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#567154 - 09.11.09 18:37 Re: Nochmal eine Zeltfrage [Re: Biketourglobal]
Velocio
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
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Beiträge: 1.707
Mir hat es das Zelt angetan, es ist praktisch, hübsch und die Qualität ist - wie gesagt für den Preis - erstaunlich gut. Und auch wenn es vielleicht nicht das Zelt meiner ersten Wahl wäre, würde ich damit dennoch ohne Bedenken durch Afrika fahren. Zuvor würde ich die Wassserdichtigkeit noch mal mit einem Gartenschlauch testen. Da 99% der Radreisenden mit wasserdichten Taschen fahren, ist das Quecha für die allermeisten wohl allein schon aufgrund des Packmaßes uninteressant.

Mein ideales Zelt gibt es anscheinend noch nicht. Es wiegt nicht mehr als 2 Kilo hat auch notfalls Platz fürs Rad und ist Sommer gut gelüftet und im Winter warm ... und mehr als 200 Euro soll es auch nicht kosten. Ok, es darf vielleicht auch 3 Kilo wiegen ...


Geändert von Velocio (09.11.09 18:49)
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#567161 - 09.11.09 19:33 Re: Nochmal eine Zeltfrage [Re: ]
Uwe Radholz
Mitglied
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Beiträge: 7.263
In Antwort auf: Joese
Das T2 Ultralight pro ist vom Gewicht und von der Größe her super. Auch die Qualität wird in mehreren Berichten gelobt. Aber es hat einen Haken: Es ist schwarz! Und das wiederum finde ich etwas befremdlich... zwinker


Das T 2 habe ich mir vor dem erste Dahner Forumstreffen gekauft, weil ich so zwei Tage bevor ich los fuhr, feststellen musste, dass mein Sohn mein "richtiges" Zelt im Herbst zuvor nass verpackt und weg gestellt hatte. Ich brauchte also sehr kurzfristig ein Zelt und kaufte das Teil bei Decathlon für damals noch 69€ mit der festen Absicht, bei passender Gelegenheit und wenn mehr Zeit ist, wieder dein "richtiges" Zelt an zu schaffen.
Nun hat es schon die dritte Saison (normales mitteleuropäisches Sauwetter, kein Orkan) gehalten, was bei dem Preis nicht zwingend zu erwarten war.
Und was die Farbe betrifft halte ich es mit Henry Ford: "Mir ist jede Farbe recht, vorausgesetzt sie ist schwarz" schmunzel
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#567163 - 09.11.09 19:35 Re: Nochmal eine Zeltfrage [Re: Uwe Radholz]
natash
Moderator Übernachtungsnetzwerk
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Beiträge: 7.676
In Antwort auf: Uwe Radholz

Und was die Farbe betrifft halte ich es mit Henry Ford: "Mir ist jede Farbe recht, vorausgesetzt sie ist schwarz" schmunzel

ob Du das auch noch denkst, wenn eine südliche Sonne auf das Zelt brutzelt zwinker
LG Nat
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#567165 - 09.11.09 19:42 Re: Nochmal eine Zeltfrage [Re: Uwe Radholz]
Velocio
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 1.707
In Antwort auf: Uwe Radholz

Nun hat es schon die dritte Saison (normales mitteleuropäisches Sauwetter, kein Orkan) gehalten, was bei dem Preis nicht zwingend zu erwarten war.
Und was die Farbe betrifft halte ich es mit Henry Ford: "Mir ist jede Farbe recht, vorausgesetzt sie ist schwarz" schmunzel


Also mir missfällt vor allem das Orange.

Geändert von Velocio (09.11.09 19:47)
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#567166 - 09.11.09 19:42 Re: Nochmal eine Zeltfrage [Re: natash]
Uwe Radholz
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 7.263
In Antwort auf: natash
In Antwort auf: Uwe Radholz

Und was die Farbe betrifft halte ich es mit Henry Ford: "Mir ist jede Farbe recht, vorausgesetzt sie ist schwarz" schmunzel

ob Du das auch noch denkst, wenn eine südliche Sonne auf das Zelt brutzelt zwinker
LG Nat


Och das hatte ich das letzte mal 2003. Da aber war mein Zelt aber noch hellgrün, was aber auch nicht geholfen hat. Dafür gab es aber in Schweden keine Mücken. Die Einheimischen behaupteten das läge daran, dass es zu warm gewesen sei schmunzel
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#567167 - 09.11.09 19:54 Re: Nochmal eine Zeltfrage [Re: Velocio]
Uwe Radholz
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 7.263
In Antwort auf: Velocio


Also mir missfällt vor allem das Orange. Mit wie vielen bzw. wenigen Heringen steht es denn?


