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#1501483 - 11.06.22 09:10 Re: Pedelec-Gedanken nach 1200km... [Re: schorsch-adel]
iassu
Mitglied
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Beiträge: 24.407
Danke für diesen Beitrag!
Ich habe keine Ahnung, wie "der" Weg der Mobilität in die Zukunft sein kann/wird/soll. Elektro halte ich aber definitiv nicht für geeignet.

Das ist eine scheuklappig-egozentrische Eure-Armut-kotzt-mich-an-Wahnidee unserer an die Jahrzehnte lang gewohnte Ausbeutung des Rests der Welt adaptierten Bevölkerung.

Leider sehe ich aber nicht, daß bzw wann der Elektroirrsinn deswegen implodieren sollte. Wir haben gelernt, die Verbrennung von Fossilien so lange fortzusetzen, bis es nicht mehr länger geht. Warum sollte das mit Kobalt und Lithium anders sein.
...in diesem Sinne. Andreas
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#1501484 - 11.06.22 09:16 Re: Pedelec-Gedanken nach 1200km... [Re: iassu]
iassu
Mitglied
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Beiträge: 24.407
Noch ein ganz anderes Phänomen des Pedelecs. Es ist das gegenpolige andere Extrem eines ultraleichten singlespeeders in der Stadt. Selbst mit den unbeladenen Onkel Ju: wo ich noch relativ leichtfüßig und spontan-wendig durch belebte Straßen und, wo erlaubt, auch durch FuGäZos fliege, gerne an Ampeln balancierend oder an eine Stange gestützt auf Grün warte, hat meine SuL große Schwierigkeiten, ihren Elektrodampfer wieder flott zu kriegen und hasst inzwischen Innenstädte.
...in diesem Sinne. Andreas
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#1501485 - 11.06.22 09:32 Re: Pedelec-Gedanken nach 1200km... [Re: iassu]
iassu
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 24.407
Und noch eins. Ich sehe das genau so wie Panta. Unsere Gesellschaft hat es inzwischen in sich aufgenommen, daß Anstrenungen aller Art negativ besetzt sind. Welch eine Erleichterung, zum Ausschalten der Glotze und des Lichts nicht mehr aufstehen zu müssen! Fortbewegung rein durch Muskelkraft ist ein Unding!

Natürlich: das Alibi-Mitstrampeln an der frischen Luft soll nicht fehlen, die Illusion, sich wie "damals" zu fühlen, ist doch allzu nett. Aber sich anstrengen? Und dann womöglich noch zu realisieren, daß Altern körperlich einschränkend ist? Gehts noch?

Wir sehen gerade am Horizont die Verheißungen des ewigen Jungbleibens aufleuchten (Transhumanusmus): da möchten wir nicht gesagt kriegen, alt = krank und schwach.

Wir hier im Ausdauersportforum sind da naturgemäß nicht mit gemeint. Aber ein großer Teil der tatsächlichen oder liebäugelnden Umsteller auf die elektrische Version des dolce far niente durchaus.
...in diesem Sinne. Andreas
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#1501488 - 11.06.22 09:40 Re: Pedelec-Gedanken nach 1200km... [Re: schorsch-adel]
Margit
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 5.715
In Antwort auf: schorsch-adel
Es sich weltfremd auf dem E-Bike bequem zu machen und breitbeinig in die Welt hinaus zu posaunen, wie toll das ist, wird das Problem sicher nicht lösen, sonden neue Katastrofen begünstigen.
Du besitzt natürlich und hast noch nie ein Auto besessen. Persönlich finde ich Pferdekutschen gut, hat man auch gleich Dünger für die Landwirtschaft.
Viele Grüße
Margit
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#1501489 - 11.06.22 09:41 Re: Pedelec-Gedanken nach 1200km... [Re: Margit]
iassu
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 24.407
Du lenkst vom Thema ab.
...in diesem Sinne. Andreas

