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#1388489 - 03.06.19 07:27 Neuseeland im Spätherbst
uwee
Gewerblicher Teilnehmer
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 1.386
Liebe Freunde,
wir sind jetzt seit Mitte April unterwegs in Neuseeland.
Das heißt auf der Südhalbkugel Spätherbst bzw. jetzt im Juni zumindest im meteorologischen Winter.
Es ist unsere erste Reise nach Neuseeland.
Bisher hatten wir extremes Glück mit dem Wetter. Seit sechs Wochen unterwegs und noch nie in Regenklamotten gefahren.
Die wenigen Regenfälle kamen nachts und an einem Ruhetag. Sonst meist strahlend blauer Himmel und Sonnenschein. Anfangs bei Tagestemperaturen bis über 20 Grad.
Aber! Die Nächte sind kalt. Die Tage kurz. Momentan keine 9 Stunden mehr von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang. Das schmälert deutlich die durchschnittliche tägliche Kilometerzahl.
Und die Anzahl anderer Reiseradler. In den ganzen sechs Wochen trafen wir bisher ä gerade sechs.
Der Grund, warum wir bislang noch nie in Neuseeland unterwegs waren lag zum großen Teil an der Warnung vor dem gefährlichen Verkehr.
Und diese Warnungen sind absolut berechtigt.
Außer in Russland und Teilen von Argentinien fühlten wir uns nie so gefährdet wie hier.
Und jeder Neuseeländer warnt Dich eindringlich vor dem Verkehr. In den Städten ist es deutlich besser. Mit vielen Radwegen. Und bis 2030 soll alles viel besser werden...
Aber bis dahin...
Es ist bislang oft nicht möglich die gefährlichsten Abschnitte auszulassen.
Das Straßennetz ist nicht vergleichbar mit dem europäischen. Es gibt häufig keine Alternative.
Die Neuseeländer selbst sind extrem nett und hilfsbereit- solange sie nicht hinter einem Lenkrad sitzen...
Im Vorfeld lasen wir, die Räder in den Bus zu verstauen sei kein Problem.
Das stimmt nur bedingt.
Viele Busse haben nicht die Möglichkeit die Räder zu verstauen. Manche Fahrer mögen nicht. Haben wir allerdings niemals erlebt.
Zugverkehr gibt es kaum. Und auf der Südinsel im Winter gar nicht.
Wir trafen ein paar Neuseeländer, die Monate durch Asien und / oder Europa geradelt sind, sich aber überhaupt nicht vorstellen können eine Neuseelandtour zu machen.
Die Weite des Landes fasziniert uns schon.
Fast so groß wie Deutschland leben hier nur 5 Millionen Menschen.
Aber ungezähmte Natur ist selten. Hier an der Westküste der Südinsel ausnahmsweise doch.
Normalerweise fahren wir durch Farmland. Weit, offen, aber Zäune links und rechts der Straße. Ab und an zweigt eine Straße ab. Meist nur wenige Kilometer zu einer Farm, worauf das No Exit Schild hinweist. Natürlich ist auch diese Straße eingezäunt.
Das Zelt aufschlagen?
Fragt man einen Farmer sagt er selten: Nein.
Nur wo findest Du den Farmer wenn es um 17:00 Uhr ldunkel wird?
Praktisch alle Wälder fielen der Landwirtschaft zum Opfer.
Wiederaufforstungen sahen wir selten.
Viele Landschaften sind wunderschön. Aber die haben wir in Europa im Überfluss.
Mittlerweile sind wir in einen Camper umgestiegen. Es war einfach zu kalt und zu lange Nächte.
Noch ein Vorteil in dieser Jahreszeit. Man bekommt diese jetzt zu extrem günstigen Preisen.
Auch Unterkünfte und Touren werden viel günstiger angeboten.
Trotzdem bleibt Neuseeland ein teures Pflaster.
Ich weiß, es gibt sehr viele Neuseeland Fans. Sorry für den Bericht!
Es ist auch nicht so, dass wir es bereuen hier zu sein.
Das Licht, die Weite, die freundlichen Menschen, der Sternenhimmel, die Sonnenuntergänge, Pinguinen und Wale.
Es gibt viele tolle Sachen zu entdecken.
Trotzdem würden wir keine weiteren Radreisen hierhin unternehmen.

