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#1478094 - 27.08.21 19:20 Friaul und Slowenien 2021
touromat
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Beiträge: 217
Dauer:5 Tage
Zeitraum:18.7.2021 bis 22.7.2021
Entfernung:600 Kilometer
Bereiste Länder:itItalien
atÖsterreich
siSlowenien

Friaul und Slowenien – auf der Suche nach ruhigen Strecken

Italien
Slowenien
Österreich


18.07.2021 – 23.07.2021

600 km – 8.000 hm




Sonntag – 18.07.2021

Innichen – Kreuzbergpass (1.636 m) – Passo Lavardet (1.549 m ) – Tolmezzo

115 km – 1.550 hm

Was habe ich eigentlich vor? Ich weiß es selber nicht so genau. Lange war ich unentschlossen, was ich machen soll; die Corona-Situation, irgendeine undefinierte allgemeine Unsicherheit / Lustlosigkeit, was irgendeine aufwendige Planung betrifft. Die Form ist unerklärlich schwach. Es kam überhaupt keine rechte Vorfreude auf, eher nur Bedenken, sollte ich das einfach sein lassen; das ständig schlechte Wetter und … und … und … (Jammer, Mecker, Nörgel).

Generell war der Plan, vielbefahrene Pässe / Strecken zu meiden. Irgendwie traurig, aber inzwischen gelingt es den motorisierten – oft aggressiven Verkehrsteilnehmern – immer mehr, mich von den beliebten Pässen / Strecken fernzuhalten (Schwäche, Resignation, Kapitulation).

Schließlich raffe ich mich doch auf, Unwetter begleiten mich auf der Autofahrt über Fernpass, Brenner, Pustertal, später sollten einige Strecken gesperrt sein.

Spät starte Ich am großen Parkplatz in Innichen; ein guter Ausgangsplatz für Touren Richtung östliche Dolomiten.



Das Wetter sieht wenig vertrauenserweckend aus.



Wenigstens ist der Anstieg von Sexten zum Kreuzbergpass (1.636 m) einfach.





Die Abfahrt ist kalt und nass, es ist auch mehr Verkehr, als ich mir gewünscht hätte.

Kurz vor St. Stefano bereits Schilder, dass der Forcella Lavardet gesperrt ist. Schön.

Zunächst geht es flach das Tal hinter. Dann kommt die erste steile Rampe, relativ grobschotterig, mit meinen – immerhin relativ breiten - Slicks teils grenzwertig.



Die alte Straße ist hier komplett zerstört; die Ausweichroute durch den Wald ziemlich steil.



Hier war mal eine Brücke.





Im mittleren Teil ist die Strecke erstaunlich gut erhalten und angenehm zu fahren.



Darauf freue ich mich schon …







Die sensationelle Kehrengruppe.



Fast oben.



Gefällt mir ausgesprochen gut hier.







Im oberen Bereich dann wieder grobschotterig, aber fahrbar, weil nicht mehr so steil.





Hier ein Eindruck von der Oberflächenbeschaffenheit.





Die Abfahrt durch das Val Pesaris ist genial. Kein Verkehr, gleichmäßiges Gefälle, du musst nicht viel wegbremsen, läuft.



Lost place …



Der schiefe Turm von … ?





Der einzige Brunnen heute rettet mich, Einkaufsmöglichkeit gab es keine. Ruhigen Pass / Strecke gefunden? Ja, absolut.



Mein Übernachtungsort Tolmezzo, ganz nett, passt. Ich bin früh dran, weil die Etappe nicht lang war und ich wegen des unsicheren Wetters kaum Pausen gemacht habe. Abendessen gibt es in einem einfachen Burger-Imbiss.
Viele Grüße
Peter

Geändert von Uli (28.08.21 08:35)
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#1478119 - 28.08.21 08:06 Re: Friaul und Slowenien 2021 [Re: touromat]
Hansflo
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Beiträge: 3.849
Sehr schön, ich harre der Fortsetzung.