Geändert von iassu (11.06.22 09:42)
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#1501493 - 11.06.22 10:28 Re: Pedelec-Gedanken nach 1200km... [Re: iassu]
tomrad
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 616
Warum?
Ich lese zwar gerne die Beiträge von Schorschadel, aber hier glaube ich, fehlt der Blick aufs Wesentliche.
Pedelecakkus haben meist so 300-700 MWh. Wie viele hat ein Tesla?
Liebe Grüße Tom
Sämtliche Rechtschreibfehler würden durch Autokorrektur verursacht.
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#1501494 - 11.06.22 10:32 Re: Pedelec-Gedanken nach 1200km... [Re: Nordisch]
Axurit
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 2.990
Unterwegs in Frankreich

In Antwort auf: Nordisch
Vielen ermöglicht das E-Rad auch tolle und verlängerte Tagestouren im Gebirge.
Das passt zu meinen Beobachtungen auf Tagestouren in diesem Frühjahr: offenbar ist kaum jemand bereit, die Tages-Km und das Streckenprofil an die aufgrund fortgeschrittenem Alter oder gesundheitlicher Einschränkungen abnehmende Leistungsfähigkeit anzupassen. Bei den sportlichen Radlern nutzen die 70-Jährigen die E-Unterstützung, um so schnell und so weit fahren wie einst mit 40. Und die 40-Jährigen ziehen nach, damit sie wie bisher schneller und weiter fahren als 70-Jährigen.

Sportlich weniger ambitionierte Freizeitradler nutzen das Pedelec, um ohne große Anstrengung Strecken zu fahren, die sie ohne Unterstützung genauso flott oder vielleicht etwas langsamer, aber eben mit ein wenig mehr Mühe fahren könnten. Die in der Diskussion gerne angeführten Alibi-Ü-70-Jährigen, die ohne Unterstützung gar nicht mehr fahren könnten, sind nach meinen Beobachtungen im Freizeitbereich eine verschwindend kleine Minderheit, im niedrigen einstelligen Bereich.

Ich nutze selbst ab und zu ein Pedelec, z.B. wenn ich den Sperrmüll mit dem Anhänger zum Recyclinghof bringe und auf dem Rückweg einen Kasten Bier vom Getränkemarkt die zwei Km und 80 Hm hochfahre. Aber in der Freizeit fahre ich einfach weniger weit als früher und meide steile und lange Anstiege. Bisher tut das dem Spaß am Radfahren keinen Abbruch.
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#1501495 - 11.06.22 10:35 Re: Pedelec-Gedanken nach 1200km... [Re: tomrad]
Juergen
Moderator
abwesend abwesend
Beiträge: 13.568
Unterwegs in Spanien

Wenn weiterhin Birnen in Apfelkisten gelegt werden, dann ist dieser Faden schneller zu als es das schöne Wetter zulässt.

Entweder kommt noch was geistreiches oder das Schloss.
° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° °
Reisen [farbe:#FF0000][b]+[/b][/farbe] nur der Löffel weiß, wie es dem Topf geht.
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#1501502 - 11.06.22 11:43 Re: Pedelec-Gedanken nach 1200km... [Re: tomrad]
iassu
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 24.407
In Antwort auf: tomrad
Warum?
Ich lese zwar gerne die Beiträge von Schorschadel, aber hier glaube ich, fehlt der Blick aufs Wesentliche.
Pedelecakkus haben meist so 300-700 MWh. Wie viele hat ein Tesla?
Weil der Hinweis auf ein anderes Desaster das in Rede stehende weder abmildert noch irrelevant macht.

Und meine persönliche Ansicht ist es, daß ich mich durch den Kauf eines Pedelecs nicht mitschuldig machen will, egal, wieviel Recourcen andere Fahrzeuge brauchen. Insofern trifft Schorschs Beitrag genau das Wesentliche.

...in diesem Sinne. Andreas

Geändert von iassu (11.06.22 11:45)
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#1501505 - 11.06.22 12:06 Re: Pedelec-Gedanken nach 1200km... [Re: Sickgirl]
dmuell
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 524
In Antwort auf: Sickgirl
Ein wenig engt man seinen Radius schon ein

Ich bin gestern mit dem Flixtrain nach Hannover gefahren, das war schon mit meinem leichten Rad nicht ganz einfach das Rad in den Haken zu bekommen

Mein Mitfahrer mit seinem eBike ist daran gescheitert, habe versucht zu helfen aber keine Chance

Der musste bis Frankfurt neben seinem Rad stehen bleiben

Für mich wäre das nichts, an jeder Station beten das der Aufzug funktioniert und in den Fernzügen das Rad nicht verstauen können ist schon einschränkend

Was m.E. fehlt, sind wirkungsgradoptimierte Fahrräder mit elektrischen Minimalantrieben und geringen Fahrzeuggewichten.

