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#951345 - 26.06.13 08:36 Unruhen in Xinjiang/China
Velomade
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 2.498
Für Radler, die momentan in dieser Region unterwegs sind.
In der chinesischen Provinz Xinjiang kam es gestern in dem Bezirk Turpan (südöstlich von Urumqi) zu schweren Unruhen zwischen Uiguren und der chinesischen Polizei. Laut Medienberichten wurden dabei 27 Personen getötet. Auf Grund dieser Ausschreitungen kann es nicht ausgeschlosen werden, daß die Provinz bzw. Teile davon für Ausländer vorübergehend gesperrt werden, allerdings liegen darüber noch keine Informationen vor.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/27-tote-in-chinas-unruheregion-xinjiang-a-907870.html
http://www.tagesschau.de/ausland/unruhen-westchina100.html

Bernd
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#951577 - 27.06.13 10:03 Re: Unruhen in Xinjiang/China [Re: Velomade]
dcjf
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 2.212
Unterwegs in Schweiz

Im April gab es doch schon bei Kashgar in der Nähe einen schweren Vorfall mit 20 Toten (terroristischer Überfall auf Polizei).
Grüsse
Christian

Ps dabei waren die Leute im Xinjiang die Herzlichsten in China
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#951595 - 27.06.13 11:14 Re: Unruhen in Xinjiang/China [Re: dcjf]
hanspeter
Nicht registriert
Die gehören eben nicht nur zu den herzlichsten sondern auch zu den unterdrücktesten (oder zumindest sind sie da auf Platz 2).

Wenn man soetwas "terroristischen Überfall" nennt dann übernimmt man die Propaganda der Behörden, ohne irgendwelche Fakten zu kennen. Ich find das ziemlich frech. Nicht einmal die Zeitungen außerhalb Chinas würden sowas tun.

Selbst wenn man sich als Tourist für unbeteiligt oder unpolitisch hält, sollte man zumindest bei soetwas neutral in der Wortwahl bleiben.

Und wenn in Kashgar die komplette Altstadt mit jahrhunderte alten, einzigartigen Lehmwohungen plattgemacht wird, dann ist das ja nicht nur schlecht für die dann obdachlosen Uighuren. Es ist auch langweilig für die durchreisenden Radler, wenn man in Westchina überall mehr oder weniger das gleiche Bild sieht: Moderne Viertel, bewohnt von Han-Chinesen, überwacht von tausenden Kameras und umgeben von hunderttausenden Soldaten.

Sollte man mal drüber nachdenken.
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#951601 - 27.06.13 11:29 Re: Unruhen in Xinjiang/China [Re: ]
dcjf
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 2.212
Unterwegs in Schweiz

Ruhig Blut

Das terroristisch war tatsächlich aus den chin Medien übernommen und sollte nicht wertend sein.
Sonst sehen wir das Ganze (Neubauviertel etc.) ja recht ähnlich.
Btw die Han-Chinesen die dort in Kashgar als Polizisten aufgestellt sind haben uns auch Furcht eingeflöst, insofern als sie sehr jung und verunsichert aussehen.

Gruss
Christian
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#951646 - 27.06.13 14:35 Re: Unruhen in Xinjiang/China [Re: dcjf]
hanspeter
Nicht registriert
ok ich hab mich wieder beruhigt :>
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#951746 - 28.06.13 04:13 Re: Unruhen in Xinjiang/China [Re: ]
_alexandros_
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 1.184
Unterwegs in Mexiko

Umso mehr man hier im Forum, in deutschen Zeitungen und in englischsprachigen Portalen liest, scheint es mir eindeutig: Man möchte ungern nach China.

Gilt nicht für mich, doch der Trend scheint dahin zu gehen, dass mehr und mehr Leute das Land meiden, bzw. meiden müssen.

Das gilt jedoch auch für andere Länder auf unsere Erde, wie man gerade auch im Afghanistan Thema sieht, oder auch Myanmar (bezogen auf die Einreise per Land)

Ich kenne mich viel zu wenig aus, um über China irgendwas zu behaupten, mitzuteilen oder zu äußern. Es freut mich jedoch für die, die schon dort waren und hier dann dafür sorgen, dass kein falsches bzw. verzerrtes Bild über das Land vermittelt wird.

