und beim Bremsen.


Tatsächlich wird das FLEVO freihändig gefahren. Gefedert ist FLEVOBIKE übrigens mit Standardelementen aus der Industrie (s.g. Schwingmetall), mit denen beispielsweise auch Verbrennungsmotoren von mobilen Generatoren aufgehängt sind. Diese weisen auch eine gute Eigendämpfung auf.


Auf dem linken Foto kann man den kompletten Antrieb, die Magura Bremse nebst Adapter und Booster sowie das Federungselement erkennen. Das rechte Foto zeigt den RENAK-Nabendynamo und die direkt an der Schwinge geschraubte Becco-Kupplung.


Auf dem linken Foto erkennt man das hintere Federungselement und den s.g. Aufsteller, mit dem man den Rahmen in die hohe "City-Stellung" oder die flache "Speed Stellung" (siehe oben das erste Foto) stellen kann. Auf dem rechten Foto erkennt man das Herzstück des FLEVOBIKE, das Knickgelenk bzw. das Lenkerkopflager sowie den Lenkungsdämpfer. Mit wenigen Handgriffen kann hier der Rahmen im Bedarfsfall geteilt werden: Nachdem die hintere V-Bremse am Bremsgriff ausgehängt und die elektrischen Verbindungen getrennt sind, muß lediglich eine Inbusschraube gelöst und die Fokkernadel aus dem Hauptbolzen gezogen werden.


Da wir an unseren Knicklenkern Parkstützen installieren wollten, mußte eine Lenkungsarretiervorichtung her. Fatalerweise vergaß ich einmal, diese vor Fahrtbeginn zu entfernen, was eine unfreiwillige Slapstick-Einlage zur Folge hatte grins Daraufhin brachte ich, wie in der Fliegerei üblich, einen Warnwimpel an.

Der Grundaufbau des FLEVOs ist unkomliziert und es ist auch deshalb sehr robust.
Diese Robustheit und die Teilbarkeit des Rahmens sind es, was etliche Fahrradreisende ermutigte, das FLEVO als Fahrrad für längere, auch weltweite Reisen zu wählen.


Wie kamen wir auf die Idee, uns FLEVOBIKEs zu kaufen?

Zur Ergänzung meines bewährten Bevo-Bike, einem relativ hohen Allround-Liegerad, beabsichtige ich schon vor 2002 den Kauf eines zweiten sportlichen Liegerades speziell für flotte Radreisen und längere Touren. Gedacht hatte ich dabei eigentlich an das preiswerte Liegerad der damals neuen tschechischen Firma AZUB.

Es kam alles ganz anders: Meine Freundin Ingrid (WIN), Besitzerin eines FLUX V200, hatte auf einem Liegeradlertreffen im Sommer 2002 Bekanntschaft mit dem knickgelenkten FLEVOTRIKE gemacht und war nach einer Probefahrt extrem begeistert. Bereits am ersten Werktag nach diesem Treffen bestellte sie ein FLEVOTRIKE bei der Firma Tempelman in Dronten/Niederlande. Es stellte sich heraus, daß es kurzfristig nicht lieferbar war und so bestellte sie spontan ein ebenfalls knickgelenktes rotes FLEVOBIKE.



Nach der Abholung in Dronten lernte sie innerhalb weniger Tage, ihr neues Liegerad sicher zu fahren!


Eine gute Idee?!?

Nun meinte sie, daß es eine gute Idee wäre, wenn ich ebenfalls ein FLEVO fahren würde. Ich war immerhin bereits über fünfzig Jahre alt und hatte sehr gemischte Gefühle, Geld für ein Fahrrad zu investieren, von dem ich überhaupt nicht wußte, ob ich es je fahren lernen würde. Immerhin hatte ich über die Jahre bei Liegeradlertreffen schon etliche Freunde beobachten dürfen, wie sie versuchten, ein FLEVOBIKE zu fahren und nach Stunden völlig entnervt aufgaben.

