Feldarbeit

von: 2Wheels

Feldarbeit - 23.02.13 09:55

Habt Ihr euch auf Tour schonmal an Bauer`s Feldern oder Obstbäumen vergriffen,genau mein ich schonmal Kartoffeln,Äpfel Kolrabi oder ähnliches gemopst?
von: irg

Re: Feldarbeit - 23.02.13 10:13

Ähm, das werden die meisten hier im Forum nicht gerne lesen!

Aber bitte, mein Beitrag zum Mundraub:
Als Jugendliche haben wir einmal, unbedarft, wie wir waren, halb verhungert und verdurstet ein paar Mostbirnen geklaut, die ohnehin nicht mehr geerntet worden wären. Der darauf einsetztende Durchfall war gerecht.
Später habe ich auf einer Tour, allerdings nur bei sehr großen Weingärten, in Griechenland (sehr selten) ein paar Weintrauben mitgehen lassen. Das war auf einer Tour, bei der ich mich finanziell bedingt v.a. von (immer gekauften) Tomaten, Gurken, Zwiebeln in Form von Salat, ergänzt durch Brot mit dem billigsten Käse, ernährt habe. Ich hab das Stehlen schon damals nicht lustig gefunden, schließlich hatten die Winzer in Griechenland wahrscheinlich noch weniger Geld wie ich.

Vor zwei Jahren habe ich in einer Apfelplantage Fallobst, das sicher nicht geerntet worden wäre, aufgeklaubt und damit mein morgendliches Müsli verfeinert. Aber das wars dann schon, was mich angeht.

Eine heitere kleine Geschichte hat mein Bruder erlebt: Beim Abstieg von einer Klettertour ist er durch einen Bauernhof gekommen, bei dem unabgeerntetes Fallobst in Massen unter dem Bäumen gelegen ist. Da er damals genauso wenig Geld hatte wie ich, hat er nach einem vorsichtigen Blick zum Haus schnell ein paar Äpfel vom Boden in den Helm geklaubt. Auf einmal brüllt es hinter ihm los: "Du Deipp du bleida! Wous nimmst denn nit die schenan vum Bam!" (frei auf deutsch: "Du Idiot, du dummer! Warum nimmst du nicht die schönen vom Baum!") Das war der Bauer. Der war erst zufrieden, als mein Bruder das Fallobst wieder ausgeleert hatte und die schönen Äpfel vom Baum in den Helm gefüllt hatte.

Manchmal lohnt es sich auch, einfach freundlich (das geht auch mit Gesten) zu fragen. Ich habe auch schon oft ungefragt etwas geschenkt bekommen.

Im Allgemeinen denke ich, haben wir genug Geld, dass wir nicht Bauern, die ohnehin nicht allzu üppig leben (großindustrielle Sonderfälle ausgenommen), noch etwas wegnehmen müssten. Da können wir ihnen doch leicht das Bisschen, das das Klaubare wert wäre, bezahlen.

lg! georg
von: Tandemfahren

Re: Feldarbeit - 23.02.13 10:16

Bei Straßenbäumen an Landstraßen habe ich oft den Eindruck, dass sich keiner drum kümmert. Da pflücke ich mir dann auch gern ein paar Äpfel. Wenn es irgendwie privat wirkt, nicht.
von: 2Wheels

Re: Feldarbeit - 23.02.13 10:20

Also ich klettere auch nicht über Zäune eure Beispiele kommen meinen Erfahrungen schon sehr nah.Halte zum Beispiel nach abgeernteten Feldern Ausschau wo man dann an den Rändern meistens noch was hamstern kann.
von: inga-pauli

Re: Feldarbeit - 23.02.13 11:23

In Südfrankreich waren die goldgelben Aprikosen aber auch zu verlockend lach



von: 2Wheels

Re: Feldarbeit - 23.02.13 11:26

Oh mann da kriegt man ja direkt lust auf Aprikosen und vor allem auf Sommer.
von: Margit

Re: Feldarbeit - 23.02.13 11:38

da muß man aber nicht extra nach Südfrankreich. Bei uns gibt es aber auch genügend "Fallobst". Sammle jedes Jahr ca. 10 kg und koche leckere Marmelade. Im Mai geht's los: Holunderblütengelee.

Auf Zypern wollte ich mal Orangen mopsen, da hörte ich Hundegebell. Wußte gar nicht, wie schnell ich rennen kann. In Afrika "köpfen" die Einheimischen einem sogar die vielen herumliegenden Kokusnüsse.
von: HyS

Re: Feldarbeit - 23.02.13 11:48

Mopsen ist verniedlichend. Wenn jeder Radfahrer z.B. am Rhoneradweg nur ein paar Aprikosen klaut, dann entsteht ein merkbarer Schaden. Auch in Weinbaugebieten am Rand von Städten, wie z.B. Stuttgart, ist der Klau der Spaziergänger für die Wengeter ärgerlich, sind halt einfach zu viele.
Fallobst das eh in Kürze vergammeln würde oder Pflück aus aufgegebene Gärten sehe ich weniger kritisch.
von: natash

Re: Feldarbeit - 23.02.13 11:48

ich sammele unterwegs gerne Schißpflümli . Die wachsen oft wild und werden in vielen Gegendenden von so gut wie niemandem abgeerntet. Aber obacht, zuviel davon- und sie machen ihrem Namen alle Ehre... schmunzel
Obst zu ernten, dass sonst ohnehin vergammelt, halte ich für wenig ehrenrührig, vielen ist die Obsternte zu mühsam und sie kaufen ihr Obst lieber fein poliert im Supermarkt, statt es vor ihrer Türe zu ernten.
Wenn einer einen einzelnen Apfel, einer Erdbeere, Kirsche oder ähnliches stibitzt, finde ich das auch als Obstbaumbesitzerin wenig problematisch. Weniger schön ist es, wenn Leute mit großen Tüten oder Schüsseln anrücken und ein offensichtlich bewirtschaftetes Grundstück quasi leerräumen. . Das kommt leider gar nicht so selten vor und ist auch bei Weinbergen sehr beliebt. Hier ist ein wenig Respekt vor der Mühe des Anbaus angebracht und zwar sowohl in heimischen als auch exotischeren Gefilden.
Gruß Nat
von: jutta

Re: Feldarbeit - 23.02.13 11:50

Na ja, Sachen, die jemand zum Zweck der Ernte angebaut hat, würde ich nur im alleralleräußersten Notfall nehmen.
Freilebende Obstbäume beernte ich . Interessiert (fast) keinen, Obst vergammelt, gibt doch genug im Laden.
Vor paar Jahren hatte ich mir in der Aue Äpfel aufgelesen (alter hoher Baum). Plötzlich "wasmachstnduoffmeinacker". Hab mich rumgedreht. Älterer Bauer, erschrak, "könnseruhig aberdahinten Vorsicht derschlätsie wennerkommt" (ums Gelände waren auch Schnüre). Mindestens bis Weihnachten hab ich frische Äpfel aus eigener Ernte, konservierte ia. bis zur neuen Ernte. Vorigen Winter hatte ein Baum noch im Dezember leckere Äpfelchen, leider trug der diesmal keine Früchte.
von: Justizia

Re: Feldarbeit - 23.02.13 12:23

Hier bei uns in der Gegend (SH) gibt es extra ausgewiesene Fallobstwiesen. Da darf man nicht pflücken, aber heruntergefallenes Obst darf man sammlen. Dafür stehen auf diesen Wiesen oft sehr alte Apfelsorten mit schönem Aroma.
Desweiteren gibt es viele ehemalige Bauernhöfe, wo niemand mehr wohnt aber der Obstgarten noch da ist. Da kann man auch Obst sammeln oder plücken, ohne dass es jemanden stört. Ansonsten manchmal in Alleen auf dem Land, wo Pflaumenbäume etc. stehen.
Vom Feld, auch vom abgeernteten habe ich noch nie etwas genommen, die meisten Feldfrüchte kann man ja sowieso nicht direkt verzehren.

Michel
von: radlsocke

Re: Feldarbeit - 23.02.13 12:24

In Antwort auf: natash
Schißpflümli

Sind das nicht Mirabellen?