Ich beobachte auch, dass durch die Verbreitung des elektrisch angetriebenen Fahrrads die Notwendigkeiten im Hintergrund treten, besonders leichte Räder mit hohen Wirkungsgraden zu entwickeln: schlechte Wirkungsgrade und Schwergängigkeiten werden durch Motorleistung überspielt. Automobile Maßstäbe werden aufs Fahrrad übertragen (überstarke Motoren, entsprechend klobige Konstruktionen mit schwere Antriebs- und Getriebekomponenten usw.).
Interessant dürfte sein, inwieweit dies Auswirkung auf die Entwicklung unmotorisierter Trekkingfahrräder haben wird.

Im übrigen findet sich ein schöner Artikel über "Pedelec versus Muskelkraft" hier.


Geändert von dmuell (11.06.22 12:13)
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#1501510 - 11.06.22 12:48 Re: Pedelec-Gedanken nach 1200km... [Re: dmuell]
schorsch-adel
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 6.429
Zitat:
Automobile Maßstäbe werden aufs Fahrrad übertragen (überstarke Motoren, entsprechend klobige Konstruktionen mit schwere Antriebs- und Getriebekomponenten usw.).
Interessant dürfte sein, inwieweit dies Auswirkung auf die Entwicklung unmotorisierter Trekkingfahrräder haben wird.

So isses. Noch ein bißchen mehr Downcycling geht immer. Wer redet heute noch vom 3-Liter-Auto ? Und um die Themen Gewicht, Ergonomie und Wirkungsgrad bei Fahrrädern ist es leise geworden.
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#1501511 - 11.06.22 13:06 Re: Pedelec-Gedanken nach 1200km... [Re: dmuell]
thomas-b
Mitglied
anwesend und schläfrig anwesend
Beiträge: 5.732
In Antwort auf: dmuell
...
Interessant dürfte sein, inwieweit dies Auswirkung auf die Entwicklung unmotorisierter Trekkingfahrräder haben wird...
Hat es das nicht längst? Mir fällt das bei Reifen auf. Die 622-37 mit Reflexstreifen unter 500g sind rar geworden. Die Nachfolgemodelle sich jetzt alle eBike kompatibel und haben um die 200g zugelegt.

Gruß
Thomas
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Off-topic #1501517 - 11.06.22 13:53 Re: Pedelec-Gedanken nach 1200km... [Re: iassu]
tomrad
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 616
Der Umgang mit Schuldkomplexen fällt mir schwer. Ich habe lange gebraucht die durch katholische Erziehung aufgedrückten Erbsünden loszuwerden. Aber mir fällt es jetzt schwer nachzuvollziehen, dass man sich nicht der Verwendung einer Akkuzahnbürste schuldig machen will und gleichzeitig sich vom Hybridtaxi chauffieren lassen kann. Aber ich hör' jetzt auf, bevor Jürgen noch die Krise kriegt...
Liebe Grüße Tom
Sämtliche Rechtschreibfehler würden durch Autokorrektur verursacht.
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#1501519 - 11.06.22 15:23 Re: Pedelec-Gedanken nach 1200km... [Re: Margit]
schorsch-adel
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 6.429
Zitat:
Du besitzt natürlich und hast noch nie ein Auto besessen

Ich bin in einem Alter, in dem ich nicht ausschließen kann, vielleicht von heute auf morgen auf das E-Bike/Pedelec umzusteigen. Was ich vielleicht auch tun werde, wenn die Knie nicht mehr so wollen und ich trotzdem eine ans Radfahren erinnernde mobile Freiheit will.

