Ich hab gerade an einem Alu-Teil rumgedremelt (handgemotort ) dabei haben sich die Späne auf meinem rechten Arm angesammelt. Jetzt ist die haut ganz rot, juckt und hat rote pusteln.

kann man bei Hautkontakt gegen Alu allergisch sein?
welches Hausmittel könnte kurzfristig helfen?
danke
Job

Möglich ist alles, ich hätte aber eher im Verdacht, daß die Aluspäne "etwas erwärmt" waren, was man punktuell oft gar nicht so spürt ...... nur dann eben errötend sieht.

Ein Staubsauger. Neben dem evtl. reizenden Alu hast du ja auch noch den Staub des Schleifwerkzeuges und sonstigen Schmutz auf der Haut. Bei Hautreizungen ist eine Salbe mit D-Panthenol immer hilfreich. (Bepanthen etc.)

danke für den Tip. Ich hatte aber keine Schleifscheibe, sondern einen kleinen HSS-Fräser. Daher kann ich Fremdstoffe aus dem Schleifkörper ausschließen.
Flo´s Erklärung scheint mir plausibler. Schließlich hab ich schon oft an Alu rumgefeilt, ohne diesen Effekt zu haben.

danke
job

Ja, Alu kann allergische Reaktionen hervorrufen. Grundsätzlich würde ich bei Arbeiten mit Feinspäne überflüssigen Hautkontakt vermeiden. Erst recht, wenn die Haut verschwitzt ist.

Grüße,
André

Hallo Job,

egal, ob es das Alu ist, worauf du reagierst, oder irgend etwas anderes.
Erst einmal solltest du auch die allerletzten Spuren des möglichen Allergens beseitigen:
Immer wieder deine Haut erst intensiv mit einer Bürste einfetten (Speiseöl ist da besser als Hautcreme),
dann, möglichst mit einer anderen Bürste, einseifen (möglichst zusatzfreie Seife, z.B. Öko-Kernseife),
dann mit fließendem warmem Wasser das Fett-Seife-Gemisch sorgfältig abwaschen.
Diese Prozedur, wie schon gesagt, ein paarmal direkt nacheinander wiederholen.
Am Ende NICHT einfetten! Jedes Fremdmaterial kann allergen wirken.

Evt. das Ganze am nächsten Tag nochmal.

Hast du andere Allergien und dagegen mal Medikamente bekommen?
Wenn ja, kannst du davon jetzt was schlucken, am besten nach Rücksprache mit deinem Hausarzt.

Gruß

UL

Ich meine mich zu erinnern, daß im Bereich der Deo's Produkte ohne Aluminium besonders ausgelobt werden/wurden. Scheint also bekannt & relevant - wenn natürlich auch nicht so klar ist, ob diese Form des Alu's (also in Lösung) mit der Deinen (Späne etc.) vergleichbar ist.

ciao Jürgen

Hallo Jürgen,

die ganzen Duft- und anderen Zusätze (Kräuter wie Chemie) in Körperpflegemitteln erzeugen bei manchen Anwendern Wohlbefinden, bei anderen Allergien.
Wenn Alu-Gehalt beworben wird, heißt das längts nicht , dass er gut wäre.
Aluminiumdämpfe/Aluminiumexposition am Arbeitsplatz sind als Risikofaktor für die Alzheimersche Erkrankung im Gespräch, also die vorzeitige Altersdemenz.

Außerdem gilt meine Reinigungsempfehlung unabhängig davon, ob tatsächlich das Aluminium den Ausschlag ausgelöst hat oder eine andere Verunreinigung

Gruß

UL

Hi Ulrich,

ich sagte auch: "...im Bereich der Deo's Produkte ohne Aluminium besonders ausgelobt..."

ciao jürgen

Eine Allergie gegen Aluminum muss aber selten sein, da das Aluminumchlorid in Deos sehr verbreitet ist. Es wirkt als Antitranspirant, es hemmt also die Schweisproduktion in den Drüsen.

Ein Sicherheitsdatenblatt gibt es hier , falls das jemand interessiert. Ein Handelsname dafür ist Locron (Clariant).

Gruss,
Schrauber

...der mal in dem Produktionsbetrieb für dieses Produkt zum Vorstellungsgespräch war.

Hallo Job,

Du dürftest Dir die wunderbar feinen und sauspitzen winzigen Spänchen in die Haut eingedrückt haben (passiert beim Abwischen/Abwaschen dieser Spänchen)- nicht weiter schlimm und in ein paar Stunden wieder weg. Falls nicht mit richtig spitzer Nadel die dann doch in der Haut gebliebenen Spänleinchen ( ) rauspuseln.