Wer aber trotzdem hierhin reisen möchte sollte unbedingt auf folgende Website gehen:
http://www.cycletour.org.nz/
So etwas wie das Radforum für Neuseeland.


David, der sie erstellt hat, ist ein außerordentlich lieber, interessanter, gebildeter, hilfsbereiter und netter Mensch.
Und er liebt es andere Radler in seinem Haus in Dunedin auf der Südinsel aufzunehmen und zu verwöhnen.

Liebe Grüße aus Queenstown, umgeben von Gletschern und schneebedeckten Bergen. Wunderschön. Zum Glück aber im warmen Camper.
Uwe
hier nur privat, (gewerblich wg. 2 Radreisebüchern)
www.velo-traumreise.de
www.velo-traumreise.blogspot.com
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#1464896 - 05.04.21 06:12 Re: Neuseeland im Spätherbst [Re: uwee]
uwe&margit
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 552
Hallo,
es gibt bei uns erste Überlegungen , den Winter 2021/2022 in Europa abzukürzen und ab Januar 2022 2 Monate auf Neuseeland zu sein. Grober Plan ist Tandem, Zelt und Gasthöfe, Wir lieben Ruhe, Natur , Tiere. Hab jetzt mal im Forum geschaut und diesen Bericht gefunden. Der schreckt sehr ab und leider hab ich über den Verkehr schon viele negative Berichte gelesen. Verkehr ist wirklich nicht das, was wir lieben.. im Gegenteil . Könnt ihr das bestätigen? Könnt ihr bitte dies etwas kommentieren.? Wir sind verunsichert, aber was ist die Alternative?
Danke
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#1464903 - 05.04.21 06:50 Re: Neuseeland im Spätherbst [Re: uwe&margit]
aighes
Moderator
abwesend abwesend
Beiträge: 7.330
Meine Neuseeland-Erfahrungen liegen nun schon ein paar Jahre zurück, aber ich denke dass sich am Verkehr nicht viel getan hat. Aus meiner Sicht ist es durchaus sinnvoll, sich vorher zu überlegen wo man lang fahren wollen würde und wenn dann Verkehrsachsen den gleichen Weg nehmen zu Hause zu schauen, wie man die Strecken sinnvoll auf Nebenstraßen umgegehen kann. Ist aus meiner Sicht aber nichts Neuseeland-spezifisches. Durch die dünne Besiedlung kommt es dort aber häufiger vor, dass es keine/kaum Alternativen gibt.
Viele Grüße,
Henning
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#1464908 - 05.04.21 07:13 Re: Neuseeland im Spätherbst [Re: uwee]
hopi
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 5.381
In Antwort auf: uwee

Praktisch alle Wälder fielen der Landwirtschaft zum Opfer.
Wiederaufforstungen sahen wir selten.
tja, bezüglich der Forstwirtschaft in NZ im Allgemeinen und den Wiederaufforstungen im Speziellen habe ich eine reichlich andere Erinnerung. Man muss die vielen teilweise ausdrücklich als "man made forest" bezeichneten Wälder nicht überschwänglich loben, aber übersehen konnte ich die zumindest nicht. Außerdem scheint die Forstwirtschaft noch immer eine recht große Bedeutung für die neuseeländische Wirtschaft zu haben.
Zitat:

Viele Landschaften sind wunderschön. Aber die haben wir in Europa im Überfluss.
das dürfte zutreffend und keine große Überraschung sein. Jeder mag andere Gründe haben oder finden, um dennoch ausserhalb Europas zu reisen. schmunzel
"If you want something done, do it yourself."
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#1464920 - 05.04.21 08:27 Re: Neuseeland im Spätherbst [Re: aighes]
bk1
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 3.362
Unterwegs in Schweiz

In Antwort auf: aighes
Meine Neuseeland-Erfahrungen liegen nun schon ein paar Jahre zurück, aber ich denke dass sich am Verkehr nicht viel getan hat. Aus meiner Sicht ist es durchaus sinnvoll, sich vorher zu überlegen wo man lang fahren wollen würde und wenn dann Verkehrsachsen den gleichen Weg nehmen zu Hause zu schauen, wie man die Strecken sinnvoll auf Nebenstraßen umgegehen kann. Ist aus meiner Sicht aber nichts Neuseeland-spezifisches. Durch die dünne Besiedlung kommt es dort aber häufiger vor, dass es keine/kaum Alternativen gibt.

