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#1509656 - 14.09.22 08:31 Fahrradreisen auf spanischen Viehtriebstrecken
Velo 68
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 1.665
Hallo Fahrradfahrende
Schon lange wollte ich ich mit dem Bike nach Spanien, allein die wenigen Langstreckenvelorouten, die mehrheitlixh entlang von viel befahrenen Strassen führen, schrecken mich ab.
Nun lese ich, dass es in Spanien ein riesiges Nord-Süd Netz von Schaffstreiber Strecken gibt, genannt Cañadas Reales

Streckennetz

Triftwege

Ist schon jemand auf solchen Strecken gefahren, was sind die Erfahrungen?

V.

Geändert von Velo 68 (14.09.22 08:33)
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#1509667 - 14.09.22 10:18 Re: Fahrradreisen auf spanischen Viehtriebstrecken [Re: Velo 68]
Need5Speed
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 513
Hallo V.,

ein sehr interessantes Thema und von diesen Triftwegen hatte ich bislang noch nie gehört.

Auch in die Richtung Gravelstrecken bzw. ungestörte Routen gehen die "Via Verdes" - grüne Wege in Spanien (häufig ehem. Bahntrassen), (die haben sogar eine Smartphone-App). Siehe auch die tolle Seite "Bahntrassenradeln" von Dr. Bartoschek und der European Divide Trail mit den Etappen von Frankreich durch Spanien bis Portugal.

Aus diesem Netzwerk sollten sich ganz interessante Möglichkeiten ergeben.

Leider habe ich erst 2024 Zeit für solche Abenteuer, bin aber auch sehr gespannt auf entsprechende Reiseberichte und Erfahrungen.
Mit sportlichen Grüßen aus Köln und allzeit gute Fahrt! geRADeRaus.com

Heinz

Geändert von Need5Speed (14.09.22 10:24)
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#1509670 - 14.09.22 11:33 Re: Fahrradreisen auf spanischen Viehtriebstrecken [Re: Velo 68]
Cruising
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 1.805
Okay, wenn man nicht auf Landstraßen fahren möchte, ist das zu akzeptieren. Ich erlaube mir aber anzuführen, dass in keinem anderen europäischen Land, das ich kenne, die Autofahrer so rücksichtsvoll gegenüber Radlern sind wie gerade in Spanien. Wir haben die ganze Peninsula zweimal durchquert und hatten nicht eine einzige gefährliche Begegnung. Und wenn, dann waren es mutmasslich deutsche oder Schweizer Touristen traurig

Also: Zumindest mal ein Stück Fernstraße einzubauen sollte kein Problem sein schmunzel

Gruß Thomas
www.bikeamerica.de
Cycle. Recycle. For a better world...
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#1509671 - 14.09.22 11:36 Re: Fahrradreisen auf spanischen Viehtriebstrecken [Re: Velo 68]
Need5Speed
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 513
... und hier noch eine sehr informative Seite der Bahntrassen von den Herren Schlemmer, die auch die längsten dieser Strecken selbst befahren haben. Hierzu gibt es dann entsprechende Dokumentationen und Fotos. Wahnsinn. Vielen Dank an dieser Stelle.
Mit sportlichen Grüßen aus Köln und allzeit gute Fahrt! geRADeRaus.com

Heinz

Geändert von Need5Speed (14.09.22 11:47)
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#1509676 - 14.09.22 11:51 Re: Fahrradreisen auf spanischen Viehtriebstrecken [Re: Velo 68]
Need5Speed
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 513
... und die Caminos Naturales gibt es natürlich auch noch.

... und ein Reisebericht vom Baskenland nach Cadiz (Love2Bike)

Insgesamt sind das also sehr viele Möglichkeiten ein autofreies Durchqueren von Spanien zu gestalten.
Mit sportlichen Grüßen aus Köln und allzeit gute Fahrt! geRADeRaus.com

Heinz

Geändert von Need5Speed (14.09.22 11:58)
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#1509730 - 14.09.22 20:05 Re: Fahrradreisen auf spanischen Viehtriebstrecken [Re: Velo 68]
Indalo
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 250
Hallo V.