Hans
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#1478120 - 28.08.21 08:06 Re: Friaul und Slowenien 2021 [Re: touromat]
natash
Moderator Übernachtungsnetzwerk
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Beiträge: 7.676
Klasse, der Bericht ist für mich von größerem Interesse.
Weil ich Verwandte südlich von Udine habe, die ich im Frühsommer einmal wieder heimgesucht habe, war ich dort dieses Jahr im Juni auch ein paar mickrige Tage in den carnischen Alpen unterwegs. Das Val Pesarina sind wir, vom Zoncolan kommend, andersherum gefahren. Ich fand die Strecke und die dort liegenden alten Uhrmacherorte, ausgesprochen schön und angenehm zu fahren. Und die Landschaft ist sowieso grandios. Verlassen ist die Ecke auch, es hat aber zumindest zwei Agroturismi und ein paar kleinere Läden im Tal (wo es den berühmten Speck des Prosciuttificio Wolf aus Sauris (Zahre) zu kaufen gibt).
Deine Anfahrt von Innichen dort hin ist auch recht interessant, ich wollte so ähnlich ja auch ursprünglich einmal von daheim aus anreisen, was durch Wetter und Pandemiemaßnahmen Anfang Juni jedoch vereitelt wurde. Aber das kann ich ja nachholen. Mit einem Schlenker Slowenien wäre ich dann eventuell retour gefahren.
Bin gespannt, wies weitergeht.
Gruß
Nat
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#1478121 - 28.08.21 08:11 Re: Friaul und Slowenien 2021 [Re: touromat]
touromat
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abwesend abwesend
Beiträge: 217
Hallo, das Eingangsbild ist nun verkleinert, bitte wieder einbinden; danke.

erledigt
Viele Grüße
Peter

Geändert von Uli (28.08.21 08:35)
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#1478123 - 28.08.21 08:15 Re: Friaul und Slowenien 2021 [Re: touromat]
touromat
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Beiträge: 217
Montag – 19.07.2021

Tolmezzo – Passo Rest (1.076 m) – Spilimbergo

115 km – 1.600 hm


Zunächst auf der breiten Hauptstraße Richtung Ampezzo; das ist kein Problem, der Verkehr ist überschaubar und es gibt einen breiten Seitenstreifen.

Bald schon geht es links weg.



Die Verbindung über den Passo Rest hat verkehrstechnisch null Bedeutung. Ab jetzt nur noch ganz vereinzelt mal ein Auto. Es geht nun eine Weile bergauf, man erreicht einen Sattel und fährt alles wieder runter bis zur Brücke. Hier beginnt der eigentliche Anstieg zum Rest.



Hatte ich doch ein rumpeliges, halb verfallene Sträßchen erwartet bin ich völlig überrascht, dass hier offenbar vor kurzem komplett neu asphaltiert wurde.



Fast schon bin ich ein bisschen enttäuscht über den guten Belag. Das ist jedoch wunderbar zu fahren. Größtenteils einspurig mit Ausweichstellen, ursprüngliche Natur und nur sporadisch mal ein Anwohner unterwegs; einfach nur zum Genießen.



Wieder mal der einzige Brunnen weit und breit und wieder mal die Rettung für mich.



Wunderbar einsame Gegend.



Klein, aber fein, der Pass.



Es gibt sogar Kilometer-Schilder mit Höhenangabe.



Außer dem Pass-Schild gibt es hier nichts.



In der Abfahrt Richtung Süden.





Weiter unten ein großer Stausee; der ist höchstens halb voll. Was für ein Gegensatz zu D. wo wenige Tage zuvor die Flutkatastrophe losging und man Sorge haben mussten, dass Staumauern brechen.







Palazzo in Frisanco.



