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#1506392 - 08.08.22 18:22
Re: Pedelec-Gedanken nach 1200km...
[Re: Gravelbiker_Berlin]
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Es scheint mir auch fast logisch, dass E-Bike geselliges Radfahren befördert. “Gesellig” ist ein schon fast zu schönes Wort. An manchen Tagen bzw. auf manchen Strecken oder an manchen Anlaufpunkten würde ich hier eher von “Horden” sprechen, denen man begegnet. Nicht aus Zufall, weil viele Individualisten gleichzeitig unterwegs sind, sondern weil das irgendwelche verabredeten Touren sind. Ich musste erst vor wenigen Tagen als Linksabbieger eine ca. 300 Meter lange entgegenkommende Gruppe von Neon-Jackwolfskin-Uniformierten auf Elektrorädern durchlassen, bevor ich weiterfahren konnte. Etliche haben mich sogar lustig gegrüßt. Ich gönne denen Ihren Spaß, aber das nimmt teilweise wirklich groteske Züge an. Für mich hat(te) Fahrradfahren immer was individuelles, was ich sehr gut allein oder mit nur wenigen Leuten praktiziere. Bernd
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Mit Fahrrädern? So mit selber treten? Wo ist denn da der Sinn? (Heinz Erhardt im Film “Immer diese Radler”) | |
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#1506393 - 08.08.22 18:45
Re: Pedelec-Gedanken nach 1200km...
[Re: BeBor]
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Beiträge: 5.711
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An manchen Tagen bzw. auf manchen Strecken oder an manchen Anlaufpunkten würde ich hier eher von “Horden” sprechen, denen man begegnet. Na ja, gibt es auch bei Nicht-Elektrorädern. Habe jedoch einem Teilnehmer dieser Veranstaltung heute am Rastplatz im Wald versprochen, am Sonntag vorne an der Straße zu stehen PS: Der junge Mann unterhält sich immer mit mir, wenn er mich zufällig trifft - und das obwohl ich Pedelec fahre. Zwar keine 206km wie er heute, aber wenigstens auch eine kleine Runde.
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Geändert von Margit (08.08.22 18:48) |
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#1506394 - 08.08.22 19:07
Re: Pedelec-Gedanken nach 1200km...
[Re: BeBor]
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Moderator

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Beiträge: 12.519
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Ich gönne denen Ihren Spaß, aber das nimmt teilweise wirklich groteske Züge an. Für mich hat(te) Fahrradfahren immer was individuelles, was ich sehr gut allein oder mit nur wenigen Leuten praktiziere. Autos dürfen in Horden die Straßen bevölkern, aber wenn die Zahl der Radfahrer (elektrisiert oder nicht) weiter zunimmt, dann ist das negativ? Radfahren soll ein individuelles Vergnügen bleiben? Arbeitest Du in der Autobranche?  Ich persönlich würde es begrüßen, wenn in den Städten die Autos eine Minderheit darstellen würden und ansonsten die Leute auf zwei Rädern unterwegs wären. Gerne dürfen dann auch die Autofahrer auf Radfahrer warten anstatt umgekehrt. Gleiches gilt für Reisen. Wenn die überwiegend mit Fahrrädern durchgeführt werden und nicht mit Auto und Co., so ist das prima. Individuell wirst Du dann immer noch Radreisen machen können. Dafür muss man nur die Routen suchen, die der Durchschnittsradler (mit und ohne Motor) nicht wählen würde. Bei meinen Radreisen sind viele dieser Strecken dabei und es können Tage vergehen, bevor ich einem anderen Reiseradler begegne. Auch meine "Trainingstouren" fallen in diese Kategorie. Nochmal zum Thema Pedelec oder "Bio-Bike": Beides wird hier akzeptiert, da wir im Forum keine Definition der "Radreise" zugrunde gelegt haben, die Ausstattungsmerkmale vorschreibt. So dürfen auch Liege- oder Trikeradler gerne Radreisen machen, die hier eine Plattform zur Diskussion finden. Für mich hört Radfahren dort auf, wo ich nicht mehr treten muss und das muss man auch beim Pedelec, auch, wenn einige Watt durch den Motor abgenommen werden. Als Moderator möchte ich daher darum bitten: Akzeptiert, dass hier auch Pedelec-Fahrer im Forum mitwirken können. Das zentrale Thema heißt "Radreisen". Wenn Euch die Diskussionen im Zusammenhang mit Pedelecs nicht gefallen, ignoriert doch einfach die entsprechenden Fäden. Das trägt zum Forumsfrieden bei, den sich nicht nur die Moderatoren wünschen.
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Gruß, Arnulf
"Ein Leben ohne Radfahren ist möglich, aber sinnlos" (frei nach Loriot) | |
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#1506395 - 08.08.22 19:15
Re: Pedelec-Gedanken nach 1200km...
[Re: Gravelbiker_Berlin]
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Beiträge: 7.627
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Ich bin teilweise so erstaunt über Dein Geschreibsel, dass ich nur noch mit der Schulter zucke und du mir eher leid tust.
Alleine das Bedürfnis der Kommunikation von der Art des Rades abhängig zu machen, ist schon irgendwie traurig.
Ich bin zumindest froh über all diejenigen, die ich hier über das Forum kennen gelernt habe und mir ist es herzlichst egal, ob sie E oder M fahren.
Ich gehöre offensichtlich zu den Zwittern hier. Mein liebes E-Rädchen hat mir die Kirschblütentour mit anderen netten Radlern ermöglicht, es mir meinen Einstieg in mein Radeljahr 2022 erleichtert und seit Mai bin ich nur noch mit dem Reiserad und Rennrad unterwegs.
Und - du wirst erstaunt sein - gestern mit Rennrad und zwei Freunden und meinem Mann jeweils auf E-Bikes einen wunderbaren autofreien Tag erlebt. Wenn man will und Kilometer nicht vor Freundschaft zählt, einfach nur Spaß und einen richtig schönen langen Radeltag. Und welch ein Wunder - trotz E und M hatten wir genug zu erzählen.
Grüßle Rennrädle
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#1506399 - 08.08.22 19:31
Re: Pedelec-Gedanken nach 1200km...
