Hallo zusammen,

musste in den letzten Tagen beruflich mit einem Camcorder ein Video drehen. Das hat mir viel Spass gemacht. Da ist mir die Idee gekommen bei der diesjährigen Radtour auch ein Video zu drehen.

Dazu hab ich mal ein paar Fragen:
1. Habt ihr das schon mal gemacht?
2. Hat es gut funktioniert?
3. Ist der Aufwand nicht zu groß
4. Ist es nicht zu umständlich immer die Kamera auszupacken
5. Was kostet eine einigermaßen ordentliche Cam?
6. Und welches Zubehör benötigt man (incl. Software)
7. Habt ihr euer Video ins Netz gestellt, sodass man es sich ansehen kann?
8. Wie war die Reaktion von Freunden und Bekannten.

Würde mich über eure Antworten freuen.

Gruß Roland

Guten Abend Roland,

die Idee, eine Radtour - oder deren mehrere - in bewegten Bildern festzuhalten, hat auf alle Faelle was an sich. Wenn Du schon beruflich damit zu tun hattest, weisst Du ja, dass der Aufwand hinsichtlich Gewicht und auch Packvolumen einiges groesser ist, als wenn nur eine handliche Sucherkamera mit passenden Objektiven im Gepaeck mitgefuehrt wird. Alleine ein Videostativ ist um einiges schwerer als ein noch taugliches zum Fotografieren. Zu Beruecksichtigen ist ferner, dass die Videokamera eine funktionsfaehige Infrastruktur zum regelmaessigen Akkuladen erfordert, sowie dass fuer die gespeicherten Daten ausreichend Speichermedien mitzufuehren sind. Alleine hast wenig Moeglichkeiten, einen pfiffigen Tourenradler dramaturgisch vollendet in Szene zu setzen, und ob potentielle Mitradler wohlgesonnene Schauspieler abgeben, ist im Einzelfall vorher abzuklaeren. Moeglicherweise sieht sich nicht jeder gern mit roter Nase jahrzehntelang der vernetzten Erdenbevoelkerung praesentiert.

Der grosse Aufwand erfolgt jedoch nach der freudigen Filmerei, beim Schnitt und bei der Aufbereitung des Rohmaterials. Andernfalls wird bei moeglichen Betrachtern das Interesse rasch erlahmen, sofern Du nicht Szenen knackiger Schoenheiten gekonnt mit eingebaut hast. Der zeitliche Aufwand sowie die computerseitigen Erfordernisse sind ebenfalls nicht zu vernachlaessigen. Damit Filmen - und Schneiden - Spass macht, sind halbwegs gut ausgestattete Hardware und hinreichende Kenntnisse im eingesetzten Schnittprogramm notwendig. Bei Vertonung ist zusaetzlich darauf zu achten, dass Du die richtigen Rechte am Wohltoenenden innehast.

Um eine per Bewegtbild aufgenommene Radtour anzubieten, eignen sich idealerweise gut angebundene Streamingserver; mit Speicherplatz, der bei diversen 'Komplettangeboten' oft mit dabei ist, kommt der Innovative hier nicht weit. Alternativ liessen sich gekuerzte Versionen auch als .mpg oder aehnlichem zum Download anbieten. Allerdings duerften grade weniger versierte Internetbesucher sich wundern, wieso sie nun 1.234 MB runterladen - und abspeichern - sollen, wo sie doch lediglich Deine tolle Tour goutieren wollten. Dass so ein Download durchaus auch mehrere Minuten (und mehr) dauern kann, sei nur am Rande erwaehnt.

Eine Moeglichkeit mit weniger Anforderungen in jeder Hinsicht ist, qualitativ minderwertiges Material augenkrebsfoerdernd in Sinne von youtube anzubieten - hier reichen ja manchem offensichtlich Szenen, die per Mobiltelefon aufgenommen sind und inklusive unscharfem Blick auf eigene Schnuersenkel und gelegentlichem Zucker zur Dachkante links oben die Faehigkeiten des Moechtegernkuenstlers eindrucksvoll demonstrieren.

Meines Erachtens wichtige Punkte habe ich Dir genannt, andere Diskussionsteilnehmer werden sicherlich zusaetzliche Perspektiven aufzeigen. Stilleben wirds noch lange geben, doch die bewegten Szenen erschliessen - und binden - ein neues Publikum. Daher finde ich Dein Anliegen wert, konstruktiv diskutiert zu werden, und wuensche Dir ein grosszuegiges Budget und reichlich Kreativitaet beim Umsetzen.