Jetzt musste ich erst mal überlegen und wenn ich ehrlich bin, musste ich erst eine Abbildung im Netz suchen. Vorgesehen sind neun Nadeln, wobei ich es auch schon mal ohne die Verspannung des Bogen habe stehen lassen. Aus Faulheit und weil kein Wind war.
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Off-topic #567176 - 09.11.09 20:29 Re: Nochmal eine Zeltfrage [Re: Velocio]
Dittmar
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 2.516
In Antwort auf: Velocio
Im übrigen hab ich einen Radreisenden getroffen, der mit seinem Hilleberg Akto in Afrika aufgrund mangelnder Lüftungsmöglichkeiten nicht zufrieden war.


Kein Wunder, für die Region ist es nicht gerade gut geeignet.
Gruß

Radreisebilder: http://picasaweb.google.de/arfeis
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#567181 - 09.11.09 21:00 Re: Nochmal eine Zeltfrage [Re: Velocio]
Velocio
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 1.707
In Antwort auf: Velocio

Mein ideales Zelt gibt es anscheinend noch nicht. Es wiegt nicht mehr als 2 Kilo hat auch notfalls Platz fürs Rad und ist Sommer gut gelüftet und im Winter warm ... und mehr als 200 Euro soll es auch nicht kosten. Ok, es darf vielleicht auch 3 Kilo wiegen ...

Es gab mal eins bei Amazon. MONTIS-ALPES. Wog rund 2 Kilo kostete rund 80 Euro - leider nur in Orange ...

Aber noch mal so ganz generell. Wenn jemand ein Hillerberg kauft, um zum Nordpol zu fahren - gut. Wenn jemand ein Hillerberg kauft, da er auf Supertopqualität steht, dann ist das für mich auch dann ok, wenn er mit einem deutlich günstigeren Zelt mindestens genauso gut dran wäre. Wenn jemand aber ein Hillerberg braucht um sich besser zu fühlen, ist das für mich nichts schlimmes aber auch nicht unbedingt wünschenswert ... immerhin, ein Hilleberg macht weder dick, noch kann man sich damit unfreiwillig ums Leben bringen.
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#567214 - 10.11.09 07:43 Re: Nochmal eine Zeltfrage [Re: Uwe Radholz]
Joese
Nicht registriert
In Antwort auf: Uwe Radholz


Nun hat es schon die dritte Saison ... gehalten, was bei dem Preis nicht zwingend zu erwarten war.


Warum nicht?

Ich meine, das ist doch genau der Punkt: Viele erwarten, daß etwas Teures zwangsläufig besser sein muß.
Und da die Marketingfuzzis in der Industrie diese Denkweise kennen, werden viele teure Produkte angeboten, die aber garnicht besser sind. Man bildet es sich dann halt ein...
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#567522 - 10.11.09 22:36 Re: Nochmal eine Zeltfrage [Re: ]
Velocio
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 1.707
Das Risiko mit einem Hillerberg un- oder weniger zufrieden zu sein als beim Kauf eines Zelts vom Preisniveau eines Quechas ist für mich persönlich deutlich höher da die Latte bei einem 500,-- Euro teuren Zelt ganz oben läge und damit die Wahrscheinlichkeit, dass das Zelt die Latte reißt, damit recht hoch ist. Das Quecha überspringt die Erwartungen an ein günstiges Zelt dagegen ganz deutlich.

Aber sicher besteht zwischen eine Quecha Sekundenzelt und z.B. einem Coleman AVIOR X2 schon ein Verarbeitungsunterschied, der für mich aber vor allem für Einsatzgebiete, die nicht unter Expedition fallen, eher weniger bedeutend zu sein scheint. Die größte Gefahr sehe ich im Versagen eines Reißverschlusses, also nichts, was nicht unterwegs repariert werden könnte.

Bei gleichem Gewicht hat das Quecha gegenüber AVIOR X2 vor allem den Vorteil, das völlig freistehend ist. Dafür ist das Platzangebot geringer und es lässt sich in warmen Sommernächten nicht gut durchlüften.

Als günstiges unter den billigen Zelten dürfte das Quecha aber eine der Ausnahmen sein, denn i.d.R. sind z.B. die Nähte nicht getapt. Die Dichtheitsversprechen dürften daher oft nicht eingehalten werden (ab 1500 mm Wassersäule gelten Oberzelten als wasserdicht). Ich hab schon mehrere Zelte deshalb zurückgehen lassen. Abraten kann ich z.B. vom Biker Zelt Ultralight von Royalbeach (1,7 kg, angebliche 2000 mm Wassersäule) . Das Zelt hängt wie ein Schluck Wasser in der Kurve und eine der nicht getapten Nähte verläuft im Dach oben und nach dem ersten abspannen zeigten sich schon deutlich Löcher in der Naht.