[Re: Gravelbiker_Berlin]
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Ich wüsste jetzt wirklich nicht, warum jemand der halbwegs fit ist, was Du ja zu sein scheinst, ohne Motor eine Strecke, die jemand mit fährt, nicht schaffen sollte. Die Strecken können mit normalem Velo genauso gefahren werden, wie mit einem E-Bike, warum auch nicht. Welche km und Höhenmeterzahl zu schaffen sind hängt ja auch von dem oder der Radelnden ab. Berge (und Hügel, für alle die unter 2000m keinen Berg wahrnehmen) sind, ich kann es gar nicht oft genug wiederholen, nicht nur ultrasportlichen Radelnden vorbehalten, sondern auch ein durchschnittlich fitter Mensch schafft das, sofern der Wille und eine gute Gangschaltung vorhanden sind. Und ein wenig Zeit, je ungeübter, desto länger dauerts, auch mit zunehmendem Alter wirds nicht leichter. Aber es einfacher als viele denken. Ich selbst bin sicher keine ausnehmend sportliche Person, auch nicht unsportlich, auch schon Mitte 50, bin weiblich, mit entsprechender geringerer Muskelmasse. Ich bin bislang dennoch jeden Berg hochgekommen, den ich hoch wollte und das waren und sind einige. Und es kommen hoffentlich noch viele, weil ich gerne bergauf fahre. Es dauert vielleicht etwas länger als früher. Ich fahre sie sogar gelentlich zusammen mit E-Bikern, weil sonst mittlerweile die meisten vor bergigem Terrain zurück schrecken und eine Gruppenausfahrt auch mal Spaß macht. Die müssen dann halt zwischendrin auf mich warten, aber abgesehen von der Geschwindigkeit bergauf gibts wenig Unterschiede. Nur in hügeligem Geläuf nimmt jemand ohne Motor bergab Schwung, um die andere Seite des Hügels wieder schneller hochzugleiten, während motorbehaftete Räder eher bremsen, weil kraftsparendes Fahren keine Rolle spielt. Da wurde ich schon oft ausgebremst (nicht von Mitfahrern, die wissen das ja), aber von anderen E-Radlern, was tatsächlich dazu geführt hat, die meisten beliebteren Radwege zu meiden, also mehr als ich das auch sonst schon tue. Ich bin auch schon probeweise E-Bikes gefahren und halte den sportlichen Einsatz der da gefordert ist, für einen halbwegs fitten Menschen für sehr übersichtlich, zumindest solange mit Unterstützung gefahren wird, was aber nicht alle immer machen. Viele aber schon. Wer was wie fährt ist mir selbst jedoch grundsätzlich vollkommen egal. Das soll bitte jeder selbst entscheiden, was gut und passend ist. Ich mag mich allerdings andersherum auch nicht missionieren lassen meinen alten Glump doch gegen die neue tolle Technik austauschen zu lassen, damit ich moderner und schneller bin. Ich mag auch nicht hören, dass 100 km mit 1000 hm irgendwelche sportlichen Höchstleistungen erfordern. Das ist ein ganz normaler Wert für ein wenig hügeliges Terrain. Ich habe mal eine Forumstour mit 70 km und über 2000 hm angeboten. Wir fuhren da immerhin zu acht, sämtlich unterstützungsfrei (das war zu der Zeit eh selten) und alle hatten Spaß dabei. Supersportler waren keine dabei und wir haben uns den ganzen Tag Zeit gelassen und sind auch 2x eingekehrt. Wie ich das mache, wenn ich wegen Alter und oder Krankheit keine Berge mehr hochkomme, weiß ich nicht. Weil ich aber fast jedes Wochenende in einem Mittelgebirge, meistens im nördlichen Schwarzwald, herumfahre, wird das hoffentlich lange Zeit nicht der Fall sein. Danach wird dann neu geschaut.
Ich würde mir jedenfalls wünschen, dass beim Thema Pedelecc nicht jedesmal aufeinander eingedroschen wird. Das ist nicht zielführend und zudem vollkommen sinnlos und unerfreulich.
Gruß Nat
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#1506400 - 08.08.22 20:21
Re: Pedelec-Gedanken nach 1200km...
[Re: natash]
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Unterwegs in Deutschland
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Ich würde mir jedenfalls wünschen, dass beim Thema Pedelecc nicht jedesmal aufeinander eingedroschen wird. Das ist nicht zielführend und zudem vollkommen sinnlos und unerfreulich. Die klar unfreundlichen Worte hier im Thread finde ich auch unangemessen und der Sache nicht förderlich. Genausowenig wie ich auf Autofahrer "eindresche", dresche ich auf Pedelecfahrer ein. Ich werde aber doch mein aufrichtiges Bedauern und Unverständnis äußern dürfen, wenn jemand vom Muskelkraftrad zum motorisierten Rad wechselt, der nicht ernsthaft krank ist oder ernsthaft schwere Lasten Berge hinauf befördern muß. Altersbeding schwindende Kraft kann man glücklicherweise durch leichtere Komponenten und stärkeren Minimalismus beim Gepäck sowie schlicht leichtere Berggänge ausgleichen. Und da ist noch reichlich Luft bei mir - und auch bei den "Umsteigern" war i.A. die Reserven da lange nicht ausgeschöpft. Das unmotorisierte, einfache macht doch gerade den Reiz des Fahrrad aus. Sonst könnte ich doch gleich Motorroller fahren. Deshalb sehe ich da eine klare Grenze. Radfahren ist human powered - sonst ist es kein Radfahren. Wenn Radfahren nicht mehr unmotorisiert möglich wäre, würde ich vermutlich wandern oder paddeln. Eben weil es darum geht die Natur oder fremde Gegenden aus eigener Kraft zu erkunden. Pedelecs in Ihrer aktuellen Form bemühen sich nach aussen hin den ökologisch-sportlichen Anschein des Radfahrens zu vermitteln und vermitteln deR NutzerIn den Eindruck wieder fit wie mit 20 zu sein (wie hier so treffend jemand schrieb). Das erscheint mir aber blöder (Selbst-)Betrug. Sowas will ich nicht - vor allem nicht in Freizeit und Urlaub. Liebe Grüsse Maja
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#1506401 - 08.08.22 20:49
Re: Pedelec-Gedanken nach 1200km...
[Re: MajaM]
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Beiträge: 12.519
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Ich werde aber doch mein aufrichtiges Bedauern und Unverständnis äußern dürfen, wenn jemand vom Muskelkraftrad zum motorisierten Rad wechselt, der nicht ernsthaft krank ist oder ernsthaft schwere Lasten Berge hinauf befördern muß. Das Problem hierbei ist aber, dass Du Deine Vorstellungen und Vorlieben auf andere projizierst. Für Dich (und auch mich) ist es attraktiv, mit entsprechender Anstrengung auch bergige Strecken zu fahren. Ich finde es z. B. auch schön, auf schlechten Wald- und Wiesenwegen mühsam viele Kilometer zurückzulegen. Aber das ist nicht unbedingt das, was andere wollen. Wenn ich meinen Bekanntenkreis ansehe, ist das sogar für die Mehrheit nicht attraktiv. Es ist nicht so, dass diese Leute auf Bewegung verzichten wollen, aber sie wollen sich dabei nicht übermäßig anstrengen. Wenn nun ein Pedelec das ermöglicht, nehmen sie das dankbar an und wagen sich damit auch an größere Strecken heran. Für mich (und offensichtlich Dich) wäre das nicht anstrebenswert, aber ich (und auch Du) bin (bist) hier nicht der Maßstab.