Ab Maniago finde ich mich unvermittelt in der norditalienischen Tiefebene wieder. Es ist sehr heiß heute. Hier unten im Flachland zeigt das Thermometer über 40 Grad in der prallen Sonne an. Deswegen hatte ich zuvor einen optionalen Pass vorher ausgelassen (Ausrede!) und lediglich ein paar kleine Umwege über die Hügel bei Maniago eingebaut. Hier waren auch einige hübsche Dörfer, z. B. Frisanco.





Eine große Brücke führt über den Meduno – riesiges Schotterbett ohne Wasser.

Jetzt habe ich nur noch wenige Kilometer bis zu meinen Etappenort Spilimbergo. Bestimmt hätte ich niemals von diesem Ort gehört, aber booking.com macht’s möglich. Die Innenstadt ist sogar ganz nett.



Mein Zimmer im Retro-Style.









So wird in der hier offensichtlich sehr beliebten Pizzeria der Salat angerichtet; was für ein Frevel und was für ein Verpackungwahn. Die Pizza war immerhin gut.
Viele Grüße
Peter
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#1478199 - 29.08.21 15:30 Re: Friaul und Slowenien 2021 [Re: touromat]
touromat
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Beiträge: 217
Würde ja gerne hier weitermachen, aber es gibt nur Fehlermeldungen, ist das nur bei mir so?
Viele Grüße
Peter
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#1478209 - 29.08.21 17:34 Re: Friaul und Slowenien 2021 [Re: touromat]
touromat
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Beiträge: 217
Oh, sorry, jetzt geht es wieder ...

Dienstag – 20.07.2021

Spilimbergo – Tarvis

120 km – 1.250 hm

Hier hatte ich befürchtet, dass ich anfangs zunächst auf vielbefahrenen Hauptstraßen unterwegs wäre, aber ich habe gleich angenehme Nebensträßchen gefunden.

Es geht teilweise hügelig durch die Dörfer in Richtung Tagliamento.





Ich komme zufällig an dem kleinen See mit dieser faszinierenden Farbe vorbei. Ein schöner Platz.









Ich erreiche den Tagliamento.





Bottecchia war wohl ein berühmter Radprofi.





In Venzone gibt es (ein paar alte Steine, gähn) interessante römische Ruinen zu bestaunen.



Ich befinde mich jetzt auf dem Alpe-Adria-Radweg, dem ich bequem in Richtung Norden folgen kann.



Diese unglaublich coole Brücke …

Am Cafe in Chiusaforte ist großes E-Biker-Remmidemmi; ich sehe zu, dass ich weiterkomme. In einem schwach beleuchteten Tunnel kommt mir ein (Wirrkopf) anderer Radler auf der falschen Seite entgegen, ohne Licht; ich kann einen Zusammenstoß gerade noch vermeiden. Zugegeben, ich hatte auch kein Licht, war aber wenigstens auf meiner Seite. Ich krame also meine Lampe aus der Satteltasche und fühle mich nun bedeutend sicherer.

Auch heute lasse ich wieder eine deutlich schwerere optionale Variante aus – die Hitze, Zeit wird knapp - (Ausrede!!!) und bleibe auf dem bequemen Radweg im Tal.



Dieser Tunnel war gesperrt, als ich zuletzt hier war. Damals musste ich unten auf der Straße fahren.
Resturlaub - Dolimiten und Alpe Adria




Schon sehr lässig, wie das Licht immer abschnittsweise automatisch angeht, wenn du gerade meinst, du würdest jetzt ins Dunkle fahren.



Mein Luxuszimmer in Tarvis. Ein halb so großes und halb so schönes Zimmer zum halben Preis hätte es mir auch getan; ich hatte aber nichts anderes gefunden.

