Hallo allerseits!

Ich habe bei mir beobachtet, dass meine Durchschnittsgeschwindigkeit bei Alltagsfahrten in Regen (insbesondere bei leichtem "Landregen") und Temperaturen ab ca. 10°C um ein bis zwei km/h höher liegt, als sonst.
Haben andere auch solche Beobachtungen gemacht? Woran kann's liegen?

a) Durch den Regen nimmt man ständig Flüssigkeit auf, dadurch kann der Körper mehr leisten.
b) Durch den Regen sind die Reibungsverluste geringer, denn auch Wasser ist ein Schmiermittel und alle Teile sind feucht und somit optimal geschmiert.
c) Die Regentropfen nehmen einen Teil der Energie der Strömungsverwirbelungen auf. Dadurch wird man weniger gebremst.
d) Bei nassem Wetter will man einfach schneller ankommen und holt deshalb unbewusst mehr Leistung aus seinem Körper.
e) Feuchtes Gummi lässt sich leichter Walken, daher ist der Rollwiderstand geringer.
f) Alles Humbug! Ich bilde mir dass nur ein. Bei Regen ist man natürlich langsamer.

Neugierige Grüße,
André

Bei Alltagsfahrten denke ich, dass es daran liegt, dass man möglichst schnell aus dem Regen ins Trockene will.
Jedenfalls geht es mir so, dass ich dann im Regen deutlich schneller unterwegs bin als ich im Trockenen fahren würde.

Auf ner normalen Radtour beschleunigt mich Regen auch. Liegt vermutlich an der Kühlung die das Wasser mit sich bringt. Allerdings fahre ich nur dann im Regen, wenn nicht damit zu rechnen war - bin einfach Schönwetterfahrer, so es sich denn planen lässt.

Wenn zum Regen allerdings dann auch noch Kälte kommt und ich keine lange Hose dabei habe, geht meine Leistungsfähigkeit deutlich in den Keller. Dann werden meine Oberschenkel einfach nur noch hart und es wird sehr zäh.
Da fahr ich lieber bei 35°C und Sonnenschein....

Bei mir ist es auch so, daß ich bei Regen schneller bin. Alle meine 'Rekorde' bin ich bei Regen gefahren.
Ich glaub daß es psychisch ist, oft taugt mir das richtig.

Ich kenn auch Leute bei denen ist es umgekehrt.

Hallo,

ich kenne das phänomen sehr gut, hab mich da auch schon mit physikern drüber rumgestritten und finde es auch seltsam genug: bei leichtem regen bin ich deutlich schneller unterwegs, bei heftigem dann nicht mehr, liegt dann aber an der sichtbehinderung, dem wind usw.

ich denke jedoch es hat nichts mit psyche oder körper zu tun, da ich diesen effekt zum ersten mal auf meiner allmorgendlichen ca. 1km langen abfahrt bemerkt habe: ich rollte auf nasser fahrbahn ca. 2-3km/h schneller, ganz ohne zu treten.

wahrscheinlich liegt's also wirklich am rollwiderstand oder am gummi oder ähnlichem...

seltsam ist das schon. aber so macht auch bei regen fahren ganz viel spaß.

Ich glaube primär an eine psychische und physische Wirkung:

Ich kenn das gut von Massentouren wie der BR-Radltour. Die einen haben überhaupt keinen Bock mehr, und steigen in den Bus, der Rest will ankommen und das möglichst schnell. Also geben sie mehr Pedal.

Physisch deshalb, weil ein überhitzter Körper natürlich nicht so leistungsfähig ist, wie einer der ordentlich gekühlt wird (natürlich nicht unterkühlt).

Hi,

bei Alltagstouren kann ich den Effekt nicht feststellen, ich bin eher langsamer:
- schlechte Sicht
- Ausweichen von Pfützen
- (noch) niedriger Geschwingkeiten bei Abfahrten (Kälte + Sicherheit)

Auch Kühlung schließe ich aus:
- Mein höchsten Leistungsniveau erbringe ich ab 35°C und mehr (Immerhin 2-3 km/h schneller)

wobei der Rollwiderstand allerdings geringer sein muß

Bei Radtouren bin schneller
- keine Pausen
- will ins Trockene

Gruß
Thomas

ich fahre bei regen definitiv langsamer. zum einen fahre ich kurven langsamer und zum anderen gebe ich an stellen, wo man eventuell doch noch bremsen können sollte, nicht voll kette.

MfG

Woran es wirklich liegt?

Als Langsteckenläufer habe ich dieseben Erfahrungen gemacht. Bestzeiten konnte man laufen, wenn es am Wettkampftag kühl war, und es leicht regnete.

WdA (LuFF)

Was dann aber nicht an Deiner Körpertemperatur liegt, sondern an der geringeren Dichte der Luft. Da tut sich einiges mit steigender Temperatur.

ich woltle mit meinem post eigentlich festhalten, das es tatsächlich auch physikalische ursachen haben muss, da ich ja sonst nich schneller rollen würde...

was der einzelne körperlich und psychisch veranstaltet, beim fahren, ist ja ganz was andres und sehr individuell - dann gehöre ich aber auch eher zu der "schnell in's trockene"-fraktion. ich zähle sogar zu den chaoten, die bei schneesturm mit klar-sicht-sonnenbrille fahren und genauso durch die gegend rasen, wie sonst, wobei nur dummerweise alle anderen nix mehr sehen...