Es wird hier geschrieben, dass diese xxx Bevölkerung zu den herzlichsten gehören, dann folgte etwas mit: "sind ja auch die unterdrücktesten, bzw. Nr 2."

Mir ist das in Bangladesch ähnlich ergangen. In der Nähe von Mongla (im Süden, schon sehr westlich, an der Grenze zu Indien wäre jetzt zu flach, eventuell so 120-150 km, lasst mich lügen) - mir wurde abgeraten dort zu radeln bzw. mich aufzuhalten. Natürlich von Leuten aus Dhaka, Städtler die alles außerhalb der hektisch, dreckigen und globalisierten Stadt für gefährlich halten, weil auch mal der Strom weg sein könnte und man mit Einheimischen im Dunkeln stehen könnte. Die fressen einen dann auf und zerhacken die Knochen und so... Natürlich bullshit.

Ich glaube, ich darf für mich behaupten, dass ich niemals in meinem Leben freundlichere Menschen getroffen habe. Mit was für einer Ehrlichkeit im Gesicht, diese Menschen einem sprichwörtlich Brot und Wasser schenken, anbieten und sich um einen kümmern... davon bin ich auch noch nach Monaten geprägt.

Schade, dass das mit China, ob Visum oder Überwachung, so ausartet.

Tilmann meinte mal in einem Skype-Gespräch, dass alle Radreisenden (weltRadler) heute da sitzen und wissen: "Ich konnte noch ziemlich frei und ungehindert durch diese Welt radeln."

Das gilt überhaupt für alle, die 40 Jahre älter sind als ich, oder auch 30 Jahre.

Da fragt man sich als junger Mensch, mit 26, ob man die Welt überhaupt komplett sehen wird, bzw. darf.

Aus Indien
Alexandros
Bike4Peace wie immer. Neues Ziel Patagonien, aktuell in Mexico.

Geändert von _alexandros_ (28.06.13 04:14)
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#951893 - 28.06.13 17:33 Re: Unruhen in Xinjiang/China [Re: ]
Dergg
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 2.068
In Antwort auf: hanspeter

Und wenn in Kashgar die komplette Altstadt mit jahrhunderte alten, einzigartigen Lehmwohungen plattgemacht wird, dann ist das ja nicht nur schlecht für die dann obdachlosen Uighuren.

Das hat aber nicht notwendigerweise etwas mit der Unterdrückung von Minderheiten, sondern mit der generellen chinesischen Politik zu tun. Ein Bekannter, der eine Weile in China unterwegs war, meinte, die machten alles des Fortschritts wegen platt - Kulturen von Minderheiten, aber genauso ihre eigene. Was es natürlich nicht besser macht.
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#951901 - 28.06.13 18:23 Re: Unruhen in Xinjiang/China [Re: _alexandros_]
Oldmarty
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 6.693
Sorry, aber du kannst heute weit mehr Länder bereisen als die Generationen vor dir. Vielleicht sind heute paar dabei die früher gingen wie Afganistan, dafür kannst jetzt Albanien anschauen und Vietnam und Kambocha und alles was früher zur SU gehörte inkl. Osteuropa. Also sei froh drüber
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#951939 - 28.06.13 23:53 Re: Unruhen in Xinjiang/China [Re: Dergg]
hanspeter
Nicht registriert
In Antwort auf: Dergg
In Antwort auf: hanspeter

Und wenn in Kashgar die komplette Altstadt mit jahrhunderte alten, einzigartigen Lehmwohungen plattgemacht wird, dann ist das ja nicht nur schlecht für die dann obdachlosen Uighuren.

Das hat aber nicht notwendigerweise etwas mit der Unterdrückung von Minderheiten, sondern mit der generellen chinesischen Politik zu tun. Ein Bekannter, der eine Weile in China unterwegs war, meinte, die machten alles des Fortschritts wegen platt - Kulturen von Minderheiten, aber genauso ihre eigene. Was es natürlich nicht besser macht.


Das kann man so wirklich nicht stehen lassen.
Für Kashgar kann man ohne Zweifel feststellen, dass das Ziel der Zerstörung die Unterdrückung der Minderheitenkultur war. Die traditionelle Lebensweise der Uighuren wurde ihnen weggenommen, es wurde nur ein kleiner Bereich als Museum gelassen.
Die Gründe waren, dass die Überwachung der verwinkelten Viertel zu schwierig war (Die Behörden haben auch ganz schamlos zugegeben, dass die lückenlose Videoüberwachung in Urumqi und Kashgar das Ziel war.) und dass man den Minderheiten zeigen will, welche Ethnie in China das Sagen hat.