Ansonsten überlege ich immer, ob man diese Mini-Kartöffelchen, die beim Ernten durch die Erntemaschinen fallen, mitnehmen darf, die haben eine so richtig schön brennstoffsparende campingkochertaugliche Größe für hungrige Reiseradler (bisher konnte ich aber immer die gerade Erntenden fragen, ob ich eine Handvoll davon mitnehmen kann).
von: natash

Re: Feldarbeit - 23.02.13 12:30

es ist eher so eine wilde Form der Reneclaude, glaube ich. Sie sind rund, gelblich bis dunkel-vielett und schmecken süss mit leicht bitterem Nachgeschmack. Sie wachsen (hier) ab Mai an Feld- und Waldrändern und ich habe keine Ahnung, wie diese Früchte "offiziell" betitelt werden.
Gruß Nat
von: iassu

Re: Feldarbeit - 23.02.13 12:32

In Antwort auf: HvS
Mopsen ist verniedlichend. Wenn jeder Radfahrer z.B. am Rhoneradweg nur ein paar Aprikosen klaut, dann entsteht ein merkbarer Schaden. Auch in Weinbaugebieten am Rand von Städten, wie z.B. Stuttgart, ist der Klau der Spaziergänger für die Wengeter ärgerlich, sind halt einfach zu viele.
Fallobst das eh in Kürze vergammeln würde oder Pflück aus aufgegebene Gärten sehe ich weniger kritisch.

Das ist die eine Seite. Die andere Seite ist, daß zunehmend Unmengen besten Obstes auf und unter den Bäumen vergammeln, weil sich die Besitzer aus welchen Gründen auch immer nicht mehr drum kümmern. Unmengen ist dabei das richtige Wort. Auf einem gesunden Hochstamm befinden sich schätzungsweise bis zu 8 Zentner Äpfel. Initiativen, solche Schätze freizugeben, können mit der Überalterung der Menschen, die die Pflege solcher Bäume noch nicht für unter ihrer Würde gehalten haben und nicht lieber 52/52 Allerweltobst beim Rewe einkaufen, kaum mithalten. Das ist eine Schande, die gefühlt schwerer wiegt, als Mundraub.
von: radlsocke

Re: Feldarbeit - 23.02.13 12:39

@Nat: Danke schmunzel

Interessantes steht auf der Seite mundraub.org, die, laut Text dort, unterstützt wird von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt Osnabrück.
von: Hasenbraten

Re: Feldarbeit - 23.02.13 13:20

Bei Touren im Böhmerwald hab ich mich schon oft an Blaubeeren richtig satt gegessen. Sehr schmackhaft sind im Spätsommer auch Preisselbeeren.

An Früchten auf Feldern vergreife ich mich dagegen nicht. Obwohl es beispielsweise in der Wachau oft verlockend wäre.

Gregor
von: Rennrädle

Re: Feldarbeit - 23.02.13 17:20

ich gestehe:

In Neuseeland waren es Mirabellen
Einen Apfel hin und wieder
letztes Jahr eine Hand voll Trauben in Spanien
Kartoffeln hier im Herbst von einem abgeernteten Feld gesammelt
Walnüsse beim Wandern,

Aber immer nur, wenn es direkt am Weg lag und nur soviel, wie man gerade mal naschen konnte.

Und auch nie gesammelt.

Ich denke das ist ok.
Gehört in geringen Mengen zum reisen, wandern, radeln dazu.

Rennrädle
von: HyS

Re: Feldarbeit - 23.02.13 17:40

In Antwort auf: Rennrädle

Ich denke das ist ok.
Gehört in geringen Mengen zum reisen, wandern, radeln dazu.

Mein Obst kaufe ich auch auf Radreisen. Sich an fremden Feldern und Obstplantagen zu bedienen gehört keineswegs zu reisen, wandern, radeln dazu, es bietet allenfalls eine günstige Gelegenheit. (nimmt sich ja auch keiner im Supermarkt einfach mal ein paar Trauben oder einen Apfel mit, da ist man sofort ein Ladendieb.)
Ich sehe für mich die Grenze zwischen Klauen von Obst, welches der Bauer höchstwahrscheinlich selbst ernten möchte (tabu auch in Kleinmengen) und nutzen von Fallobst, bzw. Ernterückstände die nicht mehr verwendet werden, bzw. aufgegebene Grundstücke/Bäume.
von: Holger

Re: Feldarbeit - 23.02.13 17:55

In Antwort auf: irg
[…]Manchmal lohnt es sich auch, einfach freundlich (das geht auch mit Gesten) zu fragen. […]

Manchmal habe ich den Eindruck, dass dieser Zaubertrick ziemlich unbekannt ist grins
von: Wendekreis

Re: Feldarbeit - 23.02.13 18:07

In Antwort auf: jutta
... Vorigen Winter hatte ein Baum noch im Dezember leckere Äpfelchen, leider trug der diesmal keine Früchte.

Da war jemand schneller als Du. So ergiebig wie heuer war die Obsternte schon lange nicht mehr.
von: jutta

Re: Feldarbeit - 23.02.13 18:35

Nene, ich hab den Baum schon vorher besucht, in der näheren Umgebung sind noch andere Bäume. Wenn zur Blütezeit das Wetter nicht stimmt, wars das. Besonders Birnen scheinen da sehr empfindlich zu sein, außerdem gibt da kaum freilebende Bäume.
von: radler4711

Re: Feldarbeit - 23.02.13 18:45

Abgeerntete Erdbeerfelder in der Köln Bucht sind mein bevorzugtes Jagdgebiet - einfach lekker. Die Erdbeeren sind dann voll ausgereift.

Rainer
von: Daddy Langbein

Re: Feldarbeit - 23.02.13 18:50

In Antwort auf: 2Wheels
Habt Ihr euch auf Tour schonmal an Bauer`s Feldern oder Obstbäumen vergriffen,genau mein ich schonmal Kartoffeln,Äpfel Kolrabi oder ähnliches gemopst?

Ja, habe ich ohne schlechtes Gewissen.
Wer damit hadert (mit seinem Gewissen), nimmt das Internet zu Hilfe.
von: Martina

Re: Feldarbeit - 23.02.13 18:52

In Antwort auf: iassu
Initiativen, solche Schätze freizugeben, können mit der Überalterung der Menschen, die die Pflege solcher Bäume noch nicht für unter ihrer Würde gehalten haben und nicht lieber 52/52 Allerweltobst beim Rewe einkaufen, kaum mithalten.


Dass das recht oft Most- und keine Tafeläpfel sind, weißt du aber schon? D.h. es kann gut sein, dass auch besagte älteren Herrschaften ihre Äpfel zum Essenim Rewe kaufen. Die Äpfel auf den Bäumen gehen zum Verwerter und können gegen verbilligten Saft eingetauscht werden.
Erschwerend kommt hinzu, dass es Keller, die sich zur Lagerung von Äpfeln eignen in heutigen Häusern eigentlich nicht mehr gibt. Ich hab den Versuch jedenfalls aufgegeben.

Unabhängig davon halte ich den Satz 'das Obst vergammelt ja eh' gar nicht so selten für eine Schutzbehauptung. Zumindest auf Reisen kann man das m.E. nicht beurteilen. Kommt man immer wieder an einem Baum vorbei mag das anders sein. Dann würde es aber tatsächlich der Anstand gebieten, den Besitzer ausfindig zu machen und zu fragen. Aber das ist wohl zu uncool.

Martina
von: Barfußschlumpf

Re: Feldarbeit - 23.02.13 21:29

Auf Radtour im Spätsommer habe ich keine Frischobst-Probleme. Ich nehme keine gesunden Bestandteile zum Proviant, weil sie das Fuhrwerk schwer machen am Berg und ich mir nicht die Zeit nehme, mich hinzusetzen, das Obst mühsam am Wasserloch zu reinigen, dann die Zubereitung in mundgerechte Teile und schließlich die Entsorgung der nicht verdaulichen Reste. Finde es eine Schweinerei, Leuten die abgegessenen Obstreste in den Vorgarten zu kippen.

Vielmehr kriege ich im Süden, oft sogar in den Alpenanrainerländern lokales Obst direkt am Garten angedient, wenn ich interressiert schaue. Ich bekomme auf meinen Radtouren im Sommer stets mehr lokales Obst geschenkt, als ich spazieren fahren will. Muß stets ablehnen. Der Verzehr kostet auch viel Zeit.

Daheim in Süddeutschland finde ich sehr viele aufgegebene, aber voll tragende Obstbäume. Wenn die gesamte Ernte am Boden liegt und wegen der nahen Autobahn noch nichtmal die Wiildsäue drankommen, ist es angesichts des Hungers schlimm anzusehen.
Leider mag ich keine Äpfel. Ich pflücke doch welche, damit nicht alles für die Wespen ist.
Es sind oft sehr gute Sorten dabei, wenn sie zuhaues reif werden.
Hier gibt es auch wilde Walnußbäume und Haselnüsse. Ich bin nicht der Typ, der dort gewerblichen Fleiß walten läßt. Ich kaufe meine Nüsse lieber.
Interesse bringe ich Wildfrüchten wie der Traubenkirsche (sie gilt als giftiges Unkraut) oder der Schlehe entgegen. Beide eignen sich nicht als Proviant, aber zur Beschäftigung bei der Kontemplation in der Natur (hallo Radweghasser schmunzel )
von: inga-pauli

Re: Feldarbeit - 23.02.13 22:04

In Antwort auf: Barfußschlumpf
....Der Verzehr kostet auch viel Zeit....

