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#13094 - 27.06.02 14:20 Ostsee - Oder-Neisse - Elbe - Erzgebirge - Franken
Uli
Moderator
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 14.661
Endlich geschafft ...
... zu schreiben.

Die erste Urlaubs-Tour dieses Jahr vom 27. Mai bis 7. Juni ging auf dem Ostsee-Radweg von Greifswald nach Ahlbeck auf Usedom, weiter mit dem Schiff nach Mönkebude, ab Ueckermünde auf dem Oder-Neisse-Radweg bis Zittau, durch die TCH rüber zur Elbe, ab Pirna ins Erzgebirge, entlang der Grenze zur TCH nach Hof und weiter bis Bayreuth, Alles in Allem gut 1000km. Geplant wurde mit den bikeline-Büchern zum Ostsee- und Oder-Neisse-Radweg, sowie den BDR- und ADFC-Karten für den Abschnitt ab Zittau.

Im Folgenden eine Stichwort-artige Kurzbeschreibung zur Tour, wobei die Einteilung der Abschnitte die Unterschiede im Charakter der Strecke wiedergeben sollen.

Greifswald - Wolgast - Ahlbeck - Kamminke - (per Schiff nach) Mönkebude
Landschaftlich eine sehr schöne, gut zu fahrende und bis Usedom auch ruhige Strecke; vor Wolgast nervt ein langer, schlechter Betonplattenweg; entlang der Küste trotz Vorsaison viel Betrieb, je weiter östlich, desto mehr; von der Ostsee selber sieht man nur wenig; Usedom ist trotzdem schön, aber nicht "flach"; ab Ahlbeck auf den lokalen, ausgeschilderten Radwegen hügelig bis Kamminke; dort geht jeden Nachmittag ein Schiff nach Mönkebude, an zwei Tagen auch eines nach Ueckermünde (alle Angaben ohne Gewähr).

Ueckermünde - Mescherin
Östlich von Ueckermünde beginnt (endet) der Oder-Neisse-Radweg; bis Löcknitz viel Wald, danach viel Landwirtschaft (Getreidefelder), ruhig und eigentlich auch schön; wer den Weg von Zittau aus nach Norden fährt, wird diese ca. 100 km aber als eher ärgerlichen Abschluss eines schönen und bis dahin sehr gut zu fahrenden Radfernweges in Erinnerung behalten (und wir als Beginn); schlechte Beschilderung und viel schlechte Wegstrecke auf total miesen Feldwegen und Kopfsteinpflasterstrassen; wie nur konnte der Verlauf kommentar- und alternativlos in das bikeline-Buch übernommen werden?; wir haben irgendwann nur noch die sehr ruhigen, asphaltierten, parallel verlaufenden Strassen genommen - sehr empfehlenswert; Unterkunft und Verpflegung wäre zwischendurch nur in Löcknitz zu erhalten; Mescherin ist die "Mückenhauptstadt" von Deutschland: 15 Minuten Spaziergang - gut 20 Blutsauger platt gehauen - trotzdem mehr als 10 Stiche, die sich über eine Woche hartnäckig halten.

Mescherin - Görlitz
Ab hier geht es immer direkt an Oder und Neisse entlang und die Strecke wird schlagartig sehr gut; Ausnahme sind wenige, kurze, schlechte Abschnitte, drei unvermeidliche Baustellen am Oderdamm und der sehr verkehrsreiche Abschnitt um Frankfurt/Oder; das nimmt man bei der traumhaft ruhigen Fahrt entlang der Oder, der sehr schönen Flusslandschaft und den vielen Vögeln (Störche, Kraniche, Reiher und Raubvögel) gerne in Kauf; äuffällig ist die schlechte touristische Infrastruktur mit nur wenige Verpflegungs-, Rast- und Übernachtungsmöglichkeiten; die Orte sind nicht schön und keine Unterbrechung der Fahrt durch die tolle Natur wert; die Beschilderung ist mal gut, mal schlecht, aber verfahren kann man sich eigentlich nicht.

Görlitz - Zittau
Kurz vor Görlitz ändert sich der Charakter der Strecke fast schlagartig; man verlässt immer öfters die Neisse und es geht leicht hügelig öfters durch Wald; jetzt ist es nicht mehr so ruhig, weil die Gegend deutlich dichter besiedelt ist, und es gibt (deswegen?) auch deutlich mehr Hotels und Privatzimmer; die alten Innenstädte sind hübsch und sehenswert (Görlitz, Zittau).

