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#860789 - 05.09.12 10:59 Eindrücke aus den rumänischen Karpaten
wal
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 546
Dauer:8 Tage
Zeitraum:18.8.2012 bis 25.8.2012
Entfernung:555 Kilometer
Bereiste Länder:roRumänien
Externe URL:http://www.mountainbike-expedition-team.de/Karpaten/karpaten12.html

Hallo zusammen,
ich möchte ein paar Eindrücke einer eher kurzen Radtour durch die rumänischen Karpaten teilen. Zunächst ein paar Stichpunkte:

Planung: grobe Planung anhand von Straßenlandkarten, dann aber relativ spontane Routenführung. Ausgangs- und Endpunkt der Tour war die Stadt Sibiu.

Kartenmaterial: Freytag Berndt Autokarten, Rumänien-Moldawien (1:500000), erstaunlich detailliert und gut, wer auf Straßen bleibt kommt damit allemal gut zurecht; sowie Munti Fagaras 1:60.000 Wanderkarte von DIMAP (1:60000), schöne Topokarte für da wo die Straßen enden.

Versorgung: Dorfläden! Es gibt sie noch, fast jedes Dorf hat einen oder mehrere solcher Läden. Meist als "Magazin Mixt" oder "Alimentari" bezeichnet, oft auch in Bars versteckt. Das Sortiment immer ein bischen auch Überraschung, aber meist das nötigste (sogar Schokolade) vorhanden. Typische Importmarken sucht man jedoch oft vergebens.

Ausrüstung: Geländegängiges Reiserad; leichtes Übernachtungsgepäck ohne Zelt, aber mit Tarp. Gaskocher, Lebensmittel (fast) täglich gekauft.

Achtung: das ist mein erstes "Bilder-Abenteuer" hier, und ich entschuldige mich gleich mal, falls es eine unleserliche Katastrophe wird...

Tag 1: Sibiu - Vidraru See

Die Tour beginnt in Sibiu (Hermannstadt), morgens früh um 8 Uhr verlasse ich die Unterkunft. Es ist ein Samstag, und dementsprechend wenig los auf den Straßen der Stadt. Ich radle zunächst durch die Altstadt, über den Marktplatz, und münde dann auf eine Art Fahrradstraße durch die Grünanlage Parcul Natural Dumbrava Sibiului, immer weiter nach Südosten.
Eindrücke aus Sibiu:

Schließlich habe ich die Stadt hinter mir gelassen und es geht nun durch landwirtschaftlich geprägtes Gebiet bergauf-bergab durch kleinere Orte, Orlat, Sibiel, Saliste... Immer weiter schraubt sich die Straße die sommer-trockenen Hänge hinauf. Der Mais ist reif und an den Bäumen erkenne ich die ersten reifen Pflaumen.

Im Dorf Jina hat die nicht enden wollende Steigung zunächst ein apbruptes Ende. Es folgt eine rasante Abfahrt in ein Tal, dem ich für den Rest des Tages dann wieder bergauf folgen werde. Die Straße im Tal ist die "Transalpina" eine gut ausgebaute Teerstraße, die bis nach Novaci am Südrand der Karpaten führt. Die Straße ist gut zu fahren, ich komme zügig voran, obwohl es stetig bergauf geht. Einige Stauseen gibt es, erst Tau Bistra, dann Oasa Mica. Die Wasserspiegel sind niedrig, es zeugt von dem trockenen Sommer hier. Die Stauseen sind beliebte Ausflugsziele, und so ist es hier auch kein Problem, sich mit kühlen Getränken, Eis oder sonstigen Dingen zu versorgen. Ich gönne mir ein Omlett mit Limonade.
Kurz vor dem Vidra-See wird die Straße steiler, es geht über einen 1580m hohen Pass mit folgender, ebenso steilen Abfahrt dann hinab zum See. Hier am Seeufer dachte ich zunächst, einen schönen, ruhigen Übernachtungsplatz zu finden, aber die Rumänen zelten wohl auch gerne am Wochenende und so ist über Kilometeter jeder mögliche Platz am See und auch entlang des Lotru-Flusses bis aufs letzte Fleckchen belegt. Nicht nur Wochenend-Urlauber sind hier zu treffen, sondern auch 'professionelle' Beeren- und Pilzsammler. Es geht zwar weitgehend ruhig zu, aber dennoch ist mir nicht nach dieser Gesellschaft.


So kurble ich abends, bei sinkender Sonne, doch noch die ersten Serpentinen des Urdele-Passes hoch. Das hat auch sein Gutes, denn der Hang liegt jetzt im Schatten und der Wochenendverkehr hat auch nachgelasssen. Schließlich finde ich einen geeignten, ruhigen Übernachtungsplatz auf einer kleinen Almwiese in Verlängerung einer Serpentine, sogar noch mit Abendsonne. Perfekt nach einem langen Radeltag: 140 km, 2410 Höhenmeter.