Zudem haben die meisten preiswerten Zelte billiges Gestänge. Im Gegensatz zum Quecha dürften die meisten günstigen Zelte daher so gut wie gar nicht Sturmfest sein. Das Gestänge bricht oft schon beim normalen Gebrauch, was aber auch nicht ganz so tragisch ist, da man es mit Reparaturhülsen und Klebeband wieder hinkriegen oder einfach austauschen kann, wenn man an Ersatz gedacht hat. Gegen undichte Nähte soll Seam Grip gut helfen. Mit etwas Improvisationsvermögen kann auch mit einem preiswerten Zelt - vor allem im sonnigen Süden - oft gut zurecht kommen.

In Antwort auf: Joese

Ich meine, das ist doch genau der Punkt: Viele erwarten, daß etwas Teures zwangsläufig besser sein muß.


Also ich denke, das ein Coleman AVIOR X2 von der Qualität her nicht deutlich schlechter ist, als ein Hilleberg Akto. In Punkto Wasserdichtheit, Raumangebot und Durchlüftung sogar teils besser. Das Coleman gibt es in GB für unter 100,-- Euro in D für 170,--. Das Hilleberg kostet rund 400,--. Das Coleman wiegt zwar 1 Kilo mehr aber mit 2,5 Kilo immer noch wenig und ein Kilo macht beim Radfahren nicht sonderlich viel aus. Siehe hier

Das Hilleberg Nallo bietet ein ähnliches Raumangebot wie das AVIOR X2, wiegt aber gerade mal nur 400 Gramm weniger und hat keinen zweiten Eingang. Dafür kostet es rund 500,-- Euro mehr und stellt offenbar viele Nutzer nicht zufrieden. Wie gesagt, das Risiko mit dem Kauf eines Hillerberg unzufrieden zu sein ist deutlich höher als beim Kauf eines günstigeren Zelts.
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#567579 - 11.11.09 08:41 Re: Nochmal eine Zeltfrage [Re: Velocio]
mgabri
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 9.334
In Antwort auf: Velocio

Das Hilleberg Nallo bietet ein ähnliches Raumangebot wie das AVIOR X2, wiegt aber gerade mal nur 400 Gramm weniger und hat keinen zweiten Eingang. Dafür kostet es rund 500,-- Euro mehr und stellt offenbar viele Nutzer nicht zufrieden. Wie gesagt, das Risiko mit dem Kauf eines Hillerberg unzufrieden zu sein ist deutlich höher als beim Kauf eines günstigeren Zelts.

Hallo,
als Besitzer eines Nallo2 möchte ich meine Klagen als 'jammern auf hohem Niveau' bezeichnen. Der Preis weckt natürlich hohe Erwartungen, und das Hilleberg hat Schwächen. Ein Totalausfall ist es wohlgemerkt nicht. Das N2 ist nicht das Universalzelt für jede Ecke Europas. Es ist ein sturmstabiles Leichtzelt das Schwächen in der Durchlüftung hat. Anderseits hat es mich/uns noch nie im Stich gelassen, die Verarbeitung ist sehr gut, das Material ebenfalls. Die Sturmfestigkeit durfte ich bereits ausprobieren. Mein Fazit: Kein Fehlkauf, aber ging an meinen Ansprüchen etwas vorbei. Nichtdestotrotz behalt ich es.
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#567810 - 11.11.09 20:03 Re: Nochmal eine Zeltfrage [Re: mgabri]
Velocio
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 1.707
Die Sozial- und Umweltverträglichkeit der Hersteller finde ich, ist eigentlich auch ein wichtiges Kriterium. Das wird meines Wissens auch getestet. Kennt jemand die Ergebnisse? Ich weiß nur, dass Jack Wolfskin die Beantwortung der Testfragen verweigert hat.
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#567860 - 11.11.09 22:42 Re: Nochmal eine Zeltfrage [Re: Velocio]
Dittmar
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 2.516
In Antwort auf: Velocio
Die Sozial- und Umweltverträglichkeit der Hersteller finde ich, ist eigentlich auch ein wichtiges Kriterium. Das wird meines Wissens auch getestet. Kennt jemand die Ergebnisse? Ich weiß nur, dass Jack Wolfskin die Beantwortung der Testfragen verweigert hat.


Danke, dass du das angesprochen hast. Ich wollte heute über einen Beitrag einwenden, dass ein qualitativ einigermaßen taugliches Zelt für 25 Euro nur unter massiver Ausbeutung der Herstellenden hergestellt werden kann, anders geht das gar nicht. Das bedeutet aber nicht zwangsweise, dass ein höherpreisiges Zelt unter besseren Bedingugen hergestellt worden ist, es könnte nur so sein.