Es mag inkonsequent klingen, aber ich mache einen Unterschied zwischen persönlichem Handeln und politischen Weichenstellungen. Täte ich das nicht, hätte ich z.B. kürzlich beim Erwerb des von mir politisch abgelehnten 9-Euro-Tickets rebellisch auf dem vollen alten Fahrpreis bestanden.

So fahre ich deshalb übrigens auch ohne jeglichen Anflug von Gewissensbissen Auto (unser Oberfranken ist öffimäßig mindestens das Gegenteil von Deinem München), allerdings weit weniger Jahreskilometer als mit dem Rad.

Ich kritisiere also mit meinem obigen Beitrag die politische Weichenstellung in Richtung Elektromobilität (zu der die Pedelecs im Vergleich zu den E-Autos nur einen kleinen Teil beitragen) und nicht die persönliche Einzelentscheidung. Da müsste ich ja bei mir selber anfangen, und so schizophren bin ich nun halt auch wieder nicht.
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Off-topic #1501523 - 11.06.22 16:45 Re: Pedelec-Gedanken nach 1200km... [Re: tomrad]
iassu
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 24.407
In Antwort auf: tomrad
Der Umgang mit Schuldkomplexen fällt mir schwer. Ich habe lange gebraucht die durch katholische Erziehung aufgedrückten Erbsünden loszuwerden. Aber mir fällt es jetzt schwer nachzuvollziehen, dass man sich nicht der Verwendung einer Akkuzahnbürste schuldig machen will und gleichzeitig sich vom Hybridtaxi chauffieren lassen kann. Aber ich hör' jetzt auf, bevor Jürgen noch die Krise kriegt...
Ich versuche, das, was vermeidbar ist, zu vermeiden. Moral von außen interessiert mich nicht.
...in diesem Sinne. Andreas
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#1501525 - 11.06.22 17:25 Re: Pedelec-Gedanken nach 1200km... [Re: iassu]
Nordisch
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Beiträge: 4.007
Mensch, noch einer, der die Sache eher verbissen als sachlich sieht.
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#1501526 - 11.06.22 17:31 Re: Pedelec-Gedanken nach 1200km... [Re: schorsch-adel]
panta-rhei
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Unterwegs in Britisches Territorium im Indischen Ozean

In Antwort auf: schorsch-adel


(Schattenseiten des tollen E)

Wie die Klimakatastrofe zu verhindern ist wird seit 50 Jahren diskutiert, die Rezepte sind bekannt, getan wird nichts.

Es sich weltfremd auf dem E-Bike bequem zu machen und breitbeinig in die Welt hinaus zu posaunen, wie toll das ist, wird das Problem sicher nicht lösen, sonden neue Katastrofen begünstigen.


wo du Recht hast - gilt allerdings auch für andere Aspekte dessen, was wir Nordler:innen im Alltag für selbstverständlich halten ...
Liebe Grüsse - Panta Rhei
"Leben wie ein Baum, einzeln und frei doch brüderlich wie ein Wald, das ist unsere Sehnsucht." Nâzim Hikmet, Dâvet
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#1501528 - 11.06.22 18:35 Re: Pedelec-Gedanken nach 1200km... [Re: tomrad]
panta-rhei
Mitglied
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Beiträge: 7.651
Unterwegs in Britisches Territorium im Indischen Ozean

In Antwort auf: tomrad
Warum?
Ich lese zwar gerne die Beiträge von Schorschadel, aber hier glaube ich, fehlt der Blick aufs Wesentliche.
Pedelecakkus haben meist so 300-700 MWh. Wie viele hat ein Tesla?


Ich hatte ihn so verstanden, dass er die EAutos nicht besser findet.
Liebe Grüsse - Panta Rhei
"Leben wie ein Baum, einzeln und frei doch brüderlich wie ein Wald, das ist unsere Sehnsucht." Nâzim Hikmet, Dâvet
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#1501529 - 11.06.22 18:47 Re: Pedelec-Gedanken nach 1200km... [Re: Axurit]
martinbp
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 2.926
In Antwort auf: Axurit
In Antwort auf: Nordisch
Vielen ermöglicht das E-Rad auch tolle und verlängerte Tagestouren im Gebirge.
Das passt zu meinen Beobachtungen auf Tagestouren in diesem Frühjahr: offenbar ist kaum jemand bereit, die Tages-Km und das Streckenprofil an die aufgrund fortgeschrittenem Alter oder gesundheitlicher Einschränkungen abnehmende Leistungsfähigkeit anzupassen. Bei den sportlichen Radlern nutzen die 70-Jährigen die E-Unterstützung, um so schnell und so weit fahren wie einst mit 40. Und die 40-Jährigen ziehen nach, damit sie wie bisher schneller und weiter fahren als 70-Jährigen.