Der "Han-Chauvinismus" wird getrieben durch Nationalismus, Angst vor Fremdherrschaft und Unabhängigkeitsbestrebungen. Die Minderheiten machen in China nur einen ganz kleinen Anteil an der Gesamtbevölkerung aus. Aber geographisch gehört ihnen das halbe Land.
Das will die Regierung durch Unterdrückung der Minderheiten und Ansiedlung von Han ändern.

Das kann man nicht in einen Topf werfen mit z.T. legitimeren Forderungen nach Fortschritt und städtischem Bauraum. Wenn man in Peking Hutongs abreißt, ist das auch schade, es hat aber einen anderen ganz anderen und weniger rassistischen Hintergrund.
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#952828 - 02.07.13 08:52 Re: Unruhen in Xinjiang/China [Re: Velomade]
Velomade
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 2.498
In Antwort auf: Velomade
Auf Grund dieser Ausschreitungen kann es nicht ausgeschlosen werden, daß die Provinz bzw. Teile davon für Ausländer vorübergehend gesperrt werden, allerdings liegen darüber noch keine Informationen vor.

Die Welt meldet, daß die Krisenregionen für Besucher gesperrt sind. Aus dem Artikel geht allerdings nicht hervor, ob die ganze Provinz gesperrt ist oder nur die Gebiete, in denen es zu Unruhen kam.

Bernd
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#957444 - 17.07.13 21:29 Re: Unruhen in Xinjiang/China [Re: ]
HyS
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 14.163
In Antwort auf: hanspeter
In Antwort auf: Dergg
In Antwort auf: hanspeter

Und wenn in Kashgar die komplette Altstadt mit jahrhunderte alten, einzigartigen Lehmwohungen plattgemacht wird, dann ist das ja nicht nur schlecht für die dann obdachlosen Uighuren.

Das hat aber nicht notwendigerweise etwas mit der Unterdrückung von Minderheiten, sondern mit der generellen chinesischen Politik zu tun. Ein Bekannter, der eine Weile in China unterwegs war, meinte, die machten alles des Fortschritts wegen platt - Kulturen von Minderheiten, aber genauso ihre eigene. Was es natürlich nicht besser macht.


Das kann man so wirklich nicht stehen lassen.
Für Kashgar kann man ohne Zweifel feststellen, dass das Ziel der Zerstörung die Unterdrückung der Minderheitenkultur war. Die traditionelle Lebensweise der Uighuren wurde ihnen weggenommen, es wurde nur ein kleiner Bereich als Museum gelassen.
Die Gründe waren, dass die Überwachung der verwinkelten Viertel zu schwierig war (Die Behörden haben auch ganz schamlos zugegeben, dass die lückenlose Videoüberwachung in Urumqi und Kashgar das Ziel war.) und dass man den Minderheiten zeigen will, welche Ethnie in China das Sagen hat.

Der "Han-Chauvinismus" wird getrieben durch Nationalismus, Angst vor Fremdherrschaft und Unabhängigkeitsbestrebungen. Die Minderheiten machen in China nur einen ganz kleinen Anteil an der Gesamtbevölkerung aus. Aber geographisch gehört ihnen das halbe Land.
Das will die Regierung durch Unterdrückung der Minderheiten und Ansiedlung von Han ändern.

Das kann man nicht in einen Topf werfen mit z.T. legitimeren Forderungen nach Fortschritt und städtischem Bauraum. Wenn man in Peking Hutongs abreißt, ist das auch schade, es hat aber einen anderen ganz anderen und weniger rassistischen Hintergrund.


Du bemerkst es vielleicht nicht, aber du bist auch extrem einseitig in deiner Darstellung. Terrorismus und Sezession gibt es und damit auch das gleiche Recht wie in anderen Staaten dagegen vorzugehen.
Die Minderheiten haben teils wesentlich Rechte, die die Chinesen nicht haben. Z.B. gilt für sie die 1-Kind-Politik nicht und das ist doch ein ganz erheblicher Vorteil.
Was Dergg beschrieben hat, kann ich zudem auch voll unterstützen, schau mal in andere, chinesische Altstädte, die sind auch alle weg, das hat für die Chinesen einfach eine ganz andere Bedeutung als für uns. Fortschritt geht dort über alles.
*****************
Freundliche Grüße
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#957460 - 17.07.13 23:20 Re: Unruhen in Xinjiang/China [Re: HyS]
hanspeter
Nicht registriert
Ich denke ich kenn mich einfach besser mit der Materie aus als Du.

