Also ich hab mich jetzt doch entschieden keinen ausführlichen Bericht zu erstellen, da es im Grunde "nur" drei Tage Fahrt waren....

Los gings am Montag um kurz nach 7 mit dem Fernbus von der ZOB/München zum ZOB/Berlin.
Die Busfahrt war kurzweilig, angenehm und spottbillig
Angekommen in Berlin gegen 15:00 Uhr, Rad vom Hänger gehoben, hinterer Reifen platt
Flickzeug natürlich dabei, Schlauch ausgebaut ARGH... Ventile abgerissen an der "Nahtstelle zum Schlauch", keine Chance zum flicken, kein Ersatzschlauch dabei.
Ok, was tun, kenn mich ja da nicht aus in Berlin, also Handy an und gesucht. Radl Stadler nur n paar hundert Meter weg. Also Taschen ins Schliessfach, Radl abgeschlossen und dahin zum Stadler.
Dort zwei neue Schläuche und ne Regenjacke gekauft.
Zurück, Schlauch getausch, Reifen eingebaut und da ichs Rad eh grad aufn Rücken hatte auch gleich mal den Vorderreifen noch etwas frische Berliner Luft zuführen. Das vertrug er nicht, hier "platzte" der Schlauch von normalen Ventil ARGH!!!...Also den zweiten neuen Schlauch ins Vorderrad, aufgepumpt.

Das war also meine erste Stunde in Berlin

Welcome oida Bayer

Für heute stand aber eh nichts mehr an, nur CP am Saatwinkler Damm (scheinbar heissen in Berlin alle Strassen Damm oder Allee...)

Mit 10 Euro sehr günstig, liegt wohl daran das man den Passagieren der Flugzeuge zuwinken kann....aber um 22:00 Uhr oder 23:00 Uhr...war Schluss damit, bin ja zumradfahren gekommen, nicht zum winken

Dienstag 23.07. Irgendwie hat mir mein GPS die OSM-Map von Berlin nicht genommen, so das ich relativ verloren dastand. Der vom CP meinte ich sollte da zur Tanke fahren die haben Karten da.

Also erstmal wieder Richtung Berlin-City, Karte gekauft und dann ab gen Norden.
Mein Ziel für heute ist Rheinsberg.

Aus Berlin raus, entlang der Havel mit den schönen Brücken - sehr schön!
Doch bald gings rauf auf die Landstrasse was nach ca. 25 km nicht mehr viel Spass machte, nicht die heisse Luft oder die LKWs nein, es waren vielmehr die PKWs die weniger Rücksicht auf mich machten
Seis drum, habs geschafft, in Rheinsberg nochmal kurz verfahren aber dann am CP Steinablage D100 angekommen.
Schöner CP mit direkten Zugang zum See, belohnt wurde ich dann noch mit nem sehr sehr geilen Mondaufgang.

Mittwoch 24.07. Weitergings über Rechlin rechts vorbei an See Müritz (oder ist das n Fluss?) nach Waren.
Die Strecke rauf von Rechlin nach Waren war sehr gut ausgebaut, so stellt man sich Radweg vor.

Eigentlich wollte ich ja an diesen Tag noch nach Teterow weiter, aber was solls. Ich bin auf Urlaub und nicht auf der Flucht, also lies ich mich am CP Waren nieder.
Auch wieder sehr schön am See gelegen, Sanitäranlagen sehr sauber
Und mit 11 Euro wieder sehr günstig.
(Die CP Preise sind alle inkl. Duschen)

Donnerstag 25.07. Auf gings zur letzten Etappe hoch an die Ostsee

Über Teterow -> Wardow Roggentin -> Rostock - Graal/Müritz

Hier ist eigentlich nix besonders zu berichten, Radwege waren ok, Landschaft wie auf der gesamten Strecke wunderschön.

Ca. 8 km vor Graal nochmal eine Zigarettenpausse eingelegt. Die letzte Kippe quasi vor dem Ziel. Was dann aber an Gegenwind kam hatte ich definitv NICHT verdient.
Wäre schiebenderweise wahrscheinlich schneller gewesen

Der CP in Graal/Müritz...hmmmm....erstmal 25 € Kaution hinterlegen und Duschen nochmal extra.

Egal dafür hat mans Meer.
Zelt aufgebaut, n Bierchen geschnappt und rein mit den Füß in die Ostsee, es kam kein toter Fisch hoch, was mich sehr glücklich und stolz machte

Ich blieb dann bis Samstag in Graal, einfach um auszuspannen und zu chillen.
Ich habe es sehr sehr genossen.
Am Samstag gings mit der Bahn zurück nach Rostock von dort aus mit dem Bus erst nach Berlin und dann heim nach München. Um halb eins in der Nacht war ich dann in meinen Bett.