In den letzten zwei Tagen war ich im Bereich der oberen Saale unterwegs, habe dabei auch den Saaleradweg mitgenommen (zwischen Hof und Kausldorf) und kann jeden verstehen, der dafür ein Pedelec nutzt. Eine Tagestour, bei der man gefühlt die Hälfte der Strecke (in Wirklichkeit vielleicht ein Viertel) mit 5-6 km/h und teilweise schiebend zurücklegt, auf 70 km-n 1000 HM macht, hat mir doch ziemlich die Lust verdorben (ohne Elektro). Und flache Alternativen gibt es dort nicht, also muss ich in Zukunft diese sehr schöne Gegend komplett vermeiden- oder vielleicht doch langsam auf Elektroantrieb umsteigen.
Ich befürchte nur, dass, wenn ich eins hätte, dann die Bequemlichkeit siegt und ich ich es auch dort nutzen würde wo es gar nicht nötig ist.
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Off-topic #1501534 - 11.06.22 20:00 Re: Pedelec-Gedanken nach 1200km... [Re: tomrad]
Cruising
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 1.739
In Antwort auf: tomrad
Aber ich hör' jetzt auf, bevor Jürgen noch die Krise kriegt...

Hi Tomrad,

genau das habe ich für mich schon heute früh beschlossen grins Aber ich kann mir nicht verkneifen hier noch zu sagen: Dein Statement, dass die Demokratie in 'schland vom Lobbyismus ausgebremst wird, ist genau der springende Punkt, und das ist nach 16 Jahren mit unserer Ex-Kanzlerin noch wesentlich verfestigt worden. Ja, die Förderung seltener Erden etc. wird von unserer streng gewinnorientierten Gesellschaft unter unmenschlichen Bedingungen in der Dritten Welt vorangetrieben. Doch warum gibt es in unserem Land gerade einen einzigen Betrieb, der verbrauchte Pedelec-Akkus recycelt (s. in einer der letzten Mybike-Ausgaben)? Eben. Nicht die Elektroenergie ist das Problem (die hat schon Zukunft, wenn es richtig gemacht wird), sondern die verkrusteten Strukturen

Damit bin auch ich raus aus dieser Debatte.