(morgen geht's weiter)...

Geändert von wal (05.09.12 11:01)
Änderungsgrund: zu früh abgeschickt
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#860808 - 05.09.12 11:46 Re: Eindrücke aus den rumänischen Karpaten [Re: wal]
veloträumer
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 17.178
In Antwort auf: wal
Achtung: das ist mein erstes "Bilder-Abenteuer" hier, und ich entschuldige mich gleich mal, falls es eine unleserliche Katastrophe wird...

Hallo Waltraud,
dafür ist aber alles recht passabel, Bilderzahl ist auch noch (bisher) im grünen Bereich. Du solltest vielleicht nach jedem Bild einen Leerabsatz machen, dann kleben sie nicht direkt aneinander. Die Bilder sind übrigens sehr stimmungsvoll und äußerst gelungen. bravo
Liebe Grüße! Ciao! Salut! Saludos! Greetings!
Matthias
Pedalgeist - Panorama für Radreisen, Landeskunde, Wegepoesie, offene Ohren & Begegnungen
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#860871 - 05.09.12 14:20 Re: Eindrücke aus den rumänischen Karpaten [Re: wal]
Toxxi
Moderator Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 22.002
Hallo Waltraud,

ich finde das prima von Dir, dass Du die Abschnitte, die ich befahren willst, immer ein Jahr vorher schon prüfst. grins Hat ja dieses Jahr auch bestens geklappt. lach

Ein paar Fragen:

- An- und Abreise - wie? Flugzeug? Bahn?

- Ist die Soseau Transalpina gut befahrbar? Du schriebst ja was von asphaltiert, der Verkehr hält sich hoffentlich in Grenzen. Die geht doch m.W. auf über 2000 m hoch?

Bin gespannt auf den Bericht vom Moldoveanu und auf alle weitern Beiträge hier. schmunzel

Gruß
Thoralf
Meine Räder und Touren im Radreise-Wiki

Geändert von Toxxi (05.09.12 14:20)
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#860991 - 05.09.12 20:03 Re: Eindrücke aus den rumänischen Karpaten [Re: wal]
RADional
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 438
Unterwegs in Taiwan

Hallo Waltraud,
da hätten wir uns ja fast getroffen - wir sind 4 Tage vorher von Petrosani kommend über die 67C herunter gefahren und auf dem gleichen Weg nach Sibiu hinein.
Das leichte "Unwohlsein" angesichts der Pilzsammler-Camps kann ich bestätigen - hatte ich aber nirgendwo sonst.
Bin gespannt auf die Fortsetzung!

Kathrin
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#861024 - 06.09.12 06:40 Re: Eindrücke aus den rumänischen Karpaten [Re: wal]
wal
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 546
Tag 2: Transalpina
Heute geht's über den höchsten Karpatenpass in Rumänien, den Urdele (2228m). Ich bin ab 7 Uhr schon wieder auf der Straße und habe diese so früh am Sonntagmorgen zunächst für mich alleine. Im Serpentinen-Teil ist die Steigung gleichmäßig und gut zu fahren. Bis zur Passhöhe habe ich allerdings von meinem Übernachtungsplatz aus noch fast 800 Höhenmeter zu überwinden.
Die Transalpina über den Urdele-Pass ist erst im Jahr 2011 geteert worden. Dementsprechend neu sieht alles noch aus, und an einigen Stellen werden noch Wassergräben betoniert. Es macht Spaß auf dieser neuen Oberfläche zu fahren. Es gibt keine Leitplanken, was einem ein sehr unmittelbares Gefühl zu der Landschaft ringsum gibt.



Besonders eindrucksvoll ist die Transalpina in den Zonen über der Baumgrenze: das schwarze Band der recht neuen Teerstraße (ohne Leitplanke!) windet sich über die gold-gelben Grashänge. Die Steigung ist teiweise knackig, ich muss doch an der einen oder anderen Stelle pausieren, um wieder zu Atem zu kommen. Die Pausen nutze ich, um die schöne Lanschaft auf mich wirken zu lassen. Es sind hier nicht die schroffen Felslandschaften wie in den Alpen, sonder eher sanft geschwungene Hügel, die weit weniger steil aussehen, als sie dann tatsächlich sind...

