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#976777 - 23.09.13 11:54 Projekt Marokko: 10-Länder-Tour im Sommer
Menelus
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Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 74
Dauer:2 Monate, 22 Tage
Zeitraum:2.7.2013 bis 21.9.2013
Entfernung:5500 Kilometer
Bereiste Länder:deDeutschland
frFrankreich
giGibraltar
itItalien
maMarokko
atÖsterreich
chSchweiz
siSlowenien
esSpanien
czTschechische Republik
Externe URL:http://www.gpsies.com/map.do?fileId=fzuepdplrynvhfwh

VIDEO: Project Morocco
Kurzblog von Francie

Vorwort
Es begann in diesem Forum. Meine zukünftige Reisepartnerin und ich suchten einen Mitfahrer für unsere jeweiligen Touren in diesem Sommer. Irgendwann fanden wir (das sind Francie und Eric) zueinander, diskutierten und planten fast ein halbes Jahr, bis das Vorhaben schließlich auf festen Füssen stand: Das Projekt Marokko war geboren, eine Tour, die von Deutschland über insgesamt 10 Länder nach Venedig, 2x durch die Alpen, runter in den Süden Europas und bis nach Afrika führen sollte. Auch einige Bergbesteigungen (ohne Fahrrad) waren geplant. In Zahlen ausgedrückt: Wir radelten und liefen 5500 km bei 37 Höhenkilometern. Insgesamt hatten wir dank Uni-Prüfungsverschiebung 11 Wochen Zeit. Einige (auch in diesem Forum) haben uns abgeraten, es bei den Temperaturen sogar für ein wahnwitziges Vorhaben angesehen. Aber was soll ich sagen: Wir haben es (natürlich mit allerlei Problemchen) geschafft, in Afrika selbst waren wir bereits nach 8 Wochen. Es war selten nass, dafür ständig heiß, es tat oft irgendwas weh, es gab auch mal Krach untereinander. Aber die Erinnerung, neuen Freunde, Erfahrungen, die man dadurch gewonnen hat, kann einem niemand mehr nehmen. Dies ist nun die Geschichte von 2 Studenten (28 und 19), die vorher noch nie mehr als eine Woche Radtouren getätigt haben und im kalten Wasser schwimmen lernten:

Das davor
Wie ich schon erzählte, entstand der Erstkontakt über das Internet. Sämtliche Planung der Tour und Gerätschaften liefen über Facebook und 1-2 Telefonate ab. Im Mai entschieden wir uns schließlich für eine Testtour, ein Freund von mir hatte mich zu einer kleinen Radtour in den Harz eingeladen, ich frage meine zukünftige Flügelfrau und sie war dabei. Dank verlängerten Wochenendes hatten wir 4 Tage Zeit, wir hatten keinerlei Planung, wohin es ging, das übernahm mein Kumpel. Zu dieser Kleintour werde ich vielleicht an anderer Stelle etwas erzählen. Nach 350km, mehr als 1000 Höhenmetern pro Tag und dem obligatorischen Schnarchtest wussten wir: Es wird im Sommer gemeinsam losgehen!

Bis zum letzten Tag wurden dann Mails ausgetauscht, wird kamen auf über 100 A4-Seiten, wenn man den Text in Word reinkopiert hat. Ich entschied mich für eine kleine Filmausrüstung (GoPro2 Actionkamera und meine normale digitale Kamera), um daraus eventuell einen Kurzfilm zu drehen. Vor dem Start hatte ich noch eine andere Kraftprobe zu bewältigen, ich fuhr an einem Tag jeweils von Dresden nach Prag und wieder zurück, um Freunde zu besuchen (240 bzw. 180km an einem Tag), dies war außerdem eine Ergänzung zu meiner letztjährigen Radtour an der Elbe von Dresden bis nach Hamburg. Insgesamt kam ich hier an dem (wieder) verlängerten Wochenende auf 560km an 4 Tagen. Schließlich war es soweit.

PS: Die gesamte Tour wurde (bis auf Geräteausfall und App-Bugs) mittels GPS getracked. Da einige Aufzeichnungen gestückelt sind oder fehlerbehaftet (an einem Tag hatten wir auf ebener Strecke laut Navi einen Peak von 6000m in die Höhe), muss ich diese noch bearbeiten und werde sie später hier einfügen. Als Android-Apps haben sich Maverick/Osmand zur Navigation und Google "Meine Tracks" zur Aufzeichnung bewährt (sofern ich die falsche Höhenmeterberechnung noch geglättet bekomme). Geplant habe ich die Tour-Abschnitte vorher mit Komoot/Gpsies oder OpenRouteMaps.

Alle Bilder und Berichte unterliegen dem Copyrightschutz des Autors, also mir.

Ausrüstung (meinerseits)
Kleidung: Multishirts kurz/lang, Radunterhosen, Zipp-off-Hose, kurze Hosen, Socken Sport/dick, Unterwäsche normal, Shirt/Hemd normal, Badehose, Kniebandagen, Unterhose lang, Halstuch, Handtuch, Geschirrtuch, Badetuch, Mützen, Fahrradhelm, Regenhose, Wind/Regenjacke dünn, Schuh-Regenkondom, Oberschenkelschutz, Rad/Regenhandschuh, Sandalen, Radschuh mit ClickFix, Joggingschuhe
Allgemein: 3-Mann-Zelt, Übergangsschlafsack, Inlett, Isomatte, 2x Front+Backroller, Lenkertasche, Rucksack, Feuerzeug, Seil, Nähzeug, Karten/Brettspiel, Trinkflaschen,
Smartphone als Navi, Zzing Dynamolader, Externer Ersatzakku, Stirnlampe, USB-Stick, Kamera Go-Pro 2, Kamera Panasonic Lumix, Gorilla Pad, Lenkerhalterung+Helmhalterung Kamera, Personalausweis, Reisepass, Führerschein, Passfoto, VISA, Krankenschutzbelege, Kopien Dokumente+Radrechnugn, Notiz wichtigsten Daten, Tagebuch, Stifte, ausgedruckte Landkarten + Offlinedaten Handy, Brille, Schlüssel, Sonnebrille+Nachtbrille, Gepäckschloss Smartphone: Offline-Kartenmaterial Maverick/Osmand/Komoot(nur Anfangs), Offline-Übersetzer Spanisch, Hörbücher+Musik
Küche: Gaskocher+Kartuschen Coleman (Ersatz schwer in Spanien!), Micropur Wasserfilter, Kochtopf+Besteck Alu, Proviantdose, Plastebecher, Schere Vitamin+Magnesiumtabletten, Tee, Gewürze, Salz
Körperpflege/Apotheke: Rasierer, Hirschtalg, Sonnencreme, Mückenspray, Nagelknipser, Pinzette, Ohrenstöpsel, Kamm, Kernseife, Zahnbürste+Pasta, Shampoo, Reisewaschmittel, Taschentücher, Beckenstöpsel, Feuchtigkeitstuch, Spiegel, Schmerztabletten, Arnika, Pflaster+Verbandszeug, Leukoplast, Mullbinde, Kühlgel, ACC, Isolmoos, Kohletabletten
Werkzeug: Rad-Multitool, Messer, Spanngummis, Pfeife, Ersatzbrems/bautenzug, Kettenöl, Ersatzmäntel, Flickzeug, Luftpumpe, Ersatzspeichen hinten/vorn, Ersatzkettenglieder/schloss, Panzertape, Ersatzschrauben, Sicherheitsnadeln, Isolierband, Kabelbinder, Radschlösser, Plastiktüten
Nie verwendet: Tretkurbelabzieher, Ritzelabnehmer, Kettenpeitsche, Universalzange

Teil eins: Raus aus Deutschland, rein und raus aus der Tschechei: 5 Tage, 511km, ~4000hm
Nach langer Vorbereitung ging es endlich los! Aufgrund leichter Knieprobleme von der Pragtour kurz vorher entschied ich mich einen Tag vorher noch für Fahrradschuhe. Die ersten Eindrücke waren super, mehr würde mir die Tour verraten. Schmerztabletten und Creme für den Notfall waren auch eingepackt. Gegen 17 Uhr trafen wir uns am Bahnhof von Cranzahl. Wir wollten am ersten Tag nur unseren Startpunkt, den Fichtelberg erreichen und von da aus runter in die Tschechei radeln. Ich hatte zusätzlich noch eine leichte Erkältung, aber die Bergauffahrt lief mit den neuen Clickpedalen super. Ankunft auf dem Berg, schwelgen am letzten Anblick von Deutschland, Abfahrt in die Tschechei. Dreiviertel 9 schlugen wir in der Nähe eines kleinen Flusskanales zum ersten Mal unser Zelt auf.


Von l.o. nach r.u.: Das große Packen, Eintreffen am Fichtelberg, die Grenze, erster Zeltaufbau.

Die nächsten Tage in Tschechien waren öfters durch Regen und bedecktem Himmel geprägt. Vom Fichtelberg an ging es ein Stück bergab, und ab Prag die Moldau entlang. Jedoch weit gefehlt, wenn man denkt, man sei auf ebenen Flussradweg, oftmals war der Fluss nicht mal in Sichtweite. Jeden Tag hieß es, sehr viel bergauf und bergab zu fahren. Wir passierten einige Kernkraftwerke oder andere Industrieanlagen, wenn ich die riesigen Wasserdampfschornsteine richtig interpretiert habe. Am zweiten Tag pausierten wir unmittelbar neben der 6. Panzerbrigade, einem Tschechischen Militärclub, die sich einen Garten zu einem Kriegsschauplatz umgebaut hatten und wohl mit Spielzeugpanzern umherbrausten. Brum-Brum-Peng! Yeah, die haben sicher ihren Spaß am Hobby (Ironie!).

Leider meldete sich nachmittags mein rechtes Knie wieder mit Schmerzen und im Laufe der nächsten Tage wurde es richtig schlimm, so schlimm, das ich bereits am 4. Tag mit 2 Schmerztabletten gleichzeitig fuhr und überlegte, ob ich das noch lange durchhalten würde. Ich prüfte mehrmals meine Position und wir stellten schließlich fest, dass irgendwie mein Sattel zur Seite und nach unten verrutscht war. Eine Korrektur half nicht sofort, der Schaden war bereits angerichtet, aber langfristig wurde es nun wieder besser. Spätestens in Österreich, wo das Wetter weniger nass war, entspannte sich mein Zustand schließlich endgültig.

Bei Brzina am dritten Tag fanden wir im Park keine gute Übernachtungsmöglichkeit, daher nutzten wir den (eigentlich) umzäunten Bereich eines Wassersilos (jedenfalls irgendwas von der Wasseraufbereitung). Der Platz, auf dem das Gebäude stand, war circa 10m höher gelegen und so hatte man einen super Ausblick, ohne gleich gesehen zu werden. Trotzdem kam abends ein Auto und hielt vor dem Eingang. Wir dachten schon, ok, das war’s gleich in der ersten Woche mit Wildcampen. Aber statt Wasserschutz oder Polizei fand ich beim Vorbeigehen nur einen Fahrlehrer mit Schülerin auf dem Rücksitz vor, die da irgendwas "besprachen".

Spätestens bei Prag machten wir es uns zur Angewohnheit, jeden Vormittag eine Frühstückspause am Supermarkt einzulegen: Einkaufen, einen Teil gleich vor Ort verspeisen, den Rest für den restlichen Tag mitnehmen. Nach Prag ergab sich auch ausnahmsweise mal 20km Radeln direkt neben der Moldau, worauf sich jedoch bald ein 6km verschlungener befestigter und wunderschöner Waldweg anschloss, der sich lange zwischen Berge dahinwand, schließlich jedoch doch nochmal stark anstieg. Um eine Orientierung in der Tschechischen Republik zu geben, sind wir größtenteils dem EV7/VLT bzw. 111er Radweg der Moldau nach Süden bis nach Österreich rein gefolgt.


