Radreise & Fernradler Forum
Radreise & Fernradler Forum
Wer ist online?
0 Mitglieder (), 262 Gäste und 445 Suchmaschinen sind im Forum unterwegs.
Details
Erweitert
Rund ums Forum
Regeln
Die Regeln für dieses Forum
Nutzungsbedingungen
Vereinbarungen für die Benutzung
Das Team
Wer steht hinter dem Forum?
Verifizierung
Offenlegung deiner Identität
Beteiligte Homepages
Radreise-Seiten, die das Forum eingebunden haben
Mach mit!
Dieses Forum für deine Homepage
RSS Feeds RSS
Eine Übersicht öffentlicher RSS Feeds
Plauderecke
Zum Unterhalten und Plauschen
Die Geschichte
Die Geschichte des Forums
Spende
Unterstütze das Forum
Radreise-Wiki
Partnerseiten
Statistik
29207 Mitglieder
97624 Themen
1532679 Beiträge

In den letzten 12 Monaten waren 2218 Mitglieder aktiv. Die bislang meiste Aktivität war am 02.02.24 17:09 mit 5102 Besuchern gleichzeitig.
mehr...
Vielschreiber (30 Tage)
veloträumer 60
Keine Ahnung 53
Falk 53
Juergen 51
iassu 45
Themenoptionen
#1466906 - 21.04.21 10:46 Kompatibilität Shimano Bremsleitungen
derSammy
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 20.468
Hallo zusammen,

ich versuche mir gerade ein bisschen einen Überblick zu verschaffen, was es so an hydraulischen Shimano-Bremsleitungen gibt und wo da die Kompatibilitäten und Inkompatibilitäten liegen. Fokus liegt für mich auf den Road-/Gravel-Komponenten, aber interessante Infos zu MTB-Komponenten haben in diesem Faden auch gern Platz.

Grundsätzlich brauch man beim Anschluss von hydraulischen Komponenten:
- die Bremsleitung selbst
- in die Enden kommen Pins, dies sind Metalleinsätze, die in die Leitung eingeschlagen werden. Die Leitung wird dazu mit Kunststoffteilen, die wie klassische Beistiftspitzer aussehen, in einem Schraubstock fixiert.
- Oliven, kleine Messing-Quetschhülsen, die um die Leitung drumrum kommen und die beim Anschluss an die Leitung gequetscht werden und damit den dichten Abschluss sicherstellen
- Überwurfmuttern/-Hülsen, die im Bremshebel oder Bremssattel verschraubt werden, die die Olive zurechtquetschen und die damit die Leitung an Ort und stelle halten.
- An manche Bremskörper kommt ein Banjo, das ist ein spezielles Formteil, mit dem man die Abgangsrichtung der Bremsleitung vom Bremssattel ausrichten kann. Alterantiv wird eine ähnliche Überwurfmutter wie am Bremshebel verwendet (bezeichnet Shimano als "strait".

Shimano macht es leider dem Kunden nicht leicht und bietet das alles übersichtlich separat an (wie man es z.B. vom Schaltwerken, Bremshebeln, etc. gewohnt ist), sondern fasst immer mehrere dieser Teile zu Paketen zusammen, die dann als Paket eine kryptische Nummer bekommen (SM-BH90-JK-SSR, SM-BH90-SBLS, SM-BH59-SB, ...). Und in den Kompatibilitätslisten taucht dann nur die Paketnummer auf und man erfährt nicht, warum oder vor allem warum andere Pakete nicht passen sollen.

Insbesondere wenn man Gebrauchtteile neu anbringt, braucht man oft nicht alle initial nötigen Teile, viele sind wiederverwendbar:
- von gebrauchten Leitungen kann man die Enden (mit Pin und Olive) abschneiden und das Mittelteil erneut verwenden.
- den Pin wird man kaum mehr aus der Leitung heraus bekommen, die Olive ist auch zum einmaligen Gebrauch vorgesehen. Ich weiß nicht, ob man eine Leitung am gleichen Bremssattel/Bremshebel mehrfach an- und abschrauben kann, zu einem anderen Bremssattel/Bremshebel würde ich es eher nicht umziehen. Da besteht die Gefahr, dass hier die Dichtung nicht mehr gut funktioniert und Undichtigkeiten entstehen. Kurzum: Pin&Olive braucht es jedes mal neu.
- Die Sicherungsmuttern kann man natürlich wieder verwenden, solange die Gewinde nicht vermurkst sind. Leitung mit Banjo dran dürfte auch wiederverwendbar sein (sofern noch lang genug).

