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#648976 - 26.08.10 00:05 27 Tage Frankreich
Uki53
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 77
Dauer:27 Tage
Zeitraum:29.7.2010 bis 24.8.2010
Entfernung:1713 Kilometer
Bereiste Länder:

Habe hier im Forum schon viele Reiseberichte gelesen und will nun auch mal einen von meiner diesjährigen Tour de France schreiben, vielleicht bietet er ja ein paar interessante Informationen und Anregungen...

1.Tag: Start in Stuttgart, mit der Bahn nach Müllheim/Baden, schaue mir unseren guten alten Bahnhof nochmal an, und frage mich,ob ich ihn so noch mal wiedersehe, auf dem Rad einen Anti-Stuttgart 21 Aufkleber...
Um 13 Uhr fahre ich in Müllheim los, aus Gewichtsgründen habe ich die entsprechende Karte zuhause gelassen, der Weg sah so eindeutig aus, aber natürlich gerate ich in einige Sackgassen, bis ich Mulhouse und den vertrauten Weg am Canal erreiche.Nach 70 km beschliesse ich, mir mangels Campingplatz ein Zimmer zu suchen und werde in Dannemarie fündig, 25 E mit Frühstück und absolut sehenswert, ein altes Haus,mein Zimmer ist hellblau mit Blümchen und altem Holzbett, der Flur türkis und das Bad, einfach eine Duschkabine in einem Zimmer, rosarot. Im überdachten Hof kann ich, trotz Regen, die noch schnell besorgten Leckereien und ein kleines Weinfläschen geniessen.

2.Tag: immer schön am Canal entlang, 102 km,um 16 Uhr Camping Baume les Dames, ganz ok, ich koch mir was nettes...

3.Tag:einfach weiter am Canal,95 km, es regnet mal, aber da bin ich gerade beim einkaufen, das Rad steht unterm Vordach, und ich komme trocken weiter bis zum Camping in Dole.

4.Tag: 94 km Hinter Dole wird es erstmal ein bißchen unübersichtlich, wieder mal eine Ecke, für die ich keine Karte habe und der EV 6 macht gerade hier mal Pause, es ist heiss und ein Gewitter droht, finde dann doch nach Verdun s.l.Doubs, trinke schön Cafe und fahre dann auf kleinen Strassen nach Chagny, netter Camping und ich kann gerade noch mein Lager aufbauen, bevor das Gewitter losgeht.Im sehr netten Campingrestaurant gönne ich mir ein gutes Essen, während es draussen regnet.

5.Tag: Für heute ist eine Bahnetappe eingeplant, da ich diese nicht gerade interessante Gegend schon kenne,also mit 3 Zügen etwas umständlich nach Argenton s. Creuse.Wieder ein sehr netter Camping, mit dem Betreiber trinke ich noch ein Glas Wein und rede über das Radfahren in Frankreich und ich kann ihm sogar noch was neues erzählen, ab morgen folge ich nähmlich einer Route eines französischen Radclubs, auf die ich in einer Touristen-Broschüre gestossen bin, habe eine detaillierte Wegbeschreibung und eine Stempelkarte bei mir.

6.Tag:86 km,heute fahre ich durch den Parc regional de la Brenne, hundert kleine Seen und sehr einsam,überraschend hügelig geht es dann nach Angles sur L´Anglin, hier startet die Tour , ich hole mir meinen ersten Stempel, auf netten kleinen Sträßchen fahre ich bis St. Savin,koche mir was nettes und geniesse den Abend unterm Sternenhimmel.

7.Tag: überraschend beginnt es am Morgen zu regnen, ich kann mein Zelt gerade noch unter einem Dach nur halbnass einpacken und es will auch nicht aufhören.So fahre ich halt los und komme nach 40 km nach Lussac le Chateau, da gibt es einen Bahnhof und ich schäme mich nicht, den Rest der Etappe mit dem Zug zurückzulegen.Camping St.Maixentl`Ecole.