Viel Erfolg wünscht Jens bei der Therapie einer Werkzeugmacher-Berufskrankheit

Hallo Jens,

- machen Aluspäne wirklichbei allen deinen Kollegen einen juckenden Ausschlag?
- Bei tausenden von Spänchen halte ich Waschen auch dann für effektiver, wenn es sich um eine rein mechanische Reizung handelt, vgl. Arbeit mit Glaswolle.
- Alu ist wie so manche andere Arbeitsplatzbelastung nicht deswegen harmlos, weil die Betroffenen sich daran gewöhnt haben.
- Viele Leute reinigen ihre Hände nach der Arbeit seit Jahren täglich mit zeimlich aggressiven Mitteln, weil das quasi Tradition ist, nicht weil es das beste wäre.

Gruß

UL

Hallo UL,

ob das alle haben bin ich mir jetzt gar nicht sicher, muss ich mal rumfragen.
Aber der Vergleich mit Glaswolle triffts schon ganz gut (Glaswolle finde ich aber schlimmer), ist ein ähnlicher Effekt (wohl eher mechanisch als allergisch?).

Stimmt schon, wenn man täglich damit zu tun hat geht man wohl etwas locker mit um.

Jedenfalls sind die Spänchen bei scharfen Frässtiften und schnellen Antrieben (noch besser als der Dremel sind da unsere Schleifturbinen mit 70000U/min) wirklich fast unsichtbar und irre spitz. Wenn Du die dann wegwischt/abbläst/abwäscht kommts oft zum beschriebenen Hauteffekt.

Nachdenkliche Grüsse,
Jens.

Ich habe (wie fast jeder) eine Pollenallergie. Die war aber bisher immer so, das ich meinem Motto "Geh zum Arzt oder bleib gesund!" folgen konnte.
Medikamente nehm ich keine.
Jetzt nach ca 4h ist kaum noch was zu sehn.

Die Mischung Aluspäne-Hautschweiss ist sicher nicht empfehlenswert, das habe ich heute gelernt.

danke
an alle.
job

Hallo Jens,

eigentlich müsste dann statt des von mir empfohlenen Einreibens mit Fett und dann Seife Abduschen mit möglichst viel Wasser 1.Wahl sein.

Gruß

UL

Hallo Ulrich,

naja so ähnlich gehen wir ja auch damit um, vorsichtig abwaschen machts jedenfalls besser (und kühlt ja auch).

Nun, dem Patienten gehts inzwischen ja besser und er ahnt wohl auch warum bei uns dünne dichte Handschuhe recht beliebt sind

Grüsse von Jens.

Ich denke da auch an eine Urticaria factitia. Urticaria heißt auf Deutsch Nesselsucht. "Factitia" heißt gemacht.

Sieht so aus, als ob Du Dich mit oder in Brennesseln gepaart hättest. Bei empfindlicher Haut kannst Du alleine durch kräftiges Bestreichen z. B. mit einem Fingernagel deutliche Schwellungen hervorrufen.

Die ganzen Frässpäne können durch mechanische Reizung auch ein solches Bild auslösen. Vergeht von ganz alleine, bis zum nächten Mal.


Sigi

Hi,

euren Kommentaren entnehme ich, dass hier keine Chemiker unterwegs sind.
Wie wäre es damit: Fein verteilter, frischer Aluminium-Staub ohne Oxidschicht kommt auf die mit Schweiß bedeckte Haut und reagiert damit. Es entsteht dabei Wasserstoff und es werden Elektronen übertragen, das heißt man hat ein Primärelement. Die roten Pusteln sind also nichts anderes als leichte Verbrennungen.

Gruß

Uli

Also dass Wasserstoff entsteht, halte ich für äusserst unwahrscheinlich, da es sich weder um eine Säure/Base Reaktion handelt, noch ein anderes Reaktionsfreudigeres Element als Wasserstoff, wie z.B. Fluor beteiligt ist - dazu dürfte das Aluminium durch die Hitze noch oxydiert sein, bevor es auf die Haut auftrifft.

Womit sollte das Aluminium(oxyd) denn reagieren?

Wasserstoff würde übrigens auch recht leicht durch die Zellmembranen hindurch diffudieren können.

Ich denke, die Variante mit mechanischen Verletzung der Haut durch spitze Aluspäne scheint am wahrscheinlichsten.