Was ich meine herausgefunden zu haben:
(1) Der Außendurchmesser aller Bremsleitungen ist gleich. Folglich kommen auch immer die gleichen Oliven zum Einsatz.
(2) Es gibt zwei verschiedene Bremsleitungsvarianten, BH59 und BH90. BH59 hat einen Innendurchmesser von 2,3mm, bei BH90 sind es 2,1mm Quelle.
Technisch gesehen wird das Übersetzungsverhältnis eines Hydrauliksystems durch Geber- und Nehmerzylinder festgelegt, die beiden Varianten sollten diesbezüglich also kompatibel sein. Die dickere Leitung wird dem durchgedrückten Öl wohl etwas weniger Widerstand entgegen setzen, vor Erreichen des Druckpunktes ist der Hebel damit vermutlich etwas leichter "durchzuziehen". Die Bremse damit also etwas "digitaler". Reime ich mir aber nur so zusammen, nicht ausprobiert.
(3) Relevant ist aber, dass der Pin zur Leitung passt! Bei BH59 ist der Pin messingfarben, bei BH90 silberfarben.
(4) Welche Art Überwurfmuttern/Banjos in einem Paket dabei sind, ist der Bezeichnung entnehmbar. Z.B.
- steht SS für strait-strait, also zwei gerade Überwurfmuttern liegen bei
- SSR ist auch strait-strait-?, wobei "?" bedeutet, dass da noch eine anders geformte Schraube für geraden Anschluss (mit einer Art U-Scheibe drumrum) dabei ist.
- steht SB für strait-banjo, also einen geraden Anschluss (am Bremshebel) und am anderen Ende ist bereits das Banjo aufgepresst. Es gibt da auch diverse andere Ausprägungen SBM, SBS, scheint mir aber hautpsächlich für MTB relvant, was da der Bremskörper braucht.

Und dann steht in den Paket-Kürzeln meist noch sowas wie "JK" oder "J" oder gar nix drin. Wenn mich nicht alles täuscht, steht das für "joint kit" oder so bzw. der Kompatibilität damit.
Zumindest war an meinen STI so eine Art Brems-Anschlussverlängerung dran, was etwa wie so ein In-Line-Zugeinsteller aussah und wo man dann noch mal eine Hydraulikleitung anschließen konnte. Ähnlich wie diese Inliner verbindet das Ding nur zwei Leitungsteile, jeweils abgeschlossen mit Pin, Olive, Überwurfmutter.
Sinn habe ich für mich nicht so recht darin erkannt, könnt ihr mir da helfen? Wenn ich es richtig verstanden habe, ermöglicht dies die Initiale Installationen, wenn man sauber arbeitet, ohne das System neu befüllen zu müssen. In Anbetracht des Mehrgewichts ist das für den Selberschrauber aber kaum zu rechtfertigen. Oder sehr ihr das anders, habe ich nur den innovativen Ansatz dieser Dinger noch nicht entdeckt? Kann man die Dinger etwa wirklich mehr oder weniger sorglos zum Trennen der Leitung zu Transportzwecken (teilbarer Rahmen= verwenden? Ich würde da schon erwarten, dass man da ganz schnell Ölverlust bekommt und/oder das System Luft bekommt.

Ich selbst würde diese Teile bestenfalls an Tandems oder ähnlichen Rädern mit sehr langen Bremsleitungswegen verwenden, wo man mittels dieser Dinger z.B. zwei 2m-Bremsleitungsabschnitte "zusammenstecken" könnte. Passt aber nicht dazu, dass die initial bei mir am STI (mit etwa 30cm-Leitung) dran waren.

Meine konkreten Fragen an euch:
- Stimmt das mit der Kompatiblität von BH59 und BH90, hat das schon jemand von euch probiert?
- Kann noch jemand was zu dieser In-Line-Verlängerungsgeschichte beitragen?
- Hab ich was vergessen?
Komm wir grillen Opa. Es gibt Koch und Suppenfleisch!
Satzzeichen können Leben retten.
Nach oben   Versenden Drucken
#1466927 - 21.04.21 15:09 Re: Kompatibilität Shimano Bremsleitungen [Re: derSammy]
thomas-b
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 5.835
Hallo,

die Fragen habe ich mir teilweise so auch schon gestellt, aber auch vor dem Hintergrund Campa/Magurateile mit Shimanoteilen zu mischen.