Durch dünne Besiedlung kommt es auch vor, dass die großen Verkehrsachsen wenig Verkehr haben. Natürlich ist es relativ, was man unter "wenig Verkehr" versteht und es gibt auch Strecken mit mehr und weniger Verkehr.
In dünn besiedelten Gebieten von Schweden und Norwegen ist es meistens so, dass in der Nähe von Orten etwas mehr Verkehr ist und auf längeren unbewohnten Strecken oft sehr wenig. Auf jeden Fall viel weniger als z.B. auf Abschnitten des Donauradwegs, die in der Nähe von Städten mit einer normalen Straße gebündelt sind. Aber mit dünn besiedelten Gebieten steigen vielleicht auch die Ansprüche...
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#1464929 - 05.04.21 08:54 Re: Neuseeland im Spätherbst [Re: uwe&margit]
immergegenwind
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 186
Wir waren im Feb/März 2016 für 5 Wochen auf beiden Hauptinseln mit einem Mietwagen und machten eine B&B-Tour.
Als Vielradler schaue ich natürlich jeden Augenblick währen der Autofahrt auf radfahrgeeignete Strecken....

- Wir sahen in Wanaka (Südinsel) geführte mehrtägige Rennradgruppen, auch in unserer Unterkunft und unterwegs.
- Dass die Neuseeländer zu schnell Auto fahren, haben wir nicht erlebt, es gibt alle paar hundet Meter sehr drastische Temporegeln, quasi an jeder Kurve runter von 55 mph auf 45, 35, 25, dann wieder hoch. Aber auf einigen Verbindungsstraßen, z.B. an die Westküste der Südinsel nach Haast, würde ich nicht gerne radfahren wollen, es ist eine Hauptstecke, wir sahen dort trotzdem Familien mit Kindern + Radanhänger.
- Noch mal Südinsel: es gibt z.B. einen straßenbegleitenden Radweg "AlpsToOcean", mit Ausschikderung! Der sah in 2016 teilweise recht schlecht aus: grober Schotter!!

- Die Nordinsel ist im Zentrum flacher, daher weniger spektakulär, und es ist dichter besiedelt als die Südinsel, daher viele Nebenstraßen, teilweise sehr wenig befahren.
- wenn ihr außerhalb der Saison (Oktober bis März) unterwegs seit, sind natürlich die zahlreichen CamperVans nicht mehr unterwegs,dann sollte der Verkehr weniger sein.