Und lies meinen Beitrag mal zu Ende, ich hab ja bewusst was zu anderen Städten geschrieben.

und den Kommentar zur 1-Kind-Politik find ich absolut höhnisch.
Solche Sprüche kenn ich wirklich nur von der Propagandaabteilung.

Geändert von hanspeter (17.07.13 23:23)
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#957643 - 18.07.13 19:29 Re: Unruhen in Xinjiang/China [Re: ]
Karl der Bergische
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 699
Das mit der für Minderheiten in den "autonomne Regionen" nicht geltenden Ein-Kind-Regelung habe ich auch schon oft gelesen. Vor dem Hintergrund, dass der Anteil der "Han-Chinesen" in Regionen wie Tibet oder Sinkiang (bestimmt falsch geschrieben) in den letzten Jahrzehnten stark gestiegen ist, frage ich mich allerdings, ob die Ausnahme von der Ein-Kind-Regelung für die Minderheiten oder für alle Bewohner der "autonomen Regionen" gilt.
Karl
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#957653 - 18.07.13 20:08 Re: Unruhen in Xinjiang/China [Re: Karl der Bergische]
hanspeter
Nicht registriert
Das gilt nach Rasse. Offiziell gilt die Ein-Kind Politik nur für Rassen ab einer gewissen Größe. Das soll nach außen den Anschein erwecken, als würden diese Rassen speziell gefördert. Die Tibeter werden jedoch immer weniger, sowohl absolut als auch anteilsmäßig.
Die Uiguren wachsen absolut, jedoch werden immer mehr Han dort angesiedelt, so dass sie in Zukunft auch zur Minderheit im eigenen Land werden, wenn ich die Statistik richtig im Kopf habe.
In der Realität wird die Ein-Kind-Politik aber sowieso nur in den Städten durchgesetzt. Und natürlich unter unangepassten.

es ist ein Witz soetwas den vielen Menschenrechtsverletungen gegenüberzustellen, die Tibeter und Uiguren täglich erfahren.

Wenn man jeden Tag rassistisch diskriminiert wird, wenn es systematische Folter, Kulturassimilation gibt und wenn dein Land von Millionen Soldaten besetzt ist, die sogar den Eintritt zu Klostern kontrollieren, wenn du wegen deiner Rasse nicht reisen darfst, (man weiß gar nicht wo man bei so einer Aufzählung aufhören soll..) dann freut man sich natürlich total, wenn man mehr als ein Kind haben darf.
Letztlich sind die Menschen z.B. in Tibet fast alle so arm, dass sie alleine zur Altersversorgung auf die Kinder angewiesen sind.

Der andere Aspekt ist außerdem .. von der freien Welt wird die 1Kind-Politik selbst ja bereits als Eingriff in die Menschenrechte betrachtet. (weil ja das zweite Kind auch oft zwangsadoptiert wird, keinen Pass bekommt, keine medizinische Versorgung usw.)

Das ist schon ziemlich perfide, wenn man dann angeblich positiv damit argumentiert, dass die Minderheiten in dieser Hinsicht ausnahmsweise keine Beschränkung ihres Grundrechts ertragen müssen.

edit:
und die Zwangssterilisierungen möcht ich noch erwähnen. Wird fallweise nach dem zweiten Kind durchgeführt..