Pins habe ich schon mal heile aus alten Leitungen entnommen. Dazu habe ich den Teil der Leitung in der der Pin stecke abgeschnitten und dann von der Schnittstelle zum (Pin)Ende hin mit einem Cutter eine D-Förmigen Kreisabschnitt abgeschnitten, ohne dabei bis auf den Pin zu kommen. Danach konnte ich den Pin heraus drücken da die dünne Restschicht der Leitung elastisch genug war. (Ist das verständlich?)
Hierbei handelte es sich um eine Vorbereitet neue Bremsset, bei dem ich die Leitung kürzen wollte. Die Olive war hier noch nicht auf der Leitung.

Ich vermute das man eine Olive in einem anderen Bremskörper wieder verwenden kann. Denn schon eine wiedereinsetzen in den Selben Körper führt zu einer neuen Lage.

Gruß
Thomas
Nach oben   Versenden Drucken
#1466938 - 21.04.21 16:20 Re: Kompatibilität Shimano Bremsleitungen [Re: thomas-b]
derSammy
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 20.468
In Antwort auf: thomas-b

Pins habe ich schon mal heile aus alten Leitungen entnommen. Dazu habe ich den Teil der Leitung in der der Pin stecke abgeschnitten und dann von der Schnittstelle zum (Pin)Ende hin mit einem Cutter eine D-Förmigen Kreisabschnitt abgeschnitten, ohne dabei bis auf den Pin zu kommen. Danach konnte ich den Pin heraus drücken da die dünne Restschicht der Leitung elastisch genug war. (Ist das verständlich?)

Jupp, für mich schon. Die Bremsleitung besteht aus einem inneren und einem außeren Teil. Wenn der äußere fort ist, ist der innere flexibel genug um den Pin raus zu bekommen, wolltest du sagen?
Da ich bisher die Oliven immer nur im Set mit den Pins gesehen habe, ist das mehr so eine Überlegung für den Hinterkopf, das mit der Wiederverwendung der Pins.
Komm wir grillen Opa. Es gibt Koch und Suppenfleisch!
Satzzeichen können Leben retten.
Nach oben   Versenden Drucken
#1466941 - 21.04.21 16:27 Re: Kompatibilität Shimano Bremsleitungen [Re: derSammy]
thomas-b
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 5.835
In Antwort auf: derSammy
...
Jupp, für mich schon. Die Bremsleitung besteht aus einem inneren und einem außeren Teil. Wenn der äußere fort ist, ist der innere flexibel genug um den Pin raus zu bekommen, wolltest du sagen?...
Ja fast. Aber ich hab die Leitung nicht geschält, sonder mein Kreisabschnitt war tiefer. Also fast die gesamte Wandstärke. Beim ersten versuch hatte ich den Pin noch getroffen, Bei der zweiten Bremsleitung hat die Klinge den Pin nicht berührt und er war somit ohne Riefe.

Gruß
Thomas
Nach oben   Versenden Drucken
#1466954 - 21.04.21 17:43 Re: Kompatibilität Shimano Bremsleitungen [Re: derSammy]
Flying Dutchman
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 3.210
Hallo,

der goldene Pin passt für die BH 59 Bremsleitung
der silberne Pin für die BH 90 Bremsleitung
die Olive ist immer die gleiche
Gewinde der Überwurfmuttern ist ,soweit mein Erfahrungsschatz reicht, bei den MTB Griffen auch immer gleich.
Die Leitung BH 59 oder BH 90 ist austauschbar, man muss nur die richtigen Pins benutzen. Die BH-90 fühlt sich durch den kleineren Leitungsquerschnitt knackiger an. Der "Straight" Ausgang an den Bremszangen hat auch immer das gleiche Gewinde an der Überwurfmutter.
Die Fittings an den aktuellen STI Hebeln (105er, Ultegra, Dura Ace, GRX) sind auch alle gleich.
Man kann die STIs auch mit Postmount-Bremszangen verkuppeln
Kollegen von mir haben auch schon Shigura- und Tekmano-Bremsen gebaut. Funktioniert auch.
LG Robert

Geändert von Flying Dutchman (21.04.21 17:44)
Nach oben   Versenden Drucken
#1467013 - 22.04.21 08:34 Re: Kompatibilität Shimano Bremsleitungen [Re: Flying Dutchman]
DebrisFlow
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 5.543
Meine Erfahrungen mit hydraulischen Bremsen sind sehr begrenzt. Bei meinem letzten Aufbau (TRP Hylex) habe ich nur festgestellt dass viele Tektro/TRP-Bremsen (nicht alle?) einen Leitungsdurchmesser von 5,5mm haben und damit die Oliven von anderen Herstellern ja nicht passen dürften?
Viele Grüße,
Andy
Meine Touren im Radreise-Wiki
Nach oben   Versenden Drucken

www.bikefreaks.de