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#1258852 - 08.01.17 16:00 Fett, Paste & Schraubensicherung - wann was?
bezel
Mitglied
Themenersteller
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Beiträge: 1.477
Liebes Forum!

es gibt zahlreiche Berichte über die Verwendung von (Lager)Fett, Montagepaste und Schraubensicherung/Loctite - aber so ganz klar ist mir immer noch nicht, ob ich da bislang immer richtig gelegen habe. Es geht mir um Stahl oder Aluminium Verbindungen, nicht um Carbon.

Bisher habe ich es so gehandhabt, dass ich bei Schraubenverbindungen (auch als Korrosionsschutz/ Schutz vor "Festfressen") zB bei BSA Innengewinde/Innelager, Steuersatz und Pedallagern das Galli Lagerfett verwendet habe, im Klemmbereich (z.B. Sattelstütze, Vorbau-Lenker) die Dynamic Montagepaste und bei "festen" Verbindungen (z.B. Schaltwerkschraube an Schaltauge, Flaschenhalterschrauben, Gepäckträgerschrauben etc.) Loctite Schraubensicherung .

Was empfehlt Ihr wann und bei welchen Teilen?

Ich danke Euch! Viele Grüße
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#1258857 - 08.01.17 16:11 Re: Fett, Paste & Schraubensicherung - wann was? [Re: bezel]
habediehre
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 1.403
Mach Dir keinen Kopf, immer Lagerfett ins Gewinde und es wird alles gut. schmunzel

Gruß Ekki
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#1258858 - 08.01.17 16:13 Re: Fett, Paste & Schraubensicherung - wann was? [Re: bezel]
Falk
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 33.840
Schraubensicherung nur dann, wenn es de Hersteller ausdrücklich fordert oder wenn Gewinde zu ungewolltem lockern neigen. Sonst ist das nicht sinnvoll. Bei einem Schaltwerk und bei Flaschenhaltern kann ich mir das nicht vorstellen. Diese Gewinde sind mit Fett deutlich besser bedient. Was ich auch für wichtig halte, außer im fall der ausdrücklichen Herstellerforderung nach fettfreier Verschraubung wird jedes Gewinde mit Fett eingebaut. Das gilt insbesondere in feuchter Umgebung und damit generell im Freien. Besonders empfindlich sind unterschiedliche verbundene Metalle. A2 oder A4 und Aluminium ohne Fett im Freien gibt für den faulen Kerl, der sowas fabriziert, einen kräftigen Tritt in den Hintern.
Falk, SchwLAbt
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#1258863 - 08.01.17 16:33 Re: Fett, Paste & Schraubensicherung - wann was? [Re: Falk]
iassu
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 24.797
In Antwort auf: Falk
.... außer im fall der ausdrücklichen Herstellerforderung nach fettfreier Verschraubung....

Und just diese Vorschriften sind bekanntlich mit Moses´ in Stein gehauenen Gesetzen nicht vergleichbar, da wundersamerweise gewissen Wandlungen unterworfen. Nach meiner Erinnerung gab es mal aus Osaka die Ansage, daß die Innenlager gefälligst ohne Schmierstoffe zu montieren seien. Ob das aus einer Hund-in-der-Mikrowelle-Absicherungvorsicht oder warum auch immer entstanden war, weiß ich nicht. Ich habe das jedenfalls genauso ignoriert, wie einen Kleinkindwunsch nach irgendetwas Unsinnigem.

Ansonsten tute ich ins selbe Horn: metallische Verbindungen gehören und werden gefettet, Metall-Kunststoffverbindungen genau nicht und heikle Teile bekommen einen Tropfen Schraubenkleber.
...in diesem Sinne. Andreas

Geändert von iassu (08.01.17 16:35)
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#1258867 - 08.01.17 16:41 Re: Fett, Paste & Schraubensicherung - wann was? [Re: bezel]
panta-rhei
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 7.972
Unterwegs in Französische Südpolar-Territorien

In Antwort auf: bezel
Liebes Forum!

es gibt zahlreiche Berichte über die Verwendung von (Lager)Fett, Montagepaste und Schraubensicherung/Loctite


Fett (irgendeines, nehme gerne das für in den 400gr Patronen für die Autofettpressen).
Sonst nix.
Liebe Grüsse - Panta Rhei
"Leben wie ein Baum, einzeln und frei doch brüderlich wie ein Wald, das ist unsere Sehnsucht." Nâzim Hikmet, Dâvet
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Off-topic #1258868 - 08.01.17 16:46 Re: Fett, Paste & Schraubensicherung - wann was? [Re: panta-rhei]
iassu
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 24.797
Wo du überall rumkommst. Und dann noch Muße zum Schrauben dort hast. Und was mich am meisten erstaunt: daß ihr dort draußen überhaupt internet habt. Aber vielleicht heißt es deswegen ja Inder-net..... zwinker
...in diesem Sinne. Andreas
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#1258870 - 08.01.17 16:55 Re: Fett, Paste & Schraubensicherung - wann was? [Re: panta-rhei]
Toxxi
Moderator Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 22.000
In Antwort auf: panta-rhei
Fett (irgendeines, nehme gerne das für in den 400gr Patronen für die Autofettpressen).

Castrol LMX ist ähnlich gut wie Galli. Sehr gut geeignet für Konuslager, aber für Schrauben taugt es auch.