Geändert von hanspeter (18.07.13 20:15)
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#957930 - 20.07.13 10:07 Re: Unruhen in Xinjiang/China [Re: ]
HyS
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 14.163
Fakt ist, du hast die Sache einseitig dargestellt, wirfst das aber gleichzeitig anderen vor. China ist nicht so schlecht, wie das hier im Westen immer behauptet wird. (ich war übrigens selbst zwei mal jeweils über 3 Monate dort und habe schon einiges direkt mitbekommen)
Ob man ein oder mehrere Kinder haben darf, das ist ein wirklich ganz erheblicher Eingriff ins Leben, den man einfach (Einzelfälle hin oder her) nicht kleinreden kann und da haben nur die Minderheiten einen Vorteil. 2-sprachige Ortstafeln, über die man in Kärnten noch immer streitet gibt es dort schon lange und natürlich dürfen Tibeter reisen, das sie es nicht dürften ist schlichtweg falsch. Sie betreiben inzwischen auch im Hauptchina religiöse Bildung und manche Mönche reisen auch in den Westen und wieder zurück. (habe persönlich mit solchen Leuten gesprochen, die sprechen dann nämlich meist auch englisch) Das was du beschreibst betrifft Menschen, die sich im Widerstand organisieren, die trifft die volle Härte. Wer einfach seinen Geschäften nachgeht, der kann heute in Tibet besser leben als vor 50 Jahren.
Übrigens, vergleiche mal die Lage der Ureinwohner in den USA mit denen in China. Ich würde sagen denen in China geht es ganz erheblich besser, trotzdem steht China ständig am Pranger, die USA nicht.

Ich will übrigens keineswegs behaupten, das die Lage für die tibetische Kultur gut steht, aber hier wird auch vieles romantisch verklärt und einseitig dargestellt. Vieles, was als speziell gegen die Minderheiten wahrgenommen wird, gilt in China ganz allgemein und auch für Han-Chinesen, so wird z.B. auch die Falun-Gong-Religionsgemeinschaft mehr überwacht, verboten und bedrängt wie tibetische Religionsgemeinschaften.

Zitat:
Letztlich sind die Menschen z.B. in Tibet fast alle so arm, dass sie alleine zur Altersversorgung auf die Kinder angewiesen sind.
Die sesshaften Tibeter habe ich 2003 und 2004 oft als deutlich wohlhabender wahrgenommen, als viele Chinesen. Insbesondere im östlichen Tibet und den östlichen tibetischen Gebieten in Sichuan und Yunnan sind die Dörfer sichtbar deutlich wohlhabender, als die in vielen Teilen Restchinas. Mich haben diese Dörfer wirklich beeindruckt, die Häuser sind groß, hochwertig und reich geschmückt, kein Vergleich mit den zusammengequetschten Menschenmassen in chinesischen Großstädten. Wirklich arm ist eher das dünn besiedelte, trockene Westtibet. Das liegt aber nicht an den Chinesen und die Chinesen die dort leben sind oft noch ärmer.
*****************
Freundliche Grüße
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#957975 - 20.07.13 14:59 Re: Unruhen in Xinjiang/China [Re: HyS]
hanspeter
Nicht registriert
Du kennst dich einfach viel zu wenig aus mit der Materie, was ich schon erstaunlich finde, wenn du wirklich zweimal dort gewesen sein willst.

Dein Tibetwissen scheinst du auf einer dieser geführten Touren erlangt zu haben.
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#958061 - 20.07.13 20:34 Re: Unruhen in Xinjiang/China [Re: ]
HyS
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 14.163
Ich kenne mich recht gut aus und will deshalb solche einseitigen Zerrbilder auch ungern stehen lassen.
Ich war natürlich mit dem Rad dort (2003 und 2004, Xinjang, Tibet, Sichuan, Yunnan) und bin damals noch wirklich sehr gut tausende Kilometer und völlig unabhängig und unbeeinflußt herumgekommen.
Da kann man sich ein hervorragendes Bild machen und das anschließend noch mit Berichten verknüpfen.
*****************
Freundliche Grüße
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#958064 - 20.07.13 21:00 Re: Unruhen in Xinjiang/China [Re: HyS]
hanspeter
Nicht registriert
Du unterscheidest nicht mal Tibet und Tibeter.

Ums zurückhaltend zu formulieren: Du hast keine Ahnung.
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Off-topic #958069 - 20.07.13 21:16 Re: Unruhen in Xinjiang/China [Re: ]
HyS
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 14.163
Du bringst nichts weiter als persönliche Anwürfe, kannst aber keine überzeugenden Sachverhalte bringen und gehst auf die persönlich gemachten Erfahrungen anderer nicht mal ein.
Ärmlich. traurig
*****************
Freundliche Grüße
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Off-topic #958094 - 21.07.13 06:20 Re: Unruhen in Xinjiang/China [Re: HyS]
hanspeter
Nicht registriert
Ich bin nur ehrlich.