Wir hatten zweimal ein Rad für einen halben Tag gemietet: Hokitika (Gravelstrecke, sehr schön) und in Wanaka (eigener Track am See entlang), aber ist beides für Tandem nicht geeignet.
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#1464936 - 05.04.21 09:27 Re: Neuseeland im Spätherbst [Re: uwe&margit]
indomex
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
anwesend und zufrieden anwesend
Beiträge: 1.450
Es ist schon einige Jahre her, dass ich 3 Monate per Rad in Neuseeland war. Der Verkehr war gewöhnungsbedürftig, aber lange nicht so schlimm wie zuvor in Indonesien.
Am meisten hatte mich damals gestört, dass - wie von Uwe beschrieben - alles eingezäunt war und dass es so gut wie nie Plätze zum Wildcampen gab, da alles Land vergeben war. Ich musste mich darauf einlassen, meine Routen nach backpackers, camp sites und Ortschaften zu richten und empfand das als unerwartete Einschränkung.
Genau das Gegenteil habe ich in Australien erlebt: alles war viel offener, freier - und auch vielfältiger und schöner als erwartet.
Leben und leben lassen
Liebe Grüße, Peter
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#1464960 - 05.04.21 11:58 Re: Neuseeland im Spätherbst [Re: uwe&margit]
uwee
Gewerblicher Teilnehmer
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 1.386
Liebe Margit, lieber Uwe,
es ist jetzt bereits zwei Jahre her, dass wir diesen kleinen Bericht geschrieben haben.
Aber auch nach der relativ langen Zeit sehe ich es im Rückblick noch immer so.
Wir haben auch einige sehr schöne Radtouren in Neuseeland gemacht. Hier 50 Kilometer, dort 100, auch einmal 200km auf kleinen ruhigen Straßen in wunderschönen Landschaften.
Aber irgendwann steht ihr dann an einer großen, viel befahrenen und viel zu schmalen Straße, zu der es keine Alternative gibt.
Und nach einer Weile auf solch einer Straße fragst du dich, ob hier jedem zweiten Autofahrer ein Killergen eingepflanzt wurde.
Originalaussage eines einheimischen Feuerwehrmanns mit deutschen Wurzeln, den wir am Anfang unserer Tour trafen: "Es ist nicht so, dass es den LKW- Fahrern nicht leid täte wenn sie einen Radler oder Fußgänger angefahren haben. Ich habe sogar schon manche von ihnen weinen sehen...
Auf alle Fälle rate ich euch dringend hier nicht mit dem Rad zu fahren. Das passt nicht zu unseren Straßen und unserem Verkehr."
Und Recht hatte er.
Es ist ein tolles Land für Wanderer. Es gibt jede Menge Fernwanderwege und Hütten. Der längste von der Süd- bis zur Nordspitze.
Natürlich ist dies eine subjektive-Einschätzung von uns. Wir trafen auch Leute denen der Verkehr egal war und die sogar mehrmals das Land mit dem Rad bereisten. Aber sehr vielevon diesen trafen wir nicht...
Und ansonsten machten wir die gleichen Erfahrungen wie Peter. Australien ließ sich viel besser mit dem Rad bereisen. Auch dort wurden wir im Vorfeld vor dem Verkehr und den Verkehrsteilnehmern gewarnt. Und später auch von den Australiern. Wir fanden dann aber dort den Verkehr angenehmer als in Europa. Selbst in den großen Städten.
Die Möglichkeiten ein Zelt aufzuschlagen sind viel einfacher und die Preise deutlich günstiger.
Und wenn Peter auch schon etwas zu Indonesien schreibt...
Nicht überall dort lässt sich das Land schlecht mit dem Fahrrad erkunden.
Wir fuhren von Osttimor aus (gut von Australien per Flugzeug zu erreichen) über Westtimor, die Alorinseln Flores und Lombok nach Bali. Und außer in Teilen von Bali relativ gute Straßen, wenig Verkehr, kaum Touristen, gute Infrastruktur, günstige Preise und grandiose Landschaften.
Nur mal so als eine Alternative.
Und ansonsten in dieser Jahreszeit eine Alternative ist natürlich auch Südamerika. Vielleicht treffen wir uns ja dann dort.
Liebe Grüße und viel Spaß bei der Planung.
Uwe
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#1464965 - 05.04.21 12:38 Re: Neuseeland im Spätherbst [Re: hopi]
uwee
Gewerblicher Teilnehmer
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 1.386
Grüß dich,
vor der Ankunft der Maoris im 13.Jahrhundert war das menschenleere Neuseeland zu mehr als 90% mit Wald bedeckt.
Heute sind es weniger als 40%.
Die vielen schönen grünen Hügel mit grasenden Schafen sind oft wunderschön, wurden aber irgendwann entwaldet. Teils von den Maoris, teils von den europäischen Siedlern und jetzt von der Holzindustrie.
Und auch diverse Krankheiten führen zu einer weiteren Reduktion der Waldfläche.
Liebe Grüße
Uwe

Neuseelands grüne Hügel – Idyll oder Mahnmal?




.
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#1464971 - 05.04.21 13:08 Re: Neuseeland im Spätherbst [Re: uwee]
uwe&margit
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 552
Hallo und vielen Dank für die Kommentare,
nach diesen Kommentaren werden wir nicht nach Neuseeland reisen. Entscheidung steht.

Uwee, deine beiden Alternativen sind sicherlich interessant.

Australien ja, da war ich in der Umgebung von Sydney für eine Woche. Hat mir gut gefallen. Australien wäre für uns interessant. Hast du einen Reisebericht oder Tourbeschreibung?

Südamerika: sehr interessant. Etwas hält uns ab, dass wir nur Englisch und etwas Französisch
sprechen. Gibt es da einen Vorschlag der Kategorie: Südamerika for Beginners. Wir lieben Natur, Einsamkeit, fremde Kulturen, Abendteuer ist ok, nur im Rahmen sollte es bleiben.