Die Abfahrt vom Zwischenpass ist gespenstisch: Auf einem schmalen Grat schießt die Straße (ohne Leitplanke!) gerade bergab, bevor sie sich dann in zwei großen Serpentinen in einen Sattel hinab windet. Von dort geht es dann in sehr engen, steilen Serpentinen zur eigentlichen Passhöhe. Diese ist jedoch enttäuschend: Kein Schild oder irgend ein offizieller Vermerk. Schade irgendwie. Platz für die Verkaufsbuden wäre hier auch nicht. Ich warte ein wenig, ob sich der Nebel nicht doch noch verziehen möchte, beschließe dann aber, auch weil es zu kühl wird, mich an die Abfahrt zu machen.

Nach drei Stunden erreiche ich im aufsteigenden Morgennebel eine Passhöhe, nicht zu verkennen mit Verkaufsbuden (Grill, Eis, Andenken, etc.). Mein barometrischer Höhenmesser zeigt jedoch nur 2120 Meter an, und ich will gerade schon nachjustieren, da bemerke ich in einer Nebellücke, dass ich mich erst auf einem "Zwischen-Pass" befinde und sich die eigentliche Passhöhe erst nach einer Abfahrt von ca. 200 Höhenmetern dann dahinter erhebt...
Die Abfahrt ist super, fast berauschend! Das Rad liegt gut auf der neuen Asfaltoberfläche und so rolle ich zügig etwa 1700 Höhenmeter wieder hinab. Auch der nun ab Mittag zunehmende Wochenendverkehr ist kein wirkliches Problem, viele Autofahrer sind auch zum Genießen der Landschaft hier und fahren recht entspannt.

Von Novaci aus am Südfüß der Karpaten radle ich zunächst bis Polovragi und überquere den Karpatenkamm ein zweites Mal, diesmal von Süd nach Nord auf einer kleinen Nebenstraße über den Pass Curmatura Oltetului (1620m).
Einen geeigneten Übernachtungsplatz finde ich in der Nähe des Dorfes Ciungetu auf einer der von Schafen kurzgefressenen Wiese. 95.42 km, 1897 Höhenmeter.
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#861027 - 06.09.12 06:54 Re: Eindrücke aus den rumänischen Karpaten [Re: wal]
wal
Mitglied
Themenersteller
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Beiträge: 546
Tag 3: Zum Vidraru-See

Mit der Sonne im Gesicht geht es nun nach Osten, zunächst dem Lotru Tal folgend ins Tal des Olt. Es ist Montag morgen, kaum Verkehr, die Wochenend-Urlauber sind schon wieder weg. Ab Brezoi folgen dann etwa 10 Kilometer auf der viel befahrenen Ferntstraße im Olt-Tal, die jedoch dank einigermaßen breitem Seitenstreifen erträglich waren, und möglicherweise habe ich Montag mittags auch eine eher verkehrsarme Zeit erwischt. Kurz vor dem Kloster Cornet biege ich ab, überquere den Olt auf einer rostigen Brücke und radlen nun wieder bergauf. In Perisani endet dann auch der Asfalt und über eine Reihe von Waldpisten finde ich meinen Weg bis zum Vidraru See.



An einer kleinen Kapelle kurz nach einer Passhöhe zwischen den Dörfern Perisani und Salatrucu mache ich kurz Rast und genieße die Aussicht ins Tal. Die Malereien in der Kapelle sin auch sehr eindrucksvoll: In einer Art Bildergeschichte wird das fromme Leben erklärt, bzw. die 'Konsequenzen' des nicht-christlichen Lebens drastisch dargestellt. Irgend jemand hat den meisten Teufelchen auch schon die Gesichter weggekratzt.




Die Weiden werden von Kuh und Schafsherden aus den Dörfern im Tal genutzt. Die einzelnen, großen Bäume werden regelmäßig geschneitelt und bieten jetzt schönen Schatten. Die Sonne scheint, es ist Mttagszeit und für mich viel zu warm. Im nächsten Dorfladen werde ich mir ein Eis kaufen...


Vor dem Dorfladen in Salatrucu steht ein "einheimisches" Fahrrad, eher Schrott mit kaputten Bremsen, kaputter Schaltung. Kein Wunder, dass ich manchmal angestarrt werde, wie von einem anderen Planeten...


Die Forststraßen ab Salatrucu sind im Wesentlichen sehr gut zu radeln, allerdings teilweise recht steinig und an einigen Stellen stark ausgewaschen. Eine ordentliche Wasserführung bei Forststraßen zu bauen, scheint ja nicht so die Stärke der Rumänen zu sein...
Laut der Topokarte bin ich auf dem richtigen Weg, Schilder sucht man hier jedoch vergebens...