Heute Abend gönne ich mir ein relativ teures Abendessen im hoteleigenen Restaurant. Was soll ich sagen, das sah zwar aufwendig und edel aus, lag mir den ganzen Abend im Magen. Das nächste Mal gerne wieder Imbiss / Pizzeria. Ich weiß, ich bin ein kulinarischer Banause / Ignorant. Ich laufe noch durch den Ort, aber der gibt nicht viel her. Gute Nacht, in meinem Luxuszimmer schlafe ich tatsächlich sehr gut.
Viele Grüße
Peter
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#1478216 - 29.08.21 18:05 Re: Friaul und Slowenien 2021 [Re: touromat]
Kapatieme
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Beiträge: 62
He schön.
Kenne das alles!
Friaul könnt ich ewig bereisen.Ist ein stiller,geiler Flecken ,nicht?
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#1478219 - 29.08.21 18:31 Re: Friaul und Slowenien 2021 [Re: touromat]
veloträumer
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
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Beiträge: 17.178
Tolle Ecken, die du ausgefahren bist. Lavardet aufwärts wäre ich nicht gekommen (allerdings mit viel Gepäck) - bin da nur runter, stellenweise auch mehr gerutscht, weil da im oberen Teil der Schotter viel zu locker ist. Passo di Monte Rest kenne ich noch gar nicht - gibt da auch noch ähnlich verwunschene Pässe nahe bei (z.B. Preone-Tal). Mal sehen, was du noch entdeckt hast.

Anmerkung zu Venzone: Die alten Römer waren natürlich auch dort, aber die sichtbaren Ruinen sind eher von der Stadtbefestigung aus dem Mittelalter und haben zwei starke Erdbeben hinter sich, u.a. 1976, wo der ganze Ort platt gemacht wurde und die Ort wieder komplett neu aufgebaut wurde, auch wenn er alt aussieht.
Liebe Grüße! Ciao! Salut! Saludos! Greetings!
Matthias
Pedalgeist - Panorama für Radreisen, Landeskunde, Wegepoesie, offene Ohren & Begegnungen
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#1478222 - 29.08.21 18:39 Re: Friaul und Slowenien 2021 [Re: Hansflo]
touromat
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Beiträge: 217
In Antwort auf: Hansflo
Sehr schön, ich harre der Fortsetzung.

Hans


Danke, ist in Arbeit ... schmunzel
Viele Grüße
Peter
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#1478223 - 29.08.21 18:42 Re: Friaul und Slowenien 2021 [Re: natash]
touromat
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Beiträge: 217
Hallo Natash,

verlassen, aber schön trifft es gut; dein Vorhaben unbedingt nachholen.
Viele Grüße
Peter
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#1478224 - 29.08.21 18:44 Re: Friaul und Slowenien 2021 [Re: Kapatieme]
touromat
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Beiträge: 217
In Antwort auf: Kapatieme
He schön.
Kenne das alles!
Friaul könnt ich ewig bereisen.Ist ein stiller,geiler Flecken ,nicht?


Kann ich voll und ganz bestätigen; ich könnte ewig über meiner großformatigen Landkarte brüten. Da gibt es noch viele abgelegene Strecken.
Viele Grüße
Peter
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#1478225 - 29.08.21 18:50 Re: Friaul und Slowenien 2021 [Re: veloträumer]
touromat
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In Antwort auf: veloträumer
Tolle Ecken, die du ausgefahren bist. Lavardet aufwärts wäre ich nicht gekommen (allerdings mit viel Gepäck) - bin da nur runter, stellenweise auch mehr gerutscht, weil da im oberen Teil der Schotter viel zu locker ist. Passo di Monte Rest kenne ich noch gar nicht - gibt da auch noch ähnlich verwunschene Pässe nahe bei (z.B. Preone-Tal). Mal sehen, was du noch entdeckt hast.

Anmerkung zu Venzone: Die alten Römer waren natürlich auch dort, aber die sichtbaren Ruinen sind eher von der Stadtbefestigung aus dem Mittelalter und haben zwei starke Erdbeben hinter sich, u.a. 1976, wo der ganze Ort platt gemacht wurde und die Ort wieder komplett neu aufgebaut wurde, auch wenn er alt aussieht.