Ermutigt zum Kauf eines FLEVOBIKEs wurde ich von Hartmut Carstens+, einem FLEVOBIKE, FLEVOTRIKE und Groß-Einradfahrer aus Varel.
Er beriet mich bzw. uns immer wieder mit Handling- und technischen Tips rund um das FLEVO. In seiner ruhigen Art verborgen war etwas Mitreißendes.
Ganz nebenbei erfuhr ich von Hartmut, daß sich erfahrene FLEVO-Fahrer nicht als, sondern als Flevonauten bezeichnen zwinker
Hartmut war aktives Mitglied dieses Forums und ich kannte ihn auch aus dem Liegeradforum. Real haben wir Hartmut während der "Spezi" in Germersheim erlebt.


Wie ich lernte, mein FLEVOBIKE zu fahren...

Zunächst unternahm ich in Münster, es war ein Freitag im September 2002 und „sie“ war auf Dienstreise, erste Fahrversuche auf ihrem roten FLEVOBIKE. Es hat den kurzen Rahmen in der Größe S und war für mich zu kurz.


Meine ersten Anfahrversuche fanden vormittags auf diesem leicht abschüssigen, glatt bitumisierten Weg statt. Auf dem Foto allerdings fahre ich bereits sicher auf meinem eigenen FLEVO.

Nach etwa zwei Stunden gelang es mir endlich, mehr als eine halbe Kurbelumdrehung auf dem FLEVO zu bleiben, bevor ich meine Beine wieder zur „Landung“ reflexartig ausfahren musste. Dies gelang nicht immer, so daß meine Wrangler-Jeans nach meinem ersten FLEVO-Tag nur noch als Material für eine umzunähende kurze Jeans zu gebrauchen war.

Immerhin, mit dem FLEVO kippt man nur langsam um zwinker

Am späten Nachmittag dieses ersten Tages, schaffte ich es, etwa 25 bis 20 Meter auf dem FLEVO zu bleiben, bevor dieses, aus welchen Gründen auch immer, von selbst eine Rechts- oder Linkskurve einleitete und somit in Richtung Rasenkante fuhr….
Als der Abend dämmerte, machte ich eine interessante Entdeckung: Auch wenn das FLEVOBIKE ungewollt in atemberaubend enge Steilkurven ging; solange ich weiter pedalierte, kippte ich nicht um. Ich benötigte also lediglich mehr Platz zum Üben!
Zufrieden ging ich, Ingrids FLEVO neben mir herschiebend, heim…..
Am nächsten Tag, zunächst am gleichem Ort übte ich weiter. Dann schob ich das FLEVO am Sonntag zum Üben auf den benachbarten Parkplatz eines Supermarktes.
Endlich durfte FLEVOBIKE tun, was es schon immer wollte: Nämlich dahin zu kurven, wo es selbst hin wollte! Und zwar ohne von einem unfähigen Fahrradfahrer immer wieder gestoppt zu werden.
Und ich lernte, daß ein FLEVO in der Kurve, wie eng sie auch immer sei, wirklich nicht umkippt. Ich fuhr auf der großen Fläche des Parkplatzes also irgendwie, wenn auch völlig steuerlos.
Meine Versuche, die Richtung der Kurven zu beeinflussen, blieben nicht nur erfolglos, sondern führten zu unwilligen Schlingerbewegungen des FLEVOs und mich selbst zu Verkrampfungen.
Plötzlich machte ich eine faszinierende Entdeckung: Das FLEVO reagiert auf meine Gedanken: In welche Richtung auch immer ich blickte, das FLEVO kurvte genau in diese Richtung ein...
Nun folgten Tage regelmäßigen Übens meist auf Parkplätzen und Wanderwegen und nach ungefähr weiteren drei Wochen traute ich mich zum ersten Mal, mich knickgelenkt im Straßenverkehr zu bewegen.


Ein eigenes FLEVOBIKE muß her!

Nach tagelangen Beobachtungen des Marktes fand ich schließlich in Enschede/NL einen Niederländer, der sein erst zweieinhalb Jahre junges gelbes FLEVO (Neupreis mit 8-Gangschaltung ca. € 1100.-) für nur € 450.- verkaufen wollte. Er war mit diesem knickgelenkten Liegerad nicht glücklich geworden und hatte sich stattdessen eine Challenge „Hurricane“ gekauft. Als Besonderheit war dieses FLEVO mit einem der von der Kundschaft selten nachgefragten originalen FLEVO-Lowrider ausgestattet. Laut Bordcomputer hatte es erst 2500km auf den Laufrädern und es wurde mein!