Du redest von etwas, das du nicht im Ansatz verstehst.
Wer nicht mal versteht und bedenkt, dass in Tibet nicht nur Tibeter leben, den kann man bei so einer Diskussion nicht ernst nehmen.
Und selbst wenn du das wüsstest, was du offensichtlich nicht tust, könntest du sicher keinen Tibeter von einem Han oder anderen unterscheiden.

Von Straßenschildern schließt du auf Sprachpolitik und gibst einfach nur eine Mischung aus leicht widerlagbarem Hörensagen und Propaganda zum besten.

Deine persönlichen Erfahrungen bedeuten mir nicht viel, weil meine und die der Wissenschaft deutlich fundierter sind als deine.

Mit "Ich war mal in China" macht man Falsches nicht wahr.

Geändert von hanspeter (21.07.13 06:25)
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#958101 - 21.07.13 07:11 Re: Unruhen in Xinjiang/China [Re: ]
kangari
Nicht registriert
In Antwort auf: hanspeter
Deine persönlichen Erfahrungen bedeuten mir nicht viel, weil meine und die der Wissenschaft deutlich fundierter sind als deine.


Dann beleg mal deine Meinung. Gibt da sicher was im Netz, was deine Posts stützt.

Ansonsten bin ich Hennings Ansichten.
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Off-topic #958105 - 21.07.13 07:47 Re: Unruhen in Xinjiang/China [Re: ]
Rückenwind
Nicht registriert
In Antwort auf: kangari
Dann beleg mal deine Meinung.

Aber bitte nicht hier in dem Thread - hier gings ja eigentlich um Infos für Reiseradler. Die überaus wichtigen Fragen wer hier Recht hat, wer wem Recht gibt und wer wessen Ansichten teilt, passen doch viel besser in den Kindergarten - also nach "Dies & Das". zwinker
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#958109 - 21.07.13 08:00 Re: Unruhen in Xinjiang/China [Re: ]
hanspeter
Nicht registriert
Wie schon mehrfach gesagt. Seine Logik: Er sieht ein schönes Haus in Tibet -> Tibeter sind nicht arm. Westtibet zählt für ihn nicht. Er erklärt nicht warum.
Er hat überhaupt keine Ahnung davon, dass die Reichen in Tibet nicht die Tibeter sind.

Wer glaubt, dass Tibeter frei reisen dürfen, der sollte mal mit einem reden.

Dann dieser 1:1 wiedergekaute Propagandaquatsch wie gut es den Tibetern angeblich geht ..
Das rechtfertigt natürlich die Besatzung völlig..

Ein bisschen kann ich das ja nachvollziehen wie man zu so einem Schluss kommt.
Als Deutscher oder von Deutschen besetzter ist man natürlich immer schnell eingenommen, wenn jemand kommt und eine Autobahn baut. Da wurden sogar lokale Menschen beschäftigt!
Und wer Autobahnen baut, kann natürlich kein Rassist sein.

Dann dieser Quatsch mit den Ortsschildern.. Der Vergleich mit Kärnten ist schon so rassistisch und geschichtsrevisionistisch, dass mir jeder Bock auf diesen Thread vergeht.
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Off-topic #958118 - 21.07.13 08:39 Re: Unruhen in Xinjiang/China [Re: ]
HyS
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 14.163
Du unterstellst mir einfach einen enormen Blödsinn * und hast selbst keine Ahnung, bist nicht in der Lage sachlich einen Punkt anzusprechen, einfach nur unverschämt. Selten solch einen widerlichen Diskussionsteilnehmer hier angetroffen. traurig
Wenn du keinen Bock hast dann halt doch einfach deine Klappe.

*Nur um das Beispiel Tibet und Tibeter aufzugreifen: in den Dörfern in Ostttiebet und Sichuan (ehemals Tibet) leben in den abgelegenen Dörfern nahezu keine Chinesen, bis auf evlt. der Aufpasser. Ich war auch in den Häusern und hatte einen sehr guten Einblick also erzähl mir nicht, was ich gesehen habe. Nicht jedes Dorf ist Lhasa.
*****************
Freundliche Grüße

Geändert von HvS (21.07.13 08:50)
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Off-topic #958140 - 21.07.13 09:42 Re: Unruhen in Xinjiang/China [Re: HyS]
Thomas1976
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 11.970


Könnt Ihr Euch nicht gegenseitig ignorieren anstatt Euch hier die Köppe einzuhauen und Euch gegenseitig zu beleidigen wirr

Du solltest doch als ehemaliger Moderator in der Lage zu sein auf gewisse Beiträge gelassener oder gar nicht zu reagieren, oder?