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Gruß, Arnulf
"Ein Leben ohne Radfahren ist möglich, aber sinnlos" (frei nach Loriot) | |
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#1506411 - 09.08.22 05:31
Re: Pedelec-Gedanken nach 1200km...
[Re: Keine Ahnung]
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Beiträge: 5.711
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Seit dem ersten Beitrag hier frage ich mich bei diesem Titel "Pedelec-Gedanken nach 1200km..." was das eigentlich mit "Ausrüstung Reiserad" zu tun hat. Zwischenzeitlich frage ich mich, weshalb es noch keine extra Rubrik "Muskelradler-Gedanken über Pedelecfahrer" gibt. Bin zwischenzeitlich der Meinung, dass bekennende Pedelecfahrer sehr mutige Menschen sind, die öffentlich zugeben, dass an ihnen der Zahn der Zeit nagt und Muskelradler sich nur so aufmandeln, weil es deren größte Angst ist, dem natürlichen Lauf der Zeit auch unterworfen zu sein.
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#1506419 - 09.08.22 06:41
Re: Pedelec-Gedanken nach 1200km...
[Re: MajaM]
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Beiträge: 17.452
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Altersbeding schwindende Kraft kann man glücklicherweise durch leichtere Komponenten und stärkeren Minimalismus beim Gepäck sowie schlicht leichtere Berggänge ausgleichen. Und da ist noch reichlich Luft bei mir - und auch bei den "Umsteigern" war i.A. die Reserven da lange nicht ausgeschöpft.
Bei den leichteren Berggängen gebe ich dir uneingeschränkt recht, wobei ich da wie schon geschrieben tatsächlich die Gefahr sehe, dass sowohl das Angebot als auch das Wissen der Händler/Werkstätten in dieser Hinsicht stark ausdünnt. Was nicht passieren sollte aber höchstwahrscheinlich immer häufiger passieren wird ist dass ein Nichtselbstamradbastler mit dem Wunsch nach kleineren Gängen zu seinem Händler geht und der ihm standardmäßig einen Motor empfiehlt. Was die leichteren Komponenten angeht: der Effekt ist m.E. eher psychologisch (was natürlich auch nicht schlecht ist) bzw. er hilft Leuten, die eh schon fit sind, noch schneller den Berg hochzukommen. Der Unterschied zwischen vollen und leeren Trinkflaschen kann schnell mal zwei Kilo betragen, ebenso der Unterschied zwischen Sommer- und Winterkleidung. Und ich habe wirklich noch nie erlebt, dass jemand in Sommerklamotten und mit leeren Flaschen einen Berg hochkam, den er im Winter mit vollen Flaschen nicht geschafft hat. Gepäckminimalismus bringt wohl tatsächlich mehr, wenn man ihn konsequent durchführt. Aber dem steht entgegen, dass die meisten Menschen insbesondere wenn sie schon länger reisen eine recht genaue Vorstellung davon haben, was sie persönlich gerne dabeihätten. Zumindest bei mir hat sich das bis auf kleine Details in den letzten 15 Jahren kaum geändert. Klar wird ab und zu etwas optimiert, dafür aber auch mal wieder ein (vermeintlicher) Luxusgegenstand mehr mitgenommen. Ab und zu kaufe ich auch unterwegs irgendwelche Souvenirs, das möchte ich mir auch nicht verkneifen nur aus Sorge, dass ich dann den nächsten Berg nicht mehr schaffe. Nicht falsch verstehen: ich möchte niemand davon abhalten, sich ein leichteres Rad zu kaufen oder sein Gepäck zu optimeren, ganz im Gegenteil. Aber wenn man zu jemand, der sich darüber beklagt, dass er nicht mehr so gut die Berge hochkommt sagt 'kauf dir ein leichteres Rad, dann klappt das garantiert wieder' weckt man zumindest unrealistische Erwartungen. Die Empfehlung, die Gangschaltung kritisch zu überprüfen bringt deutlich mehr.
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#1506421 - 09.08.22 06:50
Re: Pedelec-Gedanken nach 1200km...
[Re: Spessarträuber]
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Moderator

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Beiträge: 14.469
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Der Hinweis, dass der Thread spätestens nach der aktuellen Diskussionsphase eher in den Treffpunkt gehört, ist gut - "erledigt!" Gruß Uli
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#1506424 - 09.08.22 07:13
Re: Pedelec-Gedanken nach 1200km...
[Re: Gravelbiker_Berlin]
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Moderator

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Unterwegs in Polen
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Kommt man denn bei so einem Thema ohne Zuspitzung aus? Ja, kommt man.  Wir sind hier in diesem Forum anders gestrickt als die übliche Medienwelt, in der man durch Polemik und Aufeinandereinschlagen Einschaltquoten generiert. Ich stelle einfach mal die Frage, welche Themen eines E-Bikers sind eigentlich für einen Muskelradfahrer relevant? Und umgekehrt kann man eigentlich die gleiche Frage stellen. Okay, ich habe immer versucht, sachlich mit dir zu diskutieren und deinen Standpunkt zu verstehen.  Aber so langsam bin ich echt am Ende meines Lateins...  Wie wäre es, wenn du mal die Bretter vor deinem Kopf einreißt und über den Tellerrand schaust?  Mir fallen sofort ganz viele Sachen ein: - Wie komme ich in eine schöne Gegend hin und wieder weg (z.B. welcher Zug?) - Wo übernachte ich gut und günstig? - Welche Strecken sind landschaftlich schön? Welche lohnen nicht? Und welche baut man als Überbrückung ein? - Wo kann ich lecker essen gehen? - Welche Reifen sind pannensicher? - Welche Sonnencreme taugt für 3 Wochen bei über 30°C und praller Sonne von früh bis spät? - Wo tausche ich am besten ungarische Forint oder tschechische Kronen ein? Zu Hause? Unterwegs? Wechselstube? Bank? Geldautomat? Das sind jetzt nur die, die mir spontan ohne nachzudenken in den Sinn kamen. Es gibt sicher noch mehr, wenn ich intensiver nachdenke. Klar, wenn man nur Tagestouren mit dem Rennrad rund um Berlin fährt (mache ich auch gern), sind viele dieser Fragen irrelevant. Aber das ist ist eben nicht das Kernthema des Forums. Der Fokus lag ursprünglich auf FERNreisen. Der hat sich jetzt etwas verschoben, auch NAHreisen spielen mittlerweile die größere Rolle. Damit wir uns nicht falsch verstehen: Wenn hier ein E-Biker fragt, wo man abseits des Donauradweges seinen Akku auflädt, dann zucke ich innerlich die Schutern und denke "Dein Problem, fahr doch ohne Akku, wenn du nichts findest." Aber ich behalte es für mich und motze die Leute nicht voll. Gruß Thoralf
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#1506425 - 09.08.22 07:28
Re: Pedelec-Gedanken nach 1200km...