Zu der Firma Wolfskin habe ich aber andere Informationen. Der Hersteller Marmot ist in der Outdoorbranche derzeit der Einzige, der auch externe Überprüfungen der Sozialverträglichkeitsstandarts in "seinen" Fertigungstädten zulässt. Jack Wolskin lässt "seine" Produktionsstädte auf die Einhaltung des ILO Standarts (International Labour Organisation) von einer Consultingfirma überprüfen, lässt aber keine externen Überprüfungen zu. Den gleichen "Weg", der ja nicht überprüfbar ist, geht auch VauDe. The Nort Face agiert nach eigenen Aussagen zwar auch genauso, in der letzten zeit wurden in Produktionsstädten in Mittelamerka aber massive Menschenrechtsverletzungen festgestellt. Geschwiegen hat die Firma Tatonka. (Information über die Clean Clothes Kampagne der CIR als taz-Beilage 2009)

Habe kurz zufällig ein Marmot Fleece gekauft, das ist in Portugal hergestellt. nach meinen Informationen lässt Hilleberg v.a. in den baltischen Ländern herstellen. In beiden dieser EU Ländern kann man sicher sein, dass die (Menschen)Rechtsverletzungen zmindest wesentlich weniger massiv sind, als sie z.B. in China oder Mittelamerika sein können.

Für mich ist das durchaus ein Aspekt, wenn ich auch nur teilweise konsequent bin. Aber es ist nur Zufall, dass wir hier auf der wirtschaftlichen Sonnenseite der Welt leben.
Gruß

Radreisebilder: http://picasaweb.google.de/arfeis
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#567886 - 12.11.09 08:12 Re: Nochmal eine Zeltfrage [Re: Dittmar]
Hobo61
Nicht registriert
hallo Dittmar,

Zitat:
Habe kurz zufällig ein Marmot Fleece gekauft


lustich lach ein "Zufallskauf", gibts das?

Das Thema Arbeitsverhältnisse an "günstigen" Produktionsstandorten ist ein äußerst ambivalentes. Wenn z. B. sozialbewußte Kunden jetzt sagen, wir kaufen keine Fußbälle, die in Pakistan produziert werden, dann verlieren die dort beschäftigten Kinder u. Arbeiter wohl auch ihre oft einzige Einkommensquelle.

Was also ist zu tun? Mir wurde mal gesagt, daß zunächst jedes Land für ihre eigenen Sozialstandards selbst verantwortlich ist. Dieses Argument hört sich weitgehend richtig an, ist aber z. T. auch wieder angreifbar.

Vllt. sollte man sich einfach ein gütiges, weites Herz bewahren, wenn man mit Menschen zusammenkommt, denen es nicht so gut geht.

LG,
Hobo61
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#567900 - 12.11.09 09:08 Re: Nochmal eine Zeltfrage [Re: ]
aighes
Moderator
abwesend abwesend
Beiträge: 7.330
In Antwort auf: Hobo61
Das Thema Arbeitsverhältnisse an "günstigen" Produktionsstandorten ist ein äußerst ambivalentes. Wenn z. B. sozialbewußte Kunden jetzt sagen, wir kaufen keine Fußbälle, die in Pakistan produziert werden, dann verlieren die dort beschäftigten Kinder u. Arbeiter wohl auch ihre oft einzige Einkommensquelle.

Was also ist zu tun? Mir wurde mal gesagt, daß zunächst jedes Land für ihre eigenen Sozialstandards selbst verantwortlich ist. Dieses Argument hört sich weitgehend richtig an, ist aber z. T. auch wieder angreifbar.


Beides richtig. Aber was passiert denn, wenn Pakistan ihre Sozialstandards auf unser Niveau anheben? Sind dann nicht die Arbeitsplätze genauso weg? Es ist meiner Meinung etwas einfach, es in die Verantwortung der jeweiligen Länder zu schieben. Vielmehr braucht es Kunden/Konsumenten, die bereit sind einen fairen Preis zu zahlen. Nicht nur für die Materialien, sondern auch für die Arbeitskraft. Und es braucht Unternehmen, die den Mehrpreis nicht in ihre eigene Tasche stecken sondern diesen auch weiter reichen.
Viele Grüße,
Henning
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Off-topic #567928 - 12.11.09 11:15 Re: Nochmal eine Zeltfrage [Re: aighes]
Hobo61
Nicht registriert
hi Henning,

wenn in solchen Ländern die Sozialstandards angehoben werden (könnten), dann auf die Art, daß für Produktionsunternehmen und Arbeitnehmer die entsprechenden Spielregeln installiert werden. Das muß die Regierung machen oder sich wenigstens zum Ziel setzen. Dazu braucht es auch internationalen politischen Rückhalt, diesen kann ich als einzelner Konsument leider nicht in vollem Umfang leisten. Aber ich bin dafür zwinker

Angebot und Nachfrage machen den Preis. Ob das in allen Einzelfällen gerecht ist, weiß ich nicht, aber halbwegs praktikabel schon und dieses Prinzip wär das natürlichste. Über das, was gerecht ist, ist man regelmäßig uneins, die Frage nach der Gerechtigkeit wird dann leider oft vom Mächtigsten Beteiligten nach seinen Präferenzen entschieden.