Viel Spass und viele Gruesse,
roland.

Hallo Roland,

Dazu ein paar Antworten:

1. Habt ihr das schon mal gemacht?
Ja, bevor ich meine Digicam hatte.
2. Hat es gut funktioniert?
Ich denke schon.
3. Ist der Aufwand nicht zu groß
Bei den Aufnahmen nicht. Die Nachbearbeitung erfordert sehr viel Zeit, ausser man ist vom Fach oder hat Übung.
4. Ist es nicht zu umständlich immer die Kamera auszupacken
Nicht wesentlich mehr als bei der Digicam.
5. Was kostet eine einigermaßen ordentliche Cam?
Sollte unbedingt wenige mechanische Teile haben, also Festplatte. (300 - 700 EUR)
6. Und welches Zubehör benötigt man (incl. Software)
Ein gutes Programm für den Schnitt. Die Bordmittel von Windows sind da weniger geeignet.
7. Habt ihr euer Video ins Netz gestellt, sodass man es sich ansehen kann?
Nein.
8. Wie war die Reaktion von Freunden und Bekannten.
Ich möchte meine Freunde nicht verlieren, deshalb halte ich mich da zurück.

Gruß Ludwig

Hallo Roland

Ich habe schon häufig beim Radlfahren Videos gemacht. Der Transport und das Handling eines Camcorders ist nicht problematischer als das einer Digitalkamera, von Taschenkameras mal abgesehen. Mein Camcorder steckt in der Lenkertasche und kann während der Fahrt problemlos entnommen werden.

Allerdings benötigt man bewegte, handelnde Motive um einen Film interessant zu machen. Ohne Action wirkt ein Video langweilig.

Mein Camcorder ist 3 Jahre alt und war einer der ersten erschwinglichen mit HD Aufnahme. Auch heute würde ich mir wegen der Filmqualität nur einen Camcorder mit HD Aufnahme kaufen. Die Bildqualität ist am Fernseher nicht von professionellen Filmen zu unterscheiden.

Da ich häufig vom Fahrrad aus filme, würde ich darauf achten, das ein neuer Camcorder als Speichermedium mit SD Karten arbeitet, die sind bis 8 GB erhältlich. Dies reduziert die Mechanik und vermutlich auch den Energieverbrauch.. Bisher erfolgen meine Aufzeichnungen auf DV-Band.

Die Nachbearbeitung ist in der Tat das langwierigste an der Geschichte. Für einen Film mit einer Stunde Länge, benötige ich sicherlich 40 Stunden Schneide- und Verton- Zeit.. Mein Programm ist Ulead 11 Plus. Ich halte das Programm für gut und für meine Anforderungen ausreichend. Lediglich das Bearbeiten von Musik und sonstigem Ton ist eingeschränkt möglich. Dazu verwende ich ein eigenes Programm und übertrage die fertige Tonspur nach Ulead. Mit dem Programm kannst du DVDs erstellen.. Das aktuelle Programm kostet etwa 100 Euro, Vorversionen kannst du in manchen der großen Elektronikketten für 19,99 Euro bekommen. Eine Testversion konnte man zumindest früher aus dem Internet laden, die funktionierte dann 14 Tage.
Um einen Videofilm von 30 Minuten zu erstellen benötige ich etwa 1,5 - 3 Stunden Rohmaterial. Dies liegt daran, dass ich fast ausschließlich Freihand filme und lieber etwas länger draufhalte oder auch unwichtige Szenen mitnehme, die ich ja später entsorgen kann..

In der Regel sind alle Bekannten die sich auf den Videos wiederfinden begeistert. Gleiches trifft auf sehr nahe Angehörige zu. Ich würde meine Filme aber niemandem vorführen der nicht zu einer der beiden vorgenannten Gruppen gehört.

