Nachdem ich mir auf den letzten mehrmonatigen Fernreisen zur Reisedokumentation Gedanken gemacht habe, will ich doch mal meine Erfahrungen teilen:Viele Reisende nutzen während der Reise ein eigenes Notizbuch (Reisetagebuch). Vor allem bei langen Reisen ist es sinnvoll sich vorher Gedanken zu machen, welche Informationen unterwegs gegebenenfalls schnell griffbereit sein sollten.
NotizbuchDas Notizbuch sollte robust und handlich sein. Es sollte leicht zu verstauen sein, aber einen festen und strapazierfähigen sowie möglichst wasserabweisenden Umschlag aufweisen. Nützlich sind Notizbücher, die mit einem Gummiband ein versehentliches Öffnen verhindern. Einige Notizbücher haben im hinteren Buchdeckel eine Falttasche die Stauraum für Dinge bietet, die nicht verloren gehen sollen (beispielsweise für Kalender in Scheckkartenformat).
Das
Moleskine Squared Notebook (ISBN: 888370102X) ist z.B. mit über 10 Euro recht teuer; erfreut sich aber bei einigen Radreisenden großer Beliebtheit.
mögliche Inhalte (in Auswahl)- Tagebuch
- Kontaktdaten von Bekannten für Postkarten
- Umrechnungskurse heimische Währung <-> fremde Währung(en)
- Personalausweisnummer (Für Angaben bei Verlust)
- Kontaktdaten von Versicherung(en)
- Kontaktdaten zur Kontosperrung
- Kontaktdaten für örtliche Polizei, Rettung und Feuerwehr
- Kontaktdaten Auswärtiges Amt / Botschaften / Konsulate
Gerade bei längeren Reise kann sich der Aufwand lohnen, für das schnelle Auffinden ein selbst erstelltes Inhaltsverzeichnis zu pflegen.
elektronische DatensicherungNeben dem klassischen Reisenotizbuch erlaubt die Möglichkeit einer elektronische Datenspeicherung / Datensicherung weitere Vorteile. So lassen sich beispielsweise wichtige eingescannte Dokumente (z.B. Impfausweis) schnell am Rechner auslesen. (Es kann auch im voraus sinnvoll sein, öffentlich im WWW erreichbare Dokumente oder Informationen vorab digital zu speichern, um eine Recherche in teuren Internetcafés zu verkürzen).
USB-StickDer Große Vorteil des lokalen elektronischen Speichers gegenüber der Online-Datensicherung (siehe weiter unten) ist das Immer-Dabei-Argument. Sensible Daten liegen dort aber meist ungeschützt. Ein Diebstahl kann daher sehr unangenehm sein.
Es gibt ein paar sehr nützliche Programme, die vom lokalen Speichermedium ohne Installation an einem Windows-Fremdrechner ausgeführt werden können. Die Homepage von
PortableApps.com listet solche Programme auf. - Ein Programm zur Ver- und Entschlüsselung wird dort auch gelistet.
Diese Daten können auch auf dem Datenspeicher der digitalen Kamera gespeichert werden. Bei Kameras mit SD Memory Card hat man mit der Kombination aus einer micro-SD-Karte, einem Adapter für micro-SD-Karte auf SD-Karten sowie einem Adapter für micro-SD-Karten für den Anschluss an den USB alle Freiheiten.
Online-DatenspeicherungNeben der Datenspeicherung auf einem Speichermedium (USB-Karte / Speicherkarte) gibt es auch gute Gründe für die Nutzung einer Online-Datenspeicherung über das Internet (Web-Backup).
Hier können meist relativ hohe große Datenmengen gespeichert werden: beispielsweise schafft eine Sicherung der unterwegs aufgenommenen digitalen Fotos Platz auf dem kamera-internen Speicher.
Die Daten sind über den Host-Anbieter durch Passwort geschützt. Jedoch erfordert das Abrufen oder Aufspielen der Informationen zwangsläufig ein internetfähigen PC.
Eine Übersicht über Merkmale verschiedener Anbieter von Online-Datensicherung ist u. a. bei Wikipedia zu finden: (
wikipedia.de und
en.wikipedia.org (ausführlicher)). Gerade für ein möglichen Upload von Reisebildern unterwegs kann die Auswahl des Daten-Host-Anbieters davon abhängen, ob beispielsweise die Nutzung des ftp-Protokolls unterstützt wird.
mögliche Inhalte (in Auswahl)- prinzipiell lassen sich quasi alle Informationen aus Notizbuch auch im Internet hinterlegen.
- Eingescannte Dokumente (Reisepass, Impfausweis)
- Betriebs-, Montage- sowie Reparaturanleitungen (Fotokamera, Rohloff-Handbuch, Magura-Workshop-Anleitungen etc.)
- Digitale Bilder des Fahrrads und des Gepäcks (dies kann im Fall eines Diebstahls helfen)
- Beipackzettel von mitgenommenen Medikamenten
- Backup der eigenen Reisefotos
Fremde Rechner in fernen Ländern bieten nicht immer den gewohnten heimischen Komfort. Da nicht mal jedes Internetcafé über ein gängiges Office-Paket verfügt, empfiehlt es sich, die Dateien möglichst als ASCII Textdatei oder pdf-Datei abzulegen. Deutsche Sonderzeichen bei Dateinamen, Kennworten und Passwörtern können im Ausland große Schwierigkeiten bereiten.