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#888565 - 08.12.12 06:49 4 Tage in Oberfranken - ein Erlebnisbericht
fahrstahl
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 534
Dauer:4 Tage
Zeitraum:18.9.2012 bis 21.9.2012
Entfernung:200 Kilometer
Bereiste Länder:

Für unsere traditionelle Spätsommer-Fahrradtour hatten mein Freund und ich uns für dieses Jahr die Brauerei- und Bierkellertour durch Franken, genauer gesagt Oberfranken, ausgeguckt.

Am 18.09. ging es los. Räder ins Auto gepackt und nach ca. 2,5 Stunden Fahrt in Sassanfahrt (in der Nähe von Bamberg) einen geeigneten Parkplatz gefunden, um das Auto ein paar Tage abzustellen.

Rad ausgepackt, beladen (2 Ortlieb Back Roller, zusammen ca. 15kg und - wie fast immer - nach dem ersten Tag festgestellt, mal wieder zu viel eingepackt zu haben), kurzer Check und am frühen Nachmittag ging es los.

An dieser Stelle schon mal vorab ein kleines "Management Summary":
- Prima Ausschilderung der Route
- Überwiegend auf Nebenstraßen und asphaltierten, manchmal auch geschotterten Wegen
- Eine sehr schöne hügelige Landschaft (bei der Beschreibung "hügelig" dachte ich erst mal an eine kommod befahrbare Topographie, jedoch setzt der Franke vor den Hügel erst die Rampe).
- Offene und nette Menschen mit erstaunlichem Dialekt.
- Tolle Biere!

Zurück zur Fahrt:

1. Tag:
Blauer Himmel und angenehme Temperatur waren ideal zum einrollen. Von Sassanfahrt folgten wir der Routenbeschilderung. Um genau zu sein folgte ich der Routenbeschilderung und mein Freund seinem Garmin. Kurz gesagt, es hätte des Navis nicht bedurft, die Route war immer gut ausgeschildert.

Über welliges Terrain radelten wir über Rothensand und Schnaid auf verkehrsamer Straße Richtung Hallerndorf, als uns die Route nach ca. einer halben Stunde Fahrtzeit zu den ersten Bierkellern führte. Vor der Labsal eines süffigen Gebräus war aber noch die erste Rampe (kurz aber heftig) zu absolvieren. Zusätzlich offenbarte sich eine weitere Eigenart fränkischer Radroutenphilosophie: Der Franke liebt den groben Schotter!

Hei, wie fröhlich tanzten meine 28 mm Slicks über die scharfkantigen Brocken, mit lautem Knall den einen oder anderen Kiesel übermütig zur Seite feuernd!
Diese Choreografie sollte sich noch diverse Male während unserer Tour wiederholen, aber glücklicherweise überstanden Reifen und Felgen die Torturen klaglos. Dennoch ein Tipp für das Radwandern in Oberfranken: Breite Reifen mit Profil taugen auf dieser Route viel.

Belohnt wurde die erste Prüfung in radfahrerischer Virtuosität mit einem schönen kühlen Krug Zwicklbier auf dem Kreuzberg-Keller.
Der mit dem oberfränkischen noch nicht Vertraute wird sich an dieser Stelle fragen: "auf dem Keller???". Nun, ich hoffe, ich kann diesen verwirrenden Sachverhalt korrekt auflösen. In alter Zeit, als Kühlung noch nicht elektrisch war, wurden die Fässer zur letzten ruhenden Reife vor dem Genuß in Keller verbracht, die - warum auch immer - oft auf erhöhten Geländepunkten in die Erde gebuddelt wurden. Ein findiger Kopf muss sich dann irgendwann gesagt haben, dass es doch einfacher ist, die Menschen zum Bier zu bringen als umgekehrt und so wurden eben auf den Kellern Einkehrmöglichkeiten eingerichtet.

Falls sich jetzt das eine oder andere fränkische Forumsmitglied ob meiner Schilderung verzweifelt an die Stirn schlägt, bitte ich um umgehende Klarstellung.

So, jetzt aber wieder zum Thema: Nach einer äußerst erholsamen ersten Pause mit einem
sehr wohlschmeckenden Zwicklbier (im Gegensatz zum Hefeweizen meines Freundes, das für meinen Geschmack viel zu süß war) mussten wir wieder aufs Rad, wobei ich mich kurz der Überlegung hingab, warum zum Teufel die hier Schlafmittel ins Bier tun. Nun ja, die Müdigkeit wurde auf der folgenden Abfahrt weggeblasen und auf dem darauf folgenden Anstieg setzte sich die Erkenntnis durch: Fränkisches Bier gibt Kraft!