Von l.o. nach r.u.: Übernachtung am Wassersilo, Regentag, Frühstück am Kirschbaum

Vor Budweis fing es einmal 2 Stunden an richtig zu schütten, was uns völlig durchnässte, also mussten wir über den Mittag durchfahren um nicht mit frieren anzufangen. Zusätzlich schien es auch noch ein nationaler Feiertag zu sein, fast alle Supermärkte hatten zu. Eigentlich wollten wir vor Budweis eine Übernachtung suchen, jedoch war uns am Radweg zuviel los und wir sind durch die Stadt durchgefahren. Nach einigem Hickhack fanden wir einen Mücken übersäten Schlafplatz neben einem Bootshaus: Mit der einen Hand aufbauend, mit der einen gegen die Schenkel klatschend, stand das Zelt in Rekordzeit. Frühs um 7 gab’s dann auch noch kostenlosen Weckservice, tschechische Angler fuhren fast unser Zelt um, hielten dann mit aufheulendem Motor direkt neben uns und fingen an, sich überlaut zu unterhalten. Anscheinend standen wir mit dem Zelt da, wo sie jahrein, jahraus ihrem sportlichen Geschäft nachgingen.

Am letzten Tag in Tschechien sind wir erst von unserer Route abgekommen und haben sinnlos die Räder bergauf geschoben (nichts ist sinnlos, mag man sagen, schließlich ist der Weg das Ziel zwinker ). Zurück auf der Route entschieden wir uns, auf der Bundesstraße bis Österreich zu bleiben. Bei Kaplice wurden die letzten Kronen verbraucht Und schwuppdiwupp waren wir schon mittags in Österreich. Sofort ergriff mich diese österreichische Idylle. Es schien alles sauberer, gepflegter und interessanterweise kam bald nach der Grenze die Sonne heraus und das Wetter blieb zu großen Teilen schön für den Rest unserer Tour. Und das Beste war: Meine Knieschmerzen beschränkten sich auf ein erträgliches Minimum, wurden immer weniger und verschwanden einige Tage nach Linz völlig. Wenn ich das jetzt so im Nachhinein lese, denke ich, ich plappere hier irgendwas aus einem Reiseprospekt für Österreich nach, so steht es aber in meinem Tagebuch, also muss es so gewesen sein^^.


Kitsch: Die Österreichische Idylle

Eine ganze Weile ging es bergauf, bergab durch kleine Dörfer und millimeter-passgenau geschnittene Rasenflächen. Kurz nach Gallneukirchen schob sich plötzlich eine tiefschwarze Wand vor uns und wir konnten richtig sehen, wie hunderte Meter vor uns die Welt hinter einem Wasservorhang verschwand. Eine Schuppentür stand offen, wir schlüpften samt Rädern hinein und fanden uns in einem ehemaligen Gasthaus wieder, das von Bekannten und zufälligen Weggefährten anscheinend immer noch benutzt wurde. Ein altes Mütterlein und mehr oder weniger verschrobene Kerle saßen an einem Tisch, man setzte sich dazu und fühlte sich in diesem dunklen staubigen Kabuff zurückversetzt ins Mittelalter.

Der Regen entschied sich erst nach einer Stunde zum Aufhören, wir entschieden schon vorher, weiterzufahren und testeten unsere Regenmontur: Ich stellte fest: Regenjacke vergessen. Aber während der folgenden Abfahrt nieselte es nur noch und hörte dann ganz auf. Bei Sankt Georg zu Gusen ging es auf dem Donauradweg weiter nach Linz, einer wunderschönen Stadt zu unserer Übernachtung: ein junggebliebenes Paar, das uns über Couchsurfing eine Unterkunft angeboten hatte. Meine Partnerin war gleich hin und weg: Sie machten Yoga, waren Vegetarier und hatten schon ein Dutzend Mal Marokko besucht. Wir hatten nun ein gemütliches Bett, einen vollen Magen und die Aussicht auf einen Ruhetag und einer Stadtbesichtigung morgen.

Tag 1, 02.07.: 30km, 710hm: Cranzahl - Fichtelberg - Tschechische Grenze
Tag 2, 03.07.: 120km, 620hm, 7h18': Tschechische Grenze - vor Prag
Tag 3, 04.07.: 106km, 770hm, 7h11': vor Prag - Brzina
Tag 4, 05.07.: 125km, 980hm, 8h21': Brzina - Budejovice/Budweis
Tag 5, 06.07.: 130km, ~900hm, 8h27': Budweis - Kaplice - Linz

Erste Alpenerfahrung in Österreich: Ruhetag, 5 Tage, 533km, ~4600hm
Nach mal wieder länger Ausschlafen und einem exzellenten Frühstück gingen wir in die Innenstadt von Linz und besuchten das Arc Electronica Museum. Es gab eine Art 3D-Earth Vorstellung, wo nicht nur die Leinwand sondern auch der Boden mit Bildmaterial projiziert wurde. Es gab noch andere Ausstellungen, unter anderem zur Vernetzung über Facebook und die Zukunft der Robotik sowie einiges, wo ich nicht immer draus schlau wurde (Eine Puppe, die Emotionen eines Probanden übertragen sollte, aber nicht wirklich funktionierte und nur vorgespeicherte Gefühle wie Lachen und Umarmen übermittelte). Nachmittags ging es mit unserem Gastgeber nochmal rauf zur Franz-Joseph-Warte auf dem Freinberg, wo man eine exzellente Aussicht über Linz hatte. Wir unterhielten uns abends noch lang über Marokko, da die beiden schon oft dort waren und viele Erfahrungen gesammelt hatten.

Am nächsten Tag verließen wir die beiden schweren Herzens. Ich muss hier erwähnen, dass ich kein Vegetarier bin, mich diese beiden aber zum ersten Mal in ihrem Lebensstil richtig beeindruckten. Die meisten Vegetarier, die ich kenne, nutzen nur die üblichen Phrasen als Lippenbekenntnisse und wollen damit die Welt retten. Sie lehnen es ab, Rind zu essen (was bis zum Tod durch Schuss aus der Nagelpistole ein schönes Leben haben kann), haben aber kein Problem mit Fisch (welcher elendig im Fischernetz verreckt und erstickt). Nicht wenige Vegetarier sind nur deshalb welche, weil es eine Trendwelle ist, und nicht aus Überzeugung, und versuchen dann, alle anderen in ihrem Tun zu Missionieren. Die beiden Linzer waren anders, sie leben einfach ihr Ideal, ohne mit Worten zu sagen, das müsst ihr jetzt auch machen, sonst geht die Welt unter. Stattdessen hat mich ihr vorgelebter Lebensstil so sehr beeindruckt, dass ich selbst versucht habe, vegetarisch zu leben. Eine knappe Woche habe ich durchgehalten, dann hat das knusprig brutzelnde Hähnchen gewonnen lach


Von l.o. nach r.u.: Unsere Hosts, Linz von der Warte gesehen, erste marokkanische Eindrücke

Wir starteten morgens mit unseren Hosts aus dem Haus, verabschiedeten uns und besuchten gleich am Anfang ein Kaufhaus zum Auffüllen unserer Vorräte. Die Route der kommenden Tage ging erst einmal den Donauradweg zurück bis zu einer Staumauer, die zur Ems und zum Emsradweg führte. Eine ganze Strecke konnten wir nun wirklich einem Flussradweg folgen, bevor wir die Ausläufer der österreichischen Alpen betraten. Dazu muss man noch sagen, dass man quasi aus jedem Wasser in Österreich trinken kann aufgrund des hohen Standards und wir nie Probleme hatten. An Ende des ersten Radtages war es aber auch schon wieder vorbei mit ebenen Flussradwegen und es fing an, bergig zu werden. Übernachtet wurde dann auf der Wiese neben dem Schuppen eines Bauernhofes, dessen Inhaber wir vorher um Erlaubnis fragten.


Von l.o. nach r.u.: Unsere Packesel, absolut sauberes Wasser, Emsradweg

Punkt 6 wurden wir von Mähmaschinen Geknatter geweckt. Der jüngere Bauer musste Heu mähen und tat dies unbekümmert zuerst um unser Zelt herum. Aufstehen war also das Signal. Es ging nun bergig voran. In Altenmark bei Sankt Gallen kauften wir ordentlich ein und erfuhren, dass der Tunnel vor uns gesperrt sei. Tatsächlich empfahl man uns eine kürzere, aber etwas bergigere Strecke, welche wir auch in Angriff nahmen und einen Anstieg bis auf 900m hatten, gefolgt von einer rasanten Abfahrt mit knappen 80km/h. Da mir am Anfang der Tour mein Radständer gebrochen war, kaufte ich mir an dem Tag einen neuen, der einige Tage später erneut brach. Eine Weile ging es neben einer Autobahn entlang, in der Ferne blitzte und donnerte es, aber wir kamen ins Emstal herein und heraus, ohne nass zu werden. Die letzten 20km vor St. Johann, dem Ende des Emsradweges, ging es bergauf und dann stark bergab. Wir sind dann wieder dem EV7 dem Tauernradweg gefolgt. Bei St. Veit entschieden wir uns, weiter der Straße zu folgen, in der Hoffnung, Höhenmeter zu sparen, jedoch war dann zwischen uns und der Abbiegung Richtung Gastein eine Hügelkette und wir mussten doch wieder eine 18%ige Steigung hinauf.



Von l.o. nach r.u.: Emsradweg, 18%ige Steigung, 3km Tunnel

Vor Bad Gastein folgte ein weiterer Anstieg bis auf 1200m, wo ich zu großen Teilen geschoben habe. Am Böckstein war schließlich Schluss: Laut Karte und auf Nachfrage gab es für Autofahrer und Weggefährten wie uns nur den Weg durch einen Eisenbahntunnel, die Trekkingpfade über dem Berg waren eindeutig nicht geeignet für Reisefahrräder. Hier fuhren wir also zum ersten und einzigen Mal mit dem Zug statt dem Rad. Danach ging es wieder 500m runter ins Tal, wo es sogleich einige Grad wärmer war. Bei Villach sollte es laut Track leicht bergab gehen, real wechselte sich bergauf/bergab regelmäßig ab. Trotz Gegenwind ging es aber recht angenehm voran. Wir fuhren nun der Drau entlang in Richtung nächste Länder. Villach wurde am 11. Tag vormittags erreicht und hier buchten wir in einem Internetcafé unser (auch einziges auf der Reise) Hostel bei Venedig für 2 Tage. Als es weiter nach Italien ging, brach bei einer Pinkelpause der zweite Radständer. Es ging wieder stetig bergauf, Italien besuchten wir nur 20km lang, dann erkämpften wir uns erfolgreich Slowenien bei drückender Hitze und auf 1156m. Ich musste wieder oft schieben und manchmal Pause machen, meine Partnerin war etwas eher oben. Die Temperatur war oben von über 30 auf 18 abgesunken. Tschüss Italien, hallo Slowenien! Aber keine Bange, ist ja nur für einen Tag. So rollten wir nun den Rest des Abends wieder hinab, bis wir einen für uns geeinigten Wildcampingplatz auf einer gemähten Wiese fanden.


Von l.o. nach r.u.: Bad Gastein, Böckstein, Grenzübergang Italien und Slovenien, Übernachtung in Slovenien.

Tag 6, 07.07.: Ruhetag in Linz
Tag 7, 08.07.: 110km, 500hm, 7h16': Linz - Großraming
Tag 8, 09.07.: 111km, 630hm, 7h27': Großraming - Gröbming
Tag 9, 10.07.: 103km, 1070hm, 6h34':Gröbming - Dorfgastein
Tag 10, 11.07.: 88km(+15km Zug), 1520hm, 6h: Dorfgastein - Ferndorf
Tag 11, 12.07.: 106km, ~900hm, 7h5' Ferndorf - Villach - Tarvisio (Italien) - Bovec (Slovenien)

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#976881 - 23.09.13 18:29 Re: Projekt Marokko: 10-Länder-Tour im Sommer [Re: Menelus]
Menelus
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Schönes Slovenien, hässliches Italien: Ruhetag Venedig, 7 Tage, 676km, ~2000hm

Wie so oft, wenn wir nur das Innenzelt aufstellten, krochen morgens ziemlich viele Nacktschnecken auf der Außenhaut herum, die man erstmal wegschnippen durfte. Wir fuhren in Slowenien große Strecken bergab und sollten nachmittags wieder Italien und das Mittelmeer erreichen, nach nicht mal 2 Wochen radeln. Es war ein ziemlich krasses Gefühl. In Slowenien ging ich einmal essen, der Geschmack war etwas zu neutral, dafür bekam man für günstigeres Geld eine riesige Portion. Bis Monfalcone zogen wir durch, sogleich ging es hier an den Strand und in die Fluten, unter den typischen Gafferblicken der 0815-Bierbauch-Touristen.

