Hallo zusammen
Wir wollen nächsten Sommer mit unseren drei Kindern Südschweden verreisen. Ich habe neben dem GPS immer auch eine Papierkarte dabei, damit die Kinder auch ein Gespür dafür bekommen was wir gefahren sind und wir gemeinsam die Route planen können. Nun habe ich gesehen, dass es eine Cykelkartan gibt. Weiss jemand ob diese als Fahrradkarten etwas taugen oder kann jemand andere Fahrradkarten von Schweden empfehlen?
Lg Lucas

Hallo Lucas,

besser spät als nie und bevor keiner antwortet ... ;-)
Wir waren im Sommer 2021 und 2023 in Südschweden unterwegs, jeweils mit 10 bzw. 12-jährigen Kindern.
Wir haben hauptsächlich den Bikeline Südschweden und für etwas mehr Übersicht eine Karte von Kümmerly+Frey Südschweden (Malmö, Växjö, Kalmar, 1:250000) verwendet.
Zusammen mit der Ausschilderung vor Ort, einem Smartphone mit Osmand + Garmin GPS haben wir uns "da unten" gut zurecht gefunden.

Viele Grüße,

David

Kenne tue ich die nicht, aber z.B. hier kannst du sehen, welcher Kartenausschnitt jeweils drauf ist und auch ein Beispiel für das Kartenbild.

Gruß
Thoralf

Eine nicht ganz aktuelle Zusammenfassung über Landkarten für Schweden steht im Radreise-Wiki.

Die Cykelkartan steht in einigen älteren Exemplaren in meinem Regal. Ich halte sie unterwegs für nicht unbedingt erforderlich. Gründe: Basis ist die normale Lantmäteriet-Karte 1:100.00.
Die Lantmäteriet-Daten kann man sich vorab als Vorschau ansehen:Kartutskrift

Lediglich das Design sieht anders aus und offizielle Radrouten sind markiert. Für genaue Navigation vor Ort mit individueller Planung wären mir die Karten zu grob. In Schweden sehe ich das GPS klar im Vorteil (openandromaps mit Locus, B-Router und SRTM-Höhendaten sowie eine gute KfZ-Navi-Offline-Software). Lantmäteriet-Karten gibt es auch als App: Min Karta / My Map (Internetzugang vorausgesetzt).

Alternative Papier-Fahrradkarten gibt es gelegentlich mit lokaler Begrenzung im örtlichen Touristenbüro, ebenso wie Informationen zu lokalen Radrouten.
Um mit den Kindern eine Linie in die Karte zu zeichnen, würde auch eine gröbere Karte genügen, die weniger Platz und Gewicht beansprucht. Gute Reise!

Hallo zusammen
Danke euch für eure Hinweise und Tipps
Ich schaue mir gerne einmal eure Ideen an.

Hallo,

aus ganz ähnlichem Grund habe ich die letzten Tage recherchiert, was für Karten in Frage kommen. Papierkarten schätze ich vor allem unterwegs, weil man einfach besseren Überblick hat. Neben den Straßenkarten gibt es wohl v.a. 2 Kartenserien auf Papier:
- Cykelkartan 1:90.000, allerdings wohl ohne Höhenlinien und nur schwacher Schummerung, für mich ein kapitaler Nachteil
- Sverigeserien Topo50, 1:50.000, sehr gutes Kartenbild, auch mit Zeltplätzen und Badeplätzen etc., und es dürfte jeder radelbare Feldweg dargestellt sein, z.B. an der Westküste braucht man gar nicht viel mehr Kartenblätter als bei den Cykelkartan, meine Tendenz geht deswegen zur Topo50
Alle anderen Kartenserien sind wohl mehr oder weniger am Ausaufen.

VG
Uwe

Die Sverigeserien 1:50.000 hat nur den Nachteil, dass man je nach Länge der Reise eine größere Anzahl Kartenblätter kaufen und transportieren müsste: siehe Übersicht Blatteinteilung (Quelle Geobuchhandlung).
Was die Lantmäteriet-Daten zeigen, die alle anderen Kartenserien verwenden, lässt sich am besten erkunden, wenn man den Online-Kartenbetrachter min karte/my map nutzt und einen Ausdruck A3 mit Maßstab 1:50.000 simuliert. Dazu rechts das Menü aufklappen und auf das Druckersymbol klicken (skriv ut). In der Auswahl Format A3 (hoch oder quer = stående/liggande) wählen und auf den Maßstab klicken. Dann lassen sich feste Kartenmaßstäbe wählen und als PDF bis A3 speichern oder drucken.
Welche Schweden-Karten aktuell angeboten werden, ist ganz übersichtlich bei der Geobuchhandlung zu sehen.