Im späten Abendlicht überquere ich nocheinmal einen kleine Sattel mit Almwiese, bevor ich dann die letzten Kilometer zum Vidraru-See hinab rolle.
Am See erfahre ich zunächst einige Enttäuschungen: erstens, es ist ein Stausee mit sehr niedrigem Wasserspiegel und es ist nahezu unmöglich über das steile frei gelegte Ufer zum Wasser zu kommen (also nichts mit Baden...). Zweitens ist das Westufer total trocken, all die zufließenden Bächlein führen jetzt im Spätsommer kein Wasser. Ich muss noch mindestens 10 Kilometer weiter fahren, bis ich endlich einen wasserführenden Bergbach finde, und damit das notwendige Wasser für den Abend auffüllen kann.

Das Westufer des Vidraru-Sees ist nur durch eine nicht asfaltierte Forststraße erschlossen, für Radfahrer ideal, weil man abseits des Autoverkehrs super entspannt radeln kann. Einen Übernachtungsplatz finde ich schließlich im Buchenwald mit Blick auf den See. 112 km, 1415 Höhenmeter.

Nachts schlafe ich unruhig, denn die Eichhörnchen über mir in den Bäumen machen ordentlich Lärm und schmeißen auch den einen oder anderen Zapfen runter. Außerdem höre ich noch das Knachen von Ästen, als ein größeres Tier in der Nähe von meinem Schlafplatz durch den Wald läuft. Wie auch immer, am nächsten Morgen entdecke ich unweit von meiner Schlafstelle frische Bärentatzen auf dem Forstweg...
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#861029 - 06.09.12 06:58 Re: Eindrücke aus den rumänischen Karpaten [Re: Toxxi]
wal
Mitglied
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Beiträge: 546
Hi Toralf,
die Transalpina ist Klasse. Super neuer Asfalt, sehr schönes Fahrgefühl. Ich kann die Straße wirklich empfehlen, auch landschaftlich.
Am Wochenende (ich fuhr an einem Sonntag) ist schon recht viel Verkehr, viele Wochenendurlauber. Allerdings empfand ich es nicht wirklich als störend, die Autofahrer waren in der Regel sehr entspannt und rücksichtsvoll. Schwerlastverkehr gab es am Sonntag nicht.

So long,
Waltraud
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#861030 - 06.09.12 07:00 Re: Eindrücke aus den rumänischen Karpaten [Re: RADional]
wal
Mitglied
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abwesend abwesend
Beiträge: 546
Hallo Kathrin,
oh, das ist ja was. Ich hatte auf meiner kurzen Tour überhaupt keine anderen Tourenradler gesehen.
Wie war das Jiu-Tal? Ich hatte auch überlegt, dort zu fahren, hatte es dann aber verworfen, weil ich zu viel Verkehr auf der Fernstraße fürchtete.

So long,
Waltraud
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#861053 - 06.09.12 07:52 Re: Eindrücke aus den rumänischen Karpaten [Re: wal]
Toxxi
Moderator Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 22.002
In Antwort auf: wal
...zur eigentlichen Passhöhe. Diese ist jedoch enttäuschend: Kein Schild oder irgend ein offizieller Vermerk. Schade irgendwie.


Tja, das ist mir in Rumänien und auch in der Ukraine auch immer aufgefallen. Keinerlei Angabe über die Passhöhe. Echt schade! In der Slowakei wars besser, da stand zumindest ab und zu mal ein Passschild.

Das mit den noch zu betonierenden Wassergräben war am Pasul Neteda auch so. Auch da war der Asphalt nagelneu. Ich hatte mich mit einem Rumänen unterhalten, der das gar nicht glauben wollte. Er kannte den nur geschottert. schmunzel

In Antwort auf: wal
...die Autofahrer waren in der Regel sehr entspannt und rücksichtsvoll.


Fand ich auch. Die sind langsamen Verkehr durch die vielen Pferdefuhrwerke gewöhnt.

Gruß
Thoralf

PS: Ich steune, dass Du den Smart Sam fährst. Das war der mit Abstand zensiert zensiert Reifen, den ich jemals gefahren bin.
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#861234 - 06.09.12 17:56 Re: Eindrücke aus den rumänischen Karpaten [Re: wal]
sigma7
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
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Beiträge: 3.272
Hallo Wal, schöne Tour! Und ein schöner Bericht.
In Antwort auf: wal
Ausgangs- und Endpunkt der Tour war die Stadt Sibiu.

In Sibiu war ich letzte Woche ebenfalls, ungeplant. In Cluj konnte die Lufthansa wegen leichtem (!) Regen nicht landen; da die Landebahn relativ kurz ist.


andre
Eat. Sleep. Ride.
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#861291 - 06.09.12 21:12 Re: Eindrücke aus den rumänischen Karpaten [Re: wal]
RADional
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 438
Unterwegs in Taiwan

Hi Waltraud,
Hauptverkehrsstraßen meide ich auf Radtouren wenn irgend möglich, bezüglich Autoverkehr habe ich wohl eine sehr niedrige Toleranzschwelle.