Die reizvolle Route führte nun über Trailsdorf und Neuses, dessen berühmtestem Sohn ein Museum gewidmet ist - das Levi Strauss Museum - nach Buttenheim, Gunzendorf und schließlich nach Forchheim. Auf der gesamten Strecke wechselten sich seidenweich zu fahrende Wege mit mehr oder wenigen kurzen aber heftigen Anstiegen ab.
Weniger sonnige Gemüter als die unsrigen wären bei den immer mal wieder eingestreuten wegseitigen Gemeinheiten zermürbt, frustriert, zerbrochen. Uns richtete jedoch immer wieder die Gewissheit auf, das am Ende des Weges ein Bierkeller oder ein Gasthaus steht.

Nebenbei bemerkt: den ca. 44 an diesem Nachmittag effektiv gefahrenen Kilometern steht eine lächerliche Entfernung in Luftlinie gegenüber. Auf der gesamten Brauerei- und Bierkellertour werden gewagte Schlenker gemacht um nur ja keine Brau- und Ausschankstätte zu übersehen.
Aus dieser wohlgemeinten und löblichen Vorgehensweise resultiert natürlich ein gewisses Überangebot dieser Tempel der Zufriedenheit. Man kann sich etliche anstrengende Höhenmeter sparen, wenn man nicht jeder Verlockung nachgibt und hin und wieder mal den geraden Weg von A nach B nimmt, was wir gegen Ende der Tour dann auch tatsächlich 3 x gemacht haben.

Wo war ich stehengeblieben? Forchheim! Gesegnetes Forchheim! Um dorthin zu gelangen, muss man aber erst einmal den berüchtigten Kellerwald durchqueren. Der Kellerwald hat seinen Namen durch die vielen Bierkeller, die sich unterirdisch durch ihn hindurch ziehen. Einer neben dem anderen im ganzen Waldabschnitt. Kenntlich gemacht durch die sich auf den Kellern befindlichen Einkehrmöglichkeiten.
Ein wenig fühlt man sich an den Elfenwald aus dem Herrn der Ringe erinnert. Als wir hindurch fuhren war noch nicht viel los - die meisten Keller noch ohne Publikum, aber wenn ich mir das bevölkert vorstelle (immerhin 30.000 Plätze bei ca. 31.000 Forchheimer Einwohnern), drängt sich mir eher das Bild von der Drosselgasse in Rüdesheim zur Hochsaison auf.

In Forchheim mit schöner historischer Innenstadt beschlossen wir ein Quartier zu suchen. Unsere Wahl fiel auf das etwas außerhalb der Altstadt gelegene Gasthaus Roter Ochs. Es erwies sich trotz der obligatorischen mörderischen kurzen Auffahrt dorthin als wahrer Glückstreffer. Bei der Zimmerbesichtigung war ich noch etwas skeptisch. Einfaches Einzelzimmer mit Bett, Tisch, Stuhl, Schrank und Waschbecken (Dusche und WC auf dem Gang) für 29€. Aber sehr sauber und: ich habe auf der Tour nirgends mehr so gut geschlafen wie hier. Die Matratze war prima.

Zum Abendessen erst mal in die urgemütliche Gaststube. Uns stand der Sinn nach Rumpsteak mit Pommes. Die Mahlzeit war ohne Fehl und Tadel (Rumpsteak muss man auch erst mal können und der Wirt hier kann das!).
Die erste Überraschung kam, als wir unser Bier bestellen wollten. "Ein Bier bitte"; "Welches denn?"; "Was gibt es denn?"; "Wir haben 22 Sorten, ich bringe am besten mal die Karte". Der erste Gedanke war "Schlaraffenland - wir quartieren uns hier ein bis wir alle Sorten durchprobiert haben, dann können wir uns den Rest der Tour schenken". Ein vom inneren Schweinehund geschickt eingestreuter Gedanke, dem wir erst nach intensiven Appell an unsere Ehre widerstehen konnten.
Wir machten uns also daran, eine willkürliche Auswahl der Bierkarte zu verkosten. Im Endeffekt brachte uns das zusammen auf 8 Sorten, also 2 Liter Bier für jeden plus jeweils ein Mirabellenbrand zum Abschluss.
Was soll ich sagen - zwischen den verschiedenen Köstlichkeiten entdeckte ich mein Traumbier, eine Offenbarung, einer der wenigen Momente im Leben, die man nie vergessen wird. Nederbräu "Schwarze Anna", ein Schwarzbier so köstlich wie ich es noch kein zweites Mal getrunken habe. Ruhm und Ehre dem Braumeister.
Später gesellte sich der Wirt noch kurz zu uns. Das mit den 22 Sorten sei schon ein bisschen verrückt meinte er, aber normal kann ja jeder. Er nimmt übrigens nur Biere in seine Karte, von denen er persönlich überzeugt ist und er behauptet, jedes seiner Biere blind nur am Geschmack zu erkennen, was ich ihm ohne Zweifel zutraue. Zum Schluss vertraute er uns noch mit einem ehrlichen Ausdruck des Bedauerns an, dass in Franken kein vernünftiges Pils gebraut wird. Seine Vermutung warum dies so ist: es könnte am Wasser liegen, dass in Franken wohl härter ist als anderswo.