LG,
Hobo61
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Off-topic #567951 - 12.11.09 12:11 Re: Nochmal eine Zeltfrage [Re: ]
Joese
Nicht registriert
Kinderarbeit, Umweltverschmutzung, wenig bis kein Urlaub, keine Lohnfortzahlung bei Krankheit usw..., all das sind Gründe, warum Waren aus Entwicklungsländern günstig sind.
Und natürlich gibt es dort auch schockierende Zustände, die abgeschafft gehören, keine Frage....
Aber, hey Leute, bleibt auf dem Boden. Die Zustände sind dort wahrscheinlich so, wie hier nach dem Krieg. Und hier haben die Gewerkschaften, Jahr für Jahr, vom erwirtschafteten Produktivitätszuwachs die Verbesserungen für ihre Klientel, nämlich die Arbeitnehmer, erstritten. Und jetzt stehen wir da wo wir eben sind. Es ist doch weltfremde Träumerei, wenn man fordert, dass unsere Standards am besten sofort auf die Entwicklungsländer übertragen werden müssen. Denn unsere Produktivität haben die gar nicht. Die dortigen Firmen müssten dann zumachen, womit der Schuss nach hinten losginge. Bessere Sozial- und Umweltstandards müssen sich entwickeln, da hilft kein lamentieren.
Und zurück zum Thema: Ich habe kein Problem damit, ein Zelt „Made in India“ zu kaufen! Ich habe aber ein Problem damit, dafür 400€ zu bezahlen. Denn dann liegt der Verdacht nahe, dass der Hersteller mit einer Gewinnspanne von 1000% arbeitet, und die gönne ich ihm nicht.
In Indien nähen lassen, aber europäische Preise verlangen, das ist frech!

Gruß Jörg
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Off-topic #567962 - 12.11.09 12:28 Re: Nochmal eine Zeltfrage [Re: ]
natash
Moderator Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 7.676
In Antwort auf: Joese
Die Zustände sind dort wahrscheinlich so, wie hier nach dem Krieg.

welchem, dem 30jährigen?

LG nat
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Off-topic #567964 - 12.11.09 12:34 Re: Nochmal eine Zeltfrage [Re: ]
Hobo61
Nicht registriert
hi Jörg,

die Spanne gönn ich ihm auch nicht unter diesen Bedingungen.

Aber natürlich ist das Träumerei, das mit den Standards. Ich hab das schon gesehen, daß es sich um einen langen Prozeß handelt. Aber sowas wie ne Vision wär schonmal der erste Schritt, um überhaupt mal eine Richtung anzugeben.

Grüße u. bis bald,
Hobo61
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Off-topic #567982 - 12.11.09 13:38 Re: Nochmal eine Zeltfrage [Re: ]
Uwe Radholz
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 7.263
btw. Wie kam es eigentlich zur Abschaffung der Kinderarbeit in Deutschland?

Diese Errungenschaft verdanken wir dem Militär! In Zeiten der sprunghaften Industrialisierung im vorletzten Jahrhundert kam es auch zur massenweise Vernutzung von Kindern in den Fabriken. Die Militärs stellten fest, dass die Rekruten, die sie in ihre Armee zwangen, oftmals schon dermaßen "vebraucht" waren, dass sie den körperlichen Anforderungen an das staatlich organisierte Masssenschlächterhandwerk nicht mehr gerecht wurden. Sie hatten da schon jahrelange "Berufstätigkeit" mit sechs Arbeitstagen in der Woche und Arbeitstagen von 12 bis 16 Stunden hinter sich. Mit solchen Krüppeln konnte der Barras nichts mehr anfangen. In der Folge gab es erste (Preußen) Kinderschutzgesetze so dass in den folgenden hundert Jahren wieder eine funktionierende Rekrutenarmee zur Verfügung stand, die man dann mit Gesang in den ersten Weltkrieg führen konnte. Danach gab es ein paar Millionen Menschen weniger und allein in Deutschland 2 1/2 Millionen Kriegsversehrte.

Ob man allein durch Konsumenten-Verhalten was gegen Käfighaltung von Arbeiterinnen in China oder Kinderarbeit in Indien tun kann? Ich weiß es nicht und glaube es eigentlich auch nicht. Immerhin finde ich es gut, dass "Ortlieb" zum Beispiel im Wettbewerb bestehen kann, ohne unter solchen Bedingungen zu produzieren.
Ansonsten bleibt mir auch nur dem "Zufall" dankbar zu sein, dass meine Kinder und ich nicht unter solchen Bedingungen groß geworden sind.
Und ich bleibe bis an mein Lebensende davon überzeugt, dass ein Welt, die zB den "Verbrauch" von Kindern zwecks abstrakter Geldvermehrung bedingt, grundlegender Änderung bedarf. Auch wenn ich es sicher nicht mehr erleben werde. Und auch nicht weiß, wie es zu machen ist.
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Off-topic #568156 - 12.11.09 20:21 Re: Nochmal eine Zeltfrage [Re: Uwe Radholz]
Wendekreis
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 3.693
Hallo!