Wegen Wildcampen in Italien hatte ich Bedenken, da ich mal was von scharfen Polizisten und hohen Strafen gelesen habe. Trotzdem wollten wir es wagen, warteten aber bis zur kommenden Dämmerung und bauten unser Zelt versteckt auf einem gemähten Feld hinter Strohballen auf. Um vornweg zu greifen, wir bekamen niemals Probleme mit irgendjemand beim Zelten. Italien war nun schon deutlich wärmer als Österreich, also sind wir schon 5:30 aufgestanden und losgefahren. Meine Partnerin wurde in einer Plantage beim Birnenklauen erwischt, aber außer einem Wasserschwapp aus dem Schlauch ist nix passiert. Später haben wir uns cleverer angestellt. Erneut ging es an den Strand, aufgrund des Massentourismus war es aber schwer, einen Platz zu finden (wir haben schließlich im Schatten hinter einem Kiosk campiert und sind immer einzeln ins Wasser). Eines noch zu den Radwegen: In Norden Italiens gibt es keine Durchgängigen. Meistens sind diese auch so schlecht, dass man lieber die Straße benutzt. Und gerade das Fahren auf der Straße ist stressig, wenn man sich in einem Tourismusgebiet befindet. Das hatte man sofort beim Grenzübergang aus Slowenien nach Italien gemerkt. Bis Venedig blieb es auch so, die Hoffnung hielt uns aufrecht, das es danach im Landesinneren besser werden würde.


Von l.o. nach r.u.: Slowenische Ruhe, erste Eindrücke Italiens, Massentourismus, Italienische Villa, Mittelmeer

7km vor unserem Zwischenziel Venedig ist es passiert, das wir uns aus den Augen verloren hatten. Ich bin dann vor gefahren zum Hostel (Hotel Colombo) in Maestre, während sie sich noch eine Weile durch die Stadt gefragt hat. Für die Mühe bekam meine Partnerin auch ein kostenloses Essen von einem Restaurantinhaber spendiert, der Mitleid hatte. Maestre war eine Zwischenstation für 2 Tage, da ich mir einen Tag Venedig anschauen wollte. Wir hatten ein Einzelzimmer im Hostel mit Bett für 2 bekommen, es war klein, aber ausreichend! Der Raum war übersäht mit unseren Ausrüstungsgegenständen und Wäsche schmunzel Ich bin abends zu Fuß Richtung Venedig gelaufen, jedoch musste ich feststellen, dass man die Wasserstadt nur über eine Auto/Zugbrücke erreichen konnte.

"All you can eat" hieß es zum Frühstück. Denkste! Was erstmal dastand, war ein Witz. Um unseren Hunger zu stillen, haben wir 10 Joghurts gegessen, die Weißbrotplärre war in Sekundenschnelle verdaut. Auch Tee oder Kaffee gab es nicht. An dem Tag wollte ich mir Venedig anschauen. Meine Partnerin ist absolut kein Fan von vielen Menschenansammlungen, entschied sich jedoch trotzdem zum Mitkommen. Da wir trödelten, sind wir erst kurz vor dem Mittag in Venedig angekommen: Großer Fehler. Fassen wir es mal zusammen: Wir sind durch die Gassen gelaufen, Richtung Markusplatz und drauf. Die Schlangen vor den einzelnen Sehenswürdigkeiten waren riesig, worauf ich auf ein Anstellen verzichtete. Das Wasser roch nicht gerade lecker und an jeder Brücke und auf dem Wasser selbst stauten sich Unmengen an Touristen. Afrikaner mit ihrem seltsamen Sortiment an Flummifiguren, Rolex Uhren und Sonnenbrillen hielten sehnsüchtig Ausschau nach Kunden. Eine Fahrt mit einer Gondel kostet 80 Euro, mein 0,33l Bier im Hardrock Café kostete 6,65 Euro. Hatte meine Partnerin schon beim Betreten die Schnauze voll, ich hatte es hier auch. Kein Wunder das die Stadt unter dem Gewicht der Touris ächzt und am Untergehen ist. Nun ja, ich kann nun sagen, ich hab es mal gesehen. Alles in allem wäre es sicher besser gewesen, am frühen Morgen die Stadt zu besuchen.


Venedig und seine vielen Touristen.

Am nächsten Tag sind wir dann auch wieder verschwunden, weg vom Mittelmeer, ab in Richtung Landesinnere. Die nächsten Tage fuhren wir ziemlich exakt nach Westen und fuhren an Padova, Vicenza, Verona und Brescia vorbei. Essen gab es am Tag unseres Aufbruches in der Hostelküche gar keines, da es irgendein Wasserleck gegeben hat. Wir haben einfach das restliche Zwieback verspeist und alle Brotbeläge eingesteckt, die wir fanden. Im Übrigen sollte ich mein Vorhaben, Spanisch zu lernen, erwähnen. Ich habe ein Lehrbuch für Spanisch und hatte mir vorgestellt, abends nach dem Radeln immer eine halbe oder eine Lektion durchzunehmen. Allerdings bin ich kaum vorangekommen, ich hab es dann mit einem Reisespanischheft probiert. Für geistige Tätigkeiten ist man aber am Tagesende zu erschöpft. Inzwischen habe ich dieses Semester angefangen, einen Kurs zu belegen.

Die Strecke war tatsächlich wesentlich entspannter als am Mittelmeer. Teils gab es Flussradwege, die von vielen Joggern bevölkert war, gegen Abend beruhigte sich das alles jedoch. Berge gab es ziemlich genau zwei, die wir bewältigen mussten, vor Vicenza und vor Verona, ansonsten absolut ebene Strecke. Meinem Knie ging es inzwischen hervorragend, ich belastete es immer noch vorsichtig, hatte aber keine Beschwerden mehr. Beim Gardasee fuhr ein Auto mit Chemnitzer Kennzeichen in eine Parklücke, was 20km um die Ecke von meinem Wohnort ist. Natürlich ergab sich dadurch ein kurzes und nettes Hallo.

Ich wurde einmal nachts um 4 von meiner Partnerin geweckt mit den Worten, das es brenne. Tatsächlich hatte jemand 100m entfernt von unserem Schlafplatz auf dem Feld ein großes Feuer entzündet, es sah sogar aus, als ob ein Strommast mitten darin stände. Allerdings war das eine optische Täuschung, als ich mir das aus der Nähe ansah, ließen die Flammen auch schon nach und das Auto, das wir vorher noch am Feuer gesehen hatten, düste weg. Trotzdem war es um die Jahreszeit extrem gefährlich!

Bei Como kenne ich einen Italiener, den ich mal bei einem Besuch in London kennenlernte. Diese Stadt erreichten wir auch am 19. Tag, leider hatte meine Bekanntschaft keine Zeit und so zogen wir noch am selben Tag weiter in die Schweiz.


Von r.o. nach l.u.: Pausenbild hinterm Supermarkt, Vicenza, Gardasee, Lago de Iseo, bei Como, Schweiz

Tag 12, 13.07.: 116km, 320hm, 6h40': Bovec - Fossa Vecia
Tag 13, 14.07.: 121km, 140hm, 7h: Fossa Vecia - vor Jesolo
Tag 14, 15.07.: 50km, 60hm, 3h17': Jesolo - Maestre
Tag 15, 16.07.: Besuch von Venedig
Tag 16, 17.07.: 72km, 40hm, 4h32': Maestre - Selvazzano Dentro
Tag 17, 18.07.: 111km, 520hm, 7h15': nach Padova - Palazzolo
Tag 18, 19.07.: 113km, 540hm, 6h53': Palazzolo (vor Gardasee) - Chiuduno
Tag 19, 20.07.: 103km, ~400hm, 6h41': Chiuduno - Como - Balerna (Schweiz)

Schweizer Berge: Bergtag Furkapass, 5 Tage, 545km, ~4400hm
In der Schweiz hat man keine Probleme, den Internationalen Radwegen zu folgen, wir fuhren erst den EV3 und dann den EV1 entlang. Die Schweiz hatte sofort Ähnlichkeiten mit Österreich, was kein Wunder ist, immerhin teilen sich beide Länder dasselbe Gebirge. Der Berghintergrund war jetzt permanent, jedoch spürten wir die Höhenmeter erst am zweiten Tag, dafür richtig heftig. Laut Navigation gab es noch einen großen Anstieg, und so war es auch: Von 450m ging es bis auf 2106m rauf, dem Passo del Gottardo. Bis 1100m ging es problemlos hoch zu strampeln (Airolo), ab dann ging es ans Eingemachte. Serpetinen zogen sich steil nach oben und da ich nun auch noch in die Mittagshitze geriet, musste ich hin und wieder schieben. Während ich bei 1700m meine Mittagspause einlegen musste, war meine Partnerin etwas fitter und bereits oben. Nun folgte ein Wechsel auf den EV1 bis Realp und Kurskorrektur zum Furkapass. Abfahrt auf 1500m und erneuter Aufstieg auf die Passhöhe von 2436m. Dieser Anstieg war irgendwie leichter zu bewältigen, weil es nicht mehr so warm war. Die Aussichten unterwegs waren atemberaubend. Für den Anstieg hab ich 3 Stunden gebraucht und traf oben ein ungeduldiges Mädchen, das schon Ausschau nach mir hielt.


Aufstieg zum Passo del San Gottardo und Furkapass

Laut Joes Hüttenliste gab es hier eine Schutzhütte, die wir auch fanden, diese war jedoch verschlossen. Im Film sieht man immer, wie man einfach unter den Fußabtreter greift und den Schlüssel findet. Leider war jede Suche zwecklos, auch im naheliegenden Hotel wusste keiner etwas. Also wieder Zelt aufbauen, was bei dem nun stürmischen Wind nicht ohne war.
Den nächsten Tag sind wir nicht Fahrrad gefahren, der Tag wurde oder sollte zumindest zum Bergwandern genutzt werden. Schon in der ersten Stunde geschah jedoch ein Beinahe-Unglück. Auf dieser Höhe gab es schon einiges an Schnee und ein paar Meter war ein Bergpfad an einem steilen Hangstück unpassierbar geworden. Wir versuchten beide die paar Meter hochzuklettern und uns darüber zu hangeln, rutschten jedoch ab. Sie verdrehte sich die Knie, ich schürfte mir das Unterteil und die Waden auf. Mir war dann erstmal eine Weile schwindelig, dank Traubenzucker von 2 Bergsteigern, die das ganze kopfschüttelnd von unten beobachtet hatten, ging es dann aber wieder. Erst im Nachhinein ist mir bewusst geworden, das es das hätte gewesen sein können, wenn ich angefangen hätte, mich zu überschlagen. Wir haben unsere Unternehmung an dem Tag stark zurückgefahren, überhaupt kam man ohne Winterausrüstung nicht über 2600m, und besuchten nur einen Gletscher und ein paar Aussichtspunkte, bevor es am nächsten Tag nach unten ging.