Gruß
Thomas
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#958146 - 21.07.13 09:53 Re: Unruhen in Xinjiang/China [Re: _alexandros_]
macrusher
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 3.011
In Antwort auf: _alexandros_

Tilmann meinte mal in einem Skype-Gespräch, dass alle Radreisenden (weltRadler) heute da sitzen und wissen: "Ich konnte noch ziemlich frei und ungehindert durch diese Welt radeln."

Das gilt überhaupt für alle, die 40 Jahre älter sind als ich, oder auch 30 Jahre.

Da fragt man sich als junger Mensch, mit 26, ob man die Welt überhaupt komplett sehen wird, bzw. darf.


Die Antwort auf die Frage ist in jedem Fall: NEIN.
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#958153 - 21.07.13 10:34 Re: Unruhen in Xinjiang/China [Re: ]
macrusher
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 3.011
In Antwort auf: hanspeter
In Antwort auf: Dergg
In Antwort auf: hanspeter

Und wenn in Kashgar die komplette Altstadt mit jahrhunderte alten, einzigartigen Lehmwohungen plattgemacht wird, dann ist das ja nicht nur schlecht für die dann obdachlosen Uighuren.

Das hat aber nicht notwendigerweise etwas mit der Unterdrückung von Minderheiten, sondern mit der generellen chinesischen Politik zu tun. Ein Bekannter, der eine Weile in China unterwegs war, meinte, die machten alles des Fortschritts wegen platt - Kulturen von Minderheiten, aber genauso ihre eigene. Was es natürlich nicht besser macht.


Das kann man so wirklich nicht stehen lassen...


Also ich hab auch schon viel Zeit in China verbracht, und ich bin ein kritischer Mensch. Was ich extrem nervig finde sind diese Neohippies (womit ich niemanden/m hier beleidigen oder persönlich zunahe treten will), die die Unterdrückung von Kulturen und Menschenrechtsverletzungen anprangern, sei es jetzt in Tibet, Xinjiang oder sonst wo auf der Welt.

Nicht, dass ich kulturelle Unterdrückung und Menschenrechtsverletzungen gut fände, aber im Falle China muss man AUCH sehen: China ist ein Vielvölkerstaat mit massiven Problemen und einer massiven Dynamik.

China kann im Endeffekt froh sein über die zentrale Regierung, denn nur so kann dieses riesige Land einigermaßen effektiv gelenkt werden. Sicher, der einzelne steckt zurück. Aber in der Summe der Ergebnisse, und davon bin ich überzeugt, ist es für China momentan so noch besser, denn was würde passieren, wenn die Regierung auf einen Kuschelkurs einlenken würde? Das Land würde mit großer Sicherheit zerfallen, es gäbe Bürgerkrieg, Warlords etc. Wäre das besser? Das ist die Frage!

Und bevor wir zu den andern gucken und uns als Besserwisser und Besserkönner aufspielen, schaun wir doch mal was vor der eigenen Tür los ist, bei uns wo jeder doch mitreden und mitgestalten kann. Wir haben Zugang zu allen Informationen, gute Bildung und es ist genug Geld vorhanden. Und was passiert? Nichts.

Da frage ich: Warum wohl? Sind es die Menschen? Oder das System? Oder Beide?

Und was die kulturelle Frage angeht: welche kulturelle Diversität haben wir denn in Deutschland schon noch? Für die meisten Ausländer ist es irgendein verzerrtes Bild zwischen bayrischem Populärbrauchtum und Disneyland: Lederhosen, Bier und Märchenschlösser.

Kultur wird bei uns doch im Großen und Ganzen nicht im Alltag gelebt. Und am Wochenende beschränkt es sich auf das Hobby Trachten- und Musikverein. Unsere Alltagskultur besteht aus Arbeit, Geld scheffeln und konsumieren, sich beklagen (tolle Vorlage, haut drauf!), alles besser wissen und anderen vorschreiben müssen was sie zu tun und zu lassen haben.

Was die "Free-Tibet-ler & Co.", also die Neohippies der westlichen Hemisphäre angeht, ist es ja soviel toller und einfacher sich Gutmensch zu geben und die den Verfall von Minderheitenkulturen zu beklagen, wo doch der ganze Westen eh schon viel schlimmer und irreversibel kulturell erodiert ist.