Mit diesen Gedanken bin ich ins Bett gegangen. Da ich auf der Stelle eingeschlafen bin, habe ich mir über die mangelnde fränkische Pilsprofessionalität keine wirklich großen Sorgen gemacht.

2. Tag:
Frisch und ohne den Anflug eines Kopfschmerzes bin ich morgens aufgewacht und habe mich an den üppigen Frühstückstisch gesetzt. Es war alles da, was man von einem guten Frühstück erwartet und das in mehr als ausreichender Menge. Die alte Dame, die wohl den Frühdienst übernimmt, hat uns mit strengem Blick aufgetragen, ja alles aufzuessen! Der hilflose Blickwechsel zwischen mir und meinem Freund hat sie dann wohl sanftmütiger gestimmt, so dass wir sozusagen als alternativlose Alternative alles was übrigblieb mitnehmen mussten.

Wieder ein herrlicher Morgen mit blauem Himmel. Ideal für die Inangriffnahme der nächsten Etappe. Mein Freund informierte mich schon mal, dass das vor uns liegende Höhenprofil an einigen Streckenabschnitten nicht so ganz untrivial ist. Und tatsächlich - allzubald nach unserem Aufbruch kamen wir dann an den ersten elend langen und elend steilen Aufstieg. Die wunderbare Landschaft mit zahlreichen Obstbäumen (u.a. hervorragende Zwetschgen) macht die Anstrengungen immerhin etwas erträglicher. Die folgenden berauschenden Abfahrten, die mir nebenbei die Gelegenheit gaben zu testen, ob das vollgepackte Rad auch dann noch ruhig liegt, wenn man bei ca. 65 km/h die Hände vom Lenker nimmt (positives Ergebnis!), waren dann wieder der Einstieg in die nächste Steigung usw. usw.

So kämpften wir uns dann über Reuth, Wiesenthau, Dietzhof, Hundsboden, Hundshaupten, Hetzelsdorf, Poppendorf, Hagenbach, Pretzfeld bis wieder hinunter ins Wiesenttal. Der dem Flußlauf folgende tolle Radweg durch das idyllische Tal der Wiesent war eine Wohltat und Entspannung pur. Ebermannstadt wurde durchquert und bei Gasseldorf bogen wir in das Tal der Leinleiter ein. Das entspannte Radeln in wunderschöner Landschaft setzte sich hier fort. So erreichten wir ohne uns zu versehen Heiligenstadt. Wir hatten uns vorgenommen, hier unsere Mittagspause zu verbringen und suchten uns ein ansprechendes Restaurant, was wir auch schnell im Heiligenstädter Hof fanden, einem Bett and Bike - Betrieb.
Neben dem obligatorischen Bier bestellten wir unser Mittagessen - mein Freund entschied sich für Schweinebraten mit Kloß, während ich die Forelle in Mandelkruste wählte. Das Essen war ein Genuß. Kulinarisch das Highlight unserer Tour.

So, jetzt sitzen wir also mit vollem Magen in Heiligenstadt. Eigentlich müssten wir dem Körper 1 bis 2 Stunden Ruhe gönnen. Aber es fällt uns schwer, die Zeit mit Nichtstun zu verbringen. Zu besichtigen gibt es auch nichts. Also wider besseres Wissen aufs Rad und weiter gehts mit vollem Magen. Natürlich beginnt die nächste Etappe mit einer Rampe. Die Motivation ist im Keller und wir beschließen, zu schieben. Oben angekommen geht das altbekannte Spiel wieder von vorne los. Runter, rauf, runter, rauf ... Normalerweise gar nicht unattraktiv aber heute nachmittag ... Irgendwann am späten Nachmittag erreichen wir unser Etappenziel Aufseß. Wir sind heilfroh, dass wir uns für heute keine größere Etappe vorgenommen hatten. In der Brauereigaststätte Rothenbuch, ebenfalls einem Bett and Bike Betrieb werden wir freundlich aufgenommen. Ein einziges Doppelzimmer ist noch frei. Dies ist aber sehr schön, groß und mit allem was da Herz begehrt inkl. Fernseher. Das Ganze für 66€, also 33€ pro Person. Da kann man nicht meckern! Die Fahrräder kommen in eine abschließbare Garage.
Aufs Bett fallen und erst mal ein bisschen relaxen.

Später dann, auf der Gasthofterrasse beim Verspeisen einer eindrucksvollen Wurstplatte, begleitet von einer weiteren Verkostung fränkischer Biersorten, kündigte sich ein Wetterwechsel an. Es wurde windig und dunkle Wolken zogen auf. Das damit zusammenhängende Regengebiet überquerte uns gnädigerweise in der Nacht. Am nächsten Morgen war es zwar etwas kühler als die Tage vorher, die Straßen noch nass und es tröpfelte etwas, aber nichts, was uns abhalten würde, die nächste Etappe in Angriff zu nehmen.