Mein FLEVO neben einem meiner beiden BEVO-Bikes...

Nun konnte ich es nicht erwarten, möglichst schnell weitere Praxiserfahrung zu sammeln und nahm mein neues Fahrrad...


...per IC mit nach Hamburg, wo ich damals noch im Beruf stand und meinen ersten Wohnsitz hatte.


Vor dem vollautomatischen Fahrradtor-West der Lufthansa Basis Hamburg


Innerhalb der Lufthansa Basis Hamburg im Erich-Schatzki-Weg (siehe auch Wikipedia).


Endlich Flevonaut!

In Hamburg nutzte ich mein FLEVO ergänzend zu meinem BevoBike als Arbeits- und Dienstwegefahrrad und wurde so fahrtechnisch immer sicherer. Einmal wurde ich vom Wintereinbruch überrascht und musste nach Feierabend mit viel Körpergefühl auf einer dünnen, z.T. von Kfz sehr glattgefahrenen Schneedecke nach Hause radeln. Dies gelang ohne Abstürze.
Das Bremsverhalten des FLEVOBIKE ist gewöhnungsbedürftig, wirkt aber manchmal sehr spektakulär: Als mir im Betriebsgelände einmal ein Kollege entgegenkam, den ich lange nicht gesehen hatte, machte ich so spontan wie unüberlegt eine Vollbremsung.
Mit der ungeplanten Folge, daß ich auf meinen eigenen Füßen vor ihm stand… und das FLEVO ebenfalls; nämlich auf dem Vorderrad senkrecht hinter meinem Rücken! Mein Kollege hielt das Manöver für eingeübt und war schwer beeindruckt.
Auf längeren Touren vor allem in Hamburgs Süden sammelte ich immer mehr Erfahrung, auch indem ich höhere Geschwindigkeiten als bisher ausprobierte: Zunächst fing das FLEVO bei Geschwindigkeiten über 28km/h an zu schlingern, später schlingerte es bei deutlich über 30km/h und noch etwas später schlingerte gar nichts mehr...
Ich fand nämlich heraus, das ich selbst das Schlingern ausgelöst hatte. Unsicherheitsgefühle wirken sich beim FLEVO unmittelbar auf das Fahrverhalten aus.
Der Rahmen des FLEVOBIKE lässt sich mit einem Handgriff in die flachere und damit rollwiderstandsarme Schnellfahrstellung umstellen. Weil sich dabei die Lenkgeometrie ändert, sind die Fahreigenschaften in der Schnellfahrstellung anders und ich sammelte weitere Fahr-Erfahrungen.

Souverän auf dem FLEVO radelnd war ich nun Flevonaut!

Ich bemerkte irgendwann, daß ich auf dem Heimweg von der Arbeit mit dem FLEVO ein viel glatteren „Strich“ fuhr als morgens auf dem Weg zur Arbeit.
Besonders gut kann man den „Strich“ sehen, wenn vom vorherigen Regen noch Pfützen stehen, der Weg aber sonst schon abgetrocknet ist.
Weil ich so bin wie ich bin, denke ich manchmal bereits vor der Arbeit in den bevorstehenden Arbeitstag hinein, was sich in einem welligen „Strich“ bemerkbar machte. Ein FLEVOBIKE ist tatsächlich so etwas wie der Seismograph seines Fahrers oder seiner Fahrerin.