Jo - sans im Uhrlaaub oder sans aauf der Fluuucht!?

grins
von: iassu

Re: Feldarbeit - 23.02.13 23:18

In Antwort auf: Martina
Dass das recht oft Most- und keine Tafeläpfel sind, weißt du aber schon?...Die Äpfel auf den Bäumen gehen zum Verwerter

Na und? wo ist da der Unterschied? Und ich habe noch keinen Apfel zum "Verwerter" "gehen" sehen. Selbstverständlich gehört Mostobst vermostet, wer sich zu fein ist, Obst von heimischen Streuobstwiesen zu essen, der mag von mir aus nach Rewe pilgern. Aber das hat doch nix damit zu tun, daß es ein Frevel ist, das Obst überhaupt nicht zu ernten. Dagegen sind die paar Äpfelchen, die die paar vorbeilaufenden Spaziergänger oder Radler vertilgen, ein Witz. Sowas sieht man immer mehr und teilweise buchstäblich flächendeckend:





In Antwort auf: Martina
Unabhängig davon halte ich den Satz 'das Obst vergammelt ja eh' gar nicht so selten für eine Schutzbehauptung. Zumindest auf Reisen kann man das m.E. nicht beurteilen. Kommt man immer wieder an einem Baum vorbei mag das anders sein. Dann würde es aber tatsächlich der Anstand gebieten, den Besitzer ausfindig zu machen und zu fragen. Aber das ist wohl zu uncool.

Beachte einfach mal die Verhältnismäßigkeit. Was kommt wie oft vor und in welchem Ausmaß?
von: Oldmarty

Re: Feldarbeit - 23.02.13 23:29

In Antwort auf: iassu

Beachte einfach mal die Verhältnismäßigkeit. Was kommt wie oft vor und in welchem Ausmaß?



Hier haben sich ( natürlich jetzt nicht in Frankfurter Stadtgebiet, aber im Umland) Obstbauer beschwert, das ihnen die Bäume geplündert werden. Da werden auch alle Äpfel der Streuobstwiesen geerntet für Äppler. Aber es gibt auch Meldungen, aus 30-40km weiter , das da Paten für so Wiesen gesucht werden, weil da alles liegen bleibt.

An einem beliebten Ausflugsweg (Rad und Fuß) sah ich mal ein Erdbeerfeld, was so 15m vom Weg geplündert und platt getreten war. Da stand kein Schild mit Selberpflücken. Im folgenden Jahr war da was anders gepflanzt , glaub Zuckerrüben.
von: iassu

Re: Feldarbeit - 23.02.13 23:33

Das sind aber ernsthafte Straftaten. Das kommt natürlich vor. Aber das war hier nicht der Ausgangspunkt, sondern die Frage, ob Mundraub im Vorbeigehen/-fahren schlimmer ist als ganze Wiesen aufzugeben.
von: mgabri

Re: Feldarbeit - 24.02.13 07:39

In Antwort auf: iassu
Das sind aber ernsthafte Straftaten. Das kommt natürlich vor. Aber das war hier nicht der Ausgangspunkt, sondern die Frage, ob Mundraub im Vorbeigehen/-fahren schlimmer ist als ganze Wiesen aufzugeben.
Sinnentnehmend lesen scheint doch eine Kunst zu sein.
von: Daaani

Re: Feldarbeit - 24.02.13 10:26

Die Obstbäume am Straßenrand gehören doch meistens der Kommune und die pflücken in der Regel das Obst nicht. So habe ich letztes Jahr auf einem Kirschbaum gesessen und gefuttert. Und bei einem Hungerast kamen mir ein paar Falläpfel gerade recht.
Von den Feldern direkt habe ich mal einen Maiskolben geklaut, ist aber nicht so der große Genuss. Obstplantagen und Weinberge lasse ich lieber unangetastet.
von: Rennrädle

Re: Feldarbeit - 24.02.13 11:55

ich rede hier von einem einzelnen Apfel (vom Boden auf offenen Wiesen) oder 10 einzelne Trauben....

das hat nichts mit Klauen zu tun.

Dann dürfte man auch keine Brombeeren oder Pilze im Wald sammeln, denn der Wald gehört einem auch nicht.

Rennrädle
von: vinsamlegur

Re: Feldarbeit - 24.02.13 11:58

Ja, jedes Jahr im Herbst bin ich mit dem Rucksack unterwegs und sammle köstliche
Äpfel vom Boden auf und manchmal pflücke ich sie sogar von den Bäumen.

Anna
von: radlsocke

Re: Feldarbeit - 24.02.13 11:59

Es gibt mittlerweilen auch ab und zu Schilder mit der Aufforderung an Wanderer, sich bitte gerne durch die vor ihnen liegende Obstbaumallee zu futtern.

Nachdem ich auch schon Bauern getroffen haben, die extra angerannt kamen, um mich aufzufordern, doch bitte mehr als zwei, drei Äpfel aus ihrem extra aufgestellten Korb mit Selbstbedienungsschildchen zu nehmen (was ich, aus Platzmangel, meistens bedauernd ablehnen muss), möchte ich etwaige mitlesende Baumbesitzer doch auffordern, mehr dieser Schildchen aufzuhängen, hier kann geholfen werden grins Hab mich auch schon mit Kleingärtnern unterhalten, die mir erzählten, dass keiner aus der Verwandtschaft mehr Äpfel essen mag und sie wüssten, wie bei den Zucchinis, nicht mehr, wohin damit (es soll auch Gegenden geben, wo man die Autotür während der Zucchini-Erntezeit immer zusperren sollte, um bei der Rückkehr keine Zucchinifüllung bis unter’s Dach zu riskieren) zwinker


Brombeeren und Himbeeren von Waldrändern sowie Pilze sind, soweit ich weiß, was anderes, da nicht von jemandem extra angepflanzt. Mancherorts gibt es aber auch Schilder mit der Aufschrift, dass mehr zu sammeln als für den Privatgebrauch genutzt wird, verboten sei.

von: Toxxi

Re: Feldarbeit - 24.02.13 14:33

In Antwort auf: radlsocke
es soll auch Gegenden geben, wo man die Autotür während der Zucchini-Erntezeit immer zusperren sollte, um bei der Rückkehr keine Zucchinifüllung bis unter’s Dach zu riskieren) zwinker

grins party
von: Toxxi

Re: Feldarbeit - 24.02.13 14:43

In Antwort auf: 2Wheels
Habt Ihr euch auf Tour schonmal an Bauer`s Feldern oder Obstbäumen vergriffen,genau mein ich schonmal Kartoffeln,Äpfel Kolrabi oder ähnliches gemopst?

An Obstbäumen: ja, sogar oft (Äpfel und Birnen). Aber das waren nicht "Bauer's Obstbäume", sondern Straßenbäume. Zumindest in Brandenburg wird es mindestens toleriert (wenn nicht sogar gefördert), das Zeug zu ernten. Meistens nehme ich so ca. 5 Äpfel oder Birnen mit, habe mir aber auch schon mal eine komplette Kiste abgepflückt. Sowas würde ich nie machen, wenn der Baum eindeutig Privateigentum ist (in Italien sehr häufig). In Ungarn habe ich Kirschen am Straßenrand gefuttert. Als hinter dem Zaun ein Bellen losging und das Schloss rasselte, habe ich mich schnell verdrückt. träller

Wenn was über den Zaun auf die Straße wächst, dann ist es eine Grauzone. Das entscheide ich spontan nach Abchecken der Lage (primär den Magen befragen, sekundär die Örtlichkeit bobachten). Bin in Italien so an herrliche Weintrauben gekommen. wein In Brandenburg bracht man sich manchmal nur zu recken und kann einen Apfel während der Fahrt greifen.

An den Radwegen stehen im Herbst oft Kisten mit Äpfeln und anderem Obst zum Mitnehmen.

Gruß
Thoralf
von: irg

Re: Feldarbeit - 24.02.13 15:12

Hallo!