Ciao
Freizeitradler

Hallo Roland,
hier mal der Link von mir.......mit zwei Video´s auf Radtour
http://www.dailymotion.com/uwi01 findest du auch hier unter Länder, glaube ist im moment auf Seite 8 gerutscht.....hat mir sehr viel Spaß gemacht und plane jetzt ein neues Video von meiner Oder Neiße Tour von Ende Mai - Anfanf Juni...bei Fragen einfach Melden

Uwi

Hallo,
bei den letzten beiden Radtouren haben wir neben Fotos auch viele Videos aufgenommen. Die Videocamera ist in unserem Fall ein eigenes Gerät, das auf Band aufzeichnete (also nicht videos mit der Digicam). Von der einen Tour (drei Monate) haben wir insgesamt 8h Filmmaterial mit nach Hause gebracht, und von der letzten Tour (sieben Wochen) etwa 5h. Das Material dann zu verarbeiten dauert dann schon noch einmal ordentlich viel Zeit, vor allem, wenn man nicht so der Experte ist.
Aufwändig ist es unterwegs auch schon, denn zum filmen braucht man mehr noch als zum fotografieren öfters mal ein Stativ oder eine sonst wie wackelfreie Auflage. Es geht also auf der Tour schon immer mal wieder Zeit drauf, dass man die Kamera aus- und einpacken muss, und bis man eine Möglichkeit gefunden hat, das was man filmen möchte auch ordentlich hinzukriegen. Ist aber auch Übungssache. Auch das Bearbeiten ist deutlich zeitaufwändiger als bei Fotos.
Ob es sich lohnt, hängt einerseits davon ab, wie deine Ansprüche nachher an das Produkt sind, und natürlich auch davon, in welchem Rahmen du deine Videos nachher präsentieren möchtest. Für kleine Videos für eine Webseite mag die Qualität der Videos mit der Digicam ausreichen, für Präsentationen auf grosser Leinwand wirst du womöglich eine eigene DV-Kamera mitnehmen müssen.

Auf der Webseite zu unserer letzten Tour habe ich im Bericht (http://www.tozekangri.de/d/bericht.html) Fotos und Filmchen kombiniert. Mir macht es Spass, das nachher alles zusammenzustellen und daher gehe ich den Aufwand ein.

Zu deinen Fragen bezüglich Kosten und Zubehör (Software): Auch hier musst du dir erst die Frage stellen, was du mit dem Produkt anstellen möchtest. Präsentation auf Grossleinwand oder nur für's Netz? Je nach deinen Ansprüchen richtet sich auch die notwendige Ausrüstung.

Grüsse,
Waltraud

Hallo Waltraud,



Und wenn man selbst auf dem Video ist, muss man anschließend zurückfahren und die Kamera einsammeln!

Gruß
Andreas

genau!

Ich habe vor einiger Zeit einige Kurse zur Videotechnik besucht (das ist in Halle kostenlos udn sehr gut im MKZ möglich), da ich mal wissen wollte, was man mit Video so veranstalten kann.
Dabei bin ich zu dem Schluss gekommen, dss Video eine feine Sache ist, aber ich werde es mr nicht zulegen!
- zu fummelig
- kostet schon bei der Aufnahme Zeit, bei der Verarbeitung noch viiiiel mehr
- was passiert dann mit den bearbeiteten Videos (die Medienflut wird immer größer)

Wir waren vor Jahren im Pirin, Fußwanderung. Eine aus der Truppe stürzte sich so auf fast jede dritte Blume (mit dem Fotoapparat), damals noch mit Objektivwechsel, Zwischenringen, Blendeneinstellung, ... Da gab es bald Knatsch.

Nun, liebe Jutta, kuenstlerisches Schaffen erfordert einfach Einsatz des Gestalters. Und dies scheint Euren eiligen Begleitern im erwaehnten Falle so nicht bewusst gewesen zu sein. Um sie nicht laenger dem Vorwurf, potentielle kulturelle Banausen zu sein, ausgesetzt sehen zu lassen, waere es daher sicherlich hilfreich gewesen, dieselben in den Gestaltungsprozess der anspruchsvolleren Kreativen miteinzubinden anstatt ihnen unverstandene Ungeduld vorzuwerfen. Grad bei Makroaufnahmen kann durch Belichtungsmessung oder Windschutzschaffen der Eifrigen einiges an Arbeit abgenommen werden. Oft reicht auch eine freundliche dritte Hand, die bei Magazinwechsel zur Verfuegung steht. Auch heutzutage werden Makros unter Einsatz von Zwischenring(en) oder noch besser eines Balgens belichtet; ob am anderen Ende der Kamera nun ein 4x5er-Film oder ein 1/15''-Sensor die Daten erfasst, spielt hierbei keine relevante Rolle.

Verstaendnisvolle Gruesse,
roland.