[Re: Toxxi]
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Ich stelle einfach mal die Frage, welche Themen eines E-Bikers sind eigentlich für einen Muskelradfahrer relevant? Und umgekehrt kann man eigentlich die gleiche Frage stellen. Mir fallen sofort ganz viele Sachen ein: - ... - Wo kann ich lecker essen gehen? - ... Einspruch! Das ist ein Thema, was nur für Pedelecfahrer interessant ist! Muskelradfahrer kümmern sich um Kalorien, Proteine, Anabolika usw. Ludger ...duckundwech
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#1506427 - 09.08.22 07:47
Re: Pedelec-Gedanken nach 1200km...
[Re: Toxxi]
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Beiträge: 17.452
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Klar, wenn man nur Tagestouren mit dem Rennrad rund um Berlin fährt (mache ich auch gern), sind viele dieser Fragen irrelevant.
Aber eben erstaunlich viele auch nicht. Sonnencreme, lecker essen und pannensichere Reifen interessieren auch auf Tagestouren. Sogar Bahnverbindungen können auch bei Tagestouren interessant sein. Ggf. verschiebt sich der Schwerpunkt etwas, aber letztlich es ja auch kein Problem, das Forumsthema auf Nahrreisen und Tagestouren auszuweiten. Ganz abgesehen davon ist es von hier aus weiter nach Berlin als nach Mailand, d.h. *für* mich zählt Berlin durchaus als Fernreise und ich darf daher mit allem Recht hier fragen, wo man da lecker essen kann. 
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Off-topic
#1506428 - 09.08.22 07:53
Re: Pedelec-Gedanken nach 1200km...
[Re: hds]
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Moderator

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Beiträge: 13.568
Unterwegs in Spanien
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Daher vermisse ich hier zwischen "Treffpunkt" und "Dies und Das" doch ein entsprechendes Thema, wo die Bedürfnisse jener welcher, die gerne einen Akku und Motor am Rad haben möchten berücksichtigt werden.
Von daher allen gute Fahrt, Gruß Hans. Dafür gibt es das Pedelec Forum. Wir werden hier nach meiner Einschätzung keinen neuen Bereich etablieren. Genauso wenig werden wir ein Forumstreffen organisieren, wo die Zeltwiese mit Stacheldraht unterteilt wird. 
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#1506429 - 09.08.22 07:58
Re: Pedelec-Gedanken nach 1200km...
[Re: Gravelbiker_Berlin]
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Beiträge: 182
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In der Rhön hatte ich aus Komoot manchmal Strecken abgefahren wo ich dachte. "Meine Güte, die lokalen Mountainbiker haben aber Körner, dass die so eine Steigung hochkommen".
Als ich bis zum Alter von 45 Jahren noch aktiv im Verein bei RTF Touren teilnahm, gehörte das Pfingstwochenende in der Rhön zu unserem Einstieg in die Marathon Saison. Vielleicht misst Du Dich dort mal mit gut trainierten Hobby Radlern. Rhön Marathon
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#1506431 - 09.08.22 08:32
Re: Pedelec-Gedanken nach 1200km...
[Re: wpau]
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Vielleicht liegt ein Konfliktpunkt zwischen Bio- und Stromradlern auch in der ungenügenden Infrastruktur. Hätten wir so viel Platz, wie den Autos gegeben wird, würden wir uns weit weniger stören.
Mir gehen Leute, die mir und meiner Tochter am Tandem den Schwung weg nehmen, stark auf die Nerven. Sie ist behindert und tritt nur leicht mit. Da wieder auf Tempo zu kommen, geht auf meine Knie. Dafür können solche Einbremser (häufig mit Pedelec, wie oben beschrieben) natürlich nichts. Aber sie nehmen mir die Chance auf flüssiges und ergonomisches Radeln. Auf Tour geht es mir gleich, wenn auch weniger stark ausgeprägt.
Hätten wir Radwege, wo immer eine zweite Spur frei bliebe (die bitte auch von den ins-Gasthaus-Trödlern frei gehalten würde!) hätten wir wahrscheinlich ein Diskussionsthema weniger.
Nebenbei: Ein e-Antrieb fürs Tandem, wie mir schon oft vor geschlagen wurde, würde mehr Probleme schaffen als lösen. Im Urlaub z.B. könnten wir es gar nicht mehr mit nehmen, weil ich es nicht mehr aufs Dach bekomme.
Lg! georg
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#1506432 - 09.08.22 08:41
Re: Pedelec-Gedanken nach 1200km...
[Re: MajaM]
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Beiträge: 1.257
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Ich werde aber doch mein aufrichtiges Bedauern und Unverständnis äußern dürfen, wenn jemand vom Muskelkraftrad zum motorisierten Rad wechselt, der nicht ernsthaft krank ist oder ernsthaft schwere Lasten Berge hinauf befördern muß. Verstehe ich nicht. Es kann doch sein, dass jemand z. B. mehr Spaß daran hat das Stilfser Joch bei gleicher Leistung mit 20 km/h hochzufahren als mit 12 km/h. Mit dem E-Bike kann man bei gleicher Leistung eben schneller oder weiter fahren. Oder es könnte sein, dass jemand aufgrund eines E-Bikes überhaupt erst Spaß daran hat Berge zu fahren. Dadurch, dass meine Frau ein E-Bike hat, können wir auch mal zusammen Pässe hochfahren. Anders wäre das überhaupt nicht möglich, weil sie sich nicht groß anstrengen will. Altersbeding schwindende Kraft kann man glücklicherweise durch leichtere Komponenten und stärkeren Minimalismus beim Gepäck sowie schlicht leichtere Berggänge ausgleichen. Und da ist noch reichlich Luft bei mir Bei Dir vielleicht (mein Rad inkl. Gepäck wiegt ca. 13 kg). Wobei ein paar kg nicht viel ausmachen, im Flachen oder bei Gegenwind so gut wie nichts. Jeder hat halt seine Vorstellungen von dem was er gerne mitnimmt, warum sollte sich das im Alter ändern, nur um nicht auf ein E-Bike umzusteigen? Wie gesagt, wo Gewichtsreduzierung etwas bringt ist am Berg. Allerdings auch nicht so viel. Da ist die Fitness viel wichtiger. Ob ich nun 100 kg Systemgewicht den Berg hoch bewege oder 98 ist sicher für einen Wettkampfsportler von Bedeutung aber für einen Reiseradler eher vernachlässigbar. Effektiver und kostengünstiger (aber oft nicht einfacher) ist es selber ein paar überzählige Kilos abzuspecken.