In Antwort auf:
Hab mich auch schon mit Kleingärtnern unterhalten, die mir erzählten, dass keiner aus der Verwandtschaft mehr Äpfel essen mag und sie wüssten, wie bei den Zucchinis, nicht mehr, wohin damit (es soll auch Gegenden geben, wo man die Autotür während der Zucchini-Erntezeit immer zusperren sollte, um bei der Rückkehr keine Zucchinifüllung bis unter’s Dach zu riskieren) zwinker

Wir haben einmal Wiener Freunden eine Riesenzucchini aus dem eigenen Garten geschenkt. Die konnten sie zuerst unmöglich annehmen: "Die ist ja bio! Was die im Geschäft kostet!" Bis ich sie darauf aufmerksam gemacht habe, dass sie nur laut in die Gärten zu rufen bräuchten "Wer hat eine Zucchini für mich?", um sofort mit ebensolchen gesteinigt zu werden....

Das Problem beim nicht abgeernteten Obst ist, fürchte ich, auch vom Blickwinkel abhängig: Als Garten- und Obstbaumbesitzer habe ich wahrscheinlich einen gewissen Blick dafür, was noch Chance hat, geerntet zu werden und was nicht. In der Oststeiermark ist es zB. üblich, dem Herbst und der Reife das "Pflücken" zu überlassen, um das Fallobst direkt in die Obstpresse zu führen. Da bin ich stark fürs Fragen. Aber wer von euch mich gerade beim Ernten trifft, bekommt auch gerne ein paar Äpfel!

lg! georg
von: HyS

Re: Feldarbeit - 24.02.13 15:39

In Antwort auf: Rennrädle

Dann dürfte man auch keine Brombeeren oder Pilze im Wald sammeln, denn der Wald gehört einem auch nicht.

Die Pilze und Brombeeren werden aber nicht vom Waldbesitzer angebaut. Pilze und Beeren darf man in Deutschland offiziell für den Eigengebrauch in kleinen Mengen sammeln.
von: inga-pauli

Re: Feldarbeit - 24.02.13 15:55

In Antwort auf: HvS
Pilze und Beeren darf man in Deutschland offiziell für den Eigengebrauch in kleinen Mengen sammeln.

Nicht überall - in der Lüneburger Heide stehen Schilder, mit dem Hinweis, dass es verboten ist, Pilze und Beeren zu sammeln!
von: Oldmarty

Re: Feldarbeit - 24.02.13 15:57

In Antwort auf: inga-pauli
In Antwort auf: HvS
Pilze und Beeren darf man in Deutschland offiziell für den Eigengebrauch in kleinen Mengen sammeln.

Nicht überall - in der Lüneburger Heide stehen Schilder, mit dem Hinweis, dass es verboten ist, Pilze und Beeren zu sammeln!


wahrscheinlich das man verhindern will, das alle Hamburger Rechts und Links des Weges alles niedertrampeln und aus Unwissenheit auch die Beeren/Pilze mitnehmen die nicht genießbar sind.
von: DebrisFlow

Re: Feldarbeit - 24.02.13 16:00

In Antwort auf: inga-pauli
In Antwort auf: HvS
Pilze und Beeren darf man in Deutschland offiziell für den Eigengebrauch in kleinen Mengen sammeln.

Nicht überall - in der Lüneburger Heide stehen Schilder, mit dem Hinweis, dass es verboten ist, Pilze und Beeren zu sammeln!

Der Bereich ist ja teilweise Naturschutzgebiet, da werden andere Regeln gelten.
von: HyS

Re: Feldarbeit - 24.02.13 16:10

In Antwort auf: inga-pauli
In Antwort auf: HvS
Pilze und Beeren darf man in Deutschland offiziell für den Eigengebrauch in kleinen Mengen sammeln.

Nicht überall - in der Lüneburger Heide stehen Schilder, mit dem Hinweis, dass es verboten ist, Pilze und Beeren zu sammeln!

In Naturschutzgebieten ist es natürlich verboten, allein schon weil man die Wege verlassen müsste.
von: Rennrädle

Re: Feldarbeit - 24.02.13 16:55

In Antwort auf: radlsocke
.... Hab mich auch schon mit Kleingärtnern unterhalten, die mir erzählten, dass keiner aus der Verwandtschaft mehr Äpfel essen mag und sie wüssten, wie bei den Zucchinis, nicht mehr, wohin damit (es soll auch Gegenden geben, wo man die Autotür während der Zucchini-Erntezeit immer zusperren sollte, um bei der Rückkehr keine Zucchinifüllung bis unter’s Dach zu riskieren) zwinker

.....



Geht uns auch so wenn unser Zwetschgenbaum richtig gut trägt (wie vor eineinhalb Jahren).

Da wissen wir auch nicht, wohin damit und sind heil froh, wenn sich unsere Nachbarn und Freunde daran bedienen. Die dürfen dann einfach in den Garten, auch wenn wir nicht da sind.

Ebenso mit Zucchini: da gibts pro Jahr nur eine Pflanze - das langt vollkommen.

Gruß Rennrädle
von: radler4711

Re: Feldarbeit - 24.02.13 18:20

In Antwort auf: inga-pauli
In Antwort auf: HvS
Pilze und Beeren darf man in Deutschland offiziell für den Eigengebrauch in kleinen Mengen sammeln.

Nicht überall - in der Lüneburger Heide stehen Schilder, mit dem Hinweis, dass es verboten ist, Pilze und Beeren zu sammeln!


So einfach ist es mit dem Pilzesammeln wirklich nicht: http://www.pilzfreundetreff.de/html/naturschutz.html
http://www.ferner-alsdorf.de/2012/10/pil...htsanwalt-wald/

Rainer
von: radler4711

Re: Feldarbeit - 24.02.13 18:24

In Antwort auf: Daddy Langbein
In Antwort auf: 2Wheels
Habt Ihr euch auf Tour schonmal an Bauer`s Feldern oder Obstbäumen vergriffen,genau mein ich schonmal Kartoffeln,Äpfel Kolrabi oder ähnliches gemopst?

Ja, habe ich ohne schlechtes Gewissen.
Wer damit hadert (mit seinem Gewissen), nimmt das Internet zu Hilfe.


Bekommt Ihr die Karte nach unten in den Düsseldorfer - Kölner Raum verschoben, bei klappt es nicht. Bei Hamm hört es auf.

Rainer
von: radlsocke

Re: Feldarbeit - 24.02.13 19:11

In Antwort auf: Rennrädle
Geht uns auch so wenn unser Zwetschgenbaum richtig gut trägt (wie vor eineinhalb Jahren).

Da wissen wir auch nicht, wohin damit und sind heil froh, wenn sich unsere Nachbarn und Freunde daran bedienen. Die dürfen dann einfach in den Garten, auch wenn wir nicht da sind.

Ebenso mit Zucchini: da gibts pro Jahr nur eine Pflanze - das langt vollkommen.

Gruß Rennrädle


Wie wär’s mit in eine Kiste packen und mit nettem Schildchen an den nächsten gut frequentierten Radfernweg stellen grins – das wäre auch deswegen empfehlenswert, weil, wie andernorts schon oft festgestellt, die Radfernwege oft auch Fernvomnächstendorfwege sind zwinker

(aber mir ist schon auch klar, dass das nicht geht, wenn der nächste Radfernweg zu weit weg ist)
von: martinbp

Re: Feldarbeit - 24.02.13 19:13

Ja,
hier in Ungarn ist zumindest innerhalb von Ortschaften mit Unmut zu rechnen, wenn man sich Früchte von Bäumen am Straßenrand pflückt- auch wenn sie zwischen Bürgersteig und Fahrbahn sind. Auch meine Schwiegermutter ist immer voller Zorn, wenn ihr der größte Teil der Nüsse vor ihrem Wochenedgrundstück abgeschlagen wurde.
Das, was hier gehen würde: ein frischer Maiskolben...
Martin
von: martinbp

Re: Feldarbeit - 24.02.13 19:20

Vor kurzem habe ich hier einen Dia-Vortrag angesehen: Der junge Mann ist von Ungarn über Kroatien-Italien-Südspanien nach Santiago und über Frankreich-Belgien-Deutschland-Österreich zurück- als Jakobspilgerer ganz ohne Geld. Mal wurden ihm Lebensmittel geschenkt, mal hat er sich von den Früchten am Wegesand ernährt (auf der Rückfahrt im Herbst quer durch Deutschland von Rüben). Allerdings ist auf dieser Strecke sein Körpergewicht von 80 auf 58 kg gesunken. Soll hier aber nich als nachahmenswertes Beispiel verstanden werden.