Impressionen zum Furkapass

Vom Furkapass aus ging es innerhalb von 20min 1100m hinunter. Da es so kalt war, hatten wir uns dick eingemummelt, hunderte Meter tiefer konnte man sich jedoch sehr schnell wieder freimachen. Wir folgten schließlich der Rhone (welcher später bis zum Mittelmeer unser Begleiter war) und fanden einen Badesee samt Golfplatz, den wir sofort zu unserem Wohl nutzten. Wir schafften an dem Tag ziemlich viel Distanz und hätten noch mehr geschafft, wären uns die leckeren Obstplantagen nicht dazwischen gekommen. Abends, als wir uns auf der Suche nach einem Schlafplatz befanden, trafen wir auf zwei Franzosen, die uns spontan zu sich einluden und uns für diesen Abend wunschlos glücklich machten. Eine interessante Parallele fand sich zu der Erfahrung mit unseren vorhergehenden Gastgebern: Uns gegenüber gastfreundschaftliche Menschen sind meistens auch vielreisende und weltoffene Menschen. Aufgrund des guten Frühstücks verzögerte sich auch der Aufbruch eine Weile, verspätete ging es weiter der Rhone entlang, bis wir schließlich auf den Genfer See trafen. Dieser ist groß, sehr groß! Aufgrund zu plündernder Obstplantagen und der Durchfahrt durch Genf selbst verloren wir diesen See erst am nächsten Nachmittag aus den Augen. Die Grenze zu Frankreich verlief schleichend und wir hätten außer durch anders aussehende Ortsschilder nicht mitbekommen.


Von l.o. nach r.u.: Ein Traum von einer Abfahrt, Rhone, See mit Panoramablick, Obstplantagen, Genfer See

20. Tag, 21.07.: 105km, 640hm, 6h55': Balerna - Giornico
21. Tag, 22.07.: 80km, 2680hm, 8h49': Giornico - Passo del San Gottardo - Furkapass Realp
22. Tag, 23.07.: Bergwanderung Furkapass
23. Tag, 24.07.: 145km, 160hm, 8h11': Furkapass Realp - Riddes
24. Tag, 25.07.: 115km, 240hm, 7h13': Riddes - Chigny
25. Tag, 26.07.: 100km, ~600hm, 6h45': Chigny - Genf - Mons (Frankreich)

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#976941 - 23.09.13 22:33 Re: Projekt Marokko: 10-Länder-Tour im Sommer [Re: Menelus]
Menelus
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Bonjour, Bonjour: 9 Tage, 857km, ~1400hm
Die Landschaft blieb anfangs mehr oder weniger gleich, Flussradweg an der Rhone, hügelig links und rechts, aber lange nicht mehr so wie in den Alpen. Die Supermarktpreise sind auch deutlich gesunken im Vergleich zur Schweiz. Frankreich belohnte uns am Anfang mit wunderschönem Wetter, überlegte es sich dann jedoch anders und entschied sich nachts für Regen, worauf wir schnell unser Außenzelt anbringen mussten. Am nächsten Tag regnete es nicht mehr, der Himmel war aber bedeckt. Das hatte seinen Vorteil, endlich war es mal etwas kühler! Auf unserem Weg gab es eine große Grotte in La Balme, die leider geschlossen hatte. Wir erreichten dann Lyon und wollten schon Pause machen, dann sahen wir weit am Horizont den Weltuntergang. Es sah jedoch so aus, als könnten wir vorbeihuschen, wenn wir weiterfahren, also unterließen wir die Pause und fuhren weiter. Unsere Hoffnung wurde enttäuscht, mit der Zeit bewegten sich die Wolken so, dass wir geradewegs hinein fuhren. Erst fing es an zu tröpfeln, dann zu schütten, es sah auch nicht so aus, als würde es schnell vorbei sein. Wir entschieden uns heute durchzufahren bis zu einem Übernachtungsplatz. Mitten in Lyon schrie meine Partnerin plötzlich entsetzt auf: Ihr Beutel mitsamt Schlafsack, Isomatte und warmen Anziehsachen war vom Gepäckträger verschwunden. Eine halbe Stunde suchten wir im strömenden Regen den bisher gefahrenen Weg ab, Gott sei Dank wurden wir schließlich auch fündig! Statt Rhone fuhren wir den direkteren Weg über die Bundesstraße, was etliche Höhenmeter kostete. Mein Navi konnte ich auch vergessen, das Smartphone war zwar regenfest, aber die Tropfen machten es unmöglich, das Touchscreen zu benutzen. Durchnässt und unterkühlt schafften wir bereits 17 Uhr 100km und wussten nun nicht, wo wir uns hinhauen sollten, schließlich war das meiste nass. Da kam sie wieder, die Gastfreundschaft: Ein junger Franzose hielt und bot uns Hilfe an. Im Garten konnten wir unter einem Baum unser Zelt aufschlagen und zum Aufwärmen und Duschen ins Haus kommen. Der Regen hörte nachts nicht auf, auch im Zelt wurde es nass, da die Taschen ziemlich viel Wasser aufgesogen hatten (Regenfeste Ortlieb, aber leider nicht untenrum). Wir haben es aber überlebt, zur Not hätten wir auch in das Haus gehen dürfen aber man will ja die Menschen nicht zu viel belasten. Am nächsten Morgen gab es Frühstück für uns und der Regen hörte genau in dem Moment auf. Es ging nach Vienne und die Fahrt war eine sehr angenehme Flussfahrt. Zur Abwechslung gab es am Wegesrand eine frisch gefundene Wasserleiche, die von der Polizei gerade zugedeckt wurde. Nach einigen Kilometern und geplünderten Obstplantagen kam schließlich wieder die Sonne raus und wir konnten unsere Sachen zum Trocknen rauslegen. Als es weiterging war plötzlich vor uns wieder diese dunkle Wand, durch Baumwipfel hatten wir das Herannahen nicht gesehen. Schnell Regensachen anziehen. Ja, das war wohl das Sinnloseste überhaupt, mitten im Anziehen schüttete es wieder los, und diesmal wurde wirklich komplett alles nass. Ich dachte, ich würde im Wasser tauchen, soviel kam herunter. Das Ganze ignorierend konnte man nichts anderes als weiterfahren, und nach 3 Minuten war der Spuk schon wieder vorbei, Rad und Mensch hinterließen beim Fahren nun eine Wasserdampf-Spur und die Sonne fing an, beim erneuten Trocknen zu helfen.


Von l.o. nach r.u.: Pause an der Rhone, La Balme Grotte, Rhone verregnet, Nur Servicefahrzeuge, Obstplantagen, Valence

Unterwegs trafen wir auch mal auf andere Radler, so auf Andreas, einem Österreicher, der mit seiner Weltumrundung angefangen hatte und von Tunesien nach Algerien wollte, aber nicht über die Grenze kam, nun stattdessen auf der anderen Mittelmeerseite nach Spanien fährt. Je mehr wir dem Mittelmeer nahekamen, desto dichter wurde wieder der Verkehr. Jedoch hielt sich das Ganze in einem erträglicherem Maß gegenüber Italien und die Streckenführung war auch wesentlich schöner. Am Mittelmeer selbst fährt man theoretisch auf dem EV8, der praktisch jedoch nur auf dem Papier existiert. Begrüßt wurden wir vom Meer mit Möwen und stärkerem Küstenwind sowie der Möglichkeit zum Baden. Bei Villeneuve wurden wir erneut zum Übernachten eingeladen, auch diese Gastgeber sind Reisende und haben von ihren Pilgerweg-Erfahrungen erzählen können. Überhaupt hat mich Frankreich von der Freundlichkeit der Menschen angetan, das Vorurteil, wenn man kein Französisch kann, wird man abgekanzelt, konnte ich nicht bestätigen.

Ab Agde konnte man einige Zeit einem Kanalradweg folgen, der erfreulich schattig war, bei Bezier gibt es dann die Möglichkeit, entweder die vielbefahrene Bundesstraße zu nehmen oder über ein paar Umwege kleine Nebenstraßen zu nehmen. Wir entschieden uns für Zweiteres, verfuhren uns aber am nächsten Morgen und landeten zweimal auf Feldwegen, die in einer Sackgasse endeten. Daher mussten wir schließlich doch der Bundesstraße folgen. Richtung spanische Grenze fuhren wir direkt am Meer entlang, wenn die Hitze nicht wäre, könnte man von einer perfekten Fahrt sprechen. Die Hitze und weil wir nicht so gut vorankamen war dann der Grund, warum wir uns schließlich für den Test einer Nachtfahrt entschieden. Direkt an der Grenze nach Spanien gab es einen kleinen Bunker, der genug Platz und Schatten für Mensch+Fahrrad bot. Daraufhin versuchten wir, bis zum Abend zu ruhen, um dann mit unserer Nachtfahrt zu beginnen.


Von l.o. nach r.u.: nach Valence, Andreas, Rhone und schließlich Mittelmeer

26. Tag, 27.07.: 104km, ~300hm, 6h10': Mons - Serrieres de Briord
27. Tag, 28.07.: 100km, ~300hm, 6h45': Serrieres de Briord - Seyssuel
28. Tag, 29.07.: 115km, ~100hm, 6h57': Seyssuel - Paillasse
29. Tag, 30.07.: 65km, ~50hm, 3h34': Paillasse - Pierrelatte
30. Tag, 31.07.: 115km, ~50hm, 6h36': Pierrelatte - Beaucaire
31. Tag, 01.08.: 97km, ~50hm, 5h59': Beaucaire - Villeneuve-les-Maguelone
32. Tag, 02.08.: 103km, ~60hm, 6h18': Villeneuve-les-Maguelone - Saint Eugene
33. Tag, 03.08.: 105km, ~200hm, 6h39': Saint Eugene - Villeneuve-de-la-Raho
34. Tag, 04.08.: 53km, ~300hm, 3h50': Villeneuve-de-la-Raho - Spanische Grenze

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#977443 - 25.09.13 21:48 Re: Projekt Marokko: 10-Länder-Tour im Sommer [Re: Menelus]
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Spanien: Manchmal stressig, meistens schön: 2 Ruhetage, 13 Tage, 1322km, ~10500hm
An Schlaf war vor unserer Nachttour jedoch nicht zu denken, da sich der Bunker im unmittelbaren Wirkbereich einer Straße befand und auch mal Wanderer vorbei kamen. So dösten wir nur die 3 Stunden lang, bevor wir uns zu unserem Test aufrappelten. Von 20 Uhr bis kurz vor 4 fuhren wir knappe 90km. Kam man anfangs noch erfrischt aufgrund der Temperaturen und weniger Verkehr voran, machte sich später die Müdigkeit bemerkbar. Mir gefiel auch nicht, dass man nichts von der Gegend sah und der Fotoapparat in der Tasche blieb. Daher wird diese Variante wohl nur noch auf absolut heiße Tage und uninteressante Gegenden fallen.

Nach der spanischen Grenze gab es noch ein paar hügelige Küstenteile zu bewältigen, 100km vor Barcelona gab es aber nur noch Küstenort an Küstenort und entsprechend ebene Wegführung. Stärkerer Verkehr inklusive. Barcelona selbst erschlug uns regelrecht: Die Stadt ist kachelförmig und symmetrisch aufgebaut, alle 50-150m gab es eine Kreuzung mit Ampel, als Autofahrer und besonders als Radfahrer war keine grüne Welle drin. Dazu war fast jede Straße eine Einbahnstraße, die Radwege waren mal links, rechts oder in der Mitte der Straße und bei dem kleinsten zögerlichen Schlenker mit dem Reiserad wurde man wütend angehupt. In Barcelona kannten wir wieder jemanden über Couchsurfing, der uns für die 2 Tage beherbergte: Iñigo, ein warmherzigen und sehr hilfsbereiter Kerl! Diese Tage ließen wir uns auch viel Zeit zum Ausruhen und ein bisschen durch die Stadt fahren.


Bis auf die ersten beiden Fotos: Barcelona

Wir entschieden uns bei der Abfahrt wieder, den Abend und etwas in die Nacht hineinzufahren, da so der Verkehr nicht ganz so schlimm sein würde und es landschaftlich fürs Auge eh nichts im Stadtbereich zu sehen gab. Die Fahrt aus Barcelona und dem Ballungsgebiet zog sich, da es nach einiger Zeit bergauf ging und endlose Reihen von Ampeln zu passieren waren. Aber zumindest schafften wir es bis 23 Uhr raus aus der Stadt und auf einen etwas unbebauten Bereich zum Übernachten.