Wenn ich einmal den „Kopf voll habe“und mein Nacken verspannt ist: Eine Stunde mit dem FLEVO radeln und der Kopf ist wieder frei, der Rücken entspannt!
Beim Fahren eines FLEVOs arbeiten nicht nur die Beine sondern der gesamte Körper, vor allem auch der Rücken, beteiligen sich daran, das Fahrrad auszubalancieren und in der Spur zu halten.
Beim Fahren von engen Kurven dagegen steuert man weniger mit der Balance und mehr direkt mit den Beinen. Man tritt quasi „um die Ecke“.
Bei sehr langsamen Kurven erzeugt man wenig Pedaldruck und hat somit nur wenig Lenkkraft zur Verfügung. Indem man beim Fahren enger und langsamer Kurven das Hinterrad etwas bremst, muß man mit mehr (Pedal-)Druck pedalieren und erzeugt so indirekt mehr Lenkkraft.
Die andere wichtige Funktion der hintere Bremse übrigens ist ebenfalls nicht das normale Bremsen sondern das Festhalten des FLEVOs beim Aufsteigen des Fahrers oder der Fahrerin. Beim normalen Verzögern muß die hintere Bremse aufgrund der Knicklenkung äußerst sensibel gehandhabt werden.
Bei schnellen Kurven und großen Radien lenkt man das FLEVOBIKE mittels winziger, intuitiver Körperbewegungen.

In Hinblick darauf, daß wir im Juni 2003 Eltern werden würden, musste ich die längst geplante Nachrüstung meines FLEVOBIKE mit neuen Laufrädern, Sachs 3x7 Schaltung, Nabendynamo usw. schneller als ursprünglich geplant durchführen. Serienmäßig war eine Shimano 8-Gang Kettenschaltung verbaut.
Die Sachs 3x7-Nabe und den RENAK-Nabendynamo hatte ich bereits in neue Hohlkammerfelgen einspeichen lassen und alle übrigen erforderlichen Teile waren von mir bereits beschafft und eingelagert worden.
Die vordere V-Bremse ersetzte ich durch eine Magura Hydraulikbremse der ersten Generation, welche bereits an einem meiner konventionellen Aufrechtfahrräder im Dienst gestanden hatte. Lediglich die Adapter und den Booster kaufte ich dazu.
Eine weitere Besonderheit des FLEVOBIKES ist, daß sich (siehe oben) der Rahmen sehr schnell in zwei Teile zerlegen lässt.
Dies hat den Charme, daß man zwei FLEVOs zusammen mit gepackten Ortliebtaschen in einem Pkw der Golf-Klasse transportieren kann.
Diese Zerlegbarkeit bedingt einerseits hinten eine mechanische V-Brake, die sich schnell aushängen lässt und andererseits robuste Stecker für die Elektrik.


Auch unzerlegt sind FLEVOs sehr kompakte Fahrräder und lassen sich gut in den Bahnen mitnehmen. Hier in einem Talent der DB.

Die Elektrik meines FLEVOs besteht im Wesentlichen aus einem auskuppelbaren RENAK-Getriebenabendynamo und einem in den Rahmen eingeschobenen Akkupaket. Mit einem Kippschalter kann ich zwischen den beiden Betriebsarten wählen.




Das Akkupaket ist auf einem "Schlitten" befestigt, der in den Rahmen hineingeschoben wird.


Vom Akkupaket versorgt und mit einem Kipschalter bedient wird das 20W Fernlicht, dessen Stecker in der seitlichen Buchse steckt.


Letztlich hatte ich mein FLEVOBIKE innerhalb von vier Wochen von Mitte Dezember 2002 bis Mitte Januar 2003 neu aufgerüstet. Aber auch später noch optimierte ich das Rad weiter...


...indem ich beispielsweise eine per Daumenschalter fernsteuerbare Scheinwerferhöhenverstellung konstruierte und einbaute. Dessen Funktion ist bis heute zuverlässig, auf das Quick&dirty-Design allerdings bin ich nicht besonders stolz.

Ingrids rotes FLEVOBIKE haben wir anstelle des Lowriders mit zwei Flaschenhaltern ausgerüstet, welche für 1,5l Einwegflaschen geeignet waren.
Später wurde es mit einer SRAM 3x8 DualDrive Schaltung und mit einem SRAM SRAM I-Light D7 Nabendynamo nachgerüstet. Für die Reise von Lenggries aus ersetzte ich 2006 das originale 65Z-Kettenblatt durch ein integral mit Kettenblattschutz gefrästes Alligt-Kettenblatt mit 57 Zähnen.

Als Johan Vrielink das FLEVO entwickelte, dachte er ganz gewiss nicht an dessen Eignung zum Ziehen eines Fahrradkinderanhängers. Dies konnte er auch nicht, denn dieser wurde von Alan Scholz in seinem Heimatort Cottage Grove (bei Eugene/Oregon, USA) etwa zeitgleich erfunden und gemeinsam mit seiner Frau Burley Bev, einer erfolgreichen Radrennfahrerin, zur Marktreife entwickelt worden.