VG aus Budapest
Martin
von: veloträumer

Re: Feldarbeit - 24.02.13 20:08

In Antwort auf: 2Wheels
Habt Ihr euch auf Tour schonmal an Bauer`s Feldern oder Obstbäumen vergriffen,genau mein ich schonmal Kartoffeln,Äpfel Kolrabi oder ähnliches gemopst?

Du magst Winterloch-Themen? - Bekommst du auch eine Antwort: Ja. schmunzel
von: gedi

Re: Feldarbeit - 24.02.13 21:01

Die Ausgangsfrage war ob man beim Bauern Klauen darf. Der muss für seine Ernte schwer arbeiten und hat das recht auch unbeklaut zu ernten. Bei anderen Berufen geht auch keiner davon aus, dass man sie bestehlen darf. Und wir wollen unsere Räder mit Gepäck auch unversehrt wiederfinden.
von: HyS

Re: Feldarbeit - 24.02.13 21:03

In Antwort auf: veloträumer
Du magst Winterloch-Themen?
Scheint mir auch so, der Einstieg ist gut, Warnweste war auch schon dran, wer mag 2Wheels wohl sein? träller
von: jutta

Re: Feldarbeit - 24.02.13 21:32

Der/die treibt Feldforschung und amüsiert sich über die Antworten.
Ist in letzter Zeit ziemlich häufig, zB suche Zelt ...
von: Martina

Re: Feldarbeit - 24.02.13 21:58

In Antwort auf: iassu
Selbstverständlich gehört Mostobst vermostet, wer sich zu fein ist, Obst von heimischen Streuobstwiesen zu essen, der mag von mir aus nach Rewe pilgern. Aber das hat doch nix damit zu tun, daß es ein Frevel ist, das Obst überhaupt nicht zu ernten.


Ich kann schon nachvollziehen, dass älter werdende Herrschaften zwar nicht auf ihr Stückle verzichten wollen, aber trotzdem keinen Bock haben, die Bäume abzuernten, das Obst zum Verwerter zu karren und den Saft wieder abzuholen. Bei Tafeläpfeln ist die Motivation zur Ernte deutlich höher.


Zitat:

Beachte einfach mal die Verhältnismäßigkeit. Was kommt wie oft vor und in welchem Ausmaß?


Das ist kein Argument, das ich akzeptiere, ich halte es im Gegenteil sogar für reichlich daneben, sich mit der Begründung nicht an Gesetze zu halten, weil es ja langt, dass es die anderen Deppen tun.

Martina
von: iassu

Re: Feldarbeit - 24.02.13 22:56

In Antwort auf: Martina
Ich kann schon nachvollziehen, dass älter werdende Herrschaften zwar nicht auf ihr Stückle verzichten wollen, aber trotzdem keinen Bock haben, die Bäume abzuernten, das Obst zum Verwerter zu karren und den Saft wieder abzuholen. Bei Tafeläpfeln ist die Motivation zur Ernte deutlich höher.

Es geht nicht ums Abstoßen des Grundstücks. Man kann die Erträge auch verkaufen oder verschenken jeweils zum Selberernten. Und die Kräfte lassen wohl überwiegend nach, bevor Genosse Alzheimer an die Tür klopft.

In Antwort auf: Martina
Das ist kein Argument, das ich akzeptiere, ich halte es im Gegenteil sogar für reichlich daneben, sich mit der Begründung nicht an Gesetze zu halten, weil es ja langt, dass es die anderen Deppen tun.

Kann das sein, daß du hier ein bißchen Kapriolen schlägst? Mir ging es um die moralisch-ethische Einordnung zweier Seiten derselben Medaille. Ich habe nichts weiter behauptet, als daß ich Mundraub im Vorbeigehen weniger erheblich finde als die Gaben der Natur komplett zu ignorieren.

Und mein Hinweis auf die Verhältnismäßigkeit, war er so schwer zu verstehen? Wie oft und in welchem Ausmaß kommt es vor, daß Eigentümer durch Mundraub ernsthaft geschädigt werden und wie oft kommt es vor, daß diese Eigentümer überhaupt kein Interesse an ihrem ach so heiligen Eigentum haben und es vergammeln lassen?

Deinen Hinweis aufs Tafelobst halte ich für verfehlt. Tafelobst sachgerecht zu ernten dünkt mir ganz erheblich aufwendiger. Wenn es darum geht, daß alte Leute das nicht mehr können, spielt es eh keine Rolle, die können weder artistisch auf Leitern steigen noch Säcke tragen. Tafelobst wird außerdem kaum von privat angebaut. In Tafelobstplantagen habe ich noch nie vergammelte Ware hängen sehen.
von: 2Wheels

Re: Feldarbeit - 25.02.13 05:50

In Antwort auf: HvS
In Antwort auf: veloträumer
Du magst Winterloch-Themen?
Scheint mir auch so, der Einstieg ist gut, Warnweste war auch schon dran, wer mag 2Wheels wohl sein? träller

Ich bin einfach nur ein Typ der gern radelt und wollt nicht die hunderste Frage zum Thema "Schlafsack oder Zelt oder so stellen"SORRY!!
von: inga-pauli

Re: Feldarbeit - 25.02.13 07:31

In Antwort auf: 2Wheels

Ich bin einfach nur ein Typ der gern radelt und wollt nicht die hunderste Frage zum Thema "Schlafsack oder Zelt oder so stellen"SORRY!!

Ist ja gut - nur jemand, der oder die? gleich so einsteigt, fällt eben auf!

War obiges jetzt deine Vorstellung hier im Forum ? lach
von: FordPrefect

Re: Feldarbeit - 25.02.13 08:47

Ich kann nur mit einer Anekdote antworten:

Als mich vor 30 Jahren der Trainer eines Radsportvereins gefragt hat, ob ich nicht bei ihm trainieren und Rennen fahren wolle, habe ich geantwortet: "Nein Danke, Rennen und diszipliniertes Training sind nichts für mich - wenn am Strassenrand ein schöner Kirschbaum steht muß ich anhalten und probieren !"


zwinker Micha

von: Uwe Radholz

Re: Feldarbeit - 25.02.13 10:29

Mir hat mal ein Pfälzer Winzer, westlich von Mannheim ist ja alles voller Wein, gesagt, dass er nichts dagegen habe, wenn Wanderer oder Radfahrer sich unterwegs Wein "pflücken" würden. Das sind ja auch meine Käufer, meinte er. Problematisch aber wäre es, was wohl signifikant vorkommt, wenn mit dem Auto vorgefahren würde und der Kofferraum vollgeknallt wird.
von: Uwe Radholz

Re: Feldarbeit - 25.02.13 10:34

In Antwort auf: Rennrädle
ich rede hier von einem einzelnen Apfel (vom Boden auf offenen Wiesen) oder 10 einzelne Trauben....

das hat nichts mit Klauen zu tun.

Dann dürfte man auch keine Brombeeren oder Pilze im Wald sammeln, denn der Wald gehört einem auch nicht.

Rennrädle




Letzteres ist übrigens erlaubt und in der Regel in den Landeswaldgesetzes auch genannt.
Es finden ähnliche Formulierungen wie : ...Pilze, Beeren sowie Zweige, Blumen und Kräuter bis zur Menge eines Handstraußes dürfen nur für den persönlichen Bedarf entnommen werden. .....

Das ist außerdem vollkommen unabhängig vom Eigentümer des Waldes und ein Verbot oder eine Sperrung von Waldstücken bedürfen einer ziemlich anspruchsvoll zu erlangenden Sonderregelung.
von: veloträumer

Re: Feldarbeit - 25.02.13 12:23

In Antwort auf: FordPrefect
Als mich vor 30 Jahren der Trainer eines Radsportvereins gefragt hat, ob ich nicht bei ihm trainieren und Rennen fahren wolle, habe ich geantwortet: "Nein Danke, Rennen und diszipliniertes Training sind nichts für mich - wenn am Strassenrand ein schöner Kirschbaum steht muß ich anhalten und probieren !"

Mit solchem Raubrittertum hat sich deine potenzielle Kanzler-Kandidatur wohl erledigt. unsicher Bei mir geht auch nichts mehr, liegt aber weniger an Kirschen (habe schon 27 €/Kilo dafür bezahlt) als an Pfirsischen und Walnüssen. schmunzel
von: inga-pauli

Re: Feldarbeit - 25.02.13 13:25

In Antwort auf: veloträumer
In Antwort auf: FordPrefect
Als mich vor 30 Jahren der Trainer eines Radsportvereins gefragt hat, ob ich nicht bei ihm trainieren und Rennen fahren wolle, habe ich geantwortet: "Nein Danke, Rennen und diszipliniertes Training sind nichts für mich - wenn am Strassenrand ein schöner Kirschbaum steht muß ich anhalten und probieren !"

