Als ich im letzten Jahr die VCA entlanggefahren bin, war ich von den gut ausgebauten Radwegen in Österreich und den vielen Zeltmöglichkeiten angenehm überrascht.

Ich diesem Jahr werde ich im Sommer, vermutlich August, wohl nur 2 Wochen Urlaub machen können und bin am Überlegen, einen Kurzurlaub in Österreich einzuschieben.

Wer kann eine schöne Strecke empfehlen? Es kann gerne auch mal ein Stück den Fluss lang gehen, ansonsten sind mir ruhige Gebirgsnebenstraßen oder Radwege willkommen. Da ich in diesem Jahr auch Lust habe, mal etwas anzusehen oder ein paar Kilometer zu wandern, sollten es höchstens 500km werden. (An- und Abreise mit der Bahn, Nachtzug o.ä.)

Brit

Hallo Brit,

schau mal hier:

Oesterreich

Die Tour, die ich gepostet habe, könnte vielleicht für dich interessant sein. Rückfahrt Berchtesgaden/Bad Reichenhall bis Hannover durchgehender IC.

MfG
Wolfgang

Hallo Wolfgang,

vielen Dank. Kannst Du noch etwas zur Beschaffenheit der Wege sagen?
Asphalttiert oder überwiegend Piste?

Danke
Brit

Hallo Brit,

fast Alles asphaltiert, gelegentlich Schotterweg, der aber gut befestigt und befahrbar ist. Mit Tourenrad oder MTB problemlos, für Rennrad einige Stellen weniger geeignet, aber fahrbar.

MfG
Wolfgang

Hi,
schau mal auf meiner HP www.szaffi.com unter "Oktober 2008",
vielleicht waere da was fuer Dich dabei ?
Gerade mit Kindern stelle ich mir den Burgenlandradweg als gut machbar vor ..
Und die Suedsteiermark ist lanschaftlich (und kulinarisch !!) ein ganz besonderes Higlight !

Bis dann
Christian

Hallo Brit!

Ein anderer Vorschlag weiter im Osten:
Start in Salzburg, über Abtenau und den Pass Gschütt (Alternative über Werfen und Lungötz ist weiter, aber eindruckvoller!) nach Hallstatt. (Dort findest du mehr als genug zum Wandern und Schauen.) Über Obertraun nach Bad Aussee und Mitterndorf, dort "durch den Stein" (heißt wirklich so, ist eine sehenswerte, für KFZ gesperrte Klamm!) nach Süden und über den Solkpass zum Mur. Ab da gibts mehere Möglichkeiten: Faul & gemütlich dem Murradweg entlang bergab, oder, weit schöner, etwas den Radweg bergauf und (niedriger) über die Flattnitz (=Pass) oder (höher, aber weit schöner, dafür die Abfahrt auf der Südseite sehr steil) über die Turrach nach Kärnten. Mehrere Varianten bieten sich ab hier an, die Drau mit dem Drauradweg zu erreichen.
Von Salzburg über die Turrach nach Villach komme ich so einmal auf knapp 300km durch interessanteste und schönste Landschaften, von ganz wenigen Punkten abgesehen sogar überraschend ruhig und frei von stärkerem Tourismus.

Du könntest da also noch ca. 200km anhängen. Was hältst du von folgender Strecke mit weiteren landschaftlichen Highlights, die etwas aus Österreich hinaus führt?
Villach über Tarvis oder Wurzenpass (ist vom Aufwand her gleich, die eine Variante etwas länger, dafür die andere etwas höher) nach Krajnska Gora, von dort über den Vrsic-Pass und Bovec, Kobarid nach Tolmin. Weiter über ruhigste Nebenstraßerln (Genaueres kann ich dir bei Interesse gerne schreiben) nach Bohijnska Bistrica mit weiteren besten Gelegenheiten für große und kleine Wanderungen. Über Bled und den Loiblpass zurück nach Klagenfurt.
(Alternative, um Strecke zu sparen, wenn zB. das Wetter nicht so mitspielt, wie du wolltest: Nach dem Vrsic und Bovec westl. über einen ganz kleinen, unbekannten Pass (die Sella di Ceresciatis, wenn ich mich richtig erinnere) nach resiutta, von dort entweder über den Canale di Ferro oder durch ein danebenliegendes Bergtal mit anschließendem Pass nach Piontebba und zurück nach Villach mit guten Bahnanbindungen.)
Das ergäbe insgesamt eine Strecke von knapp über 500km, die viele sehr schöne Fleckerln verbindet. Die Höhenmeter, die dafür nötig sind, sind für dich ja, wenn ich dein Profil ansehe, kein Problem.
Findest du die Route mit den wenigen Anhaltspunkten, die ich dir geschrieben habe? Wenn nicht, nachfragen!

lg! georg

Du solltest allerdings nicht unerwähnt lassen dass es hinter Obertraun in Richtung Bad Aussee einen recht happigen Anstieg gibt, zwar nicht allzu lang, aber immerhin 23%, wenn ich mich recht erinnere.
Aber schön ist das Bad Hallstadt und die Obersteiermark allemal.

LG aus Budapest
Martin

Hallo Georg,

das werde ich mir mal in Ruhe anschauen. Hört sich auf alle Fälle seeeehr interessant an. Hm sind kein Problem, aber ich vermeide aus knietechnischen Gründen Schiebestrecken. 23%-Steigung fällt bei mit unter Schiebestrecke, auch mit Sommergepäck, da Zelt + Campingkram immer dabei sind.

Erst mal vielen Dank für den Tipp.

Brit

Der Anstieg ist wirklich happig, aber es sind nur ein paar 100m. Ansonsten sind Hallstadt, Obertraun, Aussee usw. herrlich. Gruß, Ralph

Hallo Brit,

die von Georg vorgeschlagene Tour ist sehr interessant. Von Salzburg nach Hallstatt gibt es allerdings eine sehr schöne Alternative: Ischlerbahntrasse bis Eugendorf und weiter nach Thalgau, am Mondsee entlang, zum Wolfgangsee hinüber und weiter nach Bad Ischl und Hallstatt. Da fährst du bis auf wenige Kilometer auf Radwegen und wenig befahrenen Nebenstraßen.

In der Hochsaison kann der Rad- und Fußgängerverkehr auf den Radwegen unmittelbar entlang der Seeufer etwas nerven, dafür gibt es mehrere schöne (kostenlose) Bademöglichkeiten.

Hans

Auf der Strecke "Durch den Stein" am Salza-Stausee gibt es ebenfalls noch ein heftige Rampe - auch nur kurz - ca. 18 %. Auch dort runter ins Ennstal sehr steil.

Noch in Ergänzung zu Hansflo: Noch mehr Seen gehen ab Salzburg via Fuschlsee, Wolfgangsee (kurz), Mondsee, Attersee, Traunsee (von Steinach nach Gmunden), Bad Ischl, Hallstätter See. Interessant vielleicht auch die Straße am Dachsteingebirge vorbei über Ramsau ins Pongau. Dort via Wagrainer Sattel nach St. Johann. Dort die Klamm besichtigen. Weiter Richtung Bischofshofen, vorher am Hochkönig vorbei über den Dientner Sattel nach Saalfelden (Panorama auf das Steinerne Meer). Durch das Lofertal nach Bad Reichenhall, Salzburg.

Die Strecke am Salza-Stausee ist wunderschön, aber wegen Steinschlag-Gefahr offiziell komplett gesperrt. Was viele Wanderer und Radfahrer trotzdem nicht davon abhält, weiter dort zu fahren. Die 18%-Rampe ist m.E. auf der Südseite, d.h. für den Fragesteller bergab - an der Nordseite kann ich mich an keine solche Steigung erinnern.

Der Koppenpass - das ist die erwähnte Steigung zwischen Obertraun und Bad Aussee - hat nur ein kurzes steiles Stück. 23% hört sich schlimmer an, als es in Wirklichkeit ist.

Stefan

Stimmt, in Punkto Seen-Maximierung wäre das die beste Route, allerdings am Anfang wesentlich verkehrsreicher. Besonders schön und interessant ist das neu gebaute Stück Radweg entlang der Kienbergwand zwischen Mondsee und Attersee: ein Tunnel ohne KFZ-Verkehr mit Galerieblicken direkt auf den See.

Hans

An der Kienbergwand, soll das heißen am Südufer des Mondsees zwischen Scharfling und Au?

Stefan

Hallo!

Die wirklich steilen Strecken liegen, bis auf die paar hundert Meter zwischen Hallstatt und Aussee immer auf den Abfahrten und kosten dich durch das notwendige Bremsen nur etwas Rollen im Freilauf, mehr nicht. Wenn du bis zu 12% (geschätzt, ich schreibe mir die Steigungen nie auf) bergauf treten kannst, sehe ich auf der gesamten Route kein Problem.

Die Sperre wegen Steinschlaggefahr durch den Stein sollte auch keines sein, das ist mehr eine rechtliche Absicherung. Und wenn jemand unter einer steilen Felswand oben Poltern hört, ist das Ducken an die Futtermauer überall angesagt, nicht nur hier. Die Umgebung in dieser Klamm ist dafür außergewöhnlich, und das mitten in Österreich, also sozusagen daheim.
Die Möglichkeit, steinernen Segen von oben zu bekommen, besteht in weiten alpinen Bereichen, das Risiko, getroffen zu werden, ist bei vorsichtigem Verhalten klein.

also kein echter Grund zur Sorge!
georg

genau, die Kienbergwandstraße führt von Scharfling am Südufer des Mondsees nach Unterach am Südufer des Attersees. Sie wurde nach mehrjähriger Sperre neu angelegt und vor etwa drei Jahren wieder geöffnet.

Hans

Hallo Georg,

vielen Dank. 12% sollte machbar sein. Im Sommer mit Leichtgepäch sowieso.
Ich muss mir die ganzen Strecken erst mal in Ruhe auf einer geeigneten Karte (die ich auch noch nicht habe) ansehen. Mit Österreich als Reiseziel habe ich mich noch nie beschäftigt.

Auf alle Fälle verdichtet sich nach den vielen interessanten Hinweisen Österreich als 2-Wochen-Sommerreiseziel. Nun werde ich mal genauer nachforschen.

@all: Noch mal vielen Dank für die ausführlichen Hinweise, das wird mir bei der weiteren Planung sicher sehr helfen.

Brit

Hallo nochmals,

also, besagtes Stück von Hallstatt/Obertraun den Koppenpass hinauf hat tatsächlich 23%; aber es ist machbar und notfalls schiebst du einmal für ein paar Minuten.



Noch ein paar Bilder von einer Salzkammergut-Tour findest du hier

Hans

Hallo Hans,

Danke für die Info.
Notfalls 500m schieben sollte machbar sein.

Schöne Fotos.

Gruss
Brit

Hm, hatte ich noch vergessen.
Was muss ich mir als Flachlandbewohner eigentlich darunter vorstellen?
Poltern von Oben o.k., vorsichtiges Verhalten ist dann schnell weg oder dicht an die Wand?
In Spanien hätte ich bei dichtem Regen beinahe einen riesigen Pinienzapfen abbekommen. Der liegt jetzt bei mir als Souvenir im Bücherregal.
Nach den Regenfällen in Spanien lagen bei meiner Ostertour sehr viele große Brocken auf den Straßen. Da macht man sich so seine Gedanken...

Gruss
Brit

Hallo Britt!

Nein, mach dir keine großen Gedanken darüber! Mit meinen inzwischen 50 Jahren, die ich lebe und in Österreichs Bergen unterwegs bin, kann ich mich an keinen einzigen Steinschlag auf einer Straße erinnern, bei dem ich selbst Steine kollern gesehen habe. (Steinschlag ist übrigens beim Wandern eher ein Problem.) Die Steinschlagschilder am Straßenrand warnen mehr vor auf der Straße liegenden Steinen als welchen, die dir aufs Dach fallen könnten.

Allgemein: Ein Stein, oder ein paar Steine, die irgendwo herunter rollen, bleiben normalerweise auch auf relativ steilen Hängen sehr bald liegen. Wenn sie es auf die Straße schaffen, sind sie dabei fast immer ziemlich langsam, dann kannst du ihnen sehr gut ausweichen, und es ist auch wenig kinetische Energie dahinter, die dir etwas Ernsthaftes tun kann.
Einzige Ausnahmen, die sehr, sehr selten vorkommen: Riesengroße Blöcke, die aufgrund ihrer Masse gefährlich sind (am ehesten nach sehr langen, schweren Regengüssen oder nach dem Frost im Winter), oder, wie bei "durch den Stein" möglich, kleinere Steine, die an einem sehr steilen Hang gelöst werden (zB. durch Gämsen) (bis ich mich an das ä da gewöhne, wirds noch lange dauern!) und an Geschwindigkeit zunehmen. Diese Steine können bei großer Fallhöhe sehr schnell werden, Ausweichen wird dann unmöglich.
Das Risiko, von einem solchen Stein getroffen zu werden, ist viel, viel kleiner, als von einem Autofahrer ins Krankenhaus gebeamt zu werden, aber im Prinzip vorhanden. (Beim Bergsteigen, und da v.a. beim Klettern habe ich mehrmals Steinschlag erlebt, nur einmal hat ein sehr kleiner Stein den Helm meines Freundes getroffen, ihn aber weder aus dem Stand geworfen, noch sonst etwas getan.)
Wenn Steinschlag möglich ist, ist es allgemein gescheit, dort nicht extra lange herumzulungern, sondern eher flott und gleichmäßig durch zu gehen oder zu fahren. Die Jausenpause würde ich mir für einen sichreren Platz aufheben. Zum Fotografieren könntest du das Rad an einem sicheren Platz abstellen, um in der Tasche zu kramen, so gefährlich ist das alles nicht.
Wenn doch einmal oben Steine lospoltern sollten, ist Deckung angesagt. Wer sich an die steile Straßenböschung schmiegt, bietet wenig Fläche, auf die ein Stein treffen könnte. Ganz schlecht ist es, extra schauen zu gehen, was da kommt. (Beobachtet bei einem Wanderer in der Steinernen Rinne im Wilden Kaiser, der hat sich trotz Aufforderung nicht einmal mitten im Steinhagel in die herrliche Nische nebenan bequemt. Manchen ist eben nicht zu helfen, aber das nur nebenbei.)
Steinschlag ist ein sehr seltenes Phänomen. Wäre das nicht so, wären längst alle steilen Berge abgetragen und flache Hügel. Wenn ich dir dazu mehr schreibe, dann nur, um dir im sehr unwahrscheinlichen Fall des Falles die richtige Reaktion dazu anzubieten. Der Straßenverkehr ist um ein Vielfaches gefährlicher.

Du wanderst ja gerne. Allgemein ist es dabei gut, im Hintergrund des Bewusstseins immer ein bisschen das Programm "was läuft da gerade?" mitlaufen zu lassen, also sich nicht nur auf die schöne Blume vor dir zu achten, oder den schönen Ausblick auf den Berg gegenüber, sondern zwischendurch auch wahrzunehmen "da vorne ist es so steil, da könnte auch einmal ein Stein runterfallen", oder "wenn die Wolken da hinten größer werden, überlege ich mir, ob ich noch über den Pass wandere, der könnte im Gewitter gefährlich werden". Das klingt jetz anstrengend und schwierig, und ist nichts anderes als deine normale Aufmerksamkeit, die du beim entspannten Radeln nebenbei dem Verkehr zu wendest, oder die Eltern den Kindern, damit ihnen nichts passiert. Das kostet keinen Stress und vermeidet viele Probleme.

lg! georg

Hallo Geprg,
Danke, das hört man gern.
Gruss
Brit

Hallo Britt
Falls du in die nähe zum Ennstal kommst,kann ich dich begleiten.(ein Stück des Weges)
Als Einheimische kennt man einiges.
LG Lisl