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Geändert von m.indurain (09.08.22 08:43) |
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#1506436 - 09.08.22 08:51
Re: Pedelec-Gedanken nach 1200km...
[Re: Juergen]
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Moderator

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Beiträge: 12.519
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Wir werden hier nach meiner Einschätzung keinen neuen Bereich etablieren.
Das hast Du ja bereits ganz zu Beginn dieses Fadens geschrieben und es wurde mehrfach - auch von mir - wiederholt. Ich habe ja versucht, hier für "Toleranz" zu werben, aber leider scheinen einige Schreiber nur ihre eigenen Vorlieben als Maßstab für alle anerkennen zu wollen. Das kann ich nicht verstehen. Ich gebe ja zu, dass auch ich bei meinen Runden im leider flachen Bremer Umland nicht vermeiden kann, dass ich beim Anblick junger Leute, die hier mit dem Pedelec fahren, denke, dass die eigentlich auch "normal" unterwegs sein könnten. Aber dann überlege ich mir, dass die vielleicht gar nicht auf zwei Rädern unterwegs wären, wenn sie kein Pedelec hätten. Und dann freue ich mich wieder über meine eigene Tour, die ja nicht davon abhängt, ob Leute "ohne Grund" oder evtl. durchaus "aus guten Gründen" den elektrischen Antrieb nutzen. So sollten wir es hier im Forum auch halten. Ich werde weiterhin ohne Unterstützung unterwegs sein, andere werden sie nutzen. Hauptsache ist, dass alle ihre Freude an Radreisen haben. Wir sind ja hier kein Forum für "Leistungssport", in dem es das Ziel ist, ständig Bestwerte zu erzielen. Eine Radreise bringt mich an schöne Orte, die ich vom Fahrrad aus ganz anders genießen kann als aus einem Auto heraus. Wo wollen wir hier Kategorien festlegen? Es kann durchaus sein, dass der Bikepacking-Freak mit Carbon-Rennrad unterwegs ist und bewaffnet mit einer Kreditkarte ausschließlich in Hotels übernachtet, während der Pedelec-Nutzer sein Zelt und die Kochausrüstung aufgeladen hat, um in freier Natur zu übernachten. Wer ist nun hier der "echte Radreisende"? Mein Apell an alle wäre, einfach für sich die geeignete Form der Radreise zu wählen und anderen das auch zu erlauben, ohne andere Vorlieben gleich kritisch kommentieren zu müssen.
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Gruß, Arnulf
"Ein Leben ohne Radfahren ist möglich, aber sinnlos" (frei nach Loriot) | |
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Off-topic
#1506437 - 09.08.22 08:55
Re: Pedelec-Gedanken nach 1200km...
[Re: Keine Ahnung]
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Moderator

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Beiträge: 17.857
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Wir werden hier nach meiner Einschätzung keinen neuen Bereich etablieren.
Das hast Du ja bereits ganz zu Beginn dieses Fadens geschrieben und es wurde mehrfach - auch von mir - wiederholt. Ich habe ja versucht, hier für "Toleranz" zu werben, aber leider scheinen einige Schreiber nur ihre eigenen Vorlieben als Maßstab für alle anerkennen zu wollen. Das kann ich nicht verstehen. […] Ich sehe es genauso - und kann es ebenfalls nicht verstehen...
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#1506438 - 09.08.22 08:55
Re: Pedelec-Gedanken nach 1200km...
[Re: Keine Ahnung]
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abwesend
Beiträge: 7.623
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Ich gönne denen Ihren Spaß, aber das nimmt teilweise wirklich groteske Züge an. Für mich hat(te) Fahrradfahren immer was individuelles, was ich sehr gut allein oder mit nur wenigen Leuten praktiziere. Autos dürfen in Horden die Straßen bevölkern, aber wenn die Zahl der Radfahrer (elektrisiert oder nicht) weiter zunimmt, dann ist das negativ? Radfahren soll ein individuelles Vergnügen bleiben? Arbeitest Du in der Autobranche? Drei Fragen, drei mal NEIN. Ich habe aus dem Vorbeitrag vom Gravelbikel lediglich den Aspekt der "Geselligkeit" herausgegriffen, weil das E-Radfahren zu einem Massenhype geworden ist, bei dem Trendverhalten und Bequemlichkeit bei gleichzeitig geringer Kritiktoleranz eine Rolle spielen. "Alle" machen es, da muss ich also selbst auch mitmachen, Hersteller und Handel befeuern diesen Trend noch. Bei manchen Gruppen kommt noch Ignoranz dazu, z. B. bei den E-Mountainbikern auf Waldwegen/Wanderwegen. Ansonsten waren meine Äußerungen in diesem Forum zum Thema E zwar immer eher kritisch, aber niemals kategorisch ablehnend, ausgrenzend oder gar beleidigend. Was mich gedanklich in die Nähe der Autobranche rücken lässt, verstehe ich nun wirklich nicht. Bernd
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Mit Fahrrädern? So mit selber treten? Wo ist denn da der Sinn? (Heinz Erhardt im Film “Immer diese Radler”) | |
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#1506439 - 09.08.22 08:59
Re: Pedelec-Gedanken nach 1200km...
[Re: irg]
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Beiträge: 17.452
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Mir gehen Leute, die mir und meiner Tochter am Tandem den Schwung weg nehmen, stark auf die Nerven. Sie ist behindert und tritt nur leicht mit. Da wieder auf Tempo zu kommen, geht auf meine Knie. Das geht nichtbehinderten Tandembesatzungen aber ganz genauso. Wobei ich Schwungwegnehmer ehrlich gesagt nicht mit Elektro in Verbindung bringe, sondern mit Gruppen. Die nehmen sich nämlich gegenseitig den Schwung weg und werden dadurch immer breiter, bis sie irgendwann auch den breitesten Weg blockieren. Aber ich war selbst schon in einer Gruppe laufend unterwegs und habe dabei wiederum die Radfahrer verärgert. 
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#1506440 - 09.08.22 09:05
Re: Pedelec-Gedanken nach 1200km...
[Re: martinbp]
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Hallo Martin, auch hier wieder vollstes Verständnis! Ich bin ja von einem Autofahrer über den Haufen gefahren worden. Auch schon vorher, aber erst recht seitdem, fahre ich wirklich Auto so, dass ich von mir behaupten kann, mir selbst würde es nicht passieren, dass ich einen Radfahrer schuldhaft über den Haufen fahre. Das Ganze erzeugt oft Wutausbrüche hinter mir. Ich fahre auch überhaupt nicht gern Auto. Es ist natürlich eine Sache, wenn das Geld dafür reicht, ist die Versuchung da, es sich zu kaufen, und ich paddle auch, dafür brauche ich es schon.