Gruß Thomas
www.bikeamerica.de
Cycle. Recycle. For a better world...
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#1501540 - 12.06.22 00:46 Re: Pedelec-Gedanken nach 1200km... [Re: martinbp]
HeinzH.
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 10.945
In Antwort auf: martinbp
Ich befürchte nur, dass, wenn ich eins hätte, dann die Bequemlichkeit siegt und ich ich es auch dort nutzen würde wo es gar nicht nötig ist.
Die Frage ist doch, wer stärker ist. Du selbst oder der innere Schweinehund...
HeinzH.
Demokratie lebt davon, daß sich die Bürgerinnen und Bürger aktiv einbringen...
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#1501542 - 12.06.22 04:53 Re: Pedelec-Gedanken nach 1200km... [Re: Spessarträuber]
wpau
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 182
2018 stürzte ich auf meiner letzten Radreise mit meinem stromlosen Reiserad in Portugal. Größere Blessuren im Gesicht mussten genäht werden.
Zurück in Deutschland hatte ich immer noch Schmerzen in der Hüfte, die ich auf den Sturz zurück führte. Der aufgesuchte Arzt sah keine Hüftprobleme bei mir und schickte mich zu einer MRT Untersuchung. Das er den Verdacht auf Prostata Krebs hatte, verschwieg er mir.
Bei der MRT Untersuchung verstärkte sich sein Verdacht. Die Prostata strahlte wie eine Sonne in mir bei der Kontrastuntersuchung.
Die nächsten Wochen durchlief ich mehrere Bildgebende Verfahren und die Biopsie bestätigte dann die gewonnene Diagnostik.
Von der Prostata ausgehend hatte sich ein Knochenkrebs Typ in meiner linken Hüfte eingenistet und verursachte durch Einklemmen der Nerven diese Schmerzen.
In der Uni-Klinik Essen schlug man mir eine Chemo Therapie vor. Für eine operative Prostata Behandlung war es durch den streuenden Krebs zu spät.
Mein Urologe war anderer Ansicht und wollte erst einmal eine Therapie mit Firmagon und Zytiga versuchen. Durch den dadurch bedingten Testosteron Entzug würde auch der Krebs ohne neue Nahrung langsam wieder verschwinden.
Da diese Behandlung weniger Nebenwirkung hat, entschied ich mich für diesen Weg. Der Unfall war Ende November 2018 und der Beginn der Therapie im März 2019.
Mittlerweile konnte ich mich durch das Knochenkrebsgeschwür nur noch auf zwei Krücken bewegen. 4 Wochen nach Behandlungsbeginn konnte ich schon fast wieder richtig laufen. Mehrere Physio Therapien waren nötig, um die Tätigkeit der Nerven wieder zu beleben und mir einen flüssigen Schritt zurück zu bringen. Bis zu diesem Zeitpunkt konnte ich nur humpeln und hatte das linke Bein nicht richtig unter Kontrolle.
Normales Radfahren wurde mir vom Urologen verboten. Er schlug mir vor, das ich ein Liegedreirad versuchen sollte. Damit könnte ich meine Muskulatur wieder aufbauen und meinen Gleichgewichtssinn verbessern, der auch beeinträchtigt war.
Ich kaufte mir ein gebrauchtes HP Velotechnik Scorpion FX mit Go SwissDrive Antrieb.
Die erste Fahrt war ernüchternd. Meine Muskulatur war so weit abgebaut, das ich die höchste Stromstufe benötigte um unseren kleinen Hügel mit 14 km/h zur Fahrt ins Grüne zu überwinden. Den schaffte ich sonst locker je nach Kondition zwischen 22-26 km/h.
Von den 5 Stufen bewegte ich mich zu Beginn nur zwischen 3-5 und das auch in flachen Streckenabschnitten. Dies verbesserte sich aber schnell mit täglichem Training.
Nach einem halben Jahr Liegedreirad konnte ich die Aufstehhilfen abbauen und verspürte auch eine Verbesserung vom Gleichgewichtssinn beim Gehen.
Eine kurze 2 tägige Tour über Bahntrassen durch das bergische Land zeigte mir schnell meine Grenzen. Schon nach 60 km war der Akku leer und ich erreichte noch so eben das Hotel. Ich fühlte mich nach dem ersten Tag schlimmer, als nach meiner sonst üblichen Tourlänge zwischen 100-120 km.
Es musste für längere Touren ein zweiter Akku an das Rad. Dieses 45 kg schwere Gefährt mit leichtem Gepäck konnte ich keinen Berg oder Hügel hinauf schieben, also benötigte ich einen zweiten Akku für meine Sicherheit.
Drei Jahre trainierte ich damit meine Muskulatur und Ausdauer und die Stufe 4-5 wurden nur noch bei Steigungen über 6% benötigt.
Vor 6 Wochen stellte ich meinem Urologen die beiden Fragen, wie lange diese Therapie noch andauert und ob ich wieder ein normales Rad fahren könnte. Mein Gleichgewichtssinn war wieder voll hergestellt und der Krebs verdrängt. Er hatte keine Bedenken gegen ein normales Rad, wenn es über eine gute Federung verfügt und es ein Pedelec mit moderater Körperneigung ist, damit die Prostata nicht wieder so stark belastet wird. Die Firmagon und Zytiga Therapie müsste ich weiter nehmen, damit dieser Zustand so bleibt.
Das es so dramatisch mit dem Kauf eines neuen Pedelec ist, hatte ich bisher nicht mitbekommen. Nur ein MORRISON SUB 5.0 FS Tiefeinsteiger als Fully war in meiner Nähe bei einem Händler vorrätig.
Meine Vorbehalte gegen einen Tiefeinsteiger waren schnell behoben. Das Rad läuft stabil und auch bei schneller Bergabfahrt war kein Flattern oder Unruhe im Lenker zu spüren. Es fährt sich wie ein Diamantrahmen. Da es mir mit meinen 69 Jahren ja noch länger Radtouren ermöglichen soll, habe ich es gekauft und bin nach nun 150 km immer noch begeistert. Der Sattel verfügt über einen Drop-Out und ermöglicht dadurch sicheres stehen bei einem Halt. Das Aufsteigen bei einem Tiefeinsteiger ist leichter und empfinde ich mittlerweile als sehr bequem.
Ja, es ist doppelt so schwer wie mein bisheriges Reiserad, das in meinem Sohn in der Corona Zeit die Freude an der Radreise weckte. Aber damit bin ich wieder beweglicher und kann auch kurze Reisen planen.
Mit der ersten Akkuladung schaffte ich 117 km bei 12 km Restreichweite und damit kann ich Tagesetappen zwischen 70-80 km planen. Meine alten Streckenlängen sind Geschichte, aber dafür habe ich wieder Spaß am Radfahren.
Die Liegedreirad Zeit hat mir meine Lebensqualität zurück gebracht, aber auch die Erfahrung, das ich es nun etwas langsamer angehen muss.