Während der Spezi 2003 in Germersheim sahen wir dort ein abgestelltes FLEVO, welches mit einem Kinderanhänger gekuppelt war, was uns ermutigte, auch unsere FLEVOs entsprechend einzusetzen.

Als Kupplung für den Leggero Cuatro Kinderanhänger wählten wir die sehr leichte und das Fahrrad nicht verunzierende Becco-Kupplung. Diese montierte ich zunächst mittels eines eigens angefertigten Adapters an die Hinterachsen. Auf die Dauer bewährte sich dies nicht und so schraubte ich die Becco-Kupplung direkt an die hintere Schwingen unserer beiden FLEVOBIKEs.


Noch vor der Geburt unseres Sohnes unternahmen wir eine Reihe von Probefahrten mit dem FLEVO/Cuatro-Gespann, welche gut ausfielen. Es war uns aber klar, daß dieses Gespann an Steigungen seine Grenzen finden würde.

Insgesamt erweisen sich unsere FLEVOBIKEs bis heute äußerst robuste, sehr alltagstaugliche Fahrräder mit einem sehr breiten Nutzungsspektrum.
Die natürlichen Reviere des FLEVOs als Reiserad sind nicht die Mittel- oder Hochgebirge, sondern eher mäßig wellige Landschaften oder das Flachland. Vom dort vorherrschenden Wind wird man als Flevonaut kaum ausgebremst.
Unser Fahrradpark hat sich seit 2003 um einige weitere Fahrräder erweitert und wir nutzen unsere FLEVOs heute überwiegend als sportliche Tourenräder.


Jeder sollte ein FLEVOBIKE besitzen...

Im Gegensatz zu anderen Fahrrädern trainiert das Fahren mit einem FLEVOBIKE den gesamten Körper. Auch dem Gehirn wird zusätzliche Leistung abverlangt, nicht nur, aber vor allem während der Lernphase, wenn gewohnte Bewegungsmuster neu „programmiert“ werden müssen.
Die Fähigkeit zur räumlichen Orientierung und die Balance wird bei jeder Fahrt trainiert und dies verbessert auch die individuellen Fähigkeiten, konventionellen Liegerädern oder Aufrechtfahrrädern zu fahren. Beim Radfahren auf winterlich glattgefahrenen Fahrbahnen beispielsweise kommen einem diese mittels FLEVO antrainierten Fähigkeiten zugute.
Ich kann es aus unseren Erfahrungen heraus nur jedem engagierte Fahrradfahrer empfehlen, sich ein FLEVOBIKE als Zweitfahrrad zu kaufen und das Fahren damit zu erlernen.

In den Niederlanden bei der Firma Tempelmann wird das FLEVOBIKE seit Jahren nicht mehr gebaut. Die in Köln ansässige Firma velocologne.com aber kann alle FLEVO-Typen als Fertigfahrräder oder als Rahmenbausätze zum Selbstaufbau liefern.
Eine andere Möglichkeit, zu einem FLEVOBIKE, FLEVORACER oder einem FLEVOTRIKE zu kommen ist der Gebrauchtmarkt. Schon für 400.-€ werden hier FLEVOs angeboten.



Hier in unserem Forum sind mir übrigens nach Informationsaustausch mit Martin Anderseck (FlevoMartin), die Nicks von zehn FlevonautInnen bekannt, wir gehen aber von einer nicht unerheblichen "Dunkelziffer" weiterer Flevonauten aus...


Links zum Thema FLEVO:

Die Seite des offiziellen FLEVOBIKE-Fanclubs

Martins Fahrradseite

Olaf Schultz: Mein zweites FLEVOBIKE

Koordination und Balance auf dem FLEVOBIKE

Niels Groth: Flevonautik

Flevonauten in Oldenburg

Sammlung von Youtube-Filmen zum FLEVO und zum Fahren damit...

FLEVOBIKE mit Bananentaschen (Fotolink)

velocologne.com

Mit flevonautischem Gruß,
HeinzH.