Mit solchem Raubrittertum hat sich deine potenzielle Kanzler-Kandidatur wohl erledigt. unsicher Bei mir geht auch nichts mehr, liegt aber weniger an Kirschen (habe schon 27 €/Kilo dafür bezahlt) als an Pfirsischen und Walnüssen. schmunzel

Du brauchst nur GENUG Vitamin B - dann klappt das auch lach
von: Falk

Re: Feldarbeit - 25.02.13 15:46

Zitat:
Geht uns auch so wenn unser Zwetschgenbaum richtig gut trägt (wie vor eineinhalb Jahren).

Da habe ich einerichtig gute Idee: Sämtliche Pflaumen vorsichtig bergen, die madigen eventuell für Pflaumenmus verwenden (die Zusatzeiweißträger müssen nicht mit rein=), die Anderen in Kuchenform schneiden und einkochen. Beim nächsten geeigneten Forumstreffen bringst Du dann zehn Bleche Pflaumenkuchen mit. Wenn der richtig mit Krumpeln ausfällt, dann ist er in kurzer Zeit vertilgt. Garantiert!
von: Rennrädle

Re: Feldarbeit - 25.02.13 18:02

In Antwort auf: Falk
Zitat:
Geht uns auch so wenn unser Zwetschgenbaum richtig gut trägt (wie vor eineinhalb Jahren).

Da habe ich einerichtig gute Idee: Sämtliche Pflaumen vorsichtig bergen, die madigen eventuell für Pflaumenmus verwenden (die Zusatzeiweißträger müssen nicht mit rein=), die Anderen in Kuchenform schneiden und einkochen. Beim nächsten geeigneten Forumstreffen bringst Du dann zehn Bleche Pflaumenkuchen mit. Wenn der richtig mit Krumpeln ausfällt, dann ist er in kurzer Zeit vertilgt. Garantiert!


,,,habe ich ein Glück, dass die Zwetgschen an Himmelfahrt noch nicht reif sind... schmunzel

Rennrädle
von: inga-pauli

Re: Feldarbeit - 25.02.13 18:10

In Antwort auf: Rennrädle

,,,habe ich ein Glück, dass die Zwetgschen an Himmelfahrt noch nicht reif sind... schmunzel

Wann denn?
Wie wär's denn dann mit einem Forumstreffen in deinem Garten? party
von: Rennrädle

Re: Feldarbeit - 25.02.13 18:13

In Antwort auf: inga-pauli
In Antwort auf: Rennrädle

,,,habe ich ein Glück, dass die Zwetgschen an Himmelfahrt noch nicht reif sind... schmunzel

Wann denn?
Wie wär's denn dann mit einem Forumstreffen in deinem Garten? party


macht keinen M... Dann kann ich gleich die Scheidung einreichen zwinker wirr
von: LeonardofQuirm

Re: Feldarbeit - 02.03.13 18:46

Obst ? Klar, beim Radeln oder Cachen greife ich da gerne mal zu. Ein Versuch für mehr Gemeinschaft wäre hier:

Mundraub.org
Da sind vermutlich nicht mal die Hälfte der Spots von den Besitzern geduldet, Projekte wie dieses: Hasetal klingen aber schon mal super!
von: turbo-hasi

Re: Feldarbeit - 20.05.13 21:04

Kirchen, Pflaumen, Äpfel, Kartoffeln u.s.w. wird eingesammelt. Solange weder an Bäumen oder Sträuchern noch sonst etwas ein Schaden entsteht, ist es ok.
von: grenzenlos

Re: Feldarbeit - 21.05.13 08:05

Habe ich! Kommt aber immer auf die Situation an.
Die griechischen Trauben schmecken gut!
Die bulgarischen Pfirsiche sind herrlich!
Die türkischen Kirschen waren köstlich!
Speziell im Ausland bekamen wir die Obst-Gemüsesachen meist geschenkt.
In Deutschland tue ich mich schwerer. Allerdings gibt es da manchmal Wilderdbeeren am Wegesrand. Da muss ich einfach halten.
von: inga-pauli

Re: Feldarbeit - 21.05.13 10:25

In Antwort auf: turbo-hasi
Kirchen,.....
cool grins

wein
von: jutta

Re: Feldarbeit - 21.05.13 10:48

Kartoffeln werden angebaut und sind mir noch nicht "wild" begegnet. Da wäre ich vorsichtig, allerdings gibts hier im Umland kaum noch Kartoffelanbau. Raps, Raps, Raps, ganz wenig Getreide. Ich vermisse Erbsen, denn die dürfen zum Rohessen nicht zu reif sein. Zu kaufen bekommt man die kaum, wenns mal welche gibt, sind die schon zu reif. Und mir reicht da eine Handvoll.
von: WildeHilde26

Re: Feldarbeit - 22.05.13 17:53

Nein, Kartoffenln wachsen nicht "wild", aber häufig bleiben nach der hochtechnisierten Riesenmaschinenernte noch viele Kartoffeln auf dem abgeernteten Acker liegen. Dann habe ich keinerlei Hemmung ein paar einzusammeln. Die werden dann eh' untergegrubbert.
von: Schwarzwaldsteff

Re: Feldarbeit - 23.05.13 08:44

In Antwort auf: WildeHilde26
Nein, Kartoffenln wachsen nicht "wild", aber häufig bleiben nach der hochtechnisierten Riesenmaschinenernte noch viele Kartoffeln auf dem abgeernteten Acker liegen. Dann habe ich keinerlei Hemmung ein paar einzusammeln. Die werden dann eh' untergegrubbert.


Ich kann nur für mich sprechen, also nur Eigenbedarf und kein Vollerwerbslandwirt.
Die Kartoffel werden geerntet und nach ein paar Tagen, wenn das Feld abgetrocknet ist, werden die übersehen Früchte noch mal aufgesammelt, auch wird noch mal darüber geeggt.
Da wird nichts untergefahren. Die Kartoffeln würden ja sonst auch nur wieder austreiben.

Fallobst ist bei mir auch kein „Abfall“ dieses wird aufgesammelt und kommt in die Saftpresse.

Von daher würde ich jeden der sich an meinen Feldfrüchten bedient zumindest darauf hinweisen das ich das als Diebstahl ansehe.

Gruß Stefan
von: HyS

Re: Feldarbeit - 23.05.13 09:00

Zum Fremdschämen, wie hier teilweise Diebstahl rechtfertigt wird. Man muss ihnen allerdings zu Gute halten, das sie es teilweise echt nicht besser wissen, da vielen Stadtmenschen die bäuerliche Arbeitsweise völlig fremd ist.
Der moderne Stadtmensch findet aber teils sehr hochwertige Lebensmittel im Abfallcontainer der Supermärkte. Da kann man dann auch sicher sein, das es wirklich nur Abfall ist. link
von: jutta

Re: Feldarbeit - 23.05.13 09:05

Kartoffelstoppeln kenne ich noch aus früher Jugend. Da war das üblich, wenn auf einem, Feld die Kartoffeln gelesen waren (mit der Hand!) und evtl noch Egge gelesen war, wurde gestoppelt. Paar ließen sich immer finden. Einmal bemerkte ich auf einem Feld, dass die Randzeile nicht aufgefahren war. Ich nach Hause, Handwagen und Hack geholt und los. Aber die Kartoffeln schmeckten überhaupt nicht, selbst unsere Hühner mochten die nicht.