Ich habe Deinen Beitrag inzwischen mehrfach gelesen. Die angeführten Tatsachen sind mir zwar bekannt, doch derart offene, mir zusagende Formulierungen hört man selten. In den an deutschen Schulen gebrauchten Geschichtsbüchern ist Deine historische Sicht nicht zu finden.
Gruß Sepp

Geändert von Wendekreis (12.11.09 20:22)
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#568162 - 12.11.09 20:31 Re: Nochmal eine Zeltfrage [Re: Dittmar]
Velocio
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 1.707
In Antwort auf: Dittmar
In Antwort auf: Velocio
Die Sozial- und Umweltverträglichkeit der Hersteller finde ich, ist eigentlich auch ein wichtiges Kriterium. Das wird meines Wissens auch getestet. Kennt jemand die Ergebnisse? Ich weiß nur, dass Jack Wolfskin die Beantwortung der Testfragen verweigert hat.


Zu der Firma Wolfskin habe ich aber andere Informationen.


Im November 2004 testete die Stiftung Warentest 14 Trekking-Jacken und befragte die Firmen, ob die Funktionsjacken fair, sozial und ökologisch korrekt produziert werden. Die Hersteller Jack Wolfskin sowie Lowe Alpine verweigerten die Auskunft. (Siehe Testergebnisse)

Unternehmensverantwortung

Starkengagiert

·Karstadt (wohl bei Eigenmarken)

Deutliche Initiativen

· Vaude
· Fjällräven
· Patagonia
· Berghaus

Ansätze

· Mammut
· The North Face
· Columbia
· Schöffel

Bescheidene Ansätze

· Maier Sports (Sympatex)
· Salewa

Auskunft Verweigert

· Lowe Alpine
· Jack Wolfskin

In Antwort auf: Dittmar
Ich wollte heute über einen Beitrag einwenden, dass ein qualitativ einigermaßen taugliches Zelt für 25 Euro nur unter massiver Ausbeutung der Herstellenden hergestellt werden kann, anders geht das gar nicht.

Du darfst nicht vergessen, dass in der Herstellungsländern 1 Euro oft schon viel Geld ist. Der günstige Preis wird vor allem wohl auch durch Massenproduktion und die Verwendung von günstigeren Materialen erreicht werden. Da Quecha wie andere Outdoorfirmen unter Beobachtung steht wird es sich zumindest gravierend schlechte Zustände nicht leisten können. Wer will schon den Urlaub in einem Zelt verbringen, dass von Kindern genäht wurde. Was man ließt, hört sich normal an, also wohl oft eher schlecht muss man leider sagen. Es wird halt in Niedriglohnländern produziert, hauptsächlich in China. Die Produkte von Jack Wolfskin werden größtenteils in Vietnam und Thailand produziert.

In Antwort auf: Dittmar

Das bedeutet aber nicht zwangsweise, dass ein höherpreisiges Zelt unter besseren Bedingugen hergestellt worden ist, es könnte nur so sein.

Häufig dürften die höheren Preise nicht den Herstellenden sondern dem Profit des bzw. der Unternehmer zufließen.

Geändert von Velocio (12.11.09 20:34)
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Off-topic #568167 - 12.11.09 20:48 Re: Nochmal eine Zeltfrage [Re: Uwe Radholz]
Wendekreis
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 3.693
Hallo!

Da fällt mir noch ein: Ich habe Kinderarbeit im harten Ausmaß selbst durchgemacht. Außer einigen unbedeutenden Schwächen, die jetzt im Alter immer fühlbarer werden, ist mir nichts Ernsthaftes geblieben. Ich war heuer noch in der Lage den Fedaia-Pass rauf und runter zu fahren, Aufstieg von der steileren Seite.
Gruß Sepp
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#568174 - 12.11.09 20:53 Re: Nochmal eine Zeltfrage [Re: ]
Velocio
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
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In Antwort auf: Hobo61

Das Thema Arbeitsverhältnisse an "günstigen" Produktionsstandorten ist ein äußerst ambivalentes. Wenn z. B. sozialbewußte Kunden jetzt sagen, wir kaufen keine Fußbälle, die in Pakistan produziert werden, dann verlieren die dort beschäftigten Kinder u. Arbeiter wohl auch ihre oft einzige Einkommensquelle.

Was also ist zu tun? Mir wurde mal gesagt, daß zunächst jedes Land für ihre eigenen Sozialstandards selbst verantwortlich ist. Dieses Argument hört sich weitgehend richtig an, ist aber z. T. auch wieder angreifbar.