Klar, wenn's nach mir ginge sollte Tibet frei sein, und die Uiguren ihren eigenen Staat bekommen, und jedes kleine Minoritätenvolk frei leben können, so wie sie es immer getan haben und dann haben wir uns alle ganz doll lieb. Aber so funktioniert der Mensch, wahrscheinlich auch die ganze Welt und das Leben an sich eben nicht.


Geändert von macrusher (21.07.13 10:46)
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Off-topic #958155 - 21.07.13 10:47 Re: Unruhen in Xinjiang/China [Re: Thomas1976]
HyS
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 14.163
In Antwort auf: Thomas1976
Du solltest doch als ehemaliger Moderator in der Lage zu sein auf gewisse Beiträge gelassener oder gar nicht zu reagieren, oder?

Nein, im Gegenteil. Das war auch ein Grund warum ich aufgehört habe. Es nervt einfach zu sehr, wenn ein jeder Depp dumm anmachen kann und man das ständig schlucken soll. Das lasse ich mir jetzt nicht mehr bieten und ich war hier noch recht zurückhaltend auf seine ständigen Behauptungen ich wüßte nichts, aber wenn dann noch der Rassismusvorwurf kommt, dann ist irgendwann Schluss. Bei solchen Vorwürfen, die wie üblich auch noch in der Plauderecke breitgetreten werden hätte ich als Moderator übrigens eingegriffen.
*****************
Freundliche Grüße

Geändert von HvS (21.07.13 10:50)
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#958156 - 21.07.13 10:48 Re: Unruhen in Xinjiang/China [Re: macrusher]
HyS
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 14.163
Das trifft es ziemlich gut!
*****************
Freundliche Grüße
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Off-topic #958158 - 21.07.13 11:02 Re: Unruhen in Xinjiang/China [Re: HyS]
Thomas1976
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
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In Antwort auf: HvS
In Antwort auf: Thomas1976
Du solltest doch als ehemaliger Moderator in der Lage zu sein auf gewisse Beiträge gelassener oder gar nicht zu reagieren, oder?

Nein, im Gegenteil. Das war auch ein Grund warum ich aufgehört habe. Es nervt einfach zu sehr, wenn ein jeder Depp dumm anmachen kann und man das ständig schlucken soll. Das lasse ich mir jetzt nicht mehr bieten und ich war hier noch recht zurückhaltend auf seine ständigen Behauptungen ich wüßte nichts, aber wenn dann noch der Rassismusvorwurf kommt, dann ist irgendwann Schluss.


Na ja, wenn ich was in all den Jahren hier gelernt habe, dann ist es das, dass man ab und zu lieber die Schnauze hält und lieber gar nichts zu gewissen Themen schreibt. Auch wenn es oftmals juckt in den Fingern. Deinen Gegenüber kannst Du sowieso nicht ändern und von seiner Meinung abbringen. Warum also Stress machen, sich womöglich selber den Tag versauen und dann selber dazu beitragen dass es Schlösser hagelt. Bringt nichts außer hohen Blutdruck und Arbeit für die Moderatoren, oder? listig
Keine Antwort sorgt in 90% der Fällen auch für keine Gegenreaktion mehr. Außerdem ist es dann für Deine Ex-Kollegen hier einfacher zu moderieren, gerade in der Urlaubszeit zwinker

Ich lese auch schon längst nicht mehr alles und die besten Informationen bekommt man meiner Ansicht nach sowieso in den ersten 3-5 Beiträgen. In diesem Thread kann ich inhaltlich nichts dazu beitragen, ich war noch in keiner Provinz von China. Deshalb kann ich auch nicht beurteilen, wer von Euch beiden recht hat, ist mir aber auch egal. Aber als neugieriger Leser, der vielleicht auch mal vor hat in absehbarer Zeit in China eine Radreise zu unternehmen, finde ich Euren Streit von beiden Seiten kindisch und völlig unnötig.Ihr habt Euch beide mit der Wortwahl nicht gerade zurückgehalten und Euch gegenseitig "hochgeschaukelt". Das mal als meine persönliche Anmerkung, ohne Wertung!

Gruss
Thomas




Geändert von Thomas1976 (21.07.13 11:04)
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