3. Tag:
Wir bewegen uns nun durch die fränkische Schweiz im schon zur Genüge beschriebenen Auf und Ab-Rhythmus durch die schöne Landschaft mit den in jedem Reiseführer genannten pittoresken Felsformationen. Das Ziel dieser Etappe ist Bamberg.

Unser Mittagessen verbrachten wir auf dem Marktplatz eines namenlosen (ich kann mich jedenfalls nicht mehr erinnern) Ortes mit dem üblichen Arrangement von Kirche, Volksbank, Sparkasse, und verschiedenen Geschäften zur Sicherung des lebensnotwendigen Grundbedarfs, wozu in Franken auf jeden Fall auch eine Brauerei gehört.
Wir erstanden beim örtlichen Metzger einen frischen Klumpen heißen Leberkäs, Senf und Brötchen, verbrachten uns selbst zum erwähnten Marktplatz und ließen es uns gut gehen (der leichte morgendliche Regen war übrigens schon längst Geschichte und die Sonne schien wieder).

Es mag am ausnahmsweisen Verzicht auf das begleitende Bier gelegen haben, wir erreichten Bamberg relativ früh am Nachmittag und suchten uns eine Unterkunft, was sich als gar nicht so einfach gestaltete. Im bunten Prospekt der Touristeninformation waren zwar jede Menge Unterkünfte abgebildet, aber keine wollte so recht unseren Vorstellungen genügen. Sei es von der abgebildeten Bausubstanz her, oder von der Zentrumsferne. So entschlossen wir uns, für die letzte Nacht unserer Tour so richtig Kohle raus zu hauen und nahmen uns 2 Zimmer in einem sehr zentral gelegenen Business-Hotel für 85 Euro pro Zimmer.

Den Namen des Hotels habe ich inzwischen wieder vergessen - es war halt ein typisches Business-Hotel mit der für diese Klasse typischen angenehmen Ausstattung aber ohne das gewisse Flair. Wie auch immer, wir waren zufrieden, die Räder sicher in der abschließbaren Tiefgarage untergebracht und wir bereit, Bamberg unsicher zu machen. Da wir Zeit hatten, war erst mal Sightseeing angesagt. Imposant der Bamberger Dom, übersichtlich die Altstadt mit sehenswerten Bauwerken und als mein persönlicher Bamberger Favorit "Klein Venedig", ein Viertel, dessen alte Fachwerkhäuser direkt an die Regnitz gebaut wurden und deren Balkonkästen und Terrassen mit ausladendem Blumenschmuck beeindrucken.

Natürlich ist Bamberg sehr vom Tourismus geprägt. Die herzliche Atmosphäre des Umlands findet man in vielen Gaststätten in zentraler Altstadtlage nicht immer in gleichem Maße. Was man in Bamberg allerdings praktisch überall findet ist das berühmte (berüchtigte?) Rauchbier. Ich kannte und fürchtete es von einem Besuch vor vielen Jahren. Mein Freund musste und wollte es aber natürlich probieren. Na ja, man kann sagen: Rauchbier ist unser beider Ding nicht. Allerdings verdient die kreative Energie Anerkennung, durch die man es geschafft hat, den Geruch eines abgestandenen kalten Lagerfeuers nicht nur geruchlich, sondern irgendwie auch geschmacklich in unschuldiges dunkles Bier zu transferieren.

Uns stand der Sinn nach geistigen Getränken der anderen Art und so begaben wir uns auf die Suche nach einem geeigneten Etablissement. Nach Durchwanderung so mancher dunklen Gasse fanden wir schließlich durch eine glückliche Fügung die Weinwirtschaft Fischerei. Ein ausgesprochen empfehlenswertes kleines Weinlokal mit einem netten jungen Wirt, der in seinem Lokal auch einen künstlerischen Aspekt umsetzt. Zur Zeit unseres Besuches waren die Wände voll mit gerahmten Comic-Zeichnungen überwiegend regionaler Zeichner. Da ich dieses Genre sehr mag, fühlt ich mich gleich wohl, wozu auch die ganze sonstige heimelige Atmosphäre beitrug.

Neben verschiedenen Weinen probierten wir auch einen ganz hervorragenden Tresterbrand, der es locker mit so manchem guten Grappa aufnehmen konnte. In unserer Erinnerung wird auch unauslöschlich die - ich will es nicht unterschlagen - Anwesenheit einer faszinierenden jungen Dame bleiben, die meinen Freund und mich gleichermaßen an Lisbeth Salander (aus der schwedischen Verfilmung) erinnerte. Das Aussehen, die Frisur, die Lederjacke, der Motorradhelm, es war alles da und es wirkte überhaupt nicht aufgesetzt. Kann sein, dass ihr das gar nicht bewußt war. Nun ja, vielleicht trugen auch die genossenen Getränke dazu bei, das wir das Eine oder Andere etwas idealisiert wahrnahmen.

