Re: Unterschied -Höhenangaben in GPSies - bikemap

von: derSammy

Re: Unterschied -Höhenangaben in GPSies - bikemap - 11.09.17 13:42

In Antwort auf: veloträumer

Wie schon oben erwähnt, weniger ein Frage kleinster Auf und Abs. Geht auch mathematisch nicht auf. Addiert man infinitissimal kleine Werte, ergeben diese in der Summe keine entscheidend großen Werte, sondern bleiben in Bezug auf die Gesamtgröße klein - ganz abgesehen von der realen Messbarkeit kleinster Werte.

Moment, Vorsicht! Was ergibt 1 + 1/2 + 1/3 + 1/4 +1/5 + ....?
Für die ersten 1000 Summanden kommen wir auf knapp 7,5; ab dann ist es vernachlässigbar? Nein! Wenn du immer weiter summierst, bekommst du immer größere, beliebig große Werte. Merke: Beim unendlich häufigen Addieren kleiner Zahlen kann Konvergenz eintreten, oder die Sache auch gegen unendlich gehen.
Das ist hier übrigens sehr relevant. Das Rauschen des GPS-Signals kann man als Brownsche Bewegung verstehen und das Integral über deren Betrag ist unendlich. Es ist also zwingend erforderlich die Abweichungen bei den Höhenwerten zu glätten. Das trifft sowohl auf barometrische Messdaten, als auch auf die aus digitalen Höhenmodellen zu.

In Antwort auf: veloträumer

Der Hm-Wert sollte auch die Topografie wiedergeben und nicht den Straßenzustand - nach dem Motto: über wieviel Kieselsteine bin ich gefahren. lach

Das meine ich allerdings auch.

In Antwort auf: veloträumer

Was ich aber eigentlich sagen möchte: Ich habe mal GPSies-Daten von mir nachträglich erstellten Tracks (da ich keine GPS-Aufzeichnung mache) mit meinen barometrischen Werten verglichen. Interessant ist dabei, dass allein innerhalb von GPSies extreme Schwankungen in den Abweichungen auftraten, wohl etwa 9 % mehr gegenüber barometrisch bis zu knapp 30 % mehr. Es war natürlich nur eine kleine Stichprobe.

Das bestätigt meine Vorbehalte der Ermittlung dieser Daten aus einem digitalen Höhenmodell. Eine höhere Genauigkeit ist da eben kaum drin.

In Antwort auf: veloträumer

Ich setze auch voraus, dass die barometrischen Werte recht stabile Messwerte sind, wofür ich auch gute Gründe habe, soweit ich Nachkontrollen früher anhand realer Kartenwerte gemacht habe, ebenso dazu u.a. Messreihe. Auch die oft eingebrachten Luftdruckunterschiede als Fehlerquelle bei sich ändernden Wetterlagen spielen kaum eine Rolle, dafür ist man mit dem Rad viel zu langsam unterwegs - insbesondere bergauf, wo der Hm-Wert ja Relevanz hat.

Die Frage ist, was für dich "eine Rolle" spielt. Im Tagesverlauf schwankt der Luftdruck um etwa 5hPa, das entspricht etwa 30hm! In Deutschland liegen zwischen dem höchsten und dem niedrigsten gemessenen Luftdruck (auf Meereshöhe umgerechnet) 120hPa, das entspricht knapp 1000m Höhenunterschied. Einen massiven Wetterwechsel (Durchzug eines Tiedruckgebietes) wird man bei barometrischer Aufzeichnung ohne Korrektur durch ein GPS-Signal daher erheblich merken! Deine "Fahrtipps" vernachlässige ich mal, die dürften eher mit der Trägheit der Sensoren im Tacho zusammehängen.

In Antwort auf: veloträumer

Man muss allerdings damit rechnen, dass der barometrische Wert auch abweicht, und zwar eigentlich immer nach unten. Ich habe dazu mal eine Messreihe an einem heimischen Berg gemacht. Der Wert lag bei zwei Modellen gegen 14 % unter dem realen Wert aus Karten- bzw. gemessenen Lokaldaten (auch dort sehe ich noch ein kleine Fehlertoleranz).

Deine Messwerte nehme ich zur Kenntnis, drücke aber meine Verwunderung darüber aus und vor allem zweifle ich an geschickten Algorithmen zu deren Aufzeichnung. Die Höhenmeter zu überschätzen passiert schnell, sie zu unterschätzen ist eigentlich kaum möglich und nur bei recht fragwürdigen Methoden wie "normalerweise überschätzen wir um etwa 15%, also ziehen wir pauschal 15% vom Wert ab", zu erreichen.

In Antwort auf: veloträumer

Ich würde allerdings nicht ausschließen, dass die elektronischen Programme auch weiterentwickelt werden - also eine GPSies-Messung aus dem Jahre 2015 nicht mehr der von 2020 entsprechen könnte, weil man die mathematischen Verfahren ändert oder weil man mehr Realdaten in die Berechnungen einfließen lässt.

Die GPSies-Autor hat da einiges an Grips rein gesteckt und auch am Algorithmus optimiert (nicht immer zum Gefallen seiner Nutzer). Das systemische Problem der doch recht starken Fehlerbesessenheit der Daten des digitalen Höhenmodells kann er jedoch auch nicht lösen und das verbessert sich nicht kontinuierlich, sondern bestenfalls mal sprungartig, wenn ein besseres Höhenmodell freigeben werden sollte.