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#702711 - 15.03.11 22:59 Siebenbürgen im März 2011
Pedalen-Paule
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 1.081
Dauer:9 Tage
Zeitraum:5.3.2011 bis 13.3.2011
Entfernung:850 Kilometer
Bereiste Länder:plPolen
roRumänien
uaUkraine
huUngarn
Externe URL:https://picasaweb.google.com/bin.kurz.weg1/Rumanien2011?authkey=Gv1sRgCMudg-7vhsi8oAE#slideshow

Moin Sportsfreunde,

nach längerer radtourischer Abstinenz habe ich eine freie Woche genutzt um die schon länger im Hinterköpfchen geplante Rumänientour zu verwirklichen. Nun ist der März nicht gerade der tollste Tourenmonat im Jahr, doch wenn's schon den ganzen Winter in der Wade juckt - was soll man machen? Außerdem ist Rumänien ein wunderbares Land: Es gibt freundliche Ureinwohner, abwechslungreiche Landschaften und Bier in Zweieinhalb-Liter-Flaschen.

Geplant war, „irgendwie“ mit dem Zug zurückzufahren (von Kosice/Slowakei oder Przemysl/Polen). Schließlich wurde duch die Pistenfahrten in Rumänien die Zeit etwas knapp und ich hätte die letzten Tage ganz schön kräftig in die Pedale treten müssen um rechtzeitig nach Polen zu gelangen. So entschied mich in der Ukraine den Zug nach Lviv (Lemberg) zu nehmen und von dort in einer Tagestour nach Polen zu fahren, von wo ich wiederum den Zug nahm. Insgesamt war ich so acht volle Tage auf dem Rad.

Auf der gesamten Tour habe ich ausschließlich wild gezeltet, was bis auf ein paar streunende Hunde kein Problem darstellte. Allerdings gab es relativ häufig während der Fahrt Hundeattacken, aber nur selten wirklich gefährliche. Nicht angekettete und gut genährte Hunde sind dabei deutlich fitter wie ausgemerkelte Straßenköter - so zumindest meine empirische Erkenntnis.

Die Straßen Rumäniens sind deutlich besser als ihr Ruf. Leider sind gut ausgebaute Straßen auch sehr stark befahren (insbesondere die Europastraßen). Ich bin daher soweit wie möglich immer Nebenstraßen und Pisten gefahren. Der Bauboom der letzten Jahre hat die Ortsgrenzen teilweise drastisch verschoben (zu denen auf der Karte), auch wenn viele Häuser vermutlich aufgrund der Finanzkrise Rohbauten blieben.

Tourenkarte Rumänien

Tourenkarte Lviv-Przemysl

Wer an der Ab- und Anreise sowie an der Verstauung meines Radsacks interessiert ist, klickt hier drauf.

Die Tour begann in Kétegyháza nahe der rumänischen Grenze:


Bald wurde es auch schon „rumänischer“:


An einer Straße wurde ich zum Kaffee eingeladen. Seine Frau bereitete ein gerade geschlachtetes Schwein zu und so wurde aus un kafea Geschnetzeltes und Pflaumenschnaps (Tuica):


Und weiter ging's:






Durch's Gebirge:




In Albia Iulia (Karlsburg):




Im ganzen Land brante es. Ob vertrocknetes Weideland, Maisstoppel oder Böschungsgestrüpp, alles wurde (kontrolliert) abgefackelt:




Tarnung oder Schutz vor Kälte?





Vor den Toren Sibius verbrachte ich meine kälteste Nacht bei -12°C.

In Sibiu, der Europäischen Kulturhauptstadt 2007:






Wieder unterwegs nach Schäßburg vorbei an Kanonen vor Kirchen und Dörfern vor Bergen:





Schäßburg hat eine wunderbare Altstadt und ist dabei nicht so touristisch aufgepäppelt wie Sibiu:



Radfahrer habe ich nur wenige gesehen. Aber wenn doch, dann auch unter Last wie ich:





Kurz vor der ukrainischen Grenze bei Sighetu Marmatei:


Weiter mit dem Zug nach Lviv (Lemberg):


Im Großraumliegewagen (Platzkartny) lernt man schnell neue Leute kennen, wobei natürlich hier und da ein „Wässerchen“ gereicht wird. Entsprechend benommen stieg ich morgens in Lviv aus, folgte schläfrig einer im Zug kennengelernten Studentin, die mir unbedingt ihre Stadt zeigen wollte. Nach einer Stunde war ich aber nicht mehr aufnahmefähig und verabschiedete mich höflichst - ich musste ja auch noch die 100 km bis halb sechs nach Przemysl schaffen und dabei eine Grenze überqueren. So habe ich von Lviv eigentlich nicht viel gesehen und fuhr die langweilige Strecke im Eiltempo.