Wir sind von Belgrad entlang Donaurad kommend ab Eisernem Tor nördlich über kleine Straßen nach Baia de Aramä, dann auf der 67D westlich bis ins Cerna-Tal.
Selbiges dann hoch und entlang Jiul de Vest über Uricani und Vulcan runter, so daß wir auf der 66/E79 nur wenige km bis Petrosani zurücklegen mußten. Diese waren trotz reichlich Verkehr gut fahrbar, weil die Auto/LKW-Fahrer beim Überholen genug Platz hatten u. ließen. Also: nervig, aber nicht kreuzgefährlich.

Allerdings war es auch morgens. Wenn die Fahrer abends schon stundenlang unterwegs sind und nur noch nach Hause wollen, sieht das u.U. anders aus - so geschehen auf der 1A Brasov-Ploiesti, die ich kein zweites Mal fahren möchte.

Viele Grüße,
Kathrin
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#861298 - 06.09.12 21:39 Re: Eindrücke aus den rumänischen Karpaten [Re: wal]
sebo
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
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Beiträge: 171
Hallo Waltraud,

danke für den Bericht und die schönen Bilder! Nachdem Du gestern den ersten Teil Deines Reiseberichtes hier eingestellt hattest, habe ich mich nicht beherrschen können und heut morgen auf Deiner Homepage schon Teil 2 gelesen.
Ich bin 1994 im Rahmen einer großen Balkantour von Vama Veche (Grenze Bulgarien, am Schw. Meer) quer durch Rumänien gefahren (Ausreise nach Ungarn in Petea). Mittlerweile fahren sicherlich zehn Mal mehr Autos in Romania herum. Die Karpaten habe ich damals bequem gequert, indem ich durchs Olt-Tal gefahren bin.
Aus Deinen Fotos geht hervor, dass man immer noch das "ursprüngliche" Rumänien finden kann.
Mal sehen, vielleicht kriege ich es mal gebacken, meinen Reisebericht der damaligen Tour hier zu posten.

Gruß Sebastian
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#861323 - 07.09.12 05:13 Re: Eindrücke aus den rumänischen Karpaten [Re: wal]
wal
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 546
Tag 4/5 Moldoveanu

Nach 20 kurvigen Kilometern (jede See-Bucht muss ja ausgefahren werden) erreiche ich den Abzweig ins Buda-Tal am nördlichen Ende des Vidraru Sees. Es folgen nun weitere 20 Kilometer talaufwärts auf einer sehr hübschen und gut zu radelnden Forststraße bis auf etwa 1600m. Dort endet die Forststraße und geht in einen Wanderpfad über.




Ich beschließe dem Wanderpfad auf den Moldoveanu zu nehmen (mit den gelben Dreiecken als Markierung). Das Fahrrad führe ich zunächst schiebend und tragend mit, in der Hoffnung zumindest auf dem Rückweg einige schöne Trails fahren zu können. Aber auf etwa 2000m stellt sich heraus, dass es,ungleich zu den Alpen, hier keine vernünftig gebauten Wanderwege gibt, sondern nur Wegmarkierungen. Jeder der Wenigen, der hier geht, sucht sich offensichtlich seine Spur selber, und die vorhandenen Spuren sind vor allem durch Vieh viel zu schmal und zu tief zum radfahren. Eigentlich toll, aber an radeln ist hier eben nicht zu denken...

Ich übernachte in einem westlich offenen Kessel unterhalb des Moldoveanu mit Aussicht auf andere Berge des Fagaras, während der Gipfel des Moldoveanu noch lange die letzen Sonnenstrahlen einfängt.




So werde ich den Moldoveanu eben ohne Fahrrad und nur zu Fuß 'mitnehmen'. Am nächsten Morgen sind es nur noch ca. 500 Höhenmeter, die mich vom Gipfel trennen. Zu Fuß, auch in Sandalen, kein Thema. Am späten Vormittag genieße ich bei wolkenlosem Himmel die Aussicht von Rumäniens höchstem Berg.




Der Abstieg bis zur Forststraße ist bis zu frühen Nachmittag auch geschafft.
Nach der Bergtour lasse ich den restlichen sonnigen Abend im Fichtenwald in der Nähe des Bergbaches ausklingen.



