Hier der Bericht eines einzelnen Tages, an welchem ich mit dem Rad unterwegs war. Herausgelöst aus einem Reisebericht, der ansonsten keine Radreise beschreibt.
Das Städtchen
Kalavryta liegt idyllisch auf 700 m Höhe in einem Hochtal am Fuße des Berges Helmos. Traurige Berühmtheit erlangte es durch das
Massaker der Deutschen im Dezember 1943. Schon 1981 erzählte mir ein Hotelier auf Naxos, der sein Hotel Helmos genannt hatte, vom Schicksal seiner Heimat. 2016 hatte ich den Ort erstmalig besucht und war sowohl von der Athmosphäre am Massakerort als auch im Museum tief bewegt.
Seit damals aber gab es auch den Wunsch, auf den Berg zu fahren. Der Gipfel ist weithin erkennbar an der Astrostation in weiß, auf etwa 2300 m Höhe gelegen, Blick aus Westen. Man kann schräg oben den Weg erkennen, der um den Berg herum nach oben führt:
Auf der Nordseite befindet sich in 1700 m Höhe eine Skistation, bis dorthin ist die Straße asphaltiert. Was hier wie ein Unfall aussieht, ist nur die Lage, nachdem mich das Taxi hier oben ausgespuckt hat:
Hier geht es los. Der Weg biegt gleich nach rechts ab, was man als Fortsetzung sieht, ist die Skipiste:
Durchgehend bis zum Gipfel auf grobem Schotter. Zuerst durch den Wald:
Ab der Baumgrenze wird es so kahl, wie man es von weither und von unten aus dem Tal sieht:
Taubenschwänzchen in den Diesteln:
Blicke auch mal zurück:
Unglaubliche Lebensumstände hier auf 2000 m Höhe:
Noch habe ich es nicht geschafft:
Nach den nächsten Kurven aber habe ich das Ziel vor Augen:
Vorbereitungen für das Selbstauslöserfoto:
Oben:
Es hat 13° und es weht eine eiskalte, steife Brise. Ich habe extra den Gepäckträger montiert und die Taschen mit Schutzkleidung mitgenommen, ohne hätte ich es nicht geschafft.
Ausblicke:
Hinten der Golf von Korinth:
Dort unten bin ich vor 3einhalb Stunden losgefahren. Es liegt 600 m tiefer:
Tja und hier will ich deutlich werden: die 8 km hier herauf habe ich geschoben. Aber ich habe es geschafft und bin erschöpft und glücklich. Die Abfahrt war heikel, weil die steilen Stellen mit bis zu 15% Gefälle auf Schotter nunmal schwierig zu bewältigen sind. Die erste Rampe habe ich sogar abwärts geschoben, den Rest bin ich gefahren. Meine Scheiben quittierten den Staub mit heftigem Quietschen, hat hier oben niemanden gestört.
Der Ausblick nach unten, wieder auf Asphalt:
Mit jeder Kurve wurde es 1° wärmer, so alle 5 Minuten mußte ich eine Schicht mehr ausziehen. Im Kalavryta hatte es dann lauschige 35°. Als Schluß noch ein Bild von der Gedenkstätte:
Mein Highlight konnte ich wie geplant erreichen. Zum Rest der Reise, das Davor und Danach siehe den Bericht in
Dies&Das.