LG,
Hobo61


Mit 2 – 3 Euro pro Zelt wäre oft wohl schon viel getan, da dies ja in den Herstellungsländern viel Geld ist. Es gibt zwar Absätze von fairem Handel, aber gleichzeitig zeigt dies auch, dass freiwilligweit nicht besonders weit führt. Persönlich möchte ich auch mit gutem Gewissen Angebotesprodukte beim Discounter einkauen können. Am besten wäre es meines Erachtens hier eine Abgabe zu erheben, und die Einnahmen dann zum Auf- oder Ausbau der Sozialsysteme in den Herstellungsländer zu verwenden.
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#568184 - 12.11.09 21:13 Re: Nochmal eine Zeltfrage [Re: aighes]
Velocio
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
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Beiträge: 1.707
In Antwort auf: aighes
In Antwort auf: Hobo61
Das Thema Arbeitsverhältnisse an "günstigen" Produktionsstandorten ist ein äußerst ambivalentes. Wenn z. B. sozialbewußte Kunden jetzt sagen, wir kaufen keine Fußbälle, die in Pakistan produziert werden, dann verlieren die dort beschäftigten Kinder u. Arbeiter wohl auch ihre oft einzige Einkommensquelle.

Was also ist zu tun? Mir wurde mal gesagt, daß zunächst jedes Land für ihre eigenen Sozialstandards selbst verantwortlich ist. Dieses Argument hört sich weitgehend richtig an, ist aber z. T. auch wieder angreifbar.


Beides richtig. Aber was passiert denn, wenn Pakistan ihre Sozialstandards auf unser Niveau anheben? Sind dann nicht die Arbeitsplätze genauso weg?

Nein, da es ja noch den Währungsunerschiede gibt. 1,-- Euro sind im Alltag in Pakistan ja soviel wert wie hier vielleicht 10,-- oder gar 100,-- Euro. Ein Sozialsystem ist dort also immer noch güstiger.

In Antwort auf: aighes

Es ist meiner Meinung etwas einfach, es in die Verantwortung der jeweiligen Länder zu schieben. Vielmehr braucht es Kunden/Konsumenten, die bereit sind einen fairen Preis zu zahlen. Nicht nur für die Materialien, sondern auch für die Arbeitskraft. Und es braucht Unternehmen, die den Mehrpreis nicht in ihre eigene Tasche stecken sondern diesen auch weiter reichen.

In Einzelfällen können Image-Kampagen gegen einzelnen Markenhersteller helfen, aber wirklich helfen würde ein Ausgleich, der Sozialdumping verhindert ohne den Markt zu beieinträchtigen. Wenn Land A und Land B Waren produzieren, die an Land C verkauft werden, und Land B seine Sozialstandards senkt um ein Wettbewerbsvorteil zu haben, dann müssten in Land C Abgaben auf Waren von Land B erhoben werden, die dann den Sozialsystemen in Land B zugute kämen. Da der Wettbewerbsvorteil durch Sozialdumping damit hinfällig wäre, würde Land B auch gar nicht erst auf die Idee des Sozialdumpings verfallen.


Geändert von Velocio (12.11.09 21:24)
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Off-topic #568187 - 12.11.09 21:16 Re: Nochmal eine Zeltfrage [Re: Wendekreis]
Velocio
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 1.707
In Antwort auf: Wendekreis
Hallo!

Da fällt mir noch ein: Ich habe Kinderarbeit im harten Ausmaß selbst durchgemacht. Außer einigen unbedeutenden Schwächen, die jetzt im Alter immer fühlbarer werden, ist mir nichts Ernsthaftes geblieben. Ich war heuer noch in der Lage den Fedaia-Pass rauf und runter zu fahren, Aufstieg von der steileren Seite.

Forderst du nun arbeiten statt spielen für alle Kinder? Nach dem Motto wenn ich schon keine Kindheit hatte, dann soll es anderen gefälligst auch nicht gegönnt sein?

Geändert von Velocio (12.11.09 21:21)
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#568193 - 12.11.09 21:21 Re: Nochmal eine Zeltfrage [Re: Velocio]
Wendekreis
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 3.693
In Antwort auf: Velocio
... möchte ich auch mit gutem Gewissen Angebotesprodukte beim Discounter einkauen können. Am besten wäre es meines Erachtens hier eine Abgabe zu erheben, und die Einnahmen dann zum Auf- oder Ausbau der Sozialsysteme in den Herstellungsländer zu verwenden.