Geändert von wpau (12.06.22 05:02)
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#1501546 - 12.06.22 07:01 Re: Pedelec-Gedanken nach 1200km... [Re: Sickgirl]
Gina
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 422
Das Aufhängen des Fahrrades braucht eine spezielle Technik. Ich nehme nicht mal alles Gepäck ab. Die Technik habe ich mir schon als Kind erarbeitet. Da gab es im Gemeinschaftsfahrradkeller die Wahl zwischen Haken zu Aufhängen und einem grossen Haufen ineinander verzahnt Fahrräder.
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#1501552 - 12.06.22 08:02 Re: Pedelec-Gedanken nach 1200km... [Re: wpau]
irg
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 6.398
Hallo wpau!

Ich gratuliere dir zu deiner Standhaftigkeit, mit der du deine gesundheitlichen Probleme meisterst! Uns zeigst du gut, dass selbstverständlich auch Pedelecs ihren Platz haben.

lg von georg, der nach seiner Schulter-OP länger nicht radeln kann. Ich tippe auch nur mit links.
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#1501553 - 12.06.22 08:19 Re: Pedelec-Gedanken nach 1200km... [Re: iassu]
irg
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 6.398
In Antwort auf: iassu
Danke für diesen Beitrag!
Ich habe keine Ahnung, wie "der" Weg der Mobilität in die Zukunft sein kann/wird/soll. Elektro halte ich aber definitiv nicht für geeignet.

Das ist eine scheuklappig-egozentrische Eure-Armut-kotzt-mich-an-Wahnidee unserer an die Jahrzehnte lang gewohnte Ausbeutung des Rests der Welt adaptierten Bevölkerung.

Leider sehe ich aber nicht, daß bzw wann der Elektroirrsinn deswegen implodieren sollte. Wir haben gelernt, die Verbrennung von Fossilien so lange fortzusetzen, bis es nicht mehr länger geht. Warum sollte das mit Kobalt und Lithium anders sein.



Natürlich werden wir nicht alle glücklich grinsend in unseren dicken e-Autos weiter herum stauen. Das selbe in unseren Stinkautos ist aber auch keine Alternative. Dass unsere Lebensweise weder nachhaltig noch sozial angemessen ist, ist auch nicht neu. Wir können daran aber eine Menge ändern.

Ich empfehle Pragmatismus: Ich habe diese Welt und diese Art zu wirtschaften nicht erfunden. Ich kann sehr vieles nicht wirklich beeinflussen. (Ich würde z.B. gerne jeder Näherin eines meiner T-shirts einen Euro extra drauflegen, aber das kann ich nicht. Wobei so manche Öko-Labels nur vordergründig Probleme lösen: Der exorbitante Preis entspricht einer Lösung, die "Lösung" ist aber oft keine.) Ich kann aber sehr wohl meine Lebensweise anpassen und damit in Teilbereichen etwas verbessern. Tun, was geht, ist immer besser, als schockstarr vor dem Riesenhaufen ungelöster Probleme zu sitzen.