Gruß
Thoralf
Meine Räder und Touren im Radreise-Wiki
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#1258888 - 08.01.17 17:50 Re: Fett, Paste & Schraubensicherung - wann was? [Re: bezel]
cterres
Mitglied
anwesend und fröhlich anwesend
Beiträge: 3.112
Fett auf alles, was öfter losgeschraubt wird, Loctite (bzw. vergleichbare Marken) auf die dauerfesten Verbindungen und Montagepaste auf Klemmverbindungen - das ist soweit alles richtig.
Für Montagezwecke spielt der Typ des Fett keine Rolle.
Das Castrol LMX (gibts bei ATU) habe ich seit kurzem auch im Einsatz. Langzeiterfahrungen habe ich nicht, aber es lässt sich gut dosieren, gerade auch mit der Mini-Fettpresse und mir gefällt die auffällig grüne Farbe.

Das man Lagerschalen nicht gefettet einbauen soll, macht zumindest bei der Erstmontage Sinn, denn dann greift die auf den Gewinden ab Werk aufgebrachte Gewindesicherung besser.

Es gibt noch ein Mittelchen, das ich manchmal am Rad verwende, und zwar Kupferpaste.
Die dient ebenfalls dazu, aneinander pressende Metallteile vor Kontaktkorrosion zu hindern. Ähnlich wie Fett kann man damit Gewinde in Alu oder Stahl bestreichen und das hält einige Jahre vor.
Ich verwende das aber nur bei Fremdrädern und auch nur an Vierkant-Kurbeln für den Wellenzapfen auf den die Kurbel aufgepresst wird, die Befestigungsschrauben und die Pedalgewinde.
Da ich nicht weiss, wann das nächste Mal daran wieder eine Wartung vorgenommen wird, kommt Kupferpaste drauf. Die ist witterungsbeständiger und verringert nicht so sehr die Reibung im Gewinde wie Fett.

Dann wäre da noch Haarspray um Lenkergriffe und Griffband zu fixieren, aber das kommt ja nicht aufs Gewinde. schmunzel Wellaflex MegaSpray Men
Viele Grüsse aus Bremen
Christoph

Geändert von cterres (08.01.17 17:58)
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#1258891 - 08.01.17 17:55 Re: Fett, Paste & Schraubensicherung - wann was? [Re: cterres]
iassu
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 24.797
In Antwort auf: cterres
Das man Lagerschalen nicht gefettet einbauen soll, macht zumindest bei der Erstmontage Sinn, denn dann greift die auf den Gewinden ab Werk aufgebrachte Gewindesicherung besser.
Das ist ein Vorteil, der keiner ist. Wenn man die Teile anständig festschraubt, besteht sowieso kein Bedarf an Sicherung. Wohl aber extremer Bedarf an Korrosionsschutz und die nur stellenweise aufgetragenen Sicherungskleckse sind dafür untauglich.
...in diesem Sinne. Andreas
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#1258897 - 08.01.17 18:04 Re: Fett, Paste & Schraubensicherung - wann was? [Re: cterres]
panta-rhei
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 7.972
Unterwegs in Französische Südpolar-Territorien

In Antwort auf: cterres


Das man Lagerschalen nicht gefettet einbauen soll, macht zumindest bei der Erstmontage Sinn,


Noer, macht ÜBERHAUPT keinen Sinne, denn nach 3-5J muss man das die Schalen mal rausschrauben - wenn dann Alu in Stahl ohne Fett verbaut wurde ...

In Antwort auf: cterres

Es gibt noch ein Mittelchen, das ich manchmal am Rad verwende, und zwar Kupferpaste.
Die dient ebenfalls dazu, aneinander pressende Metallteile vor Kontaktkorrosion zu hindern. Ähnlich wie Fett kann man damit Gewinde in Alu oder Stahl bestreichen und das hält einige Jahre vor.
Ich verwende das aber nur bei Fremdrädern und auch nur an Vierkant-Kurbeln für den Wellenzapfen auf den die Kurbel aufgepresst wird, die Befestigungsschrauben und die Pedalgewinde.

Auch da kann man ohne Problem StiNo Fett nehmen - ohne Pedale zu verlieren oder Kurbeln zu sprengen.

PS:
Die von Dir genannte Minifettpresse ist manchmal zum gezielten Dosieren (zB in Konuslagerläufe) praktisch, aber megablöd zu füllen (habe so eine). Würde eher sowas nehmen: https://www.amazon.de/BGS-3140-Einhand-F...5T1HCAGYYXHKTSX - die nimmt Patronen!
Man braucht, wenn man keine Schmiernippel verwendet, halt eine konische Spitze zum dranschrauben. Bei meiner Werkstattfettpresse passt der von der Fahrradfettpresse.
Liebe Grüsse - Panta Rhei
"Leben wie ein Baum, einzeln und frei doch brüderlich wie ein Wald, das ist unsere Sehnsucht." Nâzim Hikmet, Dâvet

Geändert von panta-rhei (08.01.17 18:09)
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#1258898 - 08.01.17 18:05 Re: Fett, Paste & Schraubensicherung - wann was? [Re: cterres]
derSammy
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 20.468
Und wer das Geld für die Minifettpresse sparen will, kauft sich für ne Münze mit etwa 2cm Durchmesser eine gewöhnliche Spritze mit etwas dickerer Kanüle in der Apotheke. Geht mit dem LMX-Fett auch schmunzel
Komm wir grillen Opa. Es gibt Koch und Suppenfleisch!
Satzzeichen können Leben retten.
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#1258899 - 08.01.17 18:11 Re: Fett, Paste & Schraubensicherung - wann was? [Re: derSammy]
cterres
Mitglied
anwesend und fröhlich anwesend
Beiträge: 3.112
Nope!
Ich hab jahrelang Spritzen verwendet und die Presse funktioniert deutlich besser und zudem auch mit mehr Druck, wenn nötig. Sauberer ist es außerdem.
Und Spritzen muss man auch erst mal mit dem dickflüssigen Fett befüllen.
Nee danke, mit dieser Lebