Hallo liebe Forumsmitglieder,
mein LX-Schaltwerk gibt während des Schaltvorgangs manchmal ein kurzes, hohes Quietschen von sich. Das Geräusch ist reproduzierbar, aber nicht zuverlässig (manchmal quietscht es, manchmal nicht). In der Regel quietscht es beim schalten auf ein größeres Ritzel. Ich habe es aber auch schon andersrum gehört. Bisher ist die Funktion des Schaltwerks davon nicht beeinträchtigt. Was soll ich machen? Kennt das jemand?
Gruß
Paul

Moin Paul,

qietscht das Schaltwerk so laut und lange, dass du es während der Fahrt hörtst? Kann ich mir kaum vorstellen, schließlich sind die Bewegungen des Schaltwerks doch sehr klein. Aber wenn du es sagst...
Grundsätzlich hilft gegen Quietschen an beweglichen Teilen eigentlich immer das gleiche: Reinlichkeit und Schmiermittel. Also erstmal gründlich saubermachen (Zahnbürste ) und dann das Schaltwerk großzügig mit Silikonspray o.ä. behandeln...

Evtl. sind die Führungsrädchen des Schaltwerks trocken. Bei mir hat es geholfen sie neu zu fetten. Ist sehr einfach, ein Inbusschlüssel zur Demontage reicht dafür und etwas Montagefett.

...und schraubensicherung, um die kleinen schrauben danach wieder in das sehr sehr kurze gewinde einzukleben

vielleicht quietscht auch der Schaltzug in seiner letzten Biegung vor dem Schaltwerk

gruß
Chris

Hallo Paul,



wie schon gesagt wurde: das hört sich ganz danach an, dass die Führungsrollen (hinten am Schaltwerk die beiden kleinen Röllchen unterhalb des Ritzelpakets) nach Öl schreien.

Du kannst das ganz einfach überprüfen, indem Du reichlich Kriechöl von außen aufträgst. Wird das Quietschen daraufhin besser oder verschwindet sogar ganz, dann weißt Du, wo das Problem lag und läufst nicht in Gefahr, die Röllchen umsonst abzumontieren.

Am nachhaltigsten wäre es, wenn Du die Röllchen - sofern sie tatsächlich Schuld am Quietschen sind - vorsichtig ausbaust und die einzelnen Verschleißteile mit Lagerfett beschmierst. Als ich dies das letzte Mal unternahm, kam mir aus einem der Röllchen eine Rostsuppe entgegen. In diesem Fall erstmal die Rädchen gründlich säubern und dann neu einfetten.

Es grüßt Dich,

gisi

Hallo Paul,

mir geht’s im Moment genauso. Da ich aber genau weiß, dass meine Schaltröllchen derzeit nach Fett "schreien", bin ich mir sicher, das Problem mit der nächsten Schmierung in den Griff zu bekommen.

Freundliche Grüße
Johannpeter

Hallo,
danke für die zahlreichen Antworten. Ich habe jetzt mal WD-40 auf das Schaltwerk selbst und etwas Kettenöl auf die Schalträdchen getan. Werde dann später nach meiner abendlichen Trainingsrunde berichten, ob das geholfen hat.
Gruß
Paul

Wenns nicht geholfen hat, etwas Silikonöl auf die Kettenführung unterm Tretlager. Die Teile quetischen gerne mal.

Hallo Paul,

da Du anscheinend normales Kettenöl für die Schalträdchen genommen hast, kann es sein, dass das zu dickflüssig ist und also garnicht nach innen gelangt. Deshalb schrieb ich ja auch extra "Kriechöl", also bspw. WD40.

Aber vielleicht klappts ja auch so.

gisi

Hallo,
ja es waren wohl die Lager der Schalträdchen. Ich denke allerdings, daß die Schmierwirkung vom Kettenöl spätestens nach der nächsten Regenfahrt dahin ist. Werde die Rädchen also mal ausbauen müssen, um die Fettpackung der Gleitlager zu erneuern. Vielleicht nehme ich auch Geld in die Hand und tausche die Rädchen (obwohl sie eigentlich noch ganz gut aussehen) gegen welche mit Kugellagerung aus (Tacx bietet solche an). Hat jemand hier damit Erfahrungen; lohnt sich das? Schließlich sind die ja nicht ganz billig. Aber das hat alles noch Zeit, erstmal geht es in den Winterurlaub
Lieber Gruß an alle
Paul

Nachtrag zu meinem vorherigen Beitrag: Habe die Suchfunktion benutzt und mich aufgrund der Beiträge zu kugelgelagerten Schalträdchen (ob jetzt stahl-, edelstahl- oder gar keramikgelagert) dazu entschieden, das Geld beizeiten lieber in ein neues XT-Schaltwerk zu investieren.
Paul

Definitiv JA! Geräusche treten nach meiner Erfahrung nicht mehr auf, der "Innenwiderstand" des Antriebs wird geringer (Kurbel mal mit eine Finger rückwärts drehen, dann merkst Du den Unterschied). Und die Schaltung arbeitet präziser. Kostet auch nur etwa 10 Euro...

Gruß
Markus

finde ich vernünftig. Denn ich gehöre zu der Spezies, die durchaus einen Unterschied bemerkt, ob die obere Leitrolle axial beweglich ist oder nicht. Wenn man die XT Röllchen anständig reinigt und mit Fett versorgt, laufen die super auch nach langer Zeit. Die Keramikrolle (oben) hat zur Fettaufnahme und -versorgung vier kleine Schlitze; das untere Kugellager kann man leicht mit einer Nadel öffnen, befetten und wieder zuclipsen. Ist nach meiner Erfahrung Drittanbietern überlegen.

Hallo Andreas,
auch wenn ich mal eine (kurze) Zeit lang Maschinenbau studiert habe, komme ich immer noch nicht wirklich darauf, warum dieses axiale Spiel notwendig ist. Mach dir bitte nicht die Mühe das jetzt genau auszuführen, ein paar Stichworte zum Thema reichen völlig. Googeln kann ich selbst grad noch.
Dank&Gruß
Paul

Die Kette läuft einfach präziser unter dem Ritzel. Liegt wohl daran, daß kleinste Ungenauigkeiten bei der Schaltwerkseinstellung ausgeglichen werden können. Das wirkt sich wiederum auf die Schaltvorgänge aus. Soweit mein Latein dazu.

Klar, das lohnt sich auf jeden Fall. Meine Kettenschaltära endete zwar vor acht Jahren, die rollengelagerten Schaltrollen waren aber tatsächlich deutlich pflegeleichter und standfester als die serienmäßigen gleitgelagerten. Die fehlende axiale Beweglichkeit hatte keine nachteiligen Folgen. Plasterollen sind laufruhiger als solche aus Aluminium, die sind gut zu hören.
Beim Spannwerk für das R-Gerät sind rollengelagerte Spannrollen übrigens serienmäßig eingebaut.

Falk, SchwLAbt