Wähend ich mein Essen auslöffle, kommen drei Jungedlichen vorbei. Ich hatte sie schon für einige Zeit im Wald gehört, und sie überquerten unweit meines Lagers den Bergbach. Es dauerte eine Weile, bis sie mich auch bemerkten, denn sie waren zu sehr mit sich selbt beschäftigt. Die drei hatten im Wald Blaubeeren gesammelt, und zwar mit riesigen Kämmen. Die Beeren steckten in riesige Säcken die sie jeweils auf dem Rücken trugen. Ich bekomme eine Tasse voll Beeren geschenkt. Am nächsten Morgen sehe ich, dass die Jugendlichen zu einer 'Beerensammelmannschaft' gehörten, etwas sieben bis acht Leute, die mit Kleinbus etwas weiter unten am Bach campierten.
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#861324 - 07.09.12 05:26 Re: Eindrücke aus den rumänischen Karpaten [Re: wal]
wal
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Tag 6: Zurück ins Topolog-Tal

Da ich zum Moldoveanu eine Stichstraße hinein geradelt bin, die sich leider fahrradtechnisch als Sackgasse entpuppte, muss ich nun also einen Teil der Strecke auf gleichem Weg wieder zurück.
Ich radle also zurück zum Vidraru-See (vielmehr ist es ein gemütliches hinabrollen, denn es geht ja bergab...) und gönnen mir ein zweites Frühstück in in der Cabana Cumpana am See. Dann radle ich über zwei kleine Sättel zurück in das Topolog-Tal.

Vidraru-See und Cabana Cumpana

Quelle neben der Straße

Einige Zeit und Kilometer verbringe ich noch damit, am Ende des Topolog-Tals einen auf meiner Landkarte eingezeichneten Weg hoch auf die Almewiesen zu finden. Nach etlichen Kilometern auf teilweise schlammigen Forstpisten gebe ich genervt auf. Nochmal 15 Kilometer zurück (zum Glück bergab...), dann drei Kilometer entlang des Topologel wieder bergan, das bringt mich an den Fuß eines Rückeweges, der definitiv auf die Almen hoch führt.

Nun ja, es weden dann zwei Stunden schweisstreibende Schiebearbeit für 500 Höhenmeter. Zum Glück hat mich keiner gesehen, denn die Waldarbeiter waren nach 18 Uhr schon in ihrem Bauwagen im Tal... Jedenfalls erreiche ich im letzten Tageslicht die Almhütte, und wasche das durchgeschwitzte Hemd, die staubig-dreckige Hose und mich selbst erstmal am kleinen Bach neben der Hütte. Beim Mondschein koche ich dann mein Abendessen. Heute waren es: 112 km, 1398 Höhenmeter



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#861330 - 07.09.12 05:45 Re: Eindrücke aus den rumänischen Karpaten [Re: wal]
wal
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(Hier auf der Calugaru Alm unterbreche ich die Radtour für 6 Tage)

Radtour Tag 7: Culmea Topolog, der Kammweg ins Tal

Von der Calugaru Alm folge ich schließlich am späteren Nachmittag einem alten Militärpfad aus dem 1. Weltkrieg ins Tal bis Mlaceni. Der Weg führt auf einem Bergkamm (Culmea Topolog) entlang, der schließlich weiter oberhalb auf den Hauptkamm der Karpaten (Fagaras) mündet. Es geht in der Summe zwar bergab, es sind jedoch noch einige kleine Kuppen mit teilweise steilen Gegenanstiege enthalten. Alles in allem ist es eine sehr schöne Mountainbike-Piste, mit nur einer kleinen Schiebepassage am Golul Clabucetului.

Ich genieße jeden Meter der Fahrt:



Die Nachmittagssonne taucht die Landschaft in ein stimmungsvolles Licht. An einem schmalen Grat halte ich an und genieße für einen Moment den Blick ins Tal auf das Mosaik aus Dörfern, Obstgärten, Wald und Wiese.






Kurz oberhalb von Mlaceni unterbreche ich die landschaftlich und fahrtechnisch sehr schöne Abfahrt und schlage ein letzes Mal mein Nachtlager auf. Geschützt durch ein Fichtenwäldchen hinter mir und mit Panoramablick ins Tal vor mir genieße ich die letzte Abendsonne.


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#861332 - 07.09.12 06:00 Re: Eindrücke aus den rumänischen Karpaten [Re: wal]
wal
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Radtour Tag 8: letzter Tag, eigentlich nur drei Studen Fahrt zurück nach Cainenii

Morgens früh fahre ich dann durch Mlaceni, mit obligatorischem Stopp am Dorfladen. Ich habe Lust auf Schokolade, aber der Dorfladen hat nur einheimische Marken. Und, natürlich bin ich vom Geschmack enttäuscht! Ich beibe dabei: die Osteuropäischen Länder können keine Schokolade...