Aber der Vorschlag, mit dem Auto erst mal rauszufahren, war auch nur so ein Gedanke, ich mache es bisher auch nicht, erstens fahren schon genug mit dem Auto aus der Stadt raus, und irgendwie, es kostet ja auch Zeit und in der Zeit könnte man schon Radfahren. Wenn man dann vielleicht noch in einen Stau kommt, dann ist der Gewinn nicht mehr da. Dieses Aus-der-Stadt-rauskommen, das ist schon immer wieder ein Ärgernis, und ich kann mir gut vorstellen, dass das in Budapest nicht anders ist, vermutlich noch schlimmer als in Berlin.
Aber mit dem Zug rausfahren ist seit dem 9-Euro-Ticket leider auch keine Option mehr.
Dass Du eher der Flußradweg-Radler bist, finde ich auch voll verständlich, ich habe auch erst mal fast sämtliche Flußradwege in der Nähe weggeschnurpselt, ist ja auch erst mal am einfachsten. Nur, irgendwann sind die alle abgefahren, erst recht mit wenig Gepäck und einem schnellen Gravelbike, und der Blick über die Gipfel von Rhön, Franken, Thüringer Wald, wenn man einmal oben ist, ist auch wunderschön. Auch die Ruhe des Erzgebirgskammwegs, da kann man echt süchtig danach werden. Deine Angst bergab: Ich weiss absolut wovon Du redest!! Bergauf macht mir totalen Spaß, aber am liebsten wäre mir, wenn oben ein Hubschrauber steht, der mich sicher wieder runterbringt. Ich halte oft an, halte die Hand an die Bremsscheibe und denke, mein Gott, das kann doch gar nicht gut gehen, so heiß wie die ist. Aus Angst bremst man dann grade zu viel, und dann wird die Scheibe erst recht heiß, und das sagt einem natürlich jeder sportliche Fahrer, der erst bremst, wenn er über 60 auf Kies und über 100 auf Asphalt ist, und ja, ich weiss das auch, aber ich traue es mir halt nicht und bremse viel zu viel. Mit (viel) Gepäck würde ich mir das überhaupt nicht mehr trauen, also auch da vollstes Verständnis.
Der Gedanke, Akku und Motor im Bahnhofsschließfach abzugehen ist lustig. Er bringt mich aber auf etwas, was für mich möglicherweise anders ist als für manche hier in diesem Forum, weshalb ich hier oft so auf Unverständnis zu stoßen scheine. Das E-Bike bliebe ja auch ohne Akku und Motor immer noch ein relativ robustes Rad mit wenig Fahrspaß. Das ist vielleicht der wichtigste Punkt, warum mir so unverständlich ist, wie man Lust auf E-Bike bekommen kann. Ich kaufe mir teure Fahrräder, also Rennrad, Gravelbike, Mountainbike, immer der Sportbereich, immer das Beste und Leichteste (naja, im Rahmen dessen, was mir noch vernünftig scheint, nach oben ist da ja die Preisgrenze ziemlich offen). Meine Motivation radzufahren ist vor allem, diese tollen teuren Geräte zu fahren, den Spaß beim Fahren, das Leichtgewicht, die schnelle Beschleunigung, die hohe Geschwindigkeit, das Leichte-den-Berghochkommen, das alles in mich reinzusaugen. Ich weiss daher gar nicht, ob es mich auf ein E-Bike ziehen würde, wenn das eines Tages nicht mehr geht, oder ob ich dann nicht einfach Bücher im Liegestuhl lesen würde. Ich kann mir für mich irgendwie nicht vorstellen, dass E-Bike-Fahren Fun ist.
Wenn Du sagst, Du hättest Respekt vor Leuten, die auch berghoch fahren, dann muss ich zurückgeben, was habe ich erst für Respekt vor Leuten, die ohne Auto auskommen!!!
Aber was Berg hoch betrifft. Es macht wirklich Spaß, versuch's doch mal, aber ohne Gepäck und mit einem wirklich leichten Rad! Dann hat man auch bergab nicht ganz so viel Angst. Und zur Not muss man mal anhalten, bis sich die Scheibe wieder abgekühlt hat, mach ich auch manchmal aus purer Angst, auch wenn mein Radhändler das Quatsch findet. Berlin hat viel zu bieten, aber was hier wirklich fehlt, sind Berge.
Du schriebst es an anderer Stelle ja auch schon selbst. Flussradwege im Osten, da kann man reinfallen, Saale- und Elsterradweg sind Beispiele. Da wird schon mal schnell eine Flußbiegung über die Berge abgekürzt. An der Saale bin ich auch mal abgestiegen, weil es mir zu steil war. Insofern, die Berge ganz meiden, das ist eh nicht so einfach, oder? Selbst Mecklenburg ist manchmal ganz schön hügelig.
Last but not least: In den Bergen wird Navigation ja erst richtig zur Herausforderung. Dann muss man sich ja vorher jeden Meter anschauen, ob die Steigung noch machbar ist oder ob man da "über seine Verhältnisse plant". Wenn Du mal Berge fährt, dann kann ich vielleicht wieder von Deinen großen Fähigkeiten in Navigation profitieren... (was ja offen gesagt der Grund für mich war, in dieses Forum zu gehen, und die Vermutung, dass es hier Leute gibt, die davon viel Ahnung haben, hat ja auch zugetroffen). Grüße Christoph
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#1506442 - 09.08.22 09:20
Re: Pedelec-Gedanken nach 1200km...
[Re: wpau]
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Das wäre übrigens mal ein interessantes Thema für einen anderen Faden (der aber vermutlich nicht so richtig in dieses Forum paßt). Wie trainiere ich im Flachland für die Berge? Ist gar nicht so einfach, aber es ist natürlich möglich, es wäre eine Ausrede, wenn man als Flachlandigel sagt, man tritt nicht gegen die an, die in den Bergen fahren, die können ja besser trainieren. Ein Punkt fällt mir aber eben immer wieder auf. Im Flachland braucht man Willen. Oder man wartet auf Tage mit extrem starkem Gegenwind und nimmt sich eine unfaßbar lange Strecke gegen den Wind vor (und finished die dann auch). Aber mal von Gegenwind abgesehen braucht man immer Willen, um die Trainingsreize zu setzen, die man für die Berge braucht. Der große Vorteil derjenigen, die in den Bergen trainieren, ist: Sie müssen! Wenn sich so eine Rampe vor einem auftürmt, dann kann man nur noch treten, was anderes bleibt einem nicht übrig (oder man steigt schnöde ab und schiebt).