Fazit ->
Ich hatte am Ende der Woche davor erfahren das ich Urlaub nehmen kann und kurzfristig ne Tour mir überlegt.
Italien? Österreich? Schweiz? Nochmal Bodensee....ok, fahr ich in den Osten!

Diese Entscheidung werde ich mein Lebtag nicht bereuen, war meine bisher schönste Tour, auch wenn die Radwege nicht immer wirklich Radwege waren und ich die 300 km
eigentlich ständig leichten bis schweren Gegenwind hatte, aber was ich da von Berlin an bis nach Graal an menschlicher Herzlichkeit erfahren habe...Super einfach!

Auch die CP waren alle schön gelgen und bis auf dem in Graal auch billig (Hier zahlte ich dann inkl. Duschen 26,50 €....ok, mit Meerzugang aber...;) )

Auch meine Entscheidung alleine zu reisen war kluch, somit konnte ich Rast machen wann ich wollte, einkehren wann ich wollte und und und
Wenn ich jemanden zum reden "brauchte"...kein Problem, da die Leute sehr sehr aufgeschlossen sind, hatte man eigentlich immer jemanden zum quatschen
Und wenn man seine Ruhe haben wollte...dann liesen sie einen in Ruhe...

Noch eine kleine Anektode aus Rostock. Ich musste am Taxistand einen Taxler fragen wie es raus aus Rostock ging, war sofort einer zur Stelle und erklärte es mir
sehr sehr genau und super und nett und verständlich. Zum Schluß fragte er mich ob ich aus der Schweiz oder aus Österreich bin ;9 Ich sagte "I bin aus Minga"
Das war ihm dann n bischen, warum auch immer, peinlich, ich fands hingegen total nett


Im September werde ich eventl die Strecke Warnemünde -> Wismar -> Lübeck -> Hamburg machen....freu mich schon!

Bilder hab ich hier n paar!

Gruß Manuel

P. s. das ist mein erster Reisebereicht, also bitte ned sooooo kritisch sein

danke für den schönen Bericht.
hast Du das Rad selber auf den Halter oder hat das der Bus-Fahrer gemacht? Nur, damit ich nächstes Mal aufpaß.
Weißt aber scho, dass Du dann nur Gegenwind hast, ich habs nämlich genau anders rum geplant, noch weiter nach Ueckermünde und Görlitz, mal schaun wie's Wetter wird.

Hallo,

s Rad tut dir der Busfahrer rauf. Natürlich nackig. Also das Rad nicht der Busfahrer!!!

Taschen musste davor runtertun, Flasche und halt alles was runterfallen könnte

Das mit dem Gegenwind ist wohl n Witz oder? Ich schaff es halt auch immer wieder

Na gut - ich kann auch andersrum...pah!

Gruß Manuel

........andersrum ist gut...........
Haste prima geschrieben und ich kann Deine Begeisterung wirklich nachvollziehen. So ging es mir auch als ich das erste mal in "den Osten" gefahren bin.
Sehr schön ist wohl auch, dass Dein Knie gehalten hat. Vielleicht die wichtigste Erkenntnis der Reise.

Gruß
Jürgen

Oha, siehste...das war wohl vor der Abreise ne Überlegung, sobald s aufs Rad ging, verlor ich keinen Gedanken mehr daran.
Ohne Schmerztabletten....

Ja, nicht mal n halbes Jahr nach der Op, kann man echt nicht meckern.

Gruß Manuel

Und das mit dem Wind löse ich so -> ich starte in Wismar und je nachdem aus welcher Richtung der Wind kommt, fahr ich entgegengesetzt....bin ja ned doof

Gruß Manuel

Hallo Manuel,
ich bin am Sonntag auch zurückgekommen. Mit dem Zug von Kopenhagen nach Köln.
Mein Start war auch in Berlin. Über Oranienburg, Waren, Güstrow bin ich zunächst nach Rostock gefahren.
Es gibt einen traumhaft schönen Radweg "Berlin - Kopenhagen" und der endet auf deutschem Grund in Rostock, aber bis dahin gibt es wunderschöne ausgezeichnete Radwege.
Allerdings führen die nicht auf dem kürzesten eher auf dem schönsten Weg nach Rostock.
Meist habe ich in Jugendherbergen gewohnt.
Dies nur als Info - Vielleicht fürs nächste Mal.

Jop, Radweg "Berlin - Kopenhagen" wurde mir hier vor der Fahrt auch empfohlen, da ich aber n Revoluzza bin fuhr ich kreuz und quer rum

War aber immer wieder mal auf dem Radweg "Berlin - Kopenhagen"

Manuel

Haste juut jemacht. Musste ein paarmal schmunzeln. Deine Heimatkunde-Kenntnisse sind aber noch etwas verbesserungswürdig:


Deshalb solltest Du nochmal vorbei kommen. Vielleicht klappt's dann mit mit dem "echten" BK. BU wäre auch nicht schlecht oder der Mecklenburgische Seenradweg. Der geht auch an der Müritz entlang.