Dorfbrunnen mit Heiligenschmuck
Dorfbrunnen mit Kapelle


Mir kommen ältere und junge Hirten entgegen, die mit ihren Kühen oder Schafen zum Weiden auf die Wiesen oberhalb der Dörfer ziehen. Männer und Frauen mit Hacken oder Sensen, die zur Feldarbeit aufbrechen. Ungläubiges Staunen, als sie mich sehen. Wo kommst du denn her? Was machst du hier? Diese Fragen sind ihnen ins Gesicht geschrieben. Draussen übernachten? Es gibt doch Bären, Wölfe... Und ja, meine Wildsichtungsstatistik weist auf: Wolf im Topolog Tal, Hirsch, Wildschwein, frische Bärenspuren (ja, auf dem Weg...), Eichhörnchen, diverse Vögel.




Kaum im Tal in Perisani angekommen, geht es auf einer steinigen Piste wieder bergan, quer über die Hügel über Titesti bis nach Cainenii. Wieder radle ich durch kleine Straßendörfer, in denen die Zeit stehen geblieben scheint. Subsistenzwirtschaft ist was den Leuten hier das Überleben sichert. Hinter jedem Haus gibt es ein Feld, einen gut gepflegten Garten, fast jeder hat Kühe und/oder Schafe.



Magazin Mixt, die Dorfläden sind klasse. Es gibt alles, was man so braucht (und auch nicht-braucht), oft auch Obst und Gemüse der Saison.

Hübsch bemalte Kirche in Cainenii

Am späten Vormittag komme ich in Cainenii an, und gönne mir im Magazin Mixt nocheinmal ein paar Kekse, die nach Gewicht im Kilopreis verkauft werden (waren sogar ganz gut...). Cainenii ist ein Dorf direkt am Olt und direkt an der Fernstraße zwischen Bukarest und Sibiu. Ich hatte beschlossen, die ca. 50 km nach Sibiu nicht auf der Fernstraße zu radeln, sondern mit der Bahn zurück nach Sibiu zu fahren. Daher endet diese kurze Tour nun am Bahnhof von Cainenii.

Etwas traurig bin ich, dass ich nicht mehr Zeit für die Radtour einplanen konnte, und dass es nun nach nur 7 Radeltagen schon wieder zurück geht.
Ich wartete keine 10 Minuten, da kam auch schon der Regionalzug nach Sibiu und brachte mich wieder an meinen Ausgangspunkt in die Stadt zurück.

Bahnhof Cainenii

Abschließende Bemerkung: Die Tour war leider aufgrund von Arbeitsverpflichtungen viel kürzer als geplant, und ich werde sicher nocheinmal weitere Erkundungen in der Region vornehmen. Sowohl kulturell als auch von den Natureindrücken her hat es mir sehr gut gefallen.
Der Karpatenhauptkammweg kommt auch noch dran, aber wahrscheinlich im ersten Anlauf zu Fuß.
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#861333 - 07.09.12 06:01 Re: Eindrücke aus den rumänischen Karpaten [Re: sigma7]
wal
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 546
Hi Andre,
Sachen gibt's... Sibiu finde ich eine sehr angenehme Stadt. Ich bin gerne dort.
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#861336 - 07.09.12 06:07 Re: Eindrücke aus den rumänischen Karpaten [Re: RADional]
wal
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 546
o.k. danke, ihr seid dann total anders gefahren als ich überlegt hatte.

So long,
waltraud
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#861337 - 07.09.12 06:10 Re: Eindrücke aus den rumänischen Karpaten [Re: sebo]
wal
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 546
Hi Sebastian,
Ich denke schon, dass es in Rumänien noch jede Menge schöner Straßen/Dörfer/Wälder gibt, die sich für eine Radtour (oder Wanderung) lohnen. Wenn man die Fernstraßen meidet, fand ich den Verkehr durchaus in erträglichem Rahmen. Wobei ich auf dem letzten Teil meiner Tour sowieso eher abseits der Autopisten unterwegs war.

viele grüße,
Waltraud
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#861413 - 07.09.12 10:49 Re: Eindrücke aus den rumänischen Karpaten [Re: wal]
Dietmar
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 6.892
Hallo Waltraud,

wenn auch nur eine kurze Reise, aber sehr interessante Schilderung und eindrucksvolle Fotos!

Bis bald mal wieder!