Lavardet: ich war darauf eingestellt, dann sind etwaige, kurze Schiebestücke nicht schlimm. Meine mangelnde Geschichtsfestigkeit bez. Venzone bitte ich zu entschuldigen schmunzel

Viel habe ich nicht mehr entdeckt; das kann ich jetzt schon vorwegnehmen; habe leider einige interessante optionale Strecken ausgelassen. Aber das hoffe ich irgendwann nachzuholen.
Viele Grüße
Peter
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#1478226 - 29.08.21 19:06 Re: Friaul und Slowenien 2021 [Re: touromat]
touromat
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Mittwoch – 21.07.2021

Tarvis – Predil (1.156 m) - Vrsc (1.611 m) - Kranjska Gora

80 km – 1.950 hm

Heute habe ich eine kurze Etappe. Das war aber auch so geplant, weil es manchmal mit dem Zielort nicht immer so ganz passt und weil ich heute auch mal Zeit haben möchte, ein bisschen am Fluss zu relaxen; Wellness-Urlaub sozusagen. Natürlich ist die Strecke sehr touristisch und bestimmt nichts Neues, aber trotzdem überaus lohnend.

Kurz hinter Tarvis geht es schon in den Anstieg zum Predil. Der Anstieg ist leicht.





Slowenien! Ich freue mich darauf, auch wenn ich nur kurz hier sein werde.



Passo Predil – 1.156 m



In der Abfahrt vom Predil.

In der Nähe von Bovec treffe ich auf das Soca-Tal.



Ein Sehnsuchtsort. Vor drei Jahren bin ich das Tal schon mal in der anderen Richtung heruntergefahren; damals zügig in der Gruppe, kaum Zeit, mal überhaupt einen Blick auf die tolle Landschaft zu werfen.



Heute habe ich die Zeit und nehme sie mir gerne. Ich suche mir einen schönen Platz im Schatten und genieße diesen unglaublich schönen Fluss.

Irgendwann muss ich weiter, ich habe hier viel Verkehr befürchtet, es ist aber relativ ruhig auf der Straße. Offensichtlich haben die meisten in der Mittagshitze einen schönen Platz am Fluss gefunden. Nur dieser (bescheuerte) einsame Radler …



Es gibt eine Bar mit Kiosk, hier kann ich meine Wasservorräte auffüllen, das ist auch dringend nötig.



Im letzten Ort vor dem Anstieg noch eine kurze Pause. Dann geht es los, es ist sehr heiß. Wie kommt man auf die absurde Idee, in der größten Nachmittagshitze einen steilen, anspruchsvollen, südseitigen Pass hochzufahren (Jammer, Nörgel, Mecker …) Für Trinkpausen halte ich sogar kurz an schattigen Stellen an.

Kurz vor der Passhöhe gibt es einen sehr lohnenden Aussichtsturm, kann ich mich erinnern; ich bin den Pass schon mal von der anderen Seite gefahren. Unten habe ich mir noch vorgenommen, da auf jeden Fall einen Zwischenstopp einzulegen. Das habe ich dann in meinem Hitze-Delirium leider völlig vergessen.





Oben. Vrsic – 1611 m. Am Kiosk gibt es eiskaltes Fanta. Genial.



Beeindruckende Felslandschaft in der Abfahrt an der Nordseite.



Das Kopfsteinpflaster in den Kehren; nicht schlimm, wie ich finde. Die russische Gedenkkapelle wäre sehenswert, aber da war ich schon, spare ich mir diesmal also.