Spät am Abend fanden wir den Weg in unsere Hotelzimmer. Am nächsten Morgen nahmen wir dann nach einem guten Hotelfrühstück den letzten Teil unserer Tour in Angriff.

4. Tag:
Von Bamberg zurück nach Sassanfahrt zum Autostandort führte der Weg durch eine angenehm zu fahrende ländliche Gegend, meist begleitet durch Regnitz bzw. Main-Donau-Kanal, der im Übrigen so gut wie keinen Schiffsverkehr aufwies, was uns zu der Annahme brachte, dass man sich bei seinem Bau bezüglich der wirtschaftlichen Notwendigkeit bzw. des wirtschaftlichen Nutzens wohl arg verspekuliert haben könnte. Aber wie das so ist: irgendwer wird schon seinen persönlichen Nutzen daraus gezogen haben und nun ist das Ding da.

Berichtenswert von unserer letzten Etappe ist auf jeden Fall noch die Querung der Regnitz bei Pettstadt mittels einer sogenannten Gierfähre. Wenn man einen kurzen Feldweg Richtung Flußufer hinunterpoltert sieht man auch schon die Fähre, einen Ponton mit Geländer an 2 Seiten.

Wen man unter Umständen nicht sieht, ist der Fährmann, den man in diesem Fall durch Rufen auf sich aufmerksam macht. Pflichtbewußt kommt dann der gute Mann aus der ihm zugewiesenen Bauwagenunterkunft herausgeschlappt, greift sich eine bedrohlich lange Stange und macht sich ans Werk. Dies besteht darin, - nachdem er sich vergewissert hat, dass alle Fahrgäste auf seinem Ponton versammelt sind - diesen unter Zuhilfenahme seiner Stange in die Strömung (nicht wirklich spürbar aber doch vorhanden) zu bugsieren.

Was ich bisher noch nicht erwähnte sind die zwei Stahlseile, welche das eigentliche technische Herausstellungsmerkmal der hier verwendeten Konstruktion bilden. Ein Stahlseil ist in Höhe einer nahen einspurigen Eisenbahnbrücke über den Fluß gespannt. Ein weiteres Stahlseil führt von der Fähre zu dem eben erwähnten und ist mittels einer Schlaufe mit diesem locker verbunden. Soweit ich diese findige Technik verstanden habe, muß der Fährmann nichts anderes machen als sein Gefährt in einer nur ihm bekannten Position richtig in die Strömung zu bringen, den Rest macht dann ebendiese. Ein abdriften wird durch die Stahlseile verhindert.

Der Mann versteht sein Handwerk und betreibt es mit einer einschläfernden Ruhe, die nach jahrzentelanger Tätigkeit wohl automatisch vom Fluß auf ihn übergegangen ist. Da alles sehr gemächlich zugeht, ist genug Zeit vorhanden, mit dem Fährmann während der Überfahrt ein kleines Schwätzchen zu halten. In diesem Fall muss man sich darüber bewusst sein, dass dafür die virtuose Beherrschung des regionalen Idioms eine unbedingte Voraussetzung ist. Leider konnten wir das von uns nicht behaupten, so dass uns der Inhalt der Konversation unseres Gesprächspartners vollständig verborgen blieb. Nichtsdestotrotz versuchten wir aus Höflichkeit den Anschein zu erwecken, verstanden zu haben, was uns gesagt wurde - kurzum: er muss uns für komplette Idioten gehalten haben.

Nachdem wir am anderen Ufer angelangt waren und uns mit einem jovialen Winken vom Fährmann verabschiedet hatten, ging es dann weiter immer am Wasserweg (jetzt der Main-Donau-Kanal) entlang bis wir wieder Sassanfahrt erreichten, das Auto unversehrt vorfanden, Sack, Pack und Fahrräder darin verstauten und wieder heimwärts fuhren.

Ich werde Oberfranken in sehr guter Erinnerung behalten, würde auch gerne und jederzeit wiederkommen, aber es gibt noch eine Menge anderer Gegenden in und um Deutschland, die ich noch mit dem Rad bereisen möchte. So ende ich hier erstmal mit dem Ausruf: "Meine Gedanken gehören den Franken" (wenigstens so lange, bis ich von etwas anderem begeistert bin).

Meinhard
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#888571 - 08.12.12 07:58 Re: 4 Tage in Oberfranken - ein Erlebnisbericht [Re: fahrstahl]
bep
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Beiträge: 350
Köstlich!
Ideales Wochenendziel. Kommt auf die ToDo-Liste grins
Grüße,
Mike
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#888587 - 08.12.12 09:56 Re: 4 Tage in Oberfranken - ein Erlebnisbericht [Re: fahrstahl]
Wendekreis
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 3.693
Diese Form der Radtour behagt mir auch alle Jahre in Franken - nicht nur in Gedanken.