Merci
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#1464974 - 05.04.21 13:14 Re: Neuseeland im Spätherbst [Re: uwee]
hopi
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 5.381
In Antwort auf: uwee

vor der Ankunft der Maoris im 13.Jahrhundert war das menschenleere Neuseeland zu mehr als 90% mit Wald bedeckt.
Heute sind es weniger als 40%.
na ja, das global betrachtet fast überall reichlich abgeholzt wurde und leider auch noch wird, ist doch eine allgemein bekannte Tatsache. AUCH Europa und auch Deutschland war früher deutlich stärker bewaldet.

Ausgangspunkt meines Beitrages war, dass es in NZ kaum Wiederaufforstungen geben soll. Das stimmt so nicht. Aber deshalb muss man Nz nicht als das "Radeise-Eldorado" empfinden. Da mag es durchaus sehr unterschiedliche Bewertungen geben. schmunzel
"If you want something done, do it yourself."
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#1464975 - 05.04.21 13:15 Re: Neuseeland im Spätherbst [Re: uwe&margit]
Michaela
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 420
Unterwegs in Australien

Hallo Uwe & Margit,

wir waren 2019 im Januar und Februar auf beiden Inseln unterwegs.

Ein paar der genannten Punkte, die eher gegen Neuseeland sprechen, kann ich unterstreichen und auch teilweise ergänzen und kommentieren.

Zum einen der mühsame Autoverkehr, aber auch die Landschaft, der man in vielen Teilen doch arg ansieht, wie sie durch den Menschen verändert wurde (keine Ahnung warum uns das so gut aufgefallen ist, denn in Europa ist ja im Prinzip mit der Natur das Gleiche passiert, nur schon viel früher).

Was uns zudem nicht so gefallen hat, war das es teils sehr touristisch war und gerade die sonst eigentlich sehr schönen DOC-Zeltplätze oft sehr voll waren. Dazu fanden wir die eingeschränkten Möglichkeiten zum Wildzelten etwas schade. Nicht nur wegen der oft eingezäunten Straßen, sondern auch wegen der panischen Angst der Neuseeländer, dass Wildcamper ihre wertvolle Natur (soll nicht ironisch gemeint sein!) durch Ihre Hinterlassenschaften zum Umkippen bringen. Wildzelten ist nur dann ausdrücklich erlaubt, wenn man ein zertifiziertes-selfcontained-vehice hat. Fahrräder kann man leider nicht zertifizieren lassen, selbst wenn man brav in Hundetüten – na ja, Ihr wisst schon – machen würde ;-)

Verkehrstechnisch am schlimmsten fanden wir die Westküste der Südinsel, auch wenn sonst eigentlich landschaftlich schön. Neuseeländer überholen einfach leider oft unglaublich schnell und dicht, selbst wenn die Strasse breit und die Sicht gut ist. Wir haben unsere Räder dann teils mit Hilfe von Gestrüpp etwas „breiter“ gemacht und bilden uns ein, dass es etwas gebracht hat.

Jetzt möchte ich aber noch etwas weiter kommentieren und relativieren, damit das Ganze nicht zu negativ rüber kommt. Denn eigentlich hat es uns gut gefallen in Neuseeland und wir möchten die Reise nicht missen!

Insgesamt haben wir den Autoverkehr auf der Nordinsel als weniger störend empfunden als auf der Südinsel, wahrscheinlich da es mehr Strassen gibt, die dadurch oft deutlich ruhiger sind. Auch auf der Südinsel gibt es ein paar solcher Strassen, vor allem im Norden und Nordosten der Insel. Aber Achtung: viele der ruhigen und landschaftlich besonders schönen Strassen sind geschottert und teils sehr hügelig! Uns hat das nicht gestört, aber man sollte es wissen und ob ein Tandem hier die beste Wahl ist, bezweifle ich etwas, wobei ich falsch liegen mag, da mir praktische Erfahrungen dazu fehlen.

Was wir landschaftlich und mit dem Rad mit am schönsten fanden, waren die Radwege: https://www.nzcycletrail.com/find-your-ride/22-great-rides

Ich kann nur empfehlen möglichst viele davon „einzubauen“, auch wenn sie meist nicht dazu konzipiert sind von A nach B zu kommen. Sie lohnen sich aber wirklich, vor allem wenn man Ruhe, Natur und Tiere mag. Hier jedoch auch wieder unter der Anmerkung, dass es sich meist eher um MTB-Wege handelt. Teils sind sie sicher auch mit einem Treckingrad machbar, vielleicht auch mit einem Tandem (z.B. Otago Rail Trail), aber sicher nicht alle und meist war es landschaftlich schöner, je schwieriger die Trails waren (z.B. Timber Trail, Queen-Charlotte Trail, St. James Trail).