Aus eigener Erfahrung kann ich berichten, dass auch bei 1:50.000 in Schweden nicht jeder fahrbare Weg zu sehen ist, was vor allem in Waldgebieten zu Irrtümern führen kann. Eine schnelle Orientierung nach Papierkarte "den dritten Weg links ab" kann ich abseits markierter Straßen nicht empfehlen, weil dazwischen vielleicht noch zwei ordentliche Waldstraßen für den Holztransport abzweigen, die nicht in der Karte stehen.
Wenn man auf ausgeschilderten Straßen bleibt (bis zu Ortsverbindungsstraßen mit gelben Wegweisern), sich in besiedelten Gegenden Südschwedens bewegt oder gar entlang von Radrouten reist, genügt auch eine Karte 1:100.000 oder 1:150.000.

Hey danke für die Überlegungen und Erfahrungen. Für mich sind die 1:50'000 Karten auch für mit dem Fahrrad ein viel zu kleiner Massstab. Auch die Fahrradkarten finde ich etwas unpraktisch, weil man die beidseitig bedruckt sind. Auch da brauchen wir für unsere Tour von einem Monat unzählige Kartenblätter. Habe mich jetzt auch für eine grösser Karte von Kümmerli Frey entschieden. Da habe ich den Überblick.
Der Hinweis mit den nicht sichtbaren Wegen ist super wertvoll. Bin schon etwas von den sehr guten Karten in der Schweiz verwöhnt und verlasse mich da sehr auf die Karten. Kenne das aber von den Reisen im Ausland, was du beschreibst. Dafür ist dann das Navy ganz praktisch um wieder den Abglich mit der Karte zu haben.
Weiss jemand von euch wie gut denn die Fahrradwege ausgeschildert sind?

Die Radwanderwege sind nach meiner Erfahrung in Schweden nicht zuverlässig ausgeschildert. Beschilderte Radwege beschränken sich auf wenige Routen (Westküste, Ostküste, Öland, Gotland u.a.), viele nicht zusammenhängende, lokale Radwanderwege oder verkehrstechnisch komplizierte Stellen, aber es gibt sehr viel mehr reizvolle Gegenden. Wenn ausgeschildert ist, dann sollte man sich nicht allein darauf verlassen. Mangels Geld und Betreuung könnte das eine oder andere Schild fehlen. Ich würde die Beschilderung eher als zusätzliches Plus betrachten, als Bestätigung für die eigenen Orientierungsfähigkeiten.
Langstrecken-Radreisen sind bei den Einheimischen unüblich. Radfahren ist entweder Sport, ein Wochenendausflug oder im Alltag die Kurzstreckenfahrt über 5-10 km - und das auch nur in den Sommermonaten.

Für mich ist das offline funktionierende GPS in Schweden ein Muss. Parallel zu einer groben Karte. Alles andere wäre mir zu stressig, mit Zeitverlust und Irrtümern behaftet und mit Pech auch richtig gefährlich (abseits der öffentlichen Straßen). Uns hat mal ein Besitzer von einem Kanuzentrum, wo wir Fika (Kaffeepause) gemacht haben, gefragt, wo wir noch hin wollen. Ich zeigte auf der Karte eine kleine Nebenstraße und einen Waldweg, ca. 10 km. Er meinte, wir sollten vorsichtig sein, das sei unübersichtlich. Es war dann eine typische Nebenstraßen-Sackgasse mit wassergebundener Decke. Vorbei an leerstehenden, ruinösen Gehöften hinein ins Nichts. Am Ende ein kaum erkennbarer, völlig überwachsener Weg. Auf der Karte nichts. In der Realität kaum sichtbar. Nur das GPS meinte, es ginge da hinein, was richtig war, denn nach 100 m empfing uns die nächste Nebenstraße. Verwendet hatte ich eine KfZ-Navi-Software auf dem Smartphone, die in Schweden auch alle fahrbaren Waldwege ab 2 m Breite zeigt. Va kul! Wie cool!