Die Schafwirtschaft, genauer gesagt die damit verbundene Wollproduktion war jahrhundertelang der Exportschlager der spanischen Ökonomie und volkswirtschaftlich vielleicht noch bedeutender als der Gold- und Silberraub in der sogenannten Neuen Welt.

Bei den Viehtriften und „cañadas reales“ handelt sich jedoch nicht um Wege im nämlichen Sinne, sondern vielmehr um definierte Geländestreifen von 20-80 Meter Breite, die per königlichem Dekret (daher das „real“) exklusiv dem Viehtrieb vorbehalten waren und dort durfte dann auch nichts anderes passieren, als keine Äcker angelegt oder Gebäude errichtet werden.

Das Netz der Viehtriften auf der iberischen Halbinsel ist beeindruckend, historisch interessant, zum Radfahren allerdings nicht wirklich zu gebrauchen.

Das Schaf an sich läuft am liebsten stur und gradlinig dem Leithammel hinterher, die topografischen Gegebenheiten sind ihm dabei ziemlich egal. Der Mensch, vor allem wenn er mit oder gar in Fahrzeugen unterwegs ist, mag es gerne nicht so steil und felsig und bevorzugt Traversen, Kurven, Serpentinen und dergleichen um an Höhe zu gewinnen, gerne auch Brücken um Gewässer zu überqueren. Dem Schaf ist das viel zu kompliziert und das Schaf braucht auch keinen fahrradtauglichen Weg. Die Viehtriebwirtschaft existiert auch seit vielen Jahrzehnten nicht mehr, was die Pflege der Triften nicht besser macht.
Hier kommst Du auf die offiziellen spanischen topografischen Karten, in den Zoomstufen 13,5-14,9 siehst Du die Viehtriften eingezeichnet, da kannst Du dir einen Eindruck verschaffen wie straightforward die sich durch die Landschaften ziehen.

Hingegen gibt es im nur sehr dünn besiedelten spanischen Inland ein durchaus umfangreiches Netz von wenig befahrenen asphaltierten Nebenstraßen auf denen sich sehr schöne Strecken kombinieren lassen.

Darüber hinaus gibt es ein noch viel engmaschigeres Netz von nichtasphaltierten Wirtschaftswegen.
Die European Great Divide Trail wurde schon genannt, auf bikepacking.com finden sich diese und weitere Langstreckentouren durchs iberische Gemüse.

Auch die spanische Bikepacking-Comunity ist seit Jahren sehr aktiv zum Teil sehr epische Routen zusammenzustellen. Eine der bekanntesten ist die Transandalus , eine 2000km lange Mountainbike-Runde durchs Hinterland von Andalusien, die es unter anderem schafft alle größeren Nationalparks miteinzubinden (immerhin über 30% der Landesfläche).
Einer der umtriebigsten Apologeten nennt sich Zinaztli, auf seinem Blog finden sich diverse andere Strecken ähnlichen Charakters in anderen Gebieten der Halbinsel. Ist allerdings auf Spanisch die Seite, aber in der rechten Spalte finden sich Routennamen und beim Weiterklicken auch Karten.

Auch der Track von Love2bike wurde schon genannt, sehr empfehlenswerte Routenführung.

Die Via verdes wurden schon erwähnt, da gibt es einige sehr schöne mit bis zu über 150 Kilometern Länge.

Vor kurzem wurde hier auch von einer Reise von Valencia nach Malaga berichtet, auch eine sehr schöne Strecke und exemplarisch dafür, wie man sich auf Nebensträßchen, Wirtschaftswegen, via verdes und Wanderwegen durchs Land kombinieren kann.
"Frühling in Süd-Spanien 2022"

Der Vollständigkeit halber seien noch einige lange Routen erwähnt die sich auf historischem Terrain bewegen. So gibt es beispielsweise eine Via Augusta, der alten Römerstraße der Mittelmeerküste entlang, teilweise recht ruppig, einen Camino del Cid, die die Schauplätze der mittelalterlichen Heldenerzählung des Cid abfährt, in einer Asphalt- und einer MTB-Variante, oder die Via de la Plata, dem Pilgerweg von Sevilla nach Santiago de Compostela.