Ich bin früh dran, setze mich gemütlich auf eine Bank am kleinen See am Ortseingang von Kranjska Gora. Abends gibt es in einer einfachen Kneipe Cevapcici mit Pommes. Sehr lecker (Banause, Ignorant …)
Viele Grüße
Peter
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#1478320 - 30.08.21 14:42 Re: Friaul und Slowenien 2021 [Re: touromat]
amati111
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abwesend abwesend
Beiträge: 439
Hallo
schone Bericht , wir sind ähnliche Tour 10 Tagen vor dir gefahren.
Viele Orte kommen mir bekannt vor grins
Lavardet
Mumien in Venzone

Canyon Soca
Russische Kapelle

Geht weiter über Würzel Pass nach Ä? lach

LG Michael
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#1478345 - 30.08.21 17:17 Re: Friaul und Slowenien 2021 [Re: touromat]
touromat
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Donnerstag – 22.07.2021

Kranjska Gora – Gailbergsattel (982 m) - Lienz

125 km – 1.050 hm

Der Rest der Strecke ist nicht mehr besonders spektakulär.



Über Coccau und Arnoldstein komme ich auf dem Radweg mühelos nach Österreich. Den Wurzenpass spare ich mir schmunzel

Der Gailtal-Radweg führt mich Richtung Kötschach-Mauthen. Längere Abschnitte sind nicht asphaltiert, aber trotzdem gut zu fahren. Der Radweg ist schön angelegt und gut beschildert.





Kötschach-Mauthen. Als ich zuletzt hier war, bin ich über das Leisachtal / karnische Dolomitenstraße zurück ins Pustertal. Also wähle ich heute die andere Variante über den Gailbergsattel. Das ist erwartungsgemäß nicht ganz so schön, aber ganz o.k. und leicht zu fahren.



Nun an der Drau angekommen, kann ich bequem Richtung Lienz rollen.



Vorher bediene ich mich jedoch an diesem opulenten Automaten-Pausenplatz; klasse.



Entlang der Drau.

Die Strecke ist leichter als gedacht; zudem hatte ich zeitweise Rückenwind. Kurz nach drei habe ich es nicht mehr weit bis zu meinem Übernachtungsort Lienz. Ich hatte vorher noch überlegt, ob ich nicht gleich an diesem Tag noch rauf ins Pustertal sollte, wäre ja nicht mehr so weit gewesen. Da ich dann aber auch noch die Heimfahrt mit dem Auto habe, dachte ich, so wäre es entspannter.

Ich ärgere mich also nun etwas, dass ich hier noch eine Übernachtung gebucht habe

Kurz darauf fahre ich in Lienz ein, auf einmal schwarze Wolken, Gewitter ziehen von allen Seiten herauf. Es regnet den ganzen Abend und die ganze Nacht. Ich freue mich, dass ich hier in weiser Voraussicht eine Übernachtung gebucht habe.



Lienz

Es hat sich total eingeregnet. Ach ja, Abendessen? Meine kulinarische Reise geht weiter; am Stand um die Ecke hole ich mir einen Döner; lecker! ( … ihr wisst schon …)



Viele Grüße
Peter

Geändert von touromat (30.08.21 17:18)
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#1478353 - 30.08.21 19:14 Re: Friaul und Slowenien 2021 [Re: touromat]
touromat
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Freitag, 23.07. 2021

Lienz – Innichen

45 km – 600 hm

Ja, eigentlich nicht mehr der Rede wert. Es ist noch sehr ruhig auf dem vorbildlich gepflegten Radweg Richtung Innichen; ich fahre gemütlich vor mich hin.



Sillian

Kurz nach Sillian ändert sich das gemütliche Radeln schlagartig. Es muss kurz vorher ein Zug in Innichen angekommen sein. Große Gruppen (wilde Horden!) von Radfahren kommen mir entgegen. Verkehrsregeln auf dem Radweg? Scheinbar überflüssig.

Die letzten paar Kilometer also in besserem Schritttempo und dann ist die Runde beendet.


Erkenntnisse?

Östliche Dolomiten, Friaul, Slowenien bieten meiner Meinung nach ein unglaubliches Potential für Radtouren.