Die Wegpunkte der ersten zwei Tagesstrecken finden sich in einem Track, der als GDB-Datei für Garmin oder als universelle GPX-Datei unter folgender URL angeboten wird. Das Höhenprofil zeigt sich auf einer aussagekräftigen Grafik.
Auch eine PDF-Datei mit ausdruckbarer Karte kann von dort heruntergeladen werden.
http://www.franken-tour.de/radwanderungen/biertour/biertour.html

Von Bamberg nach Forchheim bietet sich der Regnitz-Radweg an, für den auch ein Track angeboten wird. Ich fahre auf ihm nur Teilstrecken, wenn ich aus einem Seitental komme.

Für die Freunde des Geschwindigkeitsrausches werden auf der verlinkten Seite auch Kaffefahrten angeboten.
Gruß Sepp
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#888593 - 08.12.12 10:05 Re: 4 Tage in Oberfranken - ein Erlebnisbericht [Re: bep]
Wendekreis
Mitglied
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Beiträge: 3.693
"Asche'berg" bringe ich mehr mit Wein als mit Bier in Zusammenhang. Ich war dort am Rande Bayerns im ersten Jahr als Lehrer. In mancher Nacht mit mir als letzten Gast stieg der "Schlappe-Seppl" mit seinen 80 Jahren in seinen Weinkeller hinab und kredenzte für uns zwei eine Flasche seines besten Weins.
Gruß Sepp

Geändert von Wendekreis (08.12.12 10:07)
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#888598 - 08.12.12 10:39 Re: 4 Tage in Oberfranken - ein Erlebnisbericht [Re: fahrstahl]
Keine Ahnung
Moderator
abwesend abwesend
Beiträge: 12.864
Falls Du an Oberfranken (meiner Heimat) Gefallen gefunden hast, so kann ich Dir noch das Fichtelgebirge und den Frankenwald empfehlen. Allerdings wirst Du dort an Hügeln und Rampen noch deutlich mehr zu bewältigen haben. Und wenn Du dann noch weiter fahren willst, ist der Saale-Radweg ebenfalls eine Empfehlung wert!

Danke für den schönen Tourenbericht, der wieder Heimweh aufkommen ließ.
Gruß, Arnulf

"Ein Leben ohne Radfahren ist möglich, aber sinnlos" (frei nach Loriot)
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#888618 - 08.12.12 12:27 Re: 4 Tage in Oberfranken - ein Erlebnisbericht [Re: fahrstahl]
Margit
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 5.886
danke für Deinen amüsanten Bericht. bier
In Antwort auf: fahrstahl
Main-Donau-Kanal, der im Übrigen so gut wie keinen Schiffsverkehr aufwies
da hatte ich ja richtig Glück, gleich 2 Frachtcontainer, 1 kleinen Schlepper und 1 Spaßboot in einer Schleuse betrachten zu können zwinker
In Antwort auf: fahrstahl
es gibt noch eine Menge anderer Gegenden in und um Deutschland, die ich noch mit dem Rad bereisen möchte
genauso geht es mir auch. Leider teilen diese Meinung wenige mit mir. Lavendelblüte in der Provence ist ja auch viel schöner wie Erikablüte in der Lüneburger Heide traurig und für meine Rapsblütentour 2013 in Mecklenburg Vorpommern konnte ich auch noch niemanden begeistern. Bevor ich die Mecklenburger Seenplatte anschaue soll ich doch erst mal die Masuren abradeln, dabei kann ich doch kein Wort polnisch weinend
Viele Grüße
Margit
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Off-topic #888636 - 08.12.12 14:06 Re: 4 Tage in Oberfranken - ein Erlebnisbericht [Re: fahrstahl]
edo
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abwesend abwesend
Beiträge: 316
Ein Norddeutscher, ein Rheinländer, ein Pfälzer und ein (Ober-)franke sitzen im Gasthaus.
Der Norddeutsche bestellt ein Beck's.
Der Rheinländer bestellt ein Kölsch.
Der Pfälzer bestellt ein Bitburger.
Als der Franke eine Cola bestellt, schauen ihn die anderen erstaunt an.
Da erklärt dieser: "No, wenn ihr ka Bier drinkt, no drink ich aa kans!"
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Off-topic #888637 - 08.12.12 14:14 Re: 4 Tage in Oberfranken - ein Erlebnisbericht [Re: edo]
Keine Ahnung
Moderator
abwesend abwesend
Beiträge: 12.864
In Antwort auf: edo
Ein Norddeutscher, ein Rheinländer, ein Pfälzer und ein (Ober-)franke sitzen im Gasthaus.
Der Norddeutsche bestellt ein Beck's.
Der Rheinländer bestellt ein Kölsch.
Der Pfälzer bestellt ein Bitburger.
Als der Franke eine Cola bestellt, schauen ihn die anderen erstaunt an.
Da erklärt dieser: "No, wenn ihr ka Bier drinkt, no drink ich aa kans!"