8.Tag:76 km Hinter Niort erreiche ich das Marais Poitevin,ruhige kleine Strassen,tausend Kanäle, sehr schön, viele Touristen und Bootsvermieter, Camping in Damvix.

9.Tag:87 km Am Morgen beim Frühstück kommt eine Zeltnachbarin mit Kaffeekanne, Milch und Zucker zu mir rüber und verschafft mir so einen aufmunternden Start in den Tag.Dann bringe ich es fertig, aus den 6 Km bis zum nächsten Ort 20 zu machen, indem ich am falschen Kanalufer starte und nach einer netten Runde zu einem hübschen Örtchen komme, welches sich auf Nachfrage, da ich kein Ortsschild sehe, als Damvix! entpuppt.So langsam geht es Richtung Meer. In Rochefort überquere ich die Charente mit Hilfe der sehenswerten Pont Transbordeur, eine tolle Eisenkonstruktion, an der sich eine Plattform nur für Fussgänger und Radler von Ufer zu Ufer zieht. Übernachtung Camping Pont L`Abbe Arnoult.

!0.Tag 60 km,endlich ans Meer!um 11 Uhr habe ich die 40 km bis Royan zurückgelegt und kann direkt auf die Fähre fahren, damit ist mein erstes großes Ziel, der Camping le Gurp, so gut wie erreicht. Hier habe ich schöne Badeferien mit meinen Kindern erlebt und hier will ich auch jetzt für 2 Tage bleiben.Noch 20 km auf den super angelegten Radwegen und ich bin da, der Platz ist unverändert, ich finde ein schönes Eckchen, baue auf und gehr erstmal baden,obwohl ich mich,der typischen Radlerfärbung wegen, im Badeanzug etwas komisch finde...

11.und 12.Tag Le Gurp

13.Tag:58km beinahe Schluss mit Faulenzen,aber erstmal nehne ich noch den Zug bis Bordeaux.Auf guten Radwegen gelange ich direkt vom Bahnhof ins Zentrum und dann auf die " Piste Roger Labepie", eine ehemalige Bahntrasse.Schöne Fahrt zum Camping in Creon.

14.Tag:90km. weiter auf der Piste nach Sauveterre le Guyenne und dann auf kleinen Strassen nach La Reole an der Garonne.Ein toller Radweg unter Platanen,in Lagruyere gibt es einen kleinen Camping mit 9 Stellplätzen,schönem Restaurant auf einer Terasse am Canal und einer kostenlosen Waschmaschine, die ich natürlich nutze, meine Wäsche wird,trotz Regen in der Nacht,unterm Pavillondach trocken.

15.Tag 95 km immer sehr schön an der Garonne bzw dem Canal entlang nach Moissac

16.Tag 73km zuerst noch weiter am Canal bis zu einer interessanten Schiffshebeanlage, dann nach Montauban zum Bahnhof, ein Abstecher zum Lot steht auf dem Plan, dort willich einen Bekannten treffen, der den Jakobsweg fährt,und ihn ein paar Tage begleiten.Mit dem Zug nach Cahors und dann entlang des Lot auf einer spektakulären Strecke nach Tour de Faure zum Camping.

17.Tag 44km weiter am Lot entlang nach Cajarc, ohne Gepäck, superschön, dort ist Markt und ich kaufe üppig ein, treffe meinen Bekannten und fahre mit ihm zurück zum Camping.Für morgen habe ich tatsächlich noch einen Termin zur Besichtigung der Grotte Peche Merle bekommen, normalerweise muss mann sich 3-4 Tage vorher anmelden, weil nur 700 Besucher pro Tag zugelassen sind.