Wem die Gegend nicht spektakulär genug ist – nicht falsch verstehen, ist schon super schön da - empfehle ich den Einstieg über einen der großen Dolomitenpässe. Ist nicht weit weg, damit hast du schon mal ein highlight, überstehst den Verkehr und kannst dann in Ruhe die Weiterfahrt genießen.

Versorgung / Übernachtungsmöglichkeiten (bin Hotel-Kreditkartentourer) ist ausreichend, aber nicht so flächendeckend, wie in den touristischeren Gegenden in den Alpen.

Stundenlang könnte ich über den Landkarten von Friaul und Slowenien brüten. Da sehe ich noch unglaublich viele erfolgversprechende Strecken. Natürlich schleppe ich diese fetten Karten auf Tour nicht mit, aber für die Planung sind sie für mich eine große Hilfe.

Persönlich hätte ich wohl mehr aus der Tour machen können. Mögliche schönere, aber auch schwerere Varianten habe ich meist ausgelassen. Ich war meist deutlich zu früh am Etappenziel, habe mir zu wenig zugetraut, war oft zögerlich, unsicher; hängt vielleicht auch ein bisschen damit zusammen, wenn man alleine unterwegs ist. War also eher die Sicherheitsvariante. Schön war es trotzdem.
Viele Grüße
Peter
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#1478374 - 31.08.21 04:09 Re: Friaul und Slowenien 2021 [Re: touromat]
touromat
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Damit ist meine Wochentour 2021 Vergangenheit, aber irgendetwas fehlt mir noch irgendwie …

a) Eine Etappe mit vielen Kilometern
b) Eine Etappe mit vielen Höhenmetern
c) Ein Pass mit mehr als 2000 m.

Deswegen kam mir vielleicht nicht ganz unrecht, dass auf einmal ein Kumpel mit einer (völlig schwachsinnigen) interessanten Idee daherkam. Ein Arbeitskollege von ihm hatte erzählt, was für eine tolle Alpenüberquerung er mit dem Rennrad gefahren sei; in fünf Tagen aus dem Allgäu an den Lago Maggiore … Fünf Tage? Das müsste doch an einem Tag zu schaffen sein.

Damit war die Idee geboren: In 24 Stunden an den Lago Maggiore.

Donnerstagabend hatten wir beschlossen, dass es am Freitag um 18 Uhr losgehen soll. Also am Freitag nach der Arbeit noch ein Rad herrichten, die Sachen zusammensuchen und los zum Treffpunkt. Wir sind zu viert.

Es geht hügelig quer durchs Oberallgäu nach Bregenz. Dort kehren wir beim MC Do. ein (Banausen). Jetzt beginnt die lange Nachtfahrt. Auf dem Rheindamm geht es elendiglich langezogen bis Chur. Das ist zwar einerseits ideal; leichte Strecke, kein motorisierter Verkehr, auch keine anderen Radler mitten in der Nacht. Andererseits ist die ewig lange, monotone Strecke aber auch mental sehr anstrengend; teilweise kämpfe ich mit dem Schlaf.

Die Nachtfahrt hat aber auch ihre schönen Seiten. Es ist eine ruhige Nacht, Vollmond, der Rhein glänzt im Mondlicht, schemenhaft dahinter Felswände; magisch.

Über Bonaduz geht es nach Thusis. Hier machen wir nochmal eine Pause. Gerne hätten wir hier eine längere Pause gemacht, es ist aber so kalt, dass wir bald weiterfahren.

Es folgen die ersten steileren Rampen. Mir ist immer noch kalt, aber ich habe bewusst nichts Wärmeres angezogen um bergauf nicht zu sehr ins Schwitzen zu kommen. Obwohl es bergaufgeht und ich leicht friere, kämpfe ich wieder mit dem Schlaf.

Die Auffahrt über Splügen auf den San Bernardino ist zwar nicht besonders schwer, aber zieht sich elendiglich. Die Nacht ist vorüber, in Splügen machen wir nochmal Pause. Es gibt zwar einen Bäcker, aber der hat noch nicht geöffnet. Ein Kaffee wäre jetzt genial, schade.