In den Tagen nach Barcelona gab es eine ziemlich große Verlockung: Andorra. Ständig zeigten Schilder in eine Richtung, die weg von unserer Route führte. Sind ja nur 120km ... naja und dann noch die Höhenmeter. Andorra muss ich unbedingt besuchen, aber wir hätten mindestens 2 Tage durch die Berge hin und ebenso viel zurück gebraucht, zusätzlich zu der Zeit in Andorra selbst. Ich werde kommen, Andorra, aber jetzt noch nicht, diesmal noch nicht!

Wir fuhren so 60km ins Landesinnere bis Manrasa, um dann wieder Richtung Südzipfel einzuschwenken. Der Vergleich Küste zu Landesinnere war brachial: Statt Verkehrsstau hatte man hier Straßen stundenlang für sich (die zum Teil kostenintensiv von der EU subventioniert wurden). In einer Stunde konnte es passieren, dass man nur 5 oder 6 fahrende Autos sah. Auch die Infrastruktur ließ nach. Tante-Emma-Läden nur 1-3x am Tag, großer Supermarkt erst nach 300km. Natürlich war es auch bergiger, aber insgesamt sicherlich kein Alpencharakter! Und erneute Obstplantagen entschädigten uns für die Anstrengungen. Meine Partnerin fand sogar auf weggeworfenem Müll am Straßenrand ein Smartphone Marke Xperia und entschied sich, damit ihre Reisekasse aufzubessern. Wer absichtlich die Umwelt verschmutzt und dann so dumm ist, sein Handy darauf liegen zu lassen, hat es vielleicht nicht anders verdient!

Je mehr wir in den Süden kamen, desto heißer wurde es und desto länger wurden unsere Pausen. Wir fuhren nur noch bis Mittags und dann erst gegen 17 Uhr oder noch später weiter. In Spanien bekam ich auch meinen ersten Reifenplatten, während meine Partnerin weiter hinter mir noch mehr Pech hatte und mit dem Fahrrad ausrutschte. Da es gegen Abend auch noch zuzog, war dieser Tag einer der wenigen, wo wir keine 100km schafften.



Bevor ich diese Reise begonnen habe, hatte ich mich unter anderen am Fotoalbum und der Tour vom Forenmitglied Schnoop orientiert, da sie eine sehr schöne Tour durch Spanien gefunden hatten, wie mir schien. Teilweise fuhren wir dieselbe Strecke anders herum. Am nächsten Tag gab es Highlights der anderen Art, es war der Tag der Pässe: La Traviesas (1180m), Puerto de San Just (1408m) und Puerto de El Esquinazo (1381m). Es war einer der wenigen Tage, wo es etwas mehr schattig war und wir sogar Rückenwind für uns buchen konnten! Nach dem letzten Pass ging es dank leichter Bergabfahrt sehr angenehm ins Tal herunter, das wir früh campieren konnten.



In der Zwischenzeit hatte sich von meinem Fahrradschuh eine Halterungsschraube verabschiedet. Einfach eine Neue suchen ging nicht, in Teruel musste ich mir für 13 Euro ein komplett neues Halterungsset für ein Schuhpaar kaufen. Das stellte sich bei einem späteren erneuten Verlust als gut heraus, da ich dann weiteren Ersatz parat hatte! Meine Partnerin hatte hier aber auch die unangenehme Begegnung mit einer Hornisse, was trotz sofortiger Behandlung den Tag nicht angenehm gestaltete. Da sie ein kleiner Sturkopf ist (Sorry wenn du das hier liest) verriet sie mir erst im Nachhinein, dass sie während der Weiterfahrt Atemprobleme hatte. Bei Torrebaja etwas außerhalb von der Stadt gab es einen super Picknickplatz: Glasklarer Fluss zum Baden, Abfalleimer und Sitz-/Essgelegenheiten.

Der 15.08. war ein Tag des vergeblichen Suchens nach einem offenen Supermarktes, wir erfuhren erst später, das ein nationaler Feiertag war. Irgendwie hatten wir es doch überlebt. Wir entschieden uns hier auch zu einer Änderung des Fahrplanes, statt halbwegs parallel zur Küste zu fahren, nahmen wir eine Route direkt nach Südwesten. So konnten wir gleich einen Naturpark mitnehmen und mal etwas anderes sehen als Olivenhaine zwinker Daher kamen wir auch nach Albacete, hier trafen wir auf Alberto. Dank meiner schlechten Spanischkenntnisse wusste ich kaum, was meine Partnerin und er beredeten, aber am Ende hatten wir eine Dusche, ein Zimmer mit Bett und eine kostenlose Übernachtung! Am nächsten Tag fuhr der gute Mann uns sogar mit dem Auto voraus und geleitete uns bis zur Fahrradroute.



Vom Naturpark sahen wir wegen der vielen Hügel erstmal nicht viel, als wir mittendrin waren, stellte er sich als ein künstlicher See dank eine Talsperre heraus, um den herum die Natur belassen wurde. Ich bedankte mich auch artig bei jedem Baum, der auf unserem Weg Schatten spendete! Um schließlich den Park zu verlassen, war ein erneutes Bergradeln auf 1200m notwendig, so oft auf Fichtelbergniveau war ich noch nie! Die Abfahrt war geprägt durch endlose Olivenhaine, mit welcher die Gegend zugebaut wurde. Nett anzusehen, aber gleichzeitig auch sehr hässlich! In einem verlassenen Haus machten wir Pause, was bei mir im Laufe des restlichen Tages in tränenden Augen resultierte, dank Feinstaubbelastung. Bei der Gelegenheit gab's Platten Nummer 2 für mich und der total abgefahrene Hinterreifen wurde gleich mit gewechselt.

Auf einmal waren sie dann auch wieder da, die Berge! Die letzten 10km nach Jodar zogen sich daraufhin in die Länge, was mich ermattete und man mir auch ansah. So sehr, dass ein Spanier mich zum Anhalten aufforderte, in einen Laden verschwand und mir eine 1l-Bierflasche als Wegzehrung mitgab. Ein paar Meter weiter sahen wir, wie Verkäufer bei einem Mercadonna-Laden Essen wegwarfen, was bei Betrachtung vielleicht 1-2 Tage über dem Verfallsdatum war. Mitnehmen!
Am nächsten Tag wollten wir Granada nicht zu spät erreichen, und so fuhren wir bis nach Mitternacht weiter (bergauf, versteht sich). Bei Granada wartet die Sierra Nevada auf uns, und mitten darin der Mulhacen mit 3482m!



Abends 34. und 35. Tag, 04.+05.08.: 88+70km, ~1200hm, 5h47'+5h17': Spanische Grenze - Ermedas - Palafolls
36. Tag, 06.08.: 83km, 5h, 40hm: Palafolls - Barcelona
37. Tag, 07.08.: Stadtbesichtigung Barcelona
38. Tag, 08.08.: Ruhetag in Barcelona + Start abends
39. Tag, 09.08.: 100km, ~1200hm, 8h:Barcelona - Terrassa - El Pedregal
40. Tag, 10.08.: 82km, ~400hm, 5h24': El Pedregal - Mollerussa
41. Tag, 11.08.: 99km, ~500hm, 6h10': Mollerussa - Soto de Serafin
42. Tag, 12.08.: 70km, ~1000hm, 4h55': Soto de Serafin - Calanda
43. Tag, 13.08.: 100km, ~1500hm, 7h29': Calanda - Las Pelerjas
44. Tag, 14.08.: 100km, ~600hm, 6h36': Las Pelerjas - Alto de la Solona
45. Tag, 15.08.: 123km, ~500hm, 6h56': Alto de la Solona, El Horcajo (vor Cofrentes)
46. Tag, 16.08.: 94km, ~800hm, 6h05': El Horcajo - Albacete
47. Tag, 17.08.: 100km, ~500hm, 6h47': Albacete - Villapalacios (im Naturpark)
48. Tag, 18.08.: 100km, ~1100hm, 6h40': Villapalacios - Las Tapuelas
49. Tag, 19.08.: 113km, ~1500hm, 8h4': Las Tapuelas - Hoyo de Toledo

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#977591 - 26.09.13 14:37 Re: Projekt Marokko: 10-Länder-Tour im Sommer [Re: Menelus]
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Spanien II: Absolute Hoch- und Tiefpunkte: 1 Ruhetag, 3 Bergtage, 5 Tage, 523km, ~5000hm

Im Dunkeln hatten wir gestoppt und im Dunkeln fuhren wir auch weiter, wir hatten dabei nur ein paar Meter neben der Straße campiert. Es ging weiter bergauf bis 1200m (da ist sie wieder, die Fichtelberghöhe!) und dann wieder bergab bis Guadahortuna. Theoretisch ging es nun rechts weg direkt nach Granada. Praktisch war vor uns eine breite Schotterpiste mit einem Schild, das diese Straße von der EU mit 13 Mrd. Euro gefördert wird. Natürlich wieder bergauf, wobei ich innerlich fluchte, da ich keinen weiteren Ersatzschlauch für den Moment übrig hatte. Nach 23km gab es aber wieder fertige Straßen und bis Granada war nichtmehr so viel mit bergauffahren. Bereits halb eins kamen wir in Granada an und mit dem Wissen, nächsten Tag nichts tun zu müssen, belagerten wir erst einen Supermarkt zum Mittag und später McDonalds für kostenloses Internet. Über Couchsurfing hatte ich in der Zwischenzeit mehr als 10 Übernachtungsangebote in Marokko bekommen, die Hälfte waren jedoch nur irgendwelche Kameltourguides. Für Granada selbst hatten wir auch nach einer Möglichkeit gesucht, aber es hatte sich nichts ergeben, daher suchten und fanden wir an der Stadtgrenze ein Maisfeld, wo man halb auf dem Feldweg genug Platz zum Zeltaufbau hatte.

Am nächsten Tag sind wir ohne großes Ziel in Granada umher gefahren, haben uns die Burg Alhambra angeschaut und uns bei den Touristeninformationen erkundigt, wie wir mit den Rädern in die Sierra Nevada kommen könnten. Insgesamt gab es 2 Busse von Granada aus, einer fuhr ins nördliche Pradollano, der andere zur Nordseite nach Capileira und Trevelez. Wir entschieden uns für die Südseite und tatsächlich war es am nächsten Tag kein Problem, die Fahrräder (kostenfrei!) mitsamt Gepäck im Bus mitzunehmen. Übernachtet wurde vorher an derselben Stelle im Maisfeld.
Innerhalb von 45min waren wir dann mit dem Bus auf 2550m Höhe, eine Distanz, für die wir mit den Rädern den ganzen Tag gebraucht hätten. Es gab ein größeres Bergrestaurant, wo ich mir einen Kaffee bestellte und dann als Kunde fragte, ob eine Unterbringung unseres Gepäcks möglich wäre. Die Fahrräder konnten wir nur draußen anschließen, aber die Taschen wurden sicher in einem Gepäckraum verstaut. Nur ein Rucksack mit Isomatte und Schlafsack würde uns nun begleiten. Ein seltsames Gefühl! Draußen trafen wir auf einen Bayern samt Sohn, der auch schon mal in Marokko war und gleich von seinen Haschischerfahrungen erzählte. Ansonsten war er jedoch ganz lustig drauf. Während die 2 mit einem Holländer zusammen auf den Shuttlebus warteten, der noch ein Stück höher bis kurz vor den Gipfel des Veleta fuhr, zogen wir zu Fuß los.

Neben der Tatsache, dass ich noch nie zuvor eine derart große Radtour bewältigt hatte, kam noch dazu, dass ich Jungfrau im Bergsteigen bin. Es sei aber gesagt, dass wir für keinen Gipfel eine Ausrüstung benötigten. Der Aufstieg war sehr gut machbar und die Luft im Gegensatz zum Tal erfrischend. Nur die Höhensonne durfte man nicht ignorieren. Mit steigenden Höhenmetern wurde mein Atem schneller und ich musste mich anpassen, auch wurde der Wind kälter. Nach 2,5 Stunden Aufstieg waren wir mittags auf dem ersten Gipfel angekommen, dem Veleta mit 3396m!