Zittau - Bad Schandau
Auf mässig befahrenen Strassen mit moderaten Steigungen im Zittauer Gebirge geht es Richtung Grenze; in TCH sind die Strassen schlecht, aber die Ausschilderung gut; sehr, sehr schöne Fahrt (nur unser Weg und der Bach, keine Strasse) durch das wildromantische Kirnitschtal wieder zurück ins Heimatland; nach einem kurzen, aber steilen Anstieg und einer schnellen Abfahrt geht's weiter entlang der Kirnitsch immer leicht abwärts bis zur Elbe; die letzten Kilometer auf Kopfsteinpflaster sind eine Qual für Mensch und Material. Ab Zittau fällt bis kurz vor Hof auf, dass die Strassenbeschilderung verbesserungswürdig ist (ein sächs. Problem?).

Bad Schandau - Pirna
Der Elberadweg ist hier gut ausgebaut, gut beschildert und "gut" frequentiert - ganz so, wie man beliebte und bekannte Radwege entlang grosser, deutscher Flüsse kennt.

Pirna - Altenberg - Olbernhau - Oberwiesenthal - Johanngeorgenstadt - Klingenthal - Hof
Los geht es ruhig und nett durchs Bahretal, zuerst leicht, am Ende stärker bergauf; dann ein paarmal kräftig rauf und runter, unsere Richtung verläuft halt fast senkrecht zum Verlauf der Täler; hinter Altenberg für ein Mittelgebirge auffallend viel nerviger, einheimischer Autoverkehr (kaum Touris); schlechte Beschilderung und die vielen Fehler in den BDR-Karten ärgern; wieder hoch und runter und hoch und ... bis Oberwiesenthal, mit dem "Höhepunkt" Jöhstädter Berg (den man durch die TCH umfahren könnte); weiter auf der tch. Seite durch den Naturpark bis Johanngeorgenstadt: nur abwärts, teilweise sehr schlechte Strassen, aber sehr, sehr schöne Landschaft und unglaublich einsam (nur 5 Autos in einer Stunde); hinter Johanngeorgenstadt auf ebenso einsamen, aber weiß Gott nicht guten Wegen immer durch Wald entlang des Gebirgskammes bis Klingenthal (zwischenzeitl. schieben); wg. schlechten Wetters danach auf der mässig befahrenen Bundesstrasse bis Adorf; hinter Adorf drei kurze Mörder-Anstiege - wer kennt eine Alternative?; auf guten, ruhigen Nebenstrecken bis Hof.

Hof - Bayreuth
Mal gut, mal weniger gut, mal gar nicht ausgeschildert auf ruhigen Nebenstrassen durch nettes Mittelgebirge; hinter Bad Berneck bin ich zum ersten Mal in meinem Radlerleben (nein: zum zweiten Mal) mit der Streckenführung eines bayrischen Radfernweges sehr unzufrieden; zur Vermeidung jeglichen Kontakts mit Autoverkehr muss man jede Menge Höhenmeter, zwei ganz gefährliche Abfahrten auf steilen Schotterwegen und etliche Kilometer Umweg machen.

Fazit: Auch wenn die negativen Punkte in diesem Kurzbericht zahlenmässig überwiegen, so überwiegen insg. bei Weitem die positiven Eindrücke dieser Tour, vor allem aufgrund der schönen, ruhigen Landschaft. In den neuen Ländern muss sich noch etwas bei der Qualität der (Rad-)Wege tun, viel auf dem Stück zwischen Ostsee und Oder, nur noch ein klein Wenig an Oder und Neisse. Der Oder-Neisse-Radweg hat von Zittau bis Mescherin beste Voraussetzungen ein Klassiker wie der Donau-Radweg zwischen Passau und Wien zu werden. Noch ist er eher ein Geheimtipp, wir trafen insg. nur ca. 40-50 Radwanderer, aber wenn die letzten schlechten Wegestücke eliminiert sind, der Weg vielleicht noch öfters auf dem Oder-Damm entlang führt, die Beschilderung ein wenig und die touristische Infrastruktur kräftig verbessert wird, dann ist der Weg der Renner. Das Erzgebirge bietet nichts Besonderes im Vergleich zu anderen Mittelgebirgen und ist sehr anstrengend zu fahren. Wenn die Kamm-Loipe auch als Radweg durchgängig genutzt (ausgebaut / beschildert) werden könnte, dann wäre hier ein dem Rennsteig in vieler Hinsicht ähnlicher, attraktiver Radfernweg vorhanden.

Wer spezielle Fragen hat, unsere Unterkunftsempfehlungen (Hotels und Pensionen, 8mal gut, 2mal so lala, 2mal richtig schlecht) wünscht und das Feedback an den Verlag Esterbauer mit einigen detaillierten Korrekturen und Hinweisen zu den beiden bikeline-Büchern haben möchte sendet einfach ein email oder postet hier sein Anliegen. Und über Kommentare hier im Forum freue ich mich natürlich auch.

Gruss
Uli

P.S.: Vielen Dank an Ringo und Zwinki für die guten Hinweise.
"Too much smoke, too much gas. Too little green and it's goin' bad!". "So sad", Canned Heat, 1970

Dear Mr. Putin, let’s speed up to the part where you kill yourself in a bunker.
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