Trotzdem scheint die Ukraine ein interessantes Land zu sein und steht ganz weit oben auf meiner Liste künftiger Touren. Jedenfalls werde ich mein äußerst bescheidenes Russisch verbessern müssen, nicht zuletzt um schlagfertig gegen ukrainische Prowodniks (Schaffner) bezüglich Fahrradsack = Gepäckstück argumentieren zu können.

Und dann wäre mir auf der Rückfahrt um ein Haar beinahe das Rad geklaut worden. Nein, nicht in Rumänien, Ukraine oder Polen; sondern fast vor der Haustür: Den schweren Radsack hatte ich im Regionalzug an passender Stelle abgesetzt und mich in einen bequemeren Sessel gesetzt, also etwas entfernt vom Mehrzweckabteil. Da sehe ich durchs Fenster doch kurz vor Hamburg zwei Dorf-Teenies meinen Radsack eiligst raustragen. Ich bin schnell aufgesprungen und da ließen sie die Tasche ins Schotterbett fallen um schnellstmöglich zu flüchten. Zum Glück hatte sich jemand in die Tür gestellt und ich hatte genug Zeit die Tasche zu bergen und in den abfahrtbereiten Zug zu verbringen.

Geändert von Pedalen-Paule (15.03.11 23:08)
Änderungsgrund: Forum mag keine Sonderzeichen
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#702761 - 16.03.11 08:28 Re: Siebenbürgen im März 2011 [Re: Pedalen-Paule]
ZaphodDU
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 365
Danke für den Bericht. Da sind einige wirklich gute Bilder bei. Das bestärkt mich darin, noch mal nach Rumänien zu fahren und diesmal vielleicht nicht mit dem Flieger hin zu wollen.

Gruß

Peter
---

Was essen die Radfahrer? Kartoffeln mit Nudeln und Reis!



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#702771 - 16.03.11 08:46 Re: Siebenbürgen im März 2011 [Re: Pedalen-Paule]
slatibart
Moderator Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 1.527
Sehr schöner Bericht. Das macht richtig Lust auf das Land.
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#702879 - 16.03.11 15:11 Re: Siebenbürgen im März 2011 [Re: Pedalen-Paule]
natash
Moderator Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 7.676
Hoi Paule, danke für die schönen Bilder. Mancherorts hat Rumänien doch immer noch richtig Charme schmunzel
Gruß Nat
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#702900 - 16.03.11 16:53 Re: Siebenbürgen im März 2011 [Re: Pedalen-Paule]
veloträumer
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 17.178
In Antwort auf: Pedalen-Paule
Außerdem ist Rumänien ein wunderbares Land: Es gibt ... Bier in Zweieinhalb-Liter-Flaschen.

Da werden jetzt die Bayern aber neidisch. lach bier
















In Antwort auf: Pedalen-Paule
Die Straßen Rumäniens sind deutlich besser als ihr Ruf.
verwirrt verwirrt verwirrt
Also Prachtstraßen sehe ich da nicht so direkt. zwinker

Bist du da nie irgendwo steckengeblieben (Matsch/Schnee)?

P.S.: Danke für den Bericht, Gratulation dem furchtlosen Camper zwischen Kälte und Bestien.
teuflisch
Liebe Grüße! Ciao! Salut! Saludos! Greetings!
Matthias
Pedalgeist - Panorama für Radreisen, Landeskunde, Wegepoesie, offene Ohren & Begegnungen
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#703006 - 17.03.11 08:44 Re: Siebenbürgen im März 2011 [Re: Pedalen-Paule]
Joese
Nicht registriert
bravo

Geile Bilder....

Dieses Bild, auf dem der rote Dacia dem Pferdefuhrwerk begegnet, wo ist das genau?
Diese kargen Landschaften sind genau mein Ding.

Und was sind das für schneebedeckte Berge ein paar Bilder weiter? Die Südkarpaten bei Cluj?
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#703008 - 17.03.11 08:50 Re: Siebenbürgen im März 2011 [Re: Pedalen-Paule]
PMB
Nicht registriert
Super.

Schöne Bilder.

Ich war im Sommer da. Ein Wintertour finde ich schon beeindruckend.
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#703033 - 17.03.11 10:49 Re: Siebenbürgen im März 2011 [Re: ZaphodDU]
Pedalen-Paule
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 1.081
In Antwort auf: ZaphodDU
Das bestärkt mich darin, noch mal nach Rumänien zu fahren und diesmal vielleicht nicht mit dem Flieger hin zu wollen.


Bis zur rum. Grenze kommt man duchraus mit Zügen mit Radmitnahme. Wesentlich unkomplizierter und schnellerer allerdings mit Radsack.