Von l.o. nach r.u.: Granada, Busfahrt Sierra Nevada, Blick aufs Basiscamp, Pico Veleto

Etwa eine Stunde später ging es in Richtung Mulhacen, der weiter weg lag. Dabei mussten wir ein ungeliebtes Eisfeld überwinden, da es aber bereits Trittspuren gab, schafften wir auch das. Selbst Mountainbiker trugen hier ihre Räder hoch und runter. Der steinige Bergpfad führte an einigen Wasserfällen vorbei und mit der Zeit kamen uns immer weniger Leute entgegen. Wahrscheinlich sind alle früh direkt mit dem Bus zum Veleto und dann weiter zum Mulhacen. Weicheier! Gegen 17 Uhr kamen wir an einer Schutzhütte vorbei, wo schon 2 andere Bergsteiger campierten und da sich im Osten in den Wolken etwas zusammenbraute, machten wir sicherheitshalber Schluss. Die Schutzhütten in der Sierra Nevada, an denen wir vorbeikamen (3 an der Zahl), waren im Übrigen allesamt kostenlos: Offen für jedermann, mit einem Doppelstock-Holzbett, wo insgesamt mindestens 10 Leute hineinpassen, auf dem Boden sicher 3x so viel. Während wir so den Tagesausklang und die absolute Stille genossen, kamen uns schüchtern ein paar Berggemse besuchen. Sie trauten sich sehr nah heran und nahmen auch hingeworfenes Essen dankbar an, bei der kleinsten Bewegung zuckten sie jedoch fluchtbereit zurück. Streichelzoo war das ganz bestimmt nicht! Als es dunkelte, warfen wir uns in die Schlafsäcke, um Minuten später von 5 eintreffenden Spaniern munter gemacht zu werden. Mit etwas rücken passten alle herein, es wurde sehr laut und wir trauten unseren Augen nicht, als die Neuankömmlinge ihre Rucksäcke öffneten und ein wahres Festessen den Tisch bedeckte. Wir wurden auch sofort aufgefordert, uns ungeniert zu bedienen, was wir etwas zögerlich taten. Einige konnten sogar Deutsch, viele Englisch, was unser weniges Spanisch hervorragend ersetzte. So zog sich der Abend eine Weile in die Länge und wurde dank einiger Weinflaschen recht lustig.

Der Schlaf war dann wegen dem vielen Geschnarche unregelmäßig, bei Sonnenaufgang sind wir los zum Mulhacen. Die Steigung war nun sehr viel stärker und ein Hund lachte uns kläffend aus, indem er immer 50m hochrannte, auf uns wartete und weitersprang, bis sein Herrchen weit unten aus dem Tal ihn zurückrief. Lange konnte er sich nicht entscheiden, ob er bei uns blieb oder umkehrte, aber er war ein braver Hund. schmunzel Die letzten hundert Höhenmeter waren heftig für mich, da wir ohne Frühstück gestartet waren, aber schließlich ward es vollbracht: Wir standen auf (Festland-)Spaniens höchstem Gipfel mit 3482m!

Genossen wurde der Anblick eine ganze Weile, bis wir weiterwanderten. Es gab noch einen dritten Gipfel in der Umgebung, für den wir auf der anderen Seite ins Tal absteigen mussten. Irgendwie verliefen wir uns hier aber und nach einem Blick auf die Uhr entschieden wir uns, es bei 2 großen Gipfeln und Mulhacen‘s Vorgipfel sein zu lassen. Das Tal war auch wunderschön: Rundherum von Bergen umkreist, floss auf einer Seite ein Fluss heraus. Nur Natur- und Sportfreunde finden hierher. Liebe Fastfood-Menschen, ja, es gibt Dinge, die werdet ihr niemals erleben!

Zurück ging es wieder bis kurz vor dem Mulhacen-Gipfel und dann wieder runter. Auf einem etwas anderen Weg kamen wir zwischen zwei weiteren Gipfeln vorbei (Loma Pelada und Höchster Punkt De la Caldera) und dann die gleiche Strecke bis kurz vor dem Veleta, wo es eine weitere Schutzhütte gab. Diese war 18 Uhr zu unserer Überraschung leer, sollte aber im Laufe des Abends/der Nacht noch voll werden.

Eine kleine Randnotiz noch zum Bergwandern: Wie ich schon erwähnte, tat ich dies das erste Mal in meinem Leben. Ab 3000m kann man Höhenkrank werden, wenn man nicht aufpasst, aber als sportlich aktiver Mensch und wenn man sich anpasst (wir haben vorher und nachher unter dem Gipfel geschlafen, um uns anzupassen), ist das kein Problem. Sehr oft hat man auf dem Bergweg weit und breit keinen anderen Menschen außer sich selbst. Da gibt es dann keine anderen Geräusche außer die eigenen: Fußstapfen und Atemgeräusche. Es ist dann Meditation, wie als wenn man in einer Blase gefangen ist! Es war ein sehr tolles Gefühl!


Von l.o nach r.u.: Wasserreinheit 100%, We are watching you, Party auf 3100m, Bergsee, Aufstieg mit fremdem Hund, Mulhacen, Schutzhütte von innen

Am Morgen war die Hütte voll mit Schlafenden, welche wie auf Kommando zur Dämmerung aufstanden. Fürs erste stand nur noch der Abstieg zum Basiscamp am Restaurant und folgende Abfahrt auf dem Programm. Ersteres war anstrengend für die Knie, da meine Partnerin außerdem eine Zerrung im Knie hatte, zogen wir die asphaltierte Serpentinenstraße dem direkteren Trampelpfad vor und brauchten runter genauso lang wie rauf. Nachdem wir einmal die Räder beladen hatten, ging die Abfahrt recht fix, denn für die nächsten 30km ging es von 2550m auf 750m. In Granada kamen wir schließlich am selben Supermarkt raus, an dem wir schon am Tag vor dem Aufstieg saßen. Der Rest des Tages verlief gemütlich, wir fuhren nur noch etwas weiter raus aus der Stadt und unser Zelt stand mal wieder zwischen Olivenbäumen. Irgendwo in der Ferne das Wummern einer Diskothek, wo tatsächlich bis zum Morgengrauen dieselben Livesänger auftraten.

Ab hier dauerte es noch 3 Tage, bis wir Gibraltar erreichten. Wir sind Anfangs in westlicher Richtung, also im Landesinneren unterwegs gewesen. Auf diesem letzten Teilstück bekam meine Partnerin jedoch die Nachwirkungen der Zerrung vom Berg zu spüren. Nicht nur das, wurden die letzten paar hundert Kilometer zu den unschönsten unserer gesamten Tour.

Doch alles nacheinander:
Berge warteten nach einer Weile wieder auf uns. Als wir schließlich an zwei Autobahnen herauskamen, überlegten wir, wie wir weiterfahren wollten. Auf jeden Fall wollten wir so schnell wie möglich nach Gibraltar und unsere Ruhepause vor Marokko antreten. Die meisten Autobahnen besitzen parallele Servicestraßen und so folgten wir der nach Süden in Richtung Küste. War die Fahrt anfangs angenehm, forderten uns bald wieder Berge und schließlich war an einem Stück, wo erneut zwei Autobahnen aufeinander trafen, Schluss. Es waren nur noch geschätzte 30km bis zur Küste und Malaga, aber es gab nur diese Autobahn, alle anderen erlaubten Straßen bedeuteten einen großen Umweg. Auf ersteren Zustand machte uns auch die Polizei freundlich aufmerksam, die neben uns ratlosen Menschen hielt. Das war nun die Frage: Ein langer Umweg zurück in östliche Richtung und eine Serpentinenstraße nach Süden. Die Höhenmeter konnte ich nicht einschätzen auf der Karte und wir entschieden uns schließlich für die zweite Strecke. Natürlich, wie es immer ist, war das genau die falsche Entscheidung. Wir kamen statt 30 auf 60-70km und etliche Höhenmeter, ich behaupte im Nachhinein, dass wir mit der östlichen Route sogar noch kürzer gekommen waren. An der Küste dachte ich dann, nun wird alles gut, nur noch geradeaus und dann sind wir bei meinem Kumpel in Gibraltar. Also könnte man doch eigentlich durchziehen?


Von l.o. nach r.u.: Granada again, Pause im Tiertunnel unter der Autobahn, der Weg nach Malaga

Allgemeine Reisewarnung: Radfahren an der Südküste Spaniens ist eine sehr dumme Idee! Wer bestrebt ist, nun zu schreiben, "Das hätte ich dir auch sagen können", lass bitte stecken zwinker Es gibt drei Arten, klug zu werden: Die erste ist durch lernen, dies ist die Weiseste. Die zweite ist durch beobachten, dies ist die Schnellste. Die dritte ist durch Erfahrung, dies ist die Bitterste!

Es gibt zwei Straßen, die durchgängig an der Südküste entlangführen: Eine Schnellstraße ohne Seitenstreifen, die eher wie eine Autobahn aussieht, und eine Autobahn mit Seitenstreifen. Ich habe mal gehört, dass deswegen viele Radfahrer trotz Verbot die Autobahn benutzen, aber das wollten wir nicht riskieren. Es gab auf der Schnellstraße hinter der Leitplanke einen ganz schmalen Streifen, wo man mit Ach und Krach und manchmal eben auch nicht, als Radfahrer durchpasste. Nach nicht so vielen Kilometern bestand das Resultat aus 2 Reifenpannen. Als schließlich meine Partnerin in einer Wurzel hängenblieb und in den Straßengraben fiel, war Schluss mit lustig...nachdem wir uns von dem Schock halbwegs erholt hatten, wechselten wir auf die Schnellstraße. Es war keine schöne Fahrt, aber wir haben es überlebt. Auch die Polizei hatte anscheinend nichts dagegen, denn sie grüßte nur. Kritisch wurde nur noch einmal, als wir nicht aufpassten und die Schnellstraße in die Autobahn darüber mündete. Genau das wollten wir ja vermeiden, nun fuhren wir die nächsten 5km tatsächlich spanische Autobahn. Als wir schon die Ausfahrt einfuhren, stand oben nochmals die Polizei. Aber entweder hatte sie uns nicht registriert oder es war tatsächlich normal, als Radfahrer auf der Autobahn zu fahren.

20km vor Gibraltar ging es nochmal bergauf, ich dachte nur noch: Warum, Spanien? Dann wieder bergab, und schließlich gegen 17 Uhr, hatten wir es geschafft: (fast) das Ende unserer Reise in Europa, das 9. von 10 Ländern: Gibraltar!


Von l.o. nach r.u.: Seitenstreifen, Reifenpanne, Finally Gibraltar!