Wenn ich anschaue, wie meine Frau und in leben, wie wir z.B. unser Häusl sanieren, leisten wir durchaus einen spürbaren Beitrag. Den erweitern wir auch kontinuierlich.

lg!
georg
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#1501558 - 12.06.22 10:28 Re: Pedelec-Gedanken nach 1200km... [Re: Axurit]
Nordisch
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 4.007
Hm, warum sich so stark einschränken, sich den Spaß nehmen. Die Ökobililanz Vieler im Forum dürfte über Jahrzehnte durchs Fliegen verhagelt sein.
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#1501560 - 12.06.22 10:46 Re: Pedelec-Gedanken nach 1200km... [Re: schorsch-adel]
Nordisch
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 4.007
Das ist ein generelles Problem des menschlichen Konsums und des Kapitalismus.

Dazu zählt auch der Anspruch mit unseren tollen unmotorisierten Reiserädern die Welt zu bereisen.

Tatsächlich müssten wir ähnlich wie indigene Völker leben, um ein ansatzweise reines Gewissen zu haben.

Jetzt sehe ich mit den E-Bikes, dass deutlich mehr Menschen die tonnenschweren Fzg. häufiger stehen lassen und auf ein nicht einmal zentnerschweres Gefährt umsteigen. Ein großer Schritt in die richtige Richtung.

Wenn Andere weiter sind, um so besser.

Viele indigene Völker sind aber noch weiter als du, weil sie mit diesem ganzen MaterialismusQuatsch erst gar nicht angefangen haben.


Geändert von Nordisch (12.06.22 10:47)
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#1501564 - 12.06.22 11:11 Re: Pedelec-Gedanken nach 1200km... [Re: schorsch-adel]
Nordisch
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 4.007
Von diesen Themen wird geredet. Wenn man sich wirklich dafür interessiert, findet man reichlich qualifizierte Beiträge und Tests dazu.

Das gilt übrigens auch für die E-Mobilität, egal ob bei E-Bikes oder E-PKWs.

Mal eine andere Frage, in welchem Geschirr steckt wenig (virtuelles) Lithium? Noch soll wohl das meiste Lithium in der Glas- und Keramikproduktion verwendet werden.

Kommt das Lithium aus Chile oder aus australischen Minen?

Wo wird überall Kobalt verwendet?

Wird es Akkutechnologien ohne Kobalt geben?

Wie will ich leben, konsequent aus unserer Gesellschaft austeigen oder im Rahmen dieser Gesellschaft an der Reduktion mitwirken?

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#1501565 - 12.06.22 11:14 Re: Pedelec-Gedanken nach 1200km... [Re: Nordisch]
HeinzH.
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In Antwort auf: Nordisch
Die Ökobililanz Vieler im Forum dürfte über Jahrzehnte durchs Fliegen verhagelt sein.
Aus Sicht jener Forumsmitglieder muß der Verbrenner zugunsten der eMobilität sterben: Damit nämlich weiterhin um den Globus geflogen werden kann...
HeinzH.
Demokratie lebt davon, daß sich die Bürgerinnen und Bürger aktiv einbringen...
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#1501566 - 12.06.22 11:24 Re: Pedelec-Gedanken nach 1200km... [Re: iassu]
Nordisch
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Beiträge: 4.007
Was du beschreibst, ist das Grundproblem unserer Gesellschafts- und Wirtschaftsordnung.

Unendliches Wachstum.

Prinzipiell hat die E-Mobilität aber Chancen, die ich nicht verteufeln würde.

Probleme der E-Mobilität dürfen auch gern angesprochen, nur so hat sie das Potential besser zu werden (sozial wie ökologisch).

Letztlich ist es die Wahl des kleineren Übels.

Konsquent wäre die Vermeidung von Fahrten/Gängen auch mit dem Fahrrad und zu Fuß. Auch das verbraucht Rohstoffe und erzeugt Müll.
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