Gruß Dietmar
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#861492 - 07.09.12 17:43 Re: Eindrücke aus den rumänischen Karpaten [Re: wal]
natash
Moderator Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 7.676
Hallo Waltraut,
Danke für Deinen schönen Bericht.Tja, die Karpaten gefallen mir auch ausnehmend gut und Deine Strecke kannte ich noch nicht und hätte glatt Lust vielleicht doch noch einmal nach Rumänien zu reisen, ein wenig des alten Charmes scheint es sich ja doch bewahrt zu haben.
Allerdings sind die Orte sehr viele herausgeputzter, als ich sie in Erinnerung habe und in den Dörfläden gab es auch oftmals so gut wie nichts Genießbares zu kaufen. Das scheint sich ja zum Besseren gewendet zu haben schmunzel - nur die Schoki scheint so staubig zu schmecken wie eh und je lach
Gruß Nat
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#861504 - 07.09.12 18:26 Re: Eindrücke aus den rumänischen Karpaten [Re: wal]
WildeHilde26
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Ich bin wirklich schwer beeindruckt! Von den Bildern, von der Leistung und von der Schönheit des Landes! Ich glaub ich muss mal (gegen den Widerstand meines Lebensgefährten) nach Rumänien.

Noch ne Frage: bist du alleine gefahren? Hat es da irgendwelche brenzligen Situationen gegeben?
Ich bin immer noch manchmal etwas unsicher, was alleinreisende Frauen betrifft.
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#861521 - 07.09.12 19:18 Re: Eindrücke aus den rumänischen Karpaten [Re: WildeHilde26]
wal
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Zitat:
Noch ne Frage: bist du alleine gefahren? Hat es da irgendwelche brenzligen Situationen gegeben?
Ich bin immer noch manchmal etwas unsicher, was alleinreisende Frauen betrifft.


Ich bin für diese Tour alleine gefahren. Ich hatte nie eine Situation als "brenzlig" empfunden, aber da bin ich auch nicht wirklich der Typ für. Wenn ich mich irgendwo nicht wohl fühle, fahre ich weiter und beim Übernachten achte ich halt drauf, dass man nicht gesehen wird.

Die Leute in den Dörfern waren insgesamt von der Grundhaltung her neutral/freundlich. Ich habe aber irgendwann, vor allem in touristisch nicht besonders frequentierten Dörfern, sich anbahnende Gespräche eher abgekürzt, wenn es wieder auf die den Leuten offensichtlich unter den Nägeln brennenden Fragen nach "verheiratet?" und "Kinder?" kam (beides NEIN). Das hat mich irgendwann einfach genervt, weil echt jeder (und jede) sofort sowas fragte.
Ganz offensichtlich passte ich als allein mit dem Fahrrad reisende Frau überhaupt nicht ins Schema, und wenn dann auch noch der Familienstand nicht ins Schema passt, wurde ich eher skeptisch betrachtet (wohlgemerkt, nicht unfreundlich). Ich kann sowas aber aushalten, und letztendlich kann mir das soziale Weltbild der Dorfbevölkerung nicht die Tour vermiesen.
Insgesamt hatte ich mit den Leuten ja auch bis auf Einkaufen keine weiteren Kontakte - und möglicherweise hätte sich bei intensiveren Kontakten die Skepsis auch wieder gelegt. Fragen z.B. nach dem Weg oder so wurden mir immer freundlich und korrekt beantwortet und mir gute Fahrt gewünscht.
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#861525 - 07.09.12 19:31 Re: Eindrücke aus den rumänischen Karpaten [Re: natash]
wal
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Hallo Nat,
ja,das mit den farbenfrohen Häusern fiel mir auch vor zwei Jahren in der Slowakei schon auf. Irgend jemand erklärte mir dazu mal, dass es wohl EU-Fördermittel gibt für neue Farbe (oder so ähnlich).

Insgesamt fand ich es wie gesagt eine landschaftlich recht ansprechende Tour, und ich habe durchaus auch die kleinen Dörfchen sehr gerne. Ich bin aber auch geradezu erschrocken wie sehr die Wälder und insgesamt die Landschaft in Rumänien ausgebeutet wird. Das fängt mit diesen 'Horden' an Pilz- und Beerensammlern an, und setzt sich dann natürlich auch und gerade in der Forstwirtschaft fort. Überweidung scheint mir an vielen Stellen auch ein "Problem". Insofern hoffe ich, dass die tolle Natur in diesem Land auch in den nächsten Jahren noch erhalten bleibt.

Zitat:
nur die Schoki scheint so staubig zu schmecken wie eh und je

so isses absolut!

Grüße
Waltraud
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#861769 - 09.09.12 09:39 Re: Eindrücke aus den rumänischen Karpaten [Re: wal]
wal
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Nachtrag: Kurzes Video (naja, 6 min) von dem Kammweg auf dem Culmea Topolog: Klick.
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#861814 - 09.09.12 14:49 Re: Eindrücke aus den rumänischen Karpaten [Re: wal]
DebrisFlow
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Die Musik, herrlich schmunzel
Viele Grüße,
Andy
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