50. Tag, 20.08.: 80km, 450hm, 5h14': Hoyo de Toledo - Granada
51. Tag, 21.08.: 26km, Stadtbesichtigung Granada
52. Tag, 22.08.: 15km Fuss, ~1100hm, 5h: Busfahrt Granada - Pradollano, Bergwanderung Pradollano - Veleto - Schutzhütte vor Mulhacen
53. Tag, 23.08.: 22km Fuss, ~1500h, 8h: Bergwanderung Schutzhütte - Mulhacen - Veleta
54. Tag, 24.08.: 10km Fuss, 2,5h; 74km Rad, 250hm, 3h19': Bergwanderung Veleta - Pradollano - Radfahrt nach Granada - El Ruedo
55. Tag, 25.08.: 101km, ~700hm, 7h2': El Ruedo - El Charcon
56. Tag, 26.08.: 94km, ~500hm, 6h11': El Charcon - Jardines del Puerto
57. Tag, 27.08.: 101km, ~500hm, 6h39': Jardines del Puerto - Gibraltar

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#977656 - 26.09.13 19:00 Re: Projekt Marokko: 10-Länder-Tour im Sommer [Re: Menelus]
Rennrädle
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wirklich toller Reisebericht der Lust auf mehr macht. 5000km - echt Respekt schmunzel

Renata
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#977700 - 26.09.13 22:04 Re: Projekt Marokko: 10-Länder-Tour im Sommer [Re: Menelus]
Menelus
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Gibraltar & Marokko, Sprung ins Unbekannte: 5 Tage, Rest Ruhetage, 557km, 5600hm
Sven ist ein alter Kumpel aus meiner Heimatstadt von mir und von ein paar Jahren für einen Job nach Gibraltar gezogen. Einen Besuch bei ihm war längst überfällig und wir freuten uns beide auf das Wiedersehen. Für die nächsten 3 Tage blieben wir hier zum Regenerieren. Ich hatte gehofft, von der Spitze aus Afrika zu sehen, aber die Sicht war an keinem Tag perfekt. Den Affenhügel zu besteigen war natürlich auch Pflicht!
Ansonsten sei zu Gibraltar so viel gesagt: Mit einer Fläche von 6,5 km² ist das Land winzig und Spanien stört sich öfters daran, das Gibraltar geografisch quasi dranklebt, aber zu Großbritannien gehört. Den Patriotismus für die Queen sieht man auch an jeder Straßenecke. In Gibraltar kann man mit den normalen englischen Pfund und den Gibraltarpfund bezahlen. Der Haken bei den Gibraltarpfund ist, das man diese nicht in Großbritannien verwenden kann. Ich bin das Problem umgangen und zum Einkaufen immer rüber nach Spanien. Hier erlebte ich auch die aktuelle Auseinandersetzung zwischen Spaniern und Gibraltesen an der Grenze. Spanische Fischer hatten in deren Hoheitsgebiet gefischt, daraufhin wurden künstliche Riffs versenkt. Zeitlich danach begann Spanien, an den Grenzen sehr lange alle Grenzgänger zu kontrollieren, was zu stundenlangen Staus führte. Gerade als ich dort war, gab es wieder so eine Aufstauung und die Autofahrer taten ihren Unmut durch Hupkonzert kund. Strukturell kleben fast alle Gebäude auf der nordwestlichen Seite der Halbinsel mit Blick auf die andere Seite der Bucht, wo die spanische Stadt Algeciras liegt. In der Mitte ist der riesige ausgehöhlte Berg, wo es früher ein ganzes Krankenhaus und Kraftwerk beherbergte. Auf diesem Berg leben als einzigen Ort in ganz Europa freilebende Affen. Um die kleinen Berberaffen zu besuchen, muss man also rauf. Zum Gipfel gibt es drei Wege: zwei, bei denen man einen Pfund Eintritt bezahlen muss und einen dritten in der Mitte, leicht versteckt (man erkennt ihn an der rotweißen Treppe), der kostenlos ist.



Am 31. August setzten wir schließlich endgültig nach Afrika und Marokko über. Dazu fuhren wir nach Algeciras rüber, denn von da fuhr eine Fähre zum anderen Kontinent. Rausgelassen wurden wir in Tanger Med, ein Hafen, der circa 50km von Tanger selbst entfernt war. Die Mitnahme der Räder war bei unserer Fähre kostenlos, zum Vergleich musste ein Auto um die 200 Euro bezahlen! Eigentlich wollten wir die Berge auslassen und mit dem Bus nach Tanger fahren, da aber weit und breit keine Busstation zu sehen war, ging es doch wieder mit dem Fahrrad weiter. Angekommen in Tanger lies ich mich auch gleich überreden, in einem Restaurant zu essen, was hier generell sehr günstig ist. Wir sind die nächsten Tage von Tanger ausgehend immer die Westküste runtergefahren. Dabei gab es allerlei Interessantes. An einem LKW hingen ein halbes Dutzend Kinder als Mitfahrgelegenheit und nahmen erst reißaus, als der Fahrer rechts ranfuhr. Ein Mann gestikulierte am Straßenrand wild mit einer unsichtbaren Person und hielt dann eine Rede in meine Richtung. Das erlebte ich später nochmal, ich denke mal, so sieht jemand im Haschischrausch aus. Irgendwie war heute auch Tag der Hochzeiten, mindestens 3 Gesellschaften fuhren hupend an uns vorbei. Überhaupt hupten und winkten die Menschen sehr gern. Sobald man aus der Stadt war, bemerkte man auch einen anderen großen Unterschied: Marokko ist ein wildes Land. Anstatt wie in Spanien alles mit Plantagen zuzubauen oder zu kultivieren, gibt es nur eine Straße von Stadt zu Stadt und nur selten Felder.
Handeln in Marokko ist nicht einfach für einen Europäer, man muss sich auf jeden Fall Zeit nehmen. Bei Lebensmitteln ist es nicht ganz so krass, aber bei vielen anderen Sachen schlagen die Händler den Dreifachen Preis drauf, den man dann runterhandeln muss. Auch darf man nie sagen, man sei das erste Mal in Marokko. Melonen fand man am Straßenrand dafür zuhauf und unheimlich günstig.
Das wir in Afrika sind, machte sich auch an einem erneuten Anstieg der Temperaturen bemerkbar: Es war so heiß, das wir nur am frühen Morgen und späten Abend fahren konnten. Überhaupt wollten wir aber nicht mehr viel fahren, sondern nur noch etwas an der Westküste. Bis Rabat sind wir in den kommenden 4 Tagen gefahren, danach sind wir auf Bus umgestiegen. In eben dieser Hitze sind wir an einem Melonenstand vorbeigekommen und wollten eine Melone kaufen. Wir fragten dann, ob wir sie im Schatten verzehren können, was wir natürlich durften. Aus der kurzen Essenspause wurden am Ende 6 Stunden. Einfach nur daliegen und den Händlern zuschauen, wie sie mit den Autofahrern feilschen, hatte auch etwas. Und ich denke sogar, sie hatten durch uns einen Vorteil: Unsere Räder parkten vor dem Stand und heranfahrende Autofahrer hielten an, um sich danach zu erkundigen und kauften daraufhin ein lach



Am zweiten Tag bekam ich dann einen erneuten Platten, was allerdings der letzte auf dieser Tour sein sollte. Wir merkten schnell, dass es in Marokko von Nachteil ist, kein Französisch zu kennen, da dies hier die erste Fremdsprache ist und so gut wie jeder es sprach. Fast an der gesamten Westküste führt eine große Landstraße entlang, bis auf ein landwirtschaftliches Gebiet, wo die Landstraße sich ins Landesinnere zurückzieht, und es dafür kleinere ruhige Straßen gibt (sofern nicht gerade geerntet wird, was bei uns der Fall war). Interessanterweise waren diese Straßen in einem besseren Zustand als die Landstraße später, als wir wieder auf sie stießen. Der Teerbelag vor Kenitra war manchmal nur noch 5cm breit oder die Straße war versandet. Nicht eingezeichnete Siedlungen säumten unseren Weg, Werkhofstraßen, wo an jeder Ecke der Schweißbrenner glühte (Grundsätzlich ohne Schutzbrille hier, genauso wie man sich nicht anschnallt. Wenn man sich schon verletzt, dann richtig.) Pferdekarren waren genauso häufig wie Mopeds+Anhänger. Müll säumte unseren Weg, der durch Verbrennen beseitigt wurde. Da wo es Müll und Menschen gab, gab es leider auch Unmengen an Mücken, die selbst während des Vorbeifahrens stachen.
Es wurde dunkel. Auf einmal rannte ein Hund aggressiv kläffend neben uns her und kam immer näher. Dann waren es zwei, schließlich drei, und wir gaben Fersengeld. Mit Gelärme und Geklingel liesen sich schließlich ab. Wir trauten uns aber eine Weile nicht, anzuhalten und fanden dann auch keinen vernünftigen Platz für das Zelt. Kurz darauf löste sich das Problem jedoch in Wohlgefallen auf, als ein Mann vorbeilief und nach unserem Problem fragte, gleich darauf einen Autofahrer stoppte, der wiederum ein Handy meiner Partnerin in die Hand drückte, an dessen Ende sein Sohn uns auf Spanisch nach Hause einlud. Nach etwas zweifelndem Überlegen, sagten wir zu und folgten dem Auto. Einige Zeit später saßen wir inmitten einer größeren afrikanischen Familie, die von Minute zu Minute anwuchs, schließlich fühlte es sich an, als sei das halbe Dorf zugegen. Anscheinend waren wir mitten in eine Familienfeier geplatzt. Die Atmosphäre war herzlich trotz Sprachbarriere, als Hilfe wurde einfach ein Laptop mit Google Translater in die Mitte gestellt. Ich war ziemlich schnell nur noch Nebendarsteller, denn eine europäische Frau ist noch mehr etwas Besonderes als ein europäischer Mann, alle Jungs scharrten sich um meine Partnerin und stellten ihr Fragen. Sie genoss es sichtlich zwinker Die Esstradition war für uns auch eine Gewöhnungssache. Meine Mitfahrerin saß als einzige von den Frauen am Männertisch, und eben dieser wurde zuerst bedient. Erst nachdem alle vom Männertisch fertig gegessen hatten, begannen die Frauen zu essen. Die Frauen warfen zu uns zwar öfters neugierige Blicke rüber, aber ein Gespräch wurde nicht begonnen. Schließlich verabschiedeten sich die meisten Verwandten und Bekannten gegen Abend und es wurde wieder ruhiger. Als wir am nächsten Morgen nach dem Frühstück uns verabschiedeten, wollten wir Geld geben, dies wurde aber entrüstet abgelehnt.
Ein andere Impression, etwas später am nächsten Tag: Es gibt nicht viele Supermärkte außer in großen Städten und auch da nur 1-2 richtig große, sonst Tante-Emma-Klasse. Meistens findet man hier nur teure Importwaren für Touristen und reichere Marokkaner. Vorn ist alles Piekfein und bewacht durch Security, die empfindlich reagiert, wenn man schon mit dem Rad vorfährt, dann allerdings nach einer Lösung für dich sucht (Oft schicken sie einen zu einem offiziellen Rad/Mofostellplatz oder passen auch mal persönlich auf das Rad auf.) Hinter dem Markt kann es ganz anders sein: Uns empfing ein Bild mit einer großen Müllhalde, in der Kühe "müllten".
Bis auf der abschließenden Bergtour mussten wir nun überhaupt nicht mehr Zelten, immer ergab sich etwas als Übernachtung. Beim heutigen Versuch wurden wir bei Kenitra von einem Marokkaner weggefangen, der uns davon abriet, in Stadtnähe zu Zelten und einen Freund mit Beachclub am Strand empfahl, es sich dann anders überlegte und uns gleich zu sich einlud. Der Junge war auch einzigartig: Bob-Marley-Verschnitt und besaß ein Fahrrad, das wie eine Harley-Davidson aussah (Rastabike nannte er es). Bei sich zu Hause zeigte er dann Fotos und es stellte sich heraus, das er selbst Reiseradler sei (ja, genau mit diesem Fahrrad), schon Marokko durchquert hat und in einer Woche mit seiner Afrikatour beginnt. Seine Wohnung war auch etwas Öko eingerichtet, man kommt in die Küche und mitten im Raum wächst ein Baum aus dem Boden, schaut man dann nach unten, entdeckt man als nächstes eine Ameisenstraße.
Unsere Radreise im eigentlichen Sinn endete am nächsten Tag in Rabat. Bei der Fährüberfahrt hatten wir eine Frau mit Kindern kennengelernt, die uns in Casablanca erwarten wollte, leider war die Telefonnummer falsch. Ich sandte dann mal auf gut Glück ein paar Couchsurfanfragen ab und tatsächlich antwortete mir aus Casablanca jemand mit einer Zusage. Mit dem Bus ging es dann zur Zielstadt, die Fahrrad wurden dabei einfach unten reingeworfen.