18.Tag:21km, ein Ruhetag.Zuerst auf dem steilen Fußweg nsch dem über uns thronenden St.Cirque la Popie, sehr mittelalterlcich und natürlich sehr touristisch, aber dennoch sehenswert.Am Nachmittag eine kurze Tour zur Grotte ins Cere-Tal, ein heftiger Regenschauer kommt zum Glück genau an einer Stelle, wo wir eine gute Unterstellmöglichkeit haben, dann ein paar deftige Höhenmeter bis zur Höhle, aber wir müssen ja kein Gepäck transportieren, und die Höhle mit ihren 20 000 Jahre alten Felsmalereien ist unglaublich beeindruckend.Anschliessend gibt es eine tolle Abfahrt.

19.Tag 99km am Lot entlang zurück nach Cahors,beeindruckende Kathedrale, dann ein paar ungemütliche Km auf der Ausfallstrasse, bis wir abbiegen können und irgendwann nur noch bergab durch ein wunderschönes Seitental nach Moissac zurückfahren.

20.Tag 80km Heute sind sehr viele Fußpilger unterwegs.zuerst fahren wir noch ein Stück an der Garonne, biegen dann nach Süden ab,Mittagspause in St.Antoine,ein sympathisches Pilgerrestaurant, eine schöne kleine Kirche.Die Fußpiger biegen bald ab auf den GR 65, wir radeln auf einer schnurgeraden Strasse sehr hügelig nach Condom, es kommen beinahe 800 hm zusammen.

21.Tag 49km Es geht sehr hügelig weiter und wir beschliessen, frühzeitig Schluss zu machen, der Campingplatz in Nogaro entpuppt sich als Wohnmobil-Versorgungsanlage, aber es gibt eine Pilgerherberge mit Zeltwieseund da sind wir willkommen und gut versorgt, sogar mit Frühstück am nächsten Morgen.

22.Tag 69km haute trennen sich die Wege wieder,ich fahre nach Tarbes und mit dem Zug zurück nach Toulouse.Bis Riscles ist es noch etwas bergig,dann geht es eben und flott weiter nach Tarbes, zum Bahnhof.Die freundliche Dame am Bahnschalter bietet mir nach dem Ticketkauf an, meine Trinkflaschen mit frischem,kühlem Wasser zu füllen.Um 17 Uhr bin ich in Toulouse,der Canal ist direkt am Bahnhof,der nächste Camping soll erst 30km weiter sein,(es wären dann doch nur 10 km gewesen) am Stadtrand entdecke ich ein F1Hotel direkt am Radweg und gönne mir eine Nacht im Bett und hänge an allen möglichen Plätzen mein Zeugs zum durchtrocknen auf

23.Tag 104km Endlich der Canal du Midi! das sollte eigentlich eines der Highlights der Tour sein.Von Asphalt war allerdings gleich hinter Toulouse keine Rede mehr, aber die ersten 80km waren auf Schotter u.ä.noch gut zu fahren.20km vor dem Tagesziel Carcassonne änderte sich das.Ein Singletrail, viele Wurzeln, Steine-zum Betrachten der Umgebung war keine Zeit mehr und aus dem Stündchen bis Carcassonne wurden zwei.Schöner Camping in La Cite.

24.Tag 73km
Noch eine kleine Stadbesichtigung, dann weiter am Canal.Eigentlich hoffte ich auf eine Wegverbesserung, schließlich war ab jetzt wieder eine ausgebaute Radpiste in der Karte eingetragen.Dem war leider nicht so und nach weiteren 50km Holperstrecke, dem unbemerkten Verlustes meines Rücklichts und einem fetten Achter im Hinterrad wechselte ich trotz enormer Hitze con 38 Grad auf eine paralell verlaufende ruhige Strasse und kam entlich wieder vorwärts.Camping in Sulleles sL`Aude,kurz vor Narbonne.Ab morgen war ich auf der Heimreise.

25.Tag Noch 20km nach Narbonne,nach einigen Sackgassen am Canal auf der Strasse, dann mit dem Zug nach Avignon.Von dort sollte es eigentlich weiter über Lyon nach Chalon gehen, leider hatte der Zug nach Lyon so viel Verspätung,dass alle Anschlusszüge hinfällig waren.So blieb ich lieber auf dem Camping in Avignon, mit Aussicht auf den Papstpalast.