Kannte ich noch nicht, gefällt mir aber gut - auch wenn ich selber gar keinen Alkohol trinke, was mich zum beliebten Begleiter (heißt Fahrer) bei Partys macht grins
Gruß, Arnulf

"Ein Leben ohne Radfahren ist möglich, aber sinnlos" (frei nach Loriot)
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Off-topic #888642 - 08.12.12 15:22 Re: 4 Tage in Oberfranken - ein Erlebnisbericht [Re: Wendekreis]
bep
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 350
Hallo Sepp,
in der Tat gibt's hier in Aschebersch eher Wein als Bier. Drum fahr' ich ja auch gern' nach Oberfrangn.
Wenn du den alten Schlappeseppl als betagten Wirt kanntest, mußt du schon länger im Beruf sein: Schlappeseppel gibt's seit 1631 grins Wahrscheinlich meinst du den "Schlappeseppel", der die Brauerei seit den 30er Jahren betrieb. (Klugsch...modus aus)
Zum Biertrinken in Aschaffenburg ist der Schlappeseppel hier auch meine Wahlheimat grins
Grüße,
Mike
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#888696 - 08.12.12 18:32 Re: 4 Tage in Oberfranken - ein Erlebnisbericht [Re: Keine Ahnung]
fahrstahl
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 534
Hallo,

danke für Deine Anregungen - das werde ich auf jeden Fall schon mal abspeichern für die Planung der 2013-Tour mit meinem Kumpel.

Bei dieser Gelegenheit auch vielen Dank an alle anderen, die meinen Bericht gelesen und kommentiert haben.

Gruß
Meinhard
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Off-topic #888710 - 08.12.12 19:31 Re: 4 Tage in Oberfranken - ein Erlebnisbericht [Re: bep]
Rennrädle
Mitglied
anwesend und zufrieden anwesend
Beiträge: 7.828
In Antwort auf: bep
...
in der Tat gibt's hier in Aschebersch eher Wein als Bier. ...


Oh mach Aschebersch net schlimmer wie es ist. Hier gibt es viele gute Kneipen und Biergärten und es gibt häufig auch die Mass.

Gefährlich wird es nur wenn man nach Hessen rein radelt. Da kann dann der Wunsch nach einer Mass in zwei halbe enden - ist ja prinzipiell noch ok aber es waren dass 2 verschiedene Biersorten bäh

Rennrädle
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Off-topic #888712 - 08.12.12 19:38 Re: 4 Tage in Oberfranken - ein Erlebnisbericht [Re: edo]
Schneehase
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 306
In Antwort auf: edo
Ein Norddeutscher, ein Rheinländer, ein Pfälzer und ein (Ober-)franke sitzen im Gasthaus.
Der Norddeutsche bestellt ein Beck's.
Der Rheinländer bestellt ein Kölsch.
Der Pfälzer bestellt ein Bitburger.
Als der Franke eine Cola bestellt, schauen ihn die anderen erstaunt an.
Da erklärt dieser: "No, wenn ihr ka Bier drinkt, no drink ich aa kans!"


Dazu passt der Spruch, der vor einigen Jahren hier (Mittelfranken, schon fast Oberfranken) im lokalen Mitteilungsblatt stand:

Franken ist das Bierland, das Bayern gerne wäre.
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#889427 - 11.12.12 08:56 Re: 4 Tage in Oberfranken - ein Erlebnisbericht [Re: fahrstahl]
dmuell
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 524
Hallo Meinhard,

Danke für Deinen amüsanten Bericht – köstlich !
Fahrradreiseerinnerungen in dieser herrlichen Gegend werden wieder wach.

Gruß
Dieter
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Off-topic #889437 - 11.12.12 09:30 Re: 4 Tage in Oberfranken - ein Erlebnisbericht [Re: edo]
Uli
Moderator
abwesend abwesend
Beiträge: 14.661
In Antwort auf: edo
Der Rheinländer bestellt ein Kölsch.

VORSICHT! Es gibt Rheinländer, die würden diese Brühe höchstens zum Feuerlöschen benutzen.
Mit Gruß vom Schloßturm
Uli
"Too much smoke, too much gas. Too little green and it's goin' bad!". "So sad", Canned Heat, 1970

Dear Mr. Putin, let’s speed up to the part where you kill yourself in a bunker.
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Off-topic #889534 - 11.12.12 14:45 Re: 4 Tage in Oberfranken - ein Erlebnisbericht [Re: Uli]
fahrstahl
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 534
genau - ich habe 2 Jahre in Ratingen gearbeitet und gewohnt und bin dort unvermeidlicherweise sehr Altbier-geprägt worden schmunzel

Gruß
Meinhard
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Off-topic #900019 - 16.01.13 18:07 Re: 4 Tage in Oberfranken - ein Erlebnisbericht [Re: fahrstahl]
ziegenpeter52
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 92

auch ich habe mich köstlich über den Schreibstil amüsiert!