Aber jetzt hier in der Umgebung werden kaum noch Kartoffeln angebaut, außer vielleicht auf kleinen Flächen.
von: Wendekreis

Re: Feldarbeit - 23.05.13 09:27

Du hast noch echte Erfahrung nach Augenschein. In der Nachkriegszeit war die "Nachlese" Gewohnheitsrecht, und kein Bauer oder Dorfbewohner nahm daran Anstoß, wenn einige Heimatvertriebene ein Säckchen liegen gebliebener Kartoffel oder ein Bündel Weizenähren mit nach Hause nahmen. Mit aufkommendem Wohlstand verschwanden die Sammler aus Armut von den Äckern.
von: konrad

Re: Feldarbeit - 23.05.13 15:47

Bin zuletzt öfter im Frühjahr unterwegs gewesen, da gibt der Boden noch nicht viel her. Aber befuhr mal zusammen mit einer Frau, die mit dem Fahrrad von einem Dorf zum nächsten fuhr, einen Feldweg der gesäumt war von blühenden Obstbäumen. Sie erzählte mir dass die Bäume am Wegesrand Allen gehörten, ich sollte im Sommer mal wiederkommen zur Ernte, "...da wär´was los!". Auf den Wanderungen mit meinem Vater zeigte er uns immer alle möglichen Früchte und Pflanzen die essbar waren, die zumeist wild wachsen. Leider war ich damals noch zu klein, und er starb dann zu früh um das Wissen darum aufzufrischen. Mittlerweile gibt es aber viel Literatur über die "Natur Küche" - wie man es heute glaube ich nennt.
Unterwegs fragen bei Bauern schadet aber nicht, vieles läßt sich heute wegen der absurden Regularien eh nicht verkaufen. Und irgendwann sind die Schweine (die die Reste essen sollen) auch mal satt...
von: radlsocke

Re: Feldarbeit - 23.05.13 15:58

Ich frage ja schon immer nach, aber gegen das Aufsammeln einer Handvoll dieser klitzekleinen Kartöffelchen (die zudem erfreulicherweise in Nullkommanix gar gekocht sind) hat bisher noch kein Bauer, dem ich begegnet bin, je etwas gehabt.
von: Wendekreis

Re: Feldarbeit - 23.05.13 16:57

In Antwort auf: jutta
... Aber die Kartoffeln schmeckten überhaupt nicht, selbst unsere Hühner mochten die nicht.

Ich nehme dir vieles ab, das nicht mehr. Gekochte Kartoffel egal welcher Sorte ("Linda" sind die besten) sind ein Leckerbissen für jedes Huhn, das ich kenne. Ich erlebe das fast jeden Sonntag. Ich habe ein Hühnerhaus mit 12 Hühnern im Garten. Selbst gelegte Eier sind die besten.
von: jutta

Re: Feldarbeit - 23.05.13 17:28

Das ist ja nun schon Jahrerere her, aber die Kartoffeln waren wirklich nicht geniessbar. Es muss ja einen Grund gehabt haben, dass die Randzeile nicht gerodet war. Es war an einem Gras- und Buschhang.

Aber sonst war Kartoffelstoppeln üblich, man war meist nicht allein auf dem Feld.

Eine LPG paar Dörfer weiter baute mehrere Jahre Feldgurken an. Meine Mutti kannte da paar Frauen und bekam Bescheid, wenn das Feld freigegeben wurde. Man konnte noch genug ernten. War immer Betrieb auf dem Feld.
von: Flying Dutchman

Re: Feldarbeit - 23.05.13 19:03

AFAIK gibt es Kartoffelsorten, die nur zur Stärkegewinnung angebaut werden und die schmecken wirklich nach nix.
von: Wendekreis

Re: Feldarbeit - 23.05.13 19:07

Da könntest du recht haben. Ob es diese Sorten zur damaligen Zeit schon gab? Hühnern könnte gerade das schmecken.
von: derSammy

Re: Feldarbeit - 23.05.13 22:46

In Antwort auf: Wendekreis
Selbst gelegte Eier sind die besten.

Du legst die Eier selber??? erstaunt

Ich wollt, ich wär ein Huhn,
ich hätt nicht viel zu tun.
Ich legte jeden Tag ein Ei,
und sonntags auch mal zwei.
von: Wendekreis

Re: Feldarbeit - 24.05.13 03:26

Es war meine Absicht, Gelegenheit zum Gackern zu geben. Ein Hahn fehlt mir noch im Stall.
von: georg123

Re: Feldarbeit - 24.05.13 22:37

Du gönnste Deinen Hühnern aber auch gar keinen Spass ...

Gruss georg123
von: WildeHilde26

Re: Feldarbeit - 26.05.13 11:27

In Antwort auf: HvS
Zum Fremdschämen, wie hier teilweise Diebstahl rechtfertigt wird. Man muss ihnen allerdings zu Gute halten, das sie es teilweise echt nicht besser wissen, da vielen Stadtmenschen die bäuerliche Arbeitsweise völlig fremd ist.
Der moderne Stadtmensch findet aber teils sehr hochwertige Lebensmittel im Abfallcontainer der Supermärkte. Da kann man dann auch sicher sein, das es wirklich nur Abfall ist. link



Nein, es ist nicht zum Fremdschämen! Es mag sein, dass die kleinbäuerliche Landwirtschaft im Schwarzwald sehr viel mehr Wert auf Ausnutzung von Flächen und Gütern wert legt. Hier, wo NUR die Ertragswirtschaftlichkeit/ha zählt, kümmert sich kein Mensch um die Klein(st)mengen. Nein, ich bin auch kein Stadtmensch, ich bin im Gartenbau tätig.

Die Beobachtungen sind regional sehr unterschiedlich. Hier im Rheingau muss man sehen, wo extensiv Flächen bewirtschaftet werden (Obstgrundstücke), aber viele - und ich meine extrem viele werden offen gelassen und verwildern.

Bei Intensivnutzung von Kartoffeläckern wird eben nicht eingesammelt - sondern aufkeimende Kartoffeln abgespritzt. Darfst gerne mal in die Pfalz kommen...

Und NEIN - Fallobst sammeln und Kartoffeln nachlesen ist KEIN Diebstahl, es ist rechtlich verankert. Lass mal die Kirche im (Schwarzwald)Dorf ...
von: Oldmarty

Re: Feldarbeit - 26.05.13 11:32

In Antwort auf: WildeHilde26


Und NEIN - Fallobst sammeln und Kartoffeln nachlesen ist KEIN Diebstahl, es ist rechtlich verankert. Lass mal die Kirche im (Schwarzwald)Dorf ...


Das das rechtlich verankert ist würde ich gerne sehen.(nur aus Neugier)
von: WildeHilde26

Re: Feldarbeit - 26.05.13 12:03

Kartoffelnstoppeln

O.K.keine Rechtsgrundlage peinlich, aber ein Artikel zur rechtlichen Lage in NRW.
von: HyS

Re: Feldarbeit - 26.05.13 13:09

In Antwort auf: WildeHilde26
Kartoffelnstoppeln

O.K.keine Rechtsgrundlage peinlich, aber ein Artikel zur rechtlichen Lage in NRW.

Da steht sogar ganz eindeutig drin, das Kartoffelstoppeln eine Straftat ist. Eindeutiger geht es gar nicht mehr: Diebstahl und Unterschlagung geringwertiger Sachen.
Wenn man aber den Bauer wie im Artikel dringend empfohlen vorher fragt und der das erlaubt, dann spricht natürlich auch in meinen Augen nichts dagegen.
von: Oldmarty

Re: Feldarbeit - 26.05.13 20:38

In Antwort auf: HvS
In Antwort auf: WildeHilde26
Kartoffelnstoppeln

O.K.keine Rechtsgrundlage peinlich, aber ein Artikel zur rechtlichen Lage in NRW.

Da steht sogar ganz eindeutig drin, das Kartoffelstoppeln eine Straftat ist. Eindeutiger geht es gar nicht mehr: Diebstahl und Unterschlagung geringwertiger Sachen.
Wenn man aber den Bauer wie im Artikel dringend empfohlen vorher fragt und der das erlaubt, dann spricht natürlich auch in meinen Augen nichts dagegen.


und was hier immer vergessen wird , der Ackerboden, die Wiese wo die Bäume stehen sind selten öffentliche Bereiche sondern Privat. Nur weil das nicht eingezäunt ist, bedeutet es nicht, das man sich drauf so bewegen kann.

Und klar halte ich mich auch nicht immer dran, aber ich weiss was ich da mache zwinker
von: Schwarzwaldsteff

Re: Feldarbeit - 27.05.13 05:57

Tach auch,
als erstes: Ich bin nicht auf den Erlös meiner Feldarbeit angewiesen. Ich mache das als Hobby, Tradition und auch aus dem Gefühl, gute Lebensmittel für mich und meine Familie zu erhalten. (Versucht mal eine Kartoffel zu kaufen die nicht mit Keimungshemmer behandelt worden ist)
Trotzdem hab ich was dagegen wenn sich jemand an meiner Arbeit bedient, ohne notwendigen Grund.
In den Weinbergen werden an den Wanderwegen die Reben teilweise durch Netze vom Weg abgetrennt damit nicht jeder mal ein paar Trauben „probiert“ Kleinviel macht auch Mist.
Was mich aber am meisten stört: Das die Leute was machen, ohne nachzudenken.
Hat mir doch jemand mal ein paar Meerrettichwurzel ausgegraben und sie dann liegengelassen.. Mein Feldnachbar hat den dann gefragt ob er das dürfte: Als Antwort kam dann: Ich wollte nur mal sehen was das für eine Pflanze sein, außerdem hat er ja gar nicht mitgenommen. Die Wurzel trocknet dann aber aus. Die wenigsten können sich vorstellen wie viel Arbeit Meerrettich macht.
Anders Beispiel: Auf meiner Wiese am Waldrand hat mal eine Familie ihr Zelt aufgestellt.
Die waren auf einem Wanderritt. Die Wiese war erst kurz vorher abgemäht worden. Daher war das Gras kurz und weder das Zelt noch die Rösser konnten Schaden machen.
Außerdem versprachen sie mir, als ich sie angesprochen habe, alles so zu verlassen wie sie es vorgefunden haben. Was sie auch gemacht haben.