In Hinterrhein beginnt der eigentliche Anstieg zum San Bernardino. Nicht besonders schwer, wie gesagt, aber nach durchfahrener Nacht und nach 250 Kilometern doch fordernd.



San Bernardino – 2066 m.

Damit ist die große Hürde geschafft, wir setzen uns auf eine Bank und wärmen uns in der Morgensonne. Die Abfahrt ist genial; schließlich geht es von über 2000 m hinunter auf etwa 200 m.

Kurz vor Bellinzona machen wir Frühstück in einer Bar. Die letzten Kilometer rüber zum Lago Maggiore sind leicht, es gibt gute Radwege, trotzdem zieht es sich dann noch irgendwie.



12:30 sind wir am See, 12:45 an unserem Ziel, der Seepromenade in Locarno.



330 Kilometer und knapp 3.000 Höhenmeter stehen auf dem Tacho.

Wir verbringen einen schönen Nachmittag am See und einen schönen Sommerabend abends an der Promenade.

Sonntag früh noch mit dem Rad nach Bellinzona …



… und mit dem Flixbus zurück.

Der hatte einen Radträger für zwei Räder dran und auch das war schon ausgebucht. Wir hatten aber im Vorfeld geklärt, dass die Räder zusammengelegt und verpackt im Gepäckfach mitreisen konnten.

Deswegen hat jeder irgendetwas kreatives mitgeführt: Mülltüten, ein altes Bettlaken …



… in meinem Fall ein alter Hüttenschlafsack.

Hart, aber schön, die kurze Zusammenfassung dieser Aktion und für mich die Abrundung einer nun wirklich gelungenen Sommer-Saison.
Viele Grüße
Peter
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#1478375 - 31.08.21 04:27 Re: Friaul und Slowenien 2021 [Re: touromat]
natash
Moderator Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 7.676
Prima, danke fürs Berichten. Einen Großteil der Strecke kannte ich zwar, aber das macht ja nichts.
Mir fehlt auch ein 2000 er dieses Jahr und es schaut auch nicht so aus als könnte dieses Manko behoben werden.
Gruß
Nat
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#1481331 - 14.10.21 20:24 Re: Friaul und Slowenien 2021 [Re: touromat]
buche
Mitglied
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Beiträge: 1.756
Vielen Dank für deine tollen Berichte! Die Gegend interessiert mich sehr. Mal sehen, wann ich dazu Gelegenheit finde...

Viele Grüße,
Erik
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#1481662 - 20.10.21 11:59 Re: Friaul und Slowenien 2021 [Re: touromat]
oktopus
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 489
Unterwegs in Österreich

Ein ganz toller Bericht und ganz tolle Fotos. Da hast du einige Abschnitte und einige Pässe dabei, die mich sehr interessieren würden.

Zu deinem 24-Stunden-Projekt: Wer macht denn so was????? Nachtfahren lass ich mir einreden. Auch wenn es die ganze Nacht sein soll. Aber 329 km am Stück? Dabei noch 2.924 Höhenmeter?

Wahnsinn!

LG
Gaby
Auch der längste Weg beginnt mit dem ersten Schritt (oder dem ersten Tritt in die Pedale)
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#1481854 - 23.10.21 18:59 Re: Friaul und Slowenien 2021 [Re: oktopus]
touromat
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 217
Danke.

Zur 24-Stunden-Fahrt (die eigentlich nur ca.19 Stunden war), da antworte ich dir einfach mal mit dem Sinnspruch in deiner Signatur; „Auch der längste Weg beginnt mit dem ersten Schritt (oder dem ersten Tritt in die Pedale)“ schmunzel

Generell ist das eher eine mentale Frage: „Wie lange bist du bereit, auf dem Rad zu sitzen?“
Viele Grüße
Peter
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