Die Radreise beendeten wir geplant, da wir den Rest der Ferien noch etwas anderes außer strampeln machen wollten. Nach Casablanca fuhren wir mit dem Bus nach Marrakech, dort kannte meine Partnerin einen Bekannten. Wir blieben hier mehrere Tage und kehrten auch noch 2x zurück, nutzten Marrakech sozusagen als Basislager, da wir unsere Fahrräder einlagern konnten.
Was soll ich erzählen, mir gehen die Superlativen beim Beschreiben der Gastgeber aus! Es gab immer so viel und gutes Essen. Was ich auf der bisherigen Tour an Gewicht verlor, nahm ich nun gefühlt wieder zu. Die Familie kümmerte sich rührend um unser Wohlergehen, das wir regelmäßig ein schlechtes Gewissen bei dem ganzen Aufwand um uns hatten. Der älteste Sohn namens Jamal, welcher gerade Semesterpause hatte, nahm sich sehr viel Zeit und zog mit uns durch die Stadt. In einer Unterhaltung erfuhr ich von seinem Hobby, dem Bogenschießen und als ich kurz darauf fasziniert seinen Techbogen in der Hand hielt, wurden wir zu einem Training in seinem Team eingeladen. Es stellte sich heraus, dass dieses Team an dem diesjährigen Weltcup teilnimmt und wir es hier mit richtigen Profis zu tun hatten. Geduldig bekamen wir die Grundkniffe des Bogenschießens beigebracht. Ich möchte ja nicht angeben, aber ich werde es trotzdem mal tun: Bei der abschließenden Beginners Competition am ersten Tag belegte ich den ersten Platz! lach
In der letzten Woche fuhren wir noch nach Ouazarzarte, der Stadt der Filmstudios und weiter nach Zagora, dem Tor zur Wüste. Hier unternahmen wir einen dreitätigen Kameltrip und bis auf die Flugtickets war dies unsere größte Geldausgabe, da wir einen Guide und einen Koch für die Tour buchten. Tagsüber liefen oder ritten wir 20km, mittags und abends gab es reichhaltiges und frisch gekochtes Essen. Ich bin lieber neben dem Kamel hergelaufen, denn das war wesentlich angenehmer als darauf zu sitzen! Die Wüstenerfahrung war am Ende auch etwas anders, als ich mir vorgestellt hatte: Statt heiß und trocken wurde bedeckt, stürmisch, regnerisch und auch recht kühl. Allerdings kann man in 3 Tagen nicht sehr weit hinein, sondern läuft nur am Randbereich der Sahara entlang.
Auf dem Rückweg wollten wir nun unsere letzte Herausforderung angehen und ins Atlas-Gebirge. Wir sind dabei an etwas völlig trivialem Gescheitert. Wir nahmen den Bus nach Marrakech und stiegen in einem kleinen Ort auf der Passstraße aus, um mit einem Grand Taxi in Richtung Lac d’Ifni zu fahren, von wo aus wir den Jebel Toubkal besteigen wollten. Wir brauchten dazu Geld, es gab jede Menge Läden und Restaurants, aber keinen einzigen Bankautomaten! Damn! Glücklicherweise stand der Bus noch und so kratzten wir das letzte Geld zusammen und fuhren weiter bis nach Marrakech. Am Ende war es gut so, unsere Gastfamilie freute sich sofort, uns wieder zu sehen.



Wir ruhten uns einen Tag aus und fragen dann Jamal, ob er mit uns auf den Berg wolle. Er sagte schließlich zu und ich denke, wir haben ihm damit ein tolles Erlebnis verpasst: Erst einmal war sein Vater Busfahrer auf der Route nach Asni und so fuhr er zum ersten Mal mit seinem Vater mit. Dann ist eines der größten Geschenke, die man einem Menschen geben kann, das Erlebnis des Berges selbst (so empfand ich es zumindest)! Mit einem Grand Taxi ging es dann nach Imlil, von wo aus wir drei Tage in das Atlasgebirge und dem Jebel Toubkal mit 4200m starteten. Gegenüber der Sierra Nevada war es zwar nicht ganz so ruhig, da es viele Wanderer gab, aber hier standen wir schließlich über den Wolken! Es gab viele Guides, die ihre Dienste anboten, aber wir fragten uns am Anfang einfach durch und schließlich konnte man den Bergpfad nicht mehr verfehlen! Auf dem Rückweg fanden wir eine ganze Weile unser Zelt im Nebel nicht, und kehrten ein Stück des Weges um. Schließlich stellten wir fest, dass wir unser Zelt beim ersten Mal nur um 50m verfehlt hatten.
Als ich das letzte Mal vor der Abreise zurückkam, fand ich mein Fahrrad sogar geputzt vom jüngeren Sohn vor. Unglaublich! Am Tag vor der Abreise gab es noch einmal einen riesen Schock: Meine Mitfahrerin bekam plötzlich 39 Grad Fieber und extremen Magen-Darm. Der ganze Rückflug stand auf der Kippe, aber am Morgen ging es wieder so gut, das wir es zum Bus schafften und in Agadir die letzten 15km zum Flughafen radeln konnten. Ein kleiner Eklat gab es zum Abschluss der Reise noch. Nachdem wir mit einigen Umständen unser Gepäck verstaut hatten und eingecheckt hatten, erregte der Inhalt eines kleinen Beutels in meinem Rucksack (den ich als Handgepäck mit reinnehmen wollte) aufsehen bei der Flughafenpolizei: Ausgerechnet darin war mein gesamtes Besteck, Haushaltsschere und Taschenmesser verstaut. Ich hatte es wegen des Gewichtes ohne nachzudenken in meinen Rucksack gesteckt. Genau in dem Moment kam auch schon der namentliche Aufruf, dass wir uns zum Boarding begeben sollen. Nach kurzem Ausschimpfen half uns eine Dame von unserer vertretenden Fluglinie. Zwar wurde ein Teil eingezogen, der Rest der verbotenen Sachen (wozu auch Fahrradschlauch und Spanngurte gehörte) wurde in einen unserer Rucksäcke gesteckt und in die Gepäckabteilung gegeben. Im Flugzeug konnten wir noch beobachten, wie unsere Fahrräder, in Folie eingewickelt, verladen wurden. Als letztes Highlight erfuhr ich während des Fluges, das am nächsten Tag Bundestagswahlen sein werden. Daran hatte ich nun wirklich als allerletztes gedacht! Bei kühlen Temperaturen landeten wir schließlich nach viereinhalb Stunden gegen 22:45 in Berlin.




31.08., 61. Tag.: 93km, 900hm, 6h5': Gibraltar - Algeciras ( - Schiff nach Tanger Med (Marokko) ) - Tanger - Badriouyene
01.09., 62. Tag.: 81km, 200hm, 4h34': Badriouyene - Larache
02.09., 63. Tag.: 74km, 500hm, 5h11': Larache - Irgendwo 25km nach Moulay
03.09., 64. Tag.: 77km, 300hm, 4h30': nach Moulay - Kenitra
04.09., 65. Tag.: 60km, 200hm, 4h15': Kenitra - Rabat - Radreise beendet
Radeln in Marrakech: 120km
Agadir zum Flughafen: 15km
Bergwandern Atlas-Gebirge+Affenhügel: 38km, 3500hm

Summa Summarum: 82 Tage insgesamt, 55 Radeltage, 7 Bergtage, 5524km, 37500hm

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Off-topic #978452 - 01.10.13 11:01 Re: Projekt Marokko: 10-Länder-Tour im Sommer [Re: Menelus]
Menelus
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abwesend abwesend
Beiträge: 74
Ich würde gern in meinen Beiträgen editieren. Selbst geht dies nach vergangener Zeit nicht mehr, auf das Melden der Beiträge mit Änderungswunsch kommt von den Mods keine Reaktion. Was tun?
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Off-topic #978461 - 01.10.13 11:28 Re: Projekt Marokko: 10-Länder-Tour im Sommer [Re: Menelus]
Deul
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Beiträge: 8.740
Gib den Mods ein bischen zeit, die machen das ehrenamtlich.

Gruß
Detlef
Cycling is an addiction, it can drive you quite insane. It can rule your life as truly as strong whiskey and cocaine.
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Off-topic #978489 - 01.10.13 14:49 Re: Projekt Marokko: 10-Länder-Tour im Sommer [Re: Menelus]
Rennrädle
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abwesend abwesend
Beiträge: 7.828
Du kannst nur in deinem ersten Reiseberichtsbeitrag nachträglich editieren. Eine Anfrage an Das Team ist bisher nicht eingetroffen
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#978491 - 01.10.13 14:54 Re: Projekt Marokko: 10-Länder-Tour im Sommer [Re: Menelus]
lutz_
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Hallo!

In Antwort auf: Menelus
Ich würde gern in meinen Beiträgen editieren.


Wenn du sowieso editieren möchtest, so schlage ich vor, zwischen die Bilder je eine Leerzeile einzufügen, so kommen deine tollen Bilder noch besser zur Geltung!


Gruß LUTZ
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#978535 - 01.10.13 18:48 Re: Projekt Marokko: 10-Länder-Tour im Sommer [Re: lutz_]
Schnoop
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Hammer Tour!! Tolle Bilder!! Macht Lust auf Nachfahren...
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#979895 - 07.10.13 10:42 Re: Projekt Marokko: 10-Länder-Tour im Sommer [Re: Schnoop]
Menelus
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Beiträge: 74
Wurde nun dank Moderator editiert und aktualisiert schmunzel Der letzte Teil in Marokko ist nun umfangreicher beschrieben, wie es dem Land gebührt.
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#997683 - 16.12.13 01:26 Re: Projekt Marokko: 10-Länder-Tour im Sommer [Re: Menelus]
Menelus
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Beiträge: 74
Ich war euch noch einen GPS-Track schuldig, hab es jetzt hinbekommen:
http://www.gpsies.com/map.do?fileId=fzuepdplrynvhfwh

Könnte man auftrennen, muss man aber nicht...

Es ist auch ein 45min Video entstanden, was ich aber nicht ins Internet hochladen will. Vielleicht bring ich es mal zu einem Forumtreffen mit, wenn es eines in der Nähe gibt und ich Zeit habe.

Liebe Grüße,
Eric
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#997691 - 16.12.13 08:19 Re: Projekt Marokko: 10-Länder-Tour im Sommer [Re: Menelus]
Juergen
Moderator
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Beiträge: 14.208
bravo bravo bravo
..........sage ich mit großem Respekt vor Eurer Tour und dem schön geschriebenen Bericht.

Dankeschön
Jürgen, der wohl mal seine Komfortzone verlassen sollte grins
° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° °
Reisen +
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#997741 - 16.12.13 13:09 Re: Projekt Marokko: 10-Länder-Tour im Sommer [Re: Juergen]
Radler83
Gewerblicher Teilnehmer
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Beiträge: 2
Hammer Bericht! Echt toll mit den ganzen Bildern und den ausführlichen Beschreibungen!
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#997767 - 16.12.13 15:05 Re: Projekt Marokko: 10-Länder-Tour im Sommer [Re: Menelus]
kettenraucher
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 1.566
Wow! Bravo! Exakt so stelle ich mir das Radfahren .. äh .. Radreisen vor. Tolle Geschichte.
Allen gute Fahrt und schöne Reise.
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#1000252 - 26.12.13 14:02 Re: Projekt Marokko: 10-Länder-Tour im Sommer [Re: Menelus]
naero
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 429
Mann, was für eine Tour! Und fast jeden Tag 100km auf so eine lange Zeit ist eine ziemliche Hausnummer.
Danke für den ausführlichen Bericht!
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#1032372 - 11.04.14 17:11 Re: Projekt Marokko: 10-Länder-Tour im Sommer [Re: Menelus]
Menelus
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
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Beiträge: 74
Nachdem ich diese Woche von meiner Südostasientour zurückgekommen bin, bei der jede Menge Videos gedreht und auf Youtube gelandet sind, habe ich im Zuge der Reiseberichtvorbereitung doch noch das Video von der Marokko-Reise hochgeladen. Frei nach dem Motto: Ein bewegtes Bild sagt mehr aus als 1000 Worte oder 100 Standbilder!

VIDEO: Project Morocco

Ich versichere hiermit, das das Video dieses externen Linkes von mir ist zwinker

In den nächsten Tagen gibts dann einen neuen Bericht über Thailand, Kambodscha und Vietnam!

Liebe Grüße!
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www.bikefreaks.de