Man kann sie so schlecht wie John Wayne den Sattel über schmale Hoteltreppen ins Zimmer tragen.
Man kann sie schlechter im Zimmer befüllen.
Man kann am Rad die Seitentaschen bei praller Obertasche schlecht öffnen.
Man kann sie bei wenig Gepäck schlecht einzeln verwenden.
Man kann sie für den Bahntransport nicht so fix an- und abmachen wie gute Seitentaschen.
Ich habe die Vorgängerversion der Vaude Karakorum lange Zeit selbst verwendet und kann daher aus eigener Erfahrung bestätigen, dass die meisten der aufgezählten Nachteile auf speziell diese Taschen *nicht* zutreffen. Das sind nämlich wie erwähnt eigentlich drei Einzeltaschen. Die Seitentaschen werden ganz normal am Gepäckträger eingehängt (meine hatten das damals übliche System zwei Haken und Gummi zum Abspannen, das heutige Aufhängesystem kenn ich nicht, aber es ist nicht prinzipiell anders zu beurteilen als dasselbe System an Einzeltaschen) und dann wird die dritte Tasche per Reißverschluss an den Seitentaschen befestigt.
D.h.
- man kann die Taschen wenn gewünscht einzeln ins Hotelzimmer tragen, z.B. eine in jeder Hand und das Oberteil auf dem Rücken. Man kann das Oberteil aber auch mit *einer* Tasche verbunden lassen.
- man kann die Taschen genauso befüllen wie Einzeltaschen
- man kann sie selbstverständlich einzeln verwenden
- man kann sie mindestens genauso schnell am Rad befestigen wie zwei Einzeltaschen und eine Rolle obendrüber, für die man Spannriemen braucht.
Einzig der Nachteil, dass man *am Rad* nicht so gut an die Inhalte der Seitentaschen rankommt bleibt erhalten.
Der Grund, warum ich die Taschen letztlich durch Ortlieb ersetzt habe ist (neben der fehlenden Wasserdichtigkeit) ein ganz anderer hier noch gar nicht erwähnter: es ist keine wirklich gute Idee, das Hauptfach mit einem Reißverschluss zu verschließen. Die Gefahr, dass man den wenn man nicht extrem sorgfältig packt überdehnt und damit recht schnell kaputt kriegt ist sehr groß. Und einen neuen Reißverschluss einnähen ist eine sehr aufwändige Reparatur.
Martina