Sicherlich wird der psychologische Einfluß am stärksten sein aber ich glaube eigentlich auch, daß gewisse physikalische Effekte eine Rolle spielen.

Mehr Leistung durch bessere Kühlung schließe ich allerdings eher aus. Das dürfte zum einen bei Temperaturen um 10°C keinen positiven Effekt haben. Zum anderen entsteht durch die Regenjacke ja eher ein Hitzestau.

Mein momentaner Favorit ist in der Strömungslehre begründet (c). Durch den normalerweise schlechten Strömungsabriss entstehen ja Verwirbelungen, welche sich bremsend auswirken. Dadurch, daß diese Verwirbelungen Wasser "aufnehmen", wird ihr Energiepotential gesenkt, so daß sie sich weniger bremsend auswirken.

Grüße,
André

Hallo Trubby und ihr anderen,

ich bin bei Regen eindeutig langsamer, weil ich dann vermeide, bei Unebenheiten die Bodenhaftung zu verlieren. Auch längere Bremswege kalkuliere ich ein. Auf verschmutzten Strecken (Lehmfilm) vermeide ich außerdem, den Reifen auf dem Pflaster seitliche Impuls zu geben, fast wie bei Glatteis. Da ich bei trockener Straße eher den Boden als Widerlager benutze als 'runterzuschalten, beschleunige ich bei Nässe auch schlechter.

UL

Mein höchstes Leistungsniveau liegt bei etwa 25 Grad. Kann aber auch reine Einbildung sein. Ich denke die Psyche hat da schon gewaltig Einfluss

Das kommt jetzt natürlich stark auf den Untergrund an. Ich dene da spielt der Rollwiederstand des Untergrunds eine starke Rolle.
Ich bin auf meinem Arbeitsweg z.B. bei Regen definitiv langsamer, da der Weg langsam aber sicher verschlammt.
Auf Asphalt muß man es sehr differenziert sehen. Bereits kleinste Pfützen bremsen, da man das Wasser ja verdrängen muß. Bei wenig Wasser hat der Asphalt natürlich einen niedrigeren Reibwert. Also der Effekt, der einen in der Kurve sehr schnell den Boden näher bringt, macht einen auf der Geraden halt auch etwas schneller.

Bei Regen verhält es sich folgendermassen:

Wenn ich bei einsetzendem Regen nur wenige km noch bis nach Hause habe, gebe ich ordentlich Gas. Das funktioniert aber auch nur bei nicht zu eisigen Temperaturen. Und bei Gewittern fahre ich eh so schnell wie möglich, wenn ich in der Landschaft den höchsten Punkt darstelle. Die Angst vor einem Blitzschlag verleiht mir Flügel

Bei Dauerregen unter 10°C und 60 km Strecke ist es anders. Ich kühle irgendwann aus und fahre dann langsamer, ich bekomme das Gefühl, als würde ich auf Kaugummi fahren Meine Leistung sinkt abrupt ab, zuhause brauche ich dann etwa eine Stunde, bis ich mich einigermassen wieder aufgewärmt habe.
Aber ich neige eh zu Unterkühlung und muss deshalb schon etwas vorsichtiger sein, wenns kalt und noch dazu sehr feucht ist. Hatte am Wintertreff 2004 schon Probleme damit...

Gruss Alex

Kilometerstand 53.370 km

Ich sehe nass/trocken ziemlich unabhängig von warm/kalt, abgesehen davon, dass 5°C + Sonne milde ist, während man bei 5°C + Regen ganz schön auskühlen kann.
Mein Temperaturoptimum liegt wohl eher bei 15°C, aber auf Strecken mit wenig Steigung können mich auch 30°C antörnen. Nur nicht den Fahrtwind verlieren!

UL

< = 25 C° dabei Nieselregen breche ich alle meine Rekorde mit und ohne Gepäck.

Hola José,

das hört sich mehr nach der Nordseite der Cordillera Cantabrica an, als nach dem Niederbergischen.
Auf der Südseite des selben Gebirges hatte ich mal einen heiß-und schnell-Tag: Poza del Sal - Zamora. Obwohl es morgens früh erst einmal 800m hoch ging (Da war es noch nicht heiß.), war ich um 19°° in Zamora. Auf der Meseta musste ich bei leichtem Rückenwind über 25km/h bleiben, selbst auf Schlaglochpisten*, damit mir nicht zu warm wurde.
*Cubierta y firme en ... Estado Español - Die meisten sind ja inzwischen verschwunden.

UL

Hola UL,


Casi.

Es war in Navarra auf dem Camino Richtung Logroño. Ich weis nicht was mich da geritten hat aber ich hatte ein Speed drauf das mich es selbst erstaunt hat. Das war bis jetzt meine schnellste Tages Etappe mit Gepäck.