Das sind wohl Eingebungen aus einem Traum. Ich lese in der "radlosen" Zeit täglich Original-Zeitungen aus einigen Ländern der "Dritten Welt". Denen entnehme ich trotz Pressezensur, dass Korruption, Rechtlosigkeit, Vetternwirtschaft, Klientelpolitik, Pseudodemokratie und Bereicherung der maßgeblichen Leute vorherrschend sind. Krass gesagt: von den Unsummen an Krediten und Spenden, auf denen die Länder der Dritten Welt inzwischen schon glauben ein Anrecht zu haben, kommt nur ein minimaler Teil Bedürftigen zu Gute; und das nur, weil gelegentlich ein Vorzeige-Alibi gebraucht wird. Erschwerend kommt hinzu: meistenteils kümmern sich die Geber nicht im Geringsten um den Verbleib der Gelder, fressen zum Teil mit am Kuchen.

Wenn arbeitswilliger Bevölkerung eine Gelegenheit zu selbst erarbeitetem Einkommen gegeben wird, ist das irgendwie zu fördern. Wenn ich sehe, wie mein Postzusteller täglich im Marathonlauf seine Zustellungen erledigt, werde ich schon ein bisschen missmutig.
Gruß Sepp
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#568202 - 12.11.09 21:36 Re: Nochmal eine Zeltfrage [Re: Wendekreis]
Velocio
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In Antwort auf: Wendekreis
In Antwort auf: Velocio
... möchte ich auch mit gutem Gewissen Angebotesprodukte beim Discounter einkauen können. Am besten wäre es meines Erachtens hier eine Abgabe zu erheben, und die Einnahmen dann zum Auf- oder Ausbau der Sozialsysteme in den Herstellungsländer zu verwenden.


Krass gesagt: von den Unsummen an Krediten und Spenden, auf denen die Länder der Dritten Welt inzwischen schon glauben ein Anrecht zu haben, kommt nur ein minimaler Teil Bedürftigen zu Gute; und das nur, weil gelegentlich ein Vorzeige-Alibi gebraucht wird.


Man könnte die Sozialsysteme vielleicht langfristig internationalisieren ... kurzfristig könnte das Geld in problematischen Ländern in denen Korruption and der Tagesordnung ist aber an Soziale Einrichtungen wie z.B. Krankenhäuser geben, die sich kontrollieren lassen. Man könnte ggf. auch einen Fond gründen, aus dem bedürftige Arbeiternehmer Geld beziehen können.



Geändert von Velocio (12.11.09 21:37)
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#568211 - 12.11.09 21:57 Re: Nochmal eine Zeltfrage [Re: Velocio]
Wendekreis
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In Antwort auf: Velocio
... aber an Soziale Einrichtungen wie z.B. Krankenhäuser geben, die sich kontrollieren lassen...

Dazu eine Meldung aus dem "Diario Libre" der RD vor einigen Tagen: Im einem sowieso schon verwahrlosten Krankenhaus sind seit Wochen die Aufzüge ausgefallen. Für den Transport von einem Stockwerk in das andere verlangen die Träger der Krankenbahren etwa 100 Pesos (3 Euro) extra. Gelegentlich fielen auch Kranke von den Bahren die Treppen hinunter. Es gibt in Ländern der "Dritten Welt" kaum einen geldgierigeren Personenstand als das medizinische Personal. In der RD ist es das halbe Jahr über im Streik für bessere Bezahlung. Medizinisches Gerät oder Medikamente, die ständig aus den USA oder Deutschland ankommen, landen in Privatkliniken oder bei anderen Dieben, die schneller sind.
Gruß Sepp

Geändert von Wendekreis (12.11.09 22:03)
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#568214 - 12.11.09 22:01 Re: Nochmal eine Zeltfrage [Re: Wendekreis]
Velocio
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In Antwort auf: Wendekreis
Wenn ich sehe, wie mein Postzusteller täglich im Marathonlauf seine Zustellungen erledigt, werde ich schon ein bisschen missmutig.


Dank der technischen Entwicklung steigt die Produktivität ständig. Das immer weniger davon profitieren und für weniger Geld mehr arbeiten müssen ist zum einen darauf zurückzuführen, dass es die DDR nicht mehr gibt. Dem Arbeitnehmer im Kapitalismus muss es also nicht mehr besser gehen als dem Arbeitnehmer im Sozialismus.

Zudem sind die zunehmend schlechter gewordenen Arbeitsverhältnisse darauf zurückzuführen, dass durch die Globalisierung ein Konkurrenzdruck entstanden ist oder zumindest sein soll, da in anderen Ländern zu Billigpreisen produziert würde. Zum einen stimmt das meines Wissens so nicht – die Hart IV Reform hat zwar mehr Billig-Arbeitsplätze gebracht aber kein Wirtschaftswachstum – zum anderen sollte man doch nicht dafür sorgen, dass hier Billigarbeitsplätze entstehen, sondern, dass aus Billigarbeitsplätzen in Niedriglohnländern gute Arbeitsplätze werden. Länder wie China haben mittlerweile auch erkannt, dass „Wohlstand für alle“ auch der Wirtschaft gut tut.

Geändert von Velocio (12.11.09 22:13)
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