Gruß Dietmar

Warum? War doch schön rechts rum. Schöne Radwege, herrliche Landschaft.
Oder ist links rum besser?

Manuel

Das ist eine schöne Reise, die Du gemacht hast. Freut mich, dass sich auch Süddeutsche hierher verirren.


Das ist der größte See Deutschlands (in dem Sinne: der größte, der vollständig in Deutschland liegt).



Vorher hattest Du das Glück, viel durch den Wald zu fahren. Auf dem Balkan hatte ich tagelang nur heftigen Gegenwind, bestimmt so 500 - 700 km...


Nur nicht so viel jammern. Sei froh, dass Du in Graal-Müritz warst. Das ist so mit einer der letzten richtigen Campingplätze in der Gegend. Alle anderen sind noch schlimmer: deutlich teurer, sehr viele Dauercamper, man ist als Radfahrer NICHT willkommen. In Graal-Müritz habe sie einen sehr großen Zelterbereich und eine Lärmschutzwand, die den Jugendbereich vom Rest trennt.


Wo iss'n das?

Gruß
Thoralf

Aber warum bitte schön heisst dann Grall Grall/Müritz?


Gruß Manuel

ich war da Anfang Juli auch, auf die Frage bei der Abreise, wie ich es fand, sagte ich nur, für ein Parkplatz konnte man nett zelten. Das war einer meiner miesesten CP auf dem ich bis jetzt war. Der Zeltbereich da unter den Bäumen mochte ich nach paar Wochen warmer Sommer ohne Regen nicht benutzen wollen, wahrscheinlich erstickt man im Staub. Hatte noch keinen gehabt der soviel Autoverkehr hatte. Positiv ist der Strand, der ist echt gut und die Sanitär waren ok. Der Bäckerwagen um 7 Uhr war auch nett. Aber sonst, sorry, eine Nacht da reicht echt.

Och, das fand ich jetzt wiederrum nicht wirklich dramatisch. Keiner der CP welche ich im Laufe der Woche besucht habe, war wirklich saftig, bzw. nicht ausgetrocknet. Ich denke bei der momentanen Wetterlage lässt sich das auch gar nicht verhindern.

Und saubere Toiletten und Duschen wiegen bei mir mehr auf als staubiger Boden

Gruß Manuel

Achja, was mir noch aufgefallen ist beim Einkaufen.
Obwohl ja die Löhne im Osten niedriger sind (soweit ich weiß), sind aber die Preise in den Läden dann doch eher West-Niveau, oder täusch ich mich da?


Gruß Manuel

Warum sollten die da billiger sein. Aldi und Co haben Bundesweit die selben Preise.

Naja, die Kaufkraft scheint mir doch niedriger zu sein, als im Westen.

DAS MEINE ICH NICHT!!! BÖSE!

Ich finde es ehrlich gesagt...bescheiden

Gruß Manuel

Das liegt am Boden. In Brandenburg gibt es viel Sand. Selbst eine Woche Dauerregen weicht den Boden nicht durch, das Wasser ist nach einem halben Tag wieder abgeflossen.


Lebensmittel und dergleichen kosten vermutlich ähnlich viel wie in kaufkräftigeren Gegenden. Was jedoch deutlich günstiger ist, sind Dienstleistungen und ibs. Mieten. Mir wurde von Leute gesagt, die aus dem Osten nach Frankfurt oder München gezogen sind, dass sie trotz des höheren Verdienstes sich dort weniger leisten können.

Gruß
Thoralf

Hey Manuel,

kannst Du bitte noch kurz schreiben mit welchem Fernbus du ab Minga gefahren bist und ob das Standard ist, dass die nen Hänger für Räder dabei haben.

Danke & Gruss aus Franggn
Eugen

Beide Aussagen stimmen m.E. so nicht, da sie zu undifferenziert ist.

Bei meiner gerade beendeten Tour durch Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Thüringen habe ich im Vergleich zur Heimat (NRW) durchaus niedrigere Lebensmittelpreise festgestellt. Bundesweit erhältliche Markenartikel, wie z.B. die quadratische Schokolade, kosteten das gleiche, aber lose erhältliche und regional hergestellte Produkte sind durchaus billiger. Besonders auffällig ist das bei Backwaren, was wir hier im Forum auch schon mal diskutiert haben. Was "im Osten" in den letzten Jahren hingegen deutlich nachgezogen hat, sind die Preise in der Gastronomie.

Mal davon abgesehen, dass es zwischen ALDI Nord und ALDI Süd viele Unterschiede gibt, gibt es bei Discountern bei einem Teil des Sortiments durchaus Unterschiede bei Preis und Portfolio zwischen den verschiedenen Märkten und Direktionsbereichen. Hier im Forum haben wir schon häufiger festgestellt, dass z.B. von LIDL beworbene Produkte nur in bestimmten Märkten erhältlich sind.

Gruß
Uli