Falls man trotzdem mal ein kurzes Stück auf Fernstraßen muss, haben diese zumeist einen breiten Seitenstreifen und lassen sich soweit recht gut befahren. Die Fernstraßen im Inland weisen auch eine oft relativ geringe Verkehrsdichte auf. Das gilt allerdings nicht für die Küstenstreifen und den Großraum Madrid.

Das zuvorkommende landestypische Fahrverhalten hat ja Thomas/Cruising schon positiv erwähnt.

Fahrradreisen in Spanien jenseits der Hauptstraßen sind zum Glück immer noch ein Abenteuer durchs verlassene Hinterland und individuelles Kartenstudium und Routenbasteln gehört da meines Erachtens einfach mit dazu, egal ob Asphalt oder Piste.

Indalo
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#1509761 - 15.09.22 18:54 Re: Fahrradreisen auf spanischen Viehtriebstrecken [Re: Velo 68]
Britta
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 317
Hallo,
die Idee klingt interessant!
Wir waren dieses Frühjahr - Indalo hatte es schon erwähnt - im Süden Spaniens viel auf alten Bahntrassen, Feld und Wanderwegen unterwegs. Für ein paar Eindrücke findest du hier meinen Bericht zu der Tour. Wir sind im Wesentlichen der Altravesur gefolgt - einer Bikepacking-Strecke die überwiegend offroad durch den Süden Spaniens verläuft und dabei so ziemlich jeden Höhenzug mitnimmt.
Im Netz findet man auch einige Videos zu der Route. Uns hat es unheimlich gut gefallen, allerdings empfehle ich, nicht zu viel km für die Tagesetappen zu kalkulieren, weil man auf einigen der Wanderwege nur recht langsam vorankommt. Wir hatten uns da etwas verschätzt. träller
viele Grüße
Britta
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#1509766 - 15.09.22 20:02 Re: Fahrradreisen auf spanischen Viehtriebstrecken [Re: Britta]
Velo 68
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 1.665
sehr cool!
😋
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#1509783 - 16.09.22 05:26 Re: Fahrradreisen auf spanischen Viehtriebstrecken [Re: Britta]
hopi
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 5.381
Kleine Frage: Was ist mit dem Begriff "Bikepacking-Strecke" gemeint? Bisher hatte ich Bikepacking mehr mit minimalem Gepäck verknüpft, weniger mit der Oberflächenqualität der befahrenen Strecken. schmunzel
"If you want something done, do it yourself."
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#1509794 - 16.09.22 06:50 Re: Fahrradreisen auf spanischen Viehtriebstrecken [Re: Indalo]
Cruising
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 1.805
In Antwort auf: Indalo

Die Vias verdes wurden schon erwähnt, da gibt es einige sehr schöne mit bis zu über 150 Kilometern Länge.

Kleine Anmerkung noch zu den Vias verdes: Forumsmitglied Willi44 ist eine ganze Menge solche stillgelegten Bahntrassen gefahren und hat sie auf seiner Homepage beschrieben. Auf einer kann man sogar in der Mitte in einem Hotel aus alten Eisenbahnwaggons übernachten schmunzel

Gruß Thomas
www.bikeamerica.de
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#1509801 - 16.09.22 08:20 Re: Fahrradreisen auf spanischen Viehtriebstrecken [Re: hopi]
sugu
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 1.692
In Antwort auf: hopi
Kleine Frage: Was ist mit dem Begriff "Bikepacking-Strecke" gemeint? Bisher hatte ich Bikepacking mehr mit minimalem Gepäck verknüpft, weniger mit der Oberflächenqualität der befahrenen Strecken. schmunzel