Insofern, ich sag es ganz offen, mit denen, die regelmäßig in den Bergen trainieren, halte ich vermutlich nicht mit. Aber es zieht mich immer wieder dorthin, und auch in die Rhön, da würde ich sofort wieder hinfahren. Aber erst mal nur zum Trainieren, noch nicht für Wettkämpfe... Grüße Christoph
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#1506443 - 09.08.22 09:40
Re: Pedelec-Gedanken nach 1200km...
[Re: BeBor]
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Moderator

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Beiträge: 12.519
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Ich habe aus dem Vorbeitrag vom Gravelbikel lediglich den Aspekt der "Geselligkeit" herausgegriffen, weil das E-Radfahren zu einem Massenhype geworden ist, bei dem Trendverhalten und Bequemlichkeit bei gleichzeitig geringer Kritiktoleranz eine Rolle spielen.
Schon diese Aussage unterstreicht meine Kritik! Es ist doch begrüßenswert, dass Pedelecs zu einer großen Zunahme der Radfahrer geführt haben. Geringe Kritiktoleranz habe ich bei den Pedelec-Fahrern, mit denen ich mich unterhalten habe, nur äußerst selten erlebt. Die Frage wäre doch hier eher, "Warum sollen Pedelec-Nutzer kritisiert werden und sich gegen diese Kritik wehren müssen?". Ich kritisiere doch auch keinen Radreisenden, der/die "nur" eine minimale Bikepacking-Ausstattung hat, und bezeichne ihn/sie als "Weichei" ohne Kraft in den Beinen. Die "lästigen" MTBs auf Wanderwegen haben durch E-MTBs zugenommen, was aber nicht bedeutet, dass es nicht schon zuvor rücksichtslose "Normal-MTB-Nutzer" gegeben hat. Wo die "Verkehrsdichte" zunimmt, werden auch Idioten häufiger zu finden sein. Das ist aber kein Privileg der Akku-Träger! Deine Aussage, dass Radfahren ein "individuelles" Ereignis sein sollte und Deine Kritik an Radfahrern, die 300 Meter in Folge fuhren und Dir die Möglichkeit, links abzubiegen, herausgezögert haben, wo doch normalerweise deutlich längere Autokolonnen unterwegs sind, auf die ich geduldig warten muss, erachte ich nicht als besonders fahrradfreundlich. Fahrräder möglichst aus dem regulären Verkehrsfluss zu verbannen, ist der Wunsch etlicher Autoenthusiasten und deren Lobby-Organisationen. Geselligkeit ist auch bei Fahrradfahrern nicht abzulehnen, solange sich Gruppen rücksichtsvoll verhalten. Rücksichtslosigkeit ist aber durchaus keine kennzeichnende Eigenschaft der Pedelec-Nutzer. Ich habe mich schon deutlich häufiger über "sportliche Fahrradfahrer" geärgert, die auf engen Wegen von hinten angerast kamen und im letzten Augenblick "Platz" rufen, da ja die Wege für sie geschaffen wurden (eine Klingel ist für ihre Räder nur unnötiger Ballast). Und Geselligkeit bei Radtouren ist durchaus auch bei "normalen Radfahrern" beliebt. Hier z. B. ein typische Radfahrerhorde, wie sie auf Forumstreffen zu finden ist  : Oder hier englische Rennradhooligans, die in Massen einen Berg hinaufgestürmt sind, um sich nun in Gruppen wahrscheinlich über Pedelec-Fahrer auszulassen  : 
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Gruß, Arnulf
"Ein Leben ohne Radfahren ist möglich, aber sinnlos" (frei nach Loriot) | |
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#1506446 - 09.08.22 09:59
Re: Pedelec-Gedanken nach 1200km...
[Re: Keine Ahnung]
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Das ist eben nicht so!! Es hat vorher immer weniger rücksichtslose Mountainbiker gegeben, und wer Gegenteiliges behauptet, ist nicht in den Bergen Mountainbike gefahren. Ich habe nach einer anfänglichen bösen Stimmung zwischen Wanderern und Mountainbikern am Ende immer mehr Freundlichkeit erlebt. Das liegt meiner Meinung nach auch daran, dass der Downhill-Spaß sich jetzt ziemlich auf die Skiabfahrten konzentriert. Man traf "früher" (also vor dem E-Bike-Hype) außerhalb dieser Downhill-Abfahrt-Routen unter den Skiliften daher eher gemäßigte Mountainbiker, und die Wanderer sehen ja, wie anstrengend es ist, wenn sie bergauf von einem MTBler überholt werden, dass man mehr keucht als der Wanderer, und meiner Beobachtung nach ist auch bei den (leider notwendigen) Abfahrten immer mehr Rücksicht aufgetreten, bei mir sowieso, ich bremse bergab schon aus Angst. Ich würde mich nie an einen Wanderer mit hoher Geschwindigkeit annähern und erst im letzten Moment hart bremsen. Wer jetzt behauptet, an dieser friedlichen Stimmung zwischen anderen Wald und Bergnutzern und Muskel-Mountainbikern wird sich durch die die E-Biker nichts ändern, der äußert meiner Meinung nach Wunschdenken. Es ist einfach die schiere Masse, die jetzt wieder auftritt, die diese Diskussion neu befeuern wird. Vorher waren muskelgetriebene Mountainbiker in den Bergen eine ziemlich kleine Gruppe, denn man musste ja erst mal hochkommen! Ich schrieb es ja schon mehrfach, siehe der Artikel vor ein paar Wochen im Spiegel. Wenn es dann wieder neue Verbote geben wird, kann ich nur hoffen, dass Muskel-Mountainbiker davon ausgenommen sein werden... Grüße Christoph
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#1506447 - 09.08.22 10:00
Re: Pedelec-Gedanken nach 1200km...