26.Tag:63km Morgens mit dem Zug nach Chalon und mit dem Rad weiter nach Verdun s.l.Doubs.Der nächtliche Regen wusch mein in Avignon total eingestaubtes Zelt wieder schön sauber. Leider wollte er auch am nächsten Morgen nicht aufhören, so fuhr ich nur noch die 65km bis Dole und fuhr endgültig nach Hause, in sechs verschiedenen Zügen ab 14 Uhr, um 24 Uhr war ich in Stuttgart und der Bahnhof war noch unversehrt- eine Erleichterung! Heute dann der Schock: der brutale Abriss hat begonnen! (aber das ist eine andere Geschichte)
Übrigens haben die verschiedenen Zugfahrten von Narbonne bis Basel gerade mal ca 100 e gekostet und dann noch ein Ba-Wü-Ticket bis Stuttgart-nicht die bequemste,aber doch sehr günstige Art zu reisen.

So, nun ist dieser Bericht ziemlich lang geworden, aber es muss ja keiner bis zu Ende lesen!
Es war auf jeden Fall eine sehr schöne Tour, bei der ich Gegenden gestreift habe, die ich noch näher erleben möchte, wie z.B. das Lot-Tal und Umgebung oder die Fortsetzung des Jakobsweges bis nach Santiago.
Und der Stolz, das geschafft zu haben, obwohl ich deutlich auf die 60 zugehe...
Ulrike
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#649020 - 26.08.10 08:29 Re: 27 Tage Frankreich [Re: Uki53]
Uli
Moderator
abwesend abwesend
Beiträge: 14.661
Zitat:
... ein altes Haus, mein Zimmer ist hellblau mit Blümchen und altem Holzbett, der Flur türkis und das Bad, einfach eine Duschkabine in einem Zimmer, rosarot. Im überdachten Hof ...

Klingt danach, dass ich dort auch genächtigt habe und sich in den 14 Jahren nichts geändert hat.
Gruß
Uli
"Too much smoke, too much gas. Too little green and it's goin' bad!". "So sad", Canned Heat, 1970

Dear Mr. Putin, let’s speed up to the part where you kill yourself in a bunker.
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#649066 - 26.08.10 11:29 Re: 27 Tage Frankreich [Re: Uki53]
veloträumer
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 17.178
Hallo Ulrike,
das ist zwar sehr mutig, sich mit derart vielen Zügen und Zwischenradetappen durchzuhangeln, aber warum hast du dir vorher kein Endziel im Süden gesetzt, um etwa von Narbonne eine bequeme Nachtzugverbindung nach Straßburg (nebst TGV nach Stuttgart) vorzubuchen?

Nach deiner Schilderung lässt sich deine Radtour sehr gut nachempfinden. Schade, dass du soviel Regen hattest. Die übliche Frage aber doch: Gibt es Bilder?
Liebe Grüße! Ciao! Salut! Saludos! Greetings!
Matthias
Pedalgeist - Panorama für Radreisen, Landeskunde, Wegepoesie, offene Ohren & Begegnungen
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#649242 - 26.08.10 21:04 Re: 27 Tage Frankreich [Re: veloträumer]
Uki53
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 77
Hallo Matthias
leider lassen derzeit weder meine technischen Fähigkeiten noch Möglichkeiten das hinzufügen von Bildern zu, hab auch gar nicht so viele gemacht und schon garnicht solche wie deine von mir sehr bewunderten Aufnahmen!
Ulrike
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#649914 - 29.08.10 18:20 Re: 27 Tage Frankreich [Re: Uli]
bille
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 243
Hallo,
ich glaube, wir waren geanu in der gleichen Unterkunft vor zwei Jahren! Köstlich!
Gruß bille :-)
Wer auf jede Wolke achtet, wird nie eine Reise machen!
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