Zum Thema touristisch: Anfang des Jahres ist zwar Hochsaison, aber vielleicht ist es ja etwas ruhiger, wenn das Land gerade erst wieder frisch aufgemacht hat. Ist aber nur eine Mutmaßung.

Fazit: ich kann Neuseeland grundsätzlich empfehlen. Wenn man jedoch Natur und Ruhe bevorzugt und nervigen Autoverkehr meiden möchte, muss man sich auf teils ruppige und anstrengende Wege gefasst machen. Wenn Euch das jedoch nichts ausmacht, würde ich nach Neuseeland reisen.

Liebe Grüsse

Michaela


Geändert von Michaela (05.04.21 13:20)
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Off-topic #1464976 - 05.04.21 13:17 Re: Neuseeland im Spätherbst [Re: uwee]
iassu
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 24.797
Deine manuellen Zeilenumbrüche in Verbindung mit fehlender Gliederung in Absätze nerven erschweren das Lesen ziemlich. Ich habe dazu keine Lust.
...in diesem Sinne. Andreas
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#1464981 - 05.04.21 14:41 Re: Neuseeland im Spätherbst [Re: uwe&margit]
uwee
Gewerblicher Teilnehmer
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 1.386
Hallo,
bis ich einen Australienbericht von unserer letzten größeren Reise hier veröffentliche wird es noch eine Zeit dauern. Bin gerade erst in Ecuador. Da kommt dann erst noch der Süden Südamerikas und Neuseeland.
In Australien starteten wir in Sydney. Von dort ging es über Canberra zu Freunden in Wagga Wagga und weiter nach Dubbo. Von dort per Bus bis kurz vor Broken Hill und von dort wieder per Rad zur Gold Coast und Brisbane.
Dann später noch in den Norden rings um Darwin.
Im australischen Sommer aber nicht unbedingt zu empfehlen!

Unter meinem Profil findet ihr bei den letzten Berichten einige Reiseberichte von verschiedenen südamerikanischen Ländern.
Oder einfach im Blog blättern.

Wenn ich euch bei der weiteren Planung helfen kann schreibt einfach eine PN.
Wir können dann auch gerne telefonieren.
Liebe Grüße
Uwe
hier nur privat, (gewerblich wg. 2 Radreisebüchern)
www.velo-traumreise.de
www.velo-traumreise.blogspot.com
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#1465675 - 10.04.21 16:27 Re: Neuseeland im Spätherbst [Re: uwee]
dhomas
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 1.875
Ich habe mal ein paar Jahre in Neuseeland gelebt. Und bin 2010 auch einmal rum geradelt.

Auf einigen Magistralen hab ich durchaus kritischen Verkehr in Erinnerung, und die allgemeine Einschätzung dass Neuseeländer mit ihren KFZ kaum umgehen können würde ich auch unterschreiben. Es muss auch jedem klar sein dass auf weiten Strecken kaum Alternativen zum Highway gibt. Aber so schlimm hab ich's nicht in Erinnerung. Nur einmal ein paar Kilometer auf dem HW2 auf der Nordinsel, die weiß ich noch.

Meint ihr es ist in den letzten 10 Jahren schlimmer geworden? Es kann auch sein dass ich damals noch draufgängerischer war als heute. Und ich hatte sicher auch andere Erwartungen (genaugenommen gar keine) als jemand der extra für ein paar Wochen geflogen kommt.

Ich fand Neuseeland supergeil. Das Problem ist vielleicht dass viele Leute an ein grünes Paradies denken, aber wer das haben will muss sich erst durch harten Verkehr, launisches Wetter und gefühlt unendliche Höhenmeter an jeder Ecke kämpfen. Wildzelten ist auch nicht, aber das Land ist wirklich übersät von Jugendherbergen. Für Schlafsaalfreunde Anfang 20 ist das natürlich toll. Alle anderen können in Motels, aber die sind so richtig teuer.

Geändert von dhomas (10.04.21 16:30)
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www.bikefreaks.de