Ziemlich genau ein Jahr später war wieder jemand auf der Wiese. Eine andere Wanderritt. Allerdings war das Gras noch nicht gemäht. Daher konnte ich in diesem Bereich kein Heu machen. Erstens war das Gras heruntergetreten, zweitens waren überall Hinterlassenschaften der Zwei und Vierbeiner. Inklusive Klopapier und Lagerfeuer.
Daraufhin bin ich doch recht sauer geworden. Als Antwort bekam ich dann: Das wächst doch alles wieder und den Lagerplatz haben sie von jemanden der auch schon da war und den haben ich nicht beschimpft.

Lange Rede kurzer Sinn: Ich achte die Arbeit andere und erwarte das auch von anderen.
Wenn jemand nicht genau weis ob die Früchte nicht noch gebraucht werden oder er durch sein Tun einen Schaden anrichtet, soll er es gefälligst lassen!!!!

Gruß Stefan
von: Martina

Re: Feldarbeit - 27.05.13 06:14

In Antwort auf: Schwarzwaldsteff

Ziemlich genau ein Jahr später war wieder jemand auf der Wiese. Eine andere Wanderritt. Allerdings war das Gras noch nicht gemäht. Daher konnte ich in diesem Bereich kein Heu machen. Erstens war das Gras heruntergetreten, zweitens waren überall Hinterlassenschaften der Zwei und Vierbeiner. Inklusive Klopapier und Lagerfeuer.


Schön, dass mal ein Bericht über Wildzelter aus der 'anderen' Perspektive hier im Forum steht. Danke dafür.

Martina
von: BeBor

Re: Feldarbeit - 28.05.13 08:01

In Antwort auf: Martina
Schön, dass mal ein Bericht über Wildzelter aus der 'anderen' Perspektive hier im Forum steht. Danke dafür.

Da könnte ich noch die Geschichte aus meiner VW-Bus-Zeit besteuern, die damals in den Campinggazetten kolportiert wurde. Eine Gruppe deutscher "Naturliebhaber" mit Zelt und Kanu hatte eine klitzekleine Schäreninsel in Schweden (da ist ja "Allemansrätten") ein paar Tage bewohnt und dabei nicht nur komplett abgeholzt (für Lagerfeuer), sondern auch alle brütenden Vögel vertrieben und aus "Jux" geangelten Fisch einfach liegenlassen.

Bernd
von: Martina

Re: Feldarbeit - 28.05.13 08:07

In Antwort auf: BeBor

Da könnte ich noch die Geschichte aus meiner VW-Bus-Zeit besteuern, die damals in den Campinggazetten kolportiert wurde. Eine Gruppe deutscher "Naturliebhaber" mit Zelt und Kanu hatte eine klitzekleine Schäreninsel in Schweden (da ist ja "Allemansrätten") ein paar Tage bewohnt und dabei nicht nur komplett abgeholzt (für Lagerfeuer), sondern auch alle brütenden Vögel vertrieben und aus "Jux" geangelten Fisch einfach liegenlassen.


Ich kenne ähnliche Stories, bin mir aber nicht sicher, ob die nicht bei jedem Erzählen weiter aufgebauscht und dadurch wieder unglaubwürdig werden. Deshalb hat mir diese hier gefallen, die hörte sich authentisch an.

Martina
von: BeBor

Re: Feldarbeit - 28.05.13 08:18

In Antwort auf: Martina
Ich kenne ähnliche Stories, bin mir aber nicht sicher, ob die nicht bei jedem Erzählen weiter aufgebauscht...

Wie z. B. auch die Story von den Campingtouristen, die auf Korsika ein Halbwildferkel gefangen und gegrillt haben sollen und dafür fast gelyncht wurden. Obs wirklich stimmt, weiß ich nicht, ganz unplausibel klingt es meiner Meinung nach aber nicht.

Bernd
von: HyS

Re: Feldarbeit - 30.05.13 14:56

In Antwort auf: Martina
In Antwort auf: Schwarzwaldsteff

Ziemlich genau ein Jahr später war wieder jemand auf der Wiese. Eine andere Wanderritt. Allerdings war das Gras noch nicht gemäht. Daher konnte ich in diesem Bereich kein Heu machen. Erstens war das Gras heruntergetreten, zweitens waren überall Hinterlassenschaften der Zwei und Vierbeiner. Inklusive Klopapier und Lagerfeuer.


Schön, dass mal ein Bericht über Wildzelter aus der 'anderen' Perspektive hier im Forum steht. Danke dafür.

Der Mißbrauch von fremdem Eigentum wird offenbar von vielen recht locker gesehen, wenn man liest wie planmäßig sich das Schmarotzertum ausbreitet:
man muss sich mal wieder für einige Forumsteilnehmer fremdschämen
von: _alexandros_

Re: Feldarbeit - 01.06.13 07:49

In Antwort auf: HvS
In Antwort auf: Martina
In Antwort auf: Schwarzwaldsteff

Ziemlich genau ein Jahr später war wieder jemand auf der Wiese. Eine andere Wanderritt. Allerdings war das Gras noch nicht gemäht. Daher konnte ich in diesem Bereich kein Heu machen. Erstens war das Gras heruntergetreten, zweitens waren überall Hinterlassenschaften der Zwei und Vierbeiner. Inklusive Klopapier und Lagerfeuer.


Schön, dass mal ein Bericht über Wildzelter aus der 'anderen' Perspektive hier im Forum steht. Danke dafür.

Der Mißbrauch von fremdem Eigentum wird offenbar von vielen recht locker gesehen, wenn man liest wie planmäßig sich das Schmarotzertum ausbreitet:
man muss sich mal wieder für einige Forumsteilnehmer fremdschämen


Du urteilst in einem Ton, ich würde nur zu gerne hören wie sich dieser Satz in ausgesprochener Form anhört... "wie planmäßig sich das Schmarotzertum ausbreitet."

Du bist in deinem verlinkten Thema einfach nur noch die Härte, Hvs.
von: rainer*

Re: Feldarbeit - 01.06.13 15:38

Das läuft hier in Mitteldeutschland (leider) anders. Da bleiben massiv Kartoffeln auf dem Acker zurück, alles was nicht Gardemaß hat, wird von Kombine auf den Acker gespuckt und anschließend untergepflügt.
Und wenn dann die Leute stoppeln gehen, habe ich dafür auch Verständnis. Wie so immer - etwas Augenmaß und im Zweifel fragen hilft hier ungemein.
Im Vorjahr hat sogar bei uns auf dem Flugplatz jemand ca. 20 to Kartoffeln einfach abgekippt! Leider an einer Stelle, die noch nicht Kameraüberwacht ist. Und wir konnten dann sehen, wie wir den Haufen entsorgt bekommen...

rainer*
von: _alexandros_

Re: Feldarbeit - 02.06.13 13:45

In Antwort auf: rainer*
Das läuft hier in Mitteldeutschland (leider) anders. Da bleiben massiv Kartoffeln auf dem Acker zurück, alles was nicht Gardemaß hat, wird von Kombine auf den Acker gespuckt und anschließend untergepflügt.
Und wenn dann die Leute stoppeln gehen, habe ich dafür auch Verständnis. Wie so immer - etwas Augenmaß und im Zweifel fragen hilft hier ungemein.
Im Vorjahr hat sogar bei uns auf dem Flugplatz jemand ca. 20 to Kartoffeln einfach abgekippt! Leider an einer Stelle, die noch nicht Kameraüberwacht ist. Und wir konnten dann sehen, wie wir den Haufen entsorgt bekommen...

rainer*


20 Tonnen sind ne Menge... da fällt mir doch glatt ein, dass der Österreicher Erwin Wagenhofer eine Doku darüber gedreht hat - über Lebensmittelverschwendung.

http://de.wikipedia.org/wiki/We_Feed_the_World