Auch wenn es keine Bilder zu der Biertour gibt, kann ich mir das Erlebte dazu prächtig vorstellen - schließlich wäre sie mit Fotos als Leser nicht "auszuhalten" gewesen.

Beim Plausch mit dem Fährmann wäre ich gerne dabei gewesen - als gebürtiger MF hätte ich wahrscheinlich 80% davon verstanden. Weiter so!

Peter
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#900151 - 16.01.13 22:27 Re: 4 Tage in Oberfranken - ein Erlebnisbericht [Re: fahrstahl]
19matthias75
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 3.329
Unterwegs in Deutschland

Herrlich geschrieben lach
Nur Bargeld ist richtiges Geld und FREIHEIT!
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#920514 - 18.03.13 18:18 Re: 4 Tage in Oberfranken - ein Erlebnisbericht [Re: fahrstahl]
jochenfranke
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 517
Hi,

als Neuling im Forum bin ich beim Stöbern auf diesen Bericht gestoßen.

Selbst als Oberfranke (Frankenwäldler) der diese Tour schon mehrfach gefahren hat, kann ich nur feststellen...,
besser kann man es nicht beschreiben.
Einige male musste ich richtig lachen, besonders bei den Passagen nach dem Mittagessen. "mit voller Wampe zur nächsten Rampe"...das kennt man bei dieser doch sehr speziellen Tour zur genüge.

Tja, und der Pettstädter Fährmann ist sowieso eine Klasse für sich.

Naja zum Pils,
da gibt es schon gutes..
jedoch nicht in der Bamberger Region, sondern einige Kilometer Main aufwärts in Kulmbach... grins

Nochmal...
Danke für einen so treffenden Bericht über (Bier)Franken.

Anfang Sommer werden wir ne Tour durch (Wein)Franken machen, dann sind dann wir eher die Exoten...in einem fremden Land zwinker

Gruß,
Jochen

Geändert von jochenfranke (18.03.13 18:21)
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Off-topic #920591 - 19.03.13 07:11 Re: 4 Tage in Oberfranken - ein Erlebnisbericht [Re: ziegenpeter52]
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In Antwort auf: ziegenpeter52


Beim Plausch mit dem Fährmann wäre ich gerne dabei gewesen - als gebürtiger MF hätte ich wahrscheinlich 80% davon verstanden. Weiter so!

Peter



Hallo Peter,

sei Dir da mal nicht so sicher. Ich kenne den Fährmann, weil ich mehrmals im Jahr die Fähre nehme - der hat schon seinen ganz eigenen und persönlichen Dialekt, wo selbst ich als Aecht Bamberg und Ur-Franke die Ohren spitzen muss. Der Mann ist ein Unikum!

Gruß Ernst.
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#920596 - 19.03.13 07:29 Re: 4 Tage in Oberfranken - ein Erlebnisbericht [Re: fahrstahl]
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Hallo Meinhard,

Danke für diesen tollen Bericht. Was ich auf meiner nächsten Tour nach Forchheim auf jeden Fall probieren werde, ist die "Schwarze Anna" vom Neder - die kannte ich bisher nicht, wird sich heuer aber ändern.

Thema Rauchbier: man mag es, oder man mag es nicht. Ich mag es sehr gern. Vermutlich hast Du Dein erstes Rauchbier im Schlenkerla getrunken - das ist für Nichtkenner schon ungewöhnlich im Geschmack. Zum Einstand empfehle ich immer das Rauchbier von der Brauerei Spezial - das ist nicht ganz so rauchig.

Das mit den Bierkellern hast Du vollkommen richtig erklärt - dem bleibt nichts hinzuzufügen! Eine Besonderheit bei den fränkischen Bierkellern ist noch, dass man in der Regel seine Brotzeit mitbringen darf, wovon im Sommer viele Bamberger gerne Gebrauch machen. Aber auch in einige Brauerei Gasthäuser darf man - manchmal nur zu bestimmten Zeiten - seine Brotzeit (Leberkäs-Brötla) mitbringen.

Wer nach Bamberg kommt und einen Keller besuchen möchte, dem kann ich den Spezial Keller wärmstens empfehlen. Das ist für mich der schönste Keller Bambergs. Von dort oben hat man einen wunderbaren Blick über die Stadt, bis in den Jura und die Hassberge. Da der Keller mit einigen Höhenmetern verbunden ist, schmeckt vielleicht das Rauchbier besser.

Gruß aus dem fränkischen Rom

Ernst. bier
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#955861 - 11.07.13 12:02 Re: 4 Tage in Oberfranken - ein Erlebnisbericht [Re: fahrstahl]
Foxiyama
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Hallo Meinhard,
ein toller, sehr lebendig geschriebener Bericht der Lust auf Oberfranken macht. Das schöne an der Gegend ist, dass man dort weder verhungern oder verdursten kann.
Aber Weinfranken ist mindestens genauso schön, aber etwas flacher ;-)

Herzliche Grüße

Foxiyama


Geändert von Foxiyama (11.07.13 12:02)
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