[Re: m.indurain]
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Beiträge: 697
Unterwegs in Deutschland
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Ich werde aber doch mein aufrichtiges Bedauern und Unverständnis äußern dürfen, wenn jemand vom Muskelkraftrad zum motorisierten Rad wechselt, der nicht ernsthaft krank ist oder ernsthaft schwere Lasten Berge hinauf befördern muß. Verstehe ich nicht. Es kann doch sein, dass jemand z. B. mehr Spaß daran hat das Stilfser Joch bei gleicher Leistung mit 20 km/h hochzufahren als mit 12 km/h. Mit dem E-Bike kann man bei gleicher Leistung eben schneller oder weiter fahren. Oder es könnte sein, dass jemand aufgrund eines E-Bikes überhaupt erst Spaß daran hat Berge zu fahren. Selbstverständlich kann das sein. Viele Menschen fahren sogar lieber 50 bis 100 km/h bergauf und nutzen deshalb Motorrad oder Pkw. Eben deshalb sehe ich motorisiertes Fahren als etwas grundsätzlich anderes als Radfahren. Dadurch, dass meine Frau ein E-Bike hat, können wir auch mal zusammen Pässe hochfahren. Anders wäre das überhaupt nicht möglich, weil sie sich nicht groß anstrengen will. Früher hätte halt der Mann seiner Partnerin das Gepäck abgenommen, ein leichtes Rad aufgebaut mit zudem einer super leichten Bergübersetzung. Oder man hätte über ein Tandem nachgedacht. Heute wird meiner Beobachtung nach erst der Partnerin von ihrem Mann ein Pedelec "aufgedrückt" - und maximal ein Jahr später fährt der auch mit Pedelec. Beobachtest Du das nicht auch so? Real sehe ich die allermeisten Pedelecs aber nicht an anstrengenden Pass-Straßen sondern fast ausschließlich auf Flußradwegen, am Bodenseeradweg und am Stadtrand - und natürlich auf SUV/Wohnmobil-Fahrradträgern. Altersbeding schwindende Kraft kann man glücklicherweise durch leichtere Komponenten und stärkeren Minimalismus beim Gepäck sowie schlicht leichtere Berggänge ausgleichen. Und da ist noch reichlich Luft bei mir Bei Dir vielleicht (mein Rad inkl. Gepäck wiegt ca. 13 kg). Wobei ein paar kg nicht viel ausmachen, im Flachen oder bei Gegenwind so gut wie nichts. Jeder hat halt seine Vorstellungen von dem was er gerne mitnimmt, warum sollte sich das im Alter ändern, nur um nicht auf ein E-Bike umzusteigen? Wie gesagt, wo Gewichtsreduzierung etwas bringt ist am Berg. Allerdings auch nicht so viel. Da ist die Fitness viel wichtiger. Ob ich nun 100 kg Systemgewicht den Berg hoch bewege oder 98 ist sicher für einen Wettkampfsportler von Bedeutung aber für einen Reiseradler eher vernachlässigbar. Effektiver und kostengünstiger (aber oft nicht einfacher) ist es selber ein paar überzählige Kilos abzuspecken. In der Ebene mit 20 bis 25 in der Ebene auf glattem Asphalt dahinzurollen sollte für den halbwegs gesunden nun wirklich kein Problem sein - sofern er nicht gerade halbplatte Marathon Plus montiert hat und unergonomisch sitzt. Mit dem Abspecken hast Du natürlich besonders recht. Aber da ist nun wirklich schwierig und unbequem - kann ich aus ganzem Herzen bestätigen. Aber das ist doch gerade das schlagende Argument beim Muskelkraft-Rad zu bleiben und damit Alltag und Reise abzuwickeln statt einen Motor helfen zu lassen. Wer aufs Pedelec umsteigt muss schon um sein Gewicht zu halten seine Nahrungsaufnahme reduzieren! Liebe Grüße Maja
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Geändert von MajaM (09.08.22 10:02) |
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#1506448 - 09.08.22 10:03
Re: Pedelec-Gedanken nach 1200km...
[Re: Keine Ahnung]
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Beiträge: 24.407
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Ich melde mich doch nochmal zu Wort. Es geht meiner Ansicht nach um mindestens 2 verschiedene Themen. Zum einen um Grundsatzfragen. Hier ist meine Position klar: fahren mit motorischer Unterstützung ist kein Fahrradfahren. Fertig. Es sind einfach zwei verschiedene Arten der Mobilität.
Das andere ist: wer kann, darf, soll welches Verkehrsmittel nutzen. Hier bin ich vollkommen offen. Ebenso dafür, ob und wie hier im Forum gereist wird. Wir hatten hier sogar schon mal einen Reisebericht von einem, der mit einem großen Tretroller über die Alpen (?) gereist war. Von mir aus darf auch jeder mit einem Hochrad, Kinderwagen oder Bobbycar reisen. Aber das ist ein anderes Thema als das, was ich unter Fahrradfahren verstehe.
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...in diesem Sinne. Andreas |
Geändert von iassu (09.08.22 10:05) |
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#1506450 - 09.08.22 10:18
Re: Pedelec-Gedanken nach 1200km...
[Re: Juergen]
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Beiträge: 6.429
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Wir werden hier nach meiner Einschätzung keinen neuen Bereich etablieren. Genauso wenig werden wir ein Forumstreffen organisieren, wo die Zeltwiese mit Stacheldraht unterteilt wird. lach lach
Bei all meiner Liebe zu gepflegter Einseitigkeit: nichts wäre blöder als eine hier immer wieder vorgeschlagene Trennung der Themen in Elektro- und Eigenantrieb. Dieser zwar heiße, aber sehr informative Faden hier wäre so nie entstanden: wo, wenn nicht in diesem Forum, wird denn so konstruktiv und ausdauernd über das vorliegende Thema gestritten ? Ich würde mir die hier aufgezeigte Vielfalt an Aspekten oft im kleinen privaten Kreis wünschen. Dass die Diskussion mitunter emotional abdriftet schadet der Sache überhaupt nicht, schließlich geht es ja um mehr als um die richtige Farbkombination von Rahmenfarbe und Schnürsenkeln. Cancel Culture haben wir hier im Forum nicht nötig.
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#1506453 - 09.08.22 10:39
Re: Pedelec-Gedanken nach 1200km...
[Re: iassu]
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Beiträge: 1.257
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fahren mit motorischer Unterstützung ist kein Fahrradfahren. Fertig. Was denn sonst? Die Tretbewegung ist die gleiche. Die Sitzposition ist die gleiche. Die Leistung ist (sofern vom Fahrer gewollt) die gleiche.
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Off-topic
#1506454 - 09.08.22 10:41
Re: Pedelec-Gedanken nach 1200km...
[Re: iassu]
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Ich melde mich doch nochmal zu Wort. Es geht meiner Ansicht nach um mindestens 2 verschiedene Themen. Zum einen um Grundsatzfragen. Hier ist meine Position klar: fahren mit motorischer Unterstützung ist kein Fahrradfahren. Fertig. Es sind einfach zwei verschiedene Arten der Mobilität.
Irgendwie erinnert mich dieses Dogma an unseren früheren "wir sind Papst"-Papst. Der hatte mal geäußert, dass es sich beim Islam um keine Religion "im eigentlichen Sinne" handelte. Vielleicht hast du noch eine Idee zur Umbenennung des Forums. Wie wärs mit Pedelec- & Radreise & Fernpedelecreisende & Fernradler Forum? 
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Liebe Grüße Tom Sämtliche Rechtschreibfehler würden durch Autokorrektur verursacht. | |
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