Man kann beim Bike-Packing die Strecke so wählen, dass man keine feste Unterkunft braucht und ist leichter bepackt als mit schwerem Gepäck. Das lässt mehr Freiheiten bei der Streckenführung und Wegequalität.
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#1509817 - 16.09.22 11:02 Re: Fahrradreisen auf spanischen Viehtriebstrecken [Re: sugu]
Juergen
Moderator
abwesend abwesend
Beiträge: 14.207
In Antwort auf: sugu
Man kann beim Bike-Packing die Strecke so wählen, dass man keine feste Unterkunft braucht und ist leichter bepackt als mit schwerem Gepäck.
Dann frag ich mich, warum eine ganze Gruppe Bike.Packer die Jugendherberge in Pontarlier belegt, während Wanderer und so Typen wie ich ins Hotel oder im strömenden Regen auf den CP müssen.
° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° °
Reisen +
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Off-topic #1509819 - 16.09.22 11:26 Re: Fahrradreisen auf spanischen Viehtriebstrecken [Re: Juergen]
sugu
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 1.692
Man kann draußen übernachten, aber muss nicht. schmunzel
In Antwort auf: Juergen
strömenden Regen
Das ist wohl die Antwort auf das Warum

Geändert von sugu (16.09.22 11:26)
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#1509826 - 16.09.22 13:33 Re: Fahrradreisen auf spanischen Viehtriebstrecken [Re: sugu]
hopi
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 5.381
In Antwort auf: sugu
In Antwort auf: hopi
Kleine Frage: Was ist mit dem Begriff "Bikepacking-Strecke" gemeint? Bisher hatte ich Bikepacking mehr mit minimalem Gepäck verknüpft, weniger mit der Oberflächenqualität der befahrenen Strecken. schmunzel

Man kann beim Bike-Packing die Strecke so wählen, dass man keine feste Unterkunft braucht und ist leichter bepackt als mit schwerem Gepäck. Das lässt mehr Freiheiten bei der Streckenführung und Wegequalität.
na ja, es scheint sich doch um recht viel "Wortgeklimper" zu handeln. Auch Reiseradler der "Schwerlastfraktion" sollen gelegentlich die Strecken so wählen, dass man feste Unterkünfte vermeidet. Häufig wird genau deshalb so viel Zeugs mitgeschleppt.
Die Menge des mitgeführten Gepäcks ist ein Aspekt, die Frage der Wegebeschaffenheit ist ein anderer. Oder darf bzw. soll der Begriff "Bikepacking" beispielsweise für einen Rennradfahrer mit Minimalgepäck nicht und stattdessen nur für Mountainbiker oder neuerdings Gravelbiker verwendet werden? schmunzel
"If you want something done, do it yourself."
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#1509827 - 16.09.22 13:49 Re: Fahrradreisen auf spanischen Viehtriebstrecken [Re: hopi]
Gravelbiker_Berlin
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 613
Diese Leute veranstalten ja auch Rennen, und ich würde schon sagen, dass da Rennradfahrer ziemlich ausgeschlossen sind, denn es geht auch über Stock und Stein, das wird sich (und seinem teuren Rennrad) kein Rennradfahrer antun. Und das niedrige Gepäck ergibt sich dann daraus, dass keiner so ein Rennen gewinnen wird, der mit zu viel Gepäck startet, zumal die Routen auch stark berglastig zu sein scheinen.
Eigentlich (so lese ich das aus deren Erfahrungsberichten heraus) geht es da eher um die Konkurrenz von MTB und Gravelbike. MTB schneidet besser in rauem Gelände ab, verliert aber auf Asphalt, Gravelbike genau anders rum.
Grüße
Christoph
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#1511353 - 09.10.22 09:28 Re: Fahrradreisen auf spanischen Viehtriebstrecken [Re: Velo 68]
Indalo
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 250
Hier gibt es noch einen netten Zeitungsartikel über neue via verdes im Westen von Spanien entlang der via de la plata

Auf verlassenen Pfaden - taz
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www.bikefreaks.de