In Antwort auf: veloträumer

Da werden jetzt die Bayern aber neidisch. lach bier


Rumänische Brauereien bevorzugen gerne deutsche Namen (z.B. Bürger-Bräu, Bergenbier oder Neumarkt). Hauptsache, es ist schwierig auszusprechen oder hat einen Umlaut (übrigens gibt's die erwähnte 2,5-Liter-Flasche für ab 1,30 EUR!)

In Antwort auf: veloträumer

Also Prachtstraßen sehe ich da nicht so direkt. zwinker

Bist du da nie irgendwo steckengeblieben (Matsch/Schnee)?


Also geteerte Straßen waren idR. ganz vernünftig. Hin und wieder trifft man auf das Modell Betonplattenstraße. Und Piste ist nun mal Piste - ich mag das. Schnee auf der Straße gab's nur ein- zweimal auf einer Piste (siehe externen Link ganz oben).

In Antwort auf: Joese

Dieses Bild, auf dem der rote Dacia dem Pferdefuhrwerk begegnet, wo ist das genau?
Diese kargen Landschaften sind genau mein Ding.

Und was sind das für schneebedeckte Berge ein paar Bilder weiter? Die Südkarpaten bei Cluj?


Ist alles in der Nähe von Sibiu und Sighisoara (Schäßburg), also Südkarpaten (Cluj/Klausenburg liegt eher im Nordwesten Rumäniens). Auf diese Graslandschaften trifft man überall im südlichen Siebenbürgen.

Geändert von Pedalen-Paule (17.03.11 10:50)
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#703137 - 17.03.11 14:55 Re: Siebenbürgen im März 2011 [Re: Pedalen-Paule]
luckyloser
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 708
Schöne aussagekräftige Bilder, einfach Genial. Ich mag dein Fotoauge!
Rumänien steht auch schon länger auf meiner Liste.
Viele Grüße vom nordsüchtigen Holger

Geändert von Holger W. (17.03.11 14:56)
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#703256 - 18.03.11 09:26 Re: Siebenbürgen im März 2011 [Re: Pedalen-Paule]
slatibart
Moderator Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 1.527
Was für ein Radsack hast Du da in Verwendung ? Der sieht relativ leicht und
gut durchdacht aus. Wie hast Du deine Laufrädern innendrin fixiert ?

Wie war die Versorgungslage. Selber gekocht oder gab es "auf dem Dorf" immer
irgend wo was zu essen ?


Gruß

Andreas
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#703426 - 18.03.11 16:54 Re: Siebenbürgen im März 2011 [Re: Pedalen-Paule]
gaudimax
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 1.072
Sehr tolle Bilder - gerade auch die Porträtaufnahmen der Menschen!

War letzten Sommer auch in der Gegend unterwegs, aber zu der jetzigen Jahreszeit schauts dann doch nochmal völlig anders aus.

Und Respekt auch, wie schnell du deinen Bericht hier im Forum eingestellt hast!
Gruß, Berti
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#703910 - 20.03.11 19:18 Re: Siebenbürgen im März 2011 [Re: slatibart]
Pedalen-Paule
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 1.081
In Antwort auf: slatibart
Was für ein Radsack hast Du da in Verwendung ? Der sieht relativ leicht und
gut durchdacht aus. Wie hast Du deine Laufrädern innendrin fixiert ?

Wie war die Versorgungslage. Selber gekocht oder gab es "auf dem Dorf" immer
irgend wo was zu essen ?


Ich habe diesen Radsack. Es gibt wesentlich leichtere Modelle, allerdings sind die weniger robust und deutlich teurer. Ich habe aber zusätzlich alles Überflüssige (z.B. den Hartplastikboden) entfernt, um die Tasche leichter zu machen. Während der Tour wird sie zusammengerollt auf dem Vordergepäckträger transportiert.. Ich entferne nur die Gabel samt Laufrad und lege diese auf das Rad. Man muss etwas mit den Bowdenzügen und Magura-Hydraulikleitungen aufpassen, aber da kein Flughafenmitarbeiter dein Rad herumschmeißt, sondern du allein es verlädst, geht das in Ordnung. Würde man die Laufräder entfernen, müsste man auch Schutzbleche und Gepäckträger entfernen um einen nennenswerten Packmaßvorteil zu erreichen. Mit der oben genannten Variante habe ich mein Rad in ca. 10 min verpackt und in 5 min aufgebaut.

In Rumänien habe ich oft Dorfläden und Kneipen gesehen, Letztere waren aber oft noch geschlossen und haben wohl nur im Sommer geöffnet. Kocher hatte ich mit - ist einfach angenehmer morgens ein Heißgetränk bei der Kälte zu haben.

Geändert von Pedalen-Paule (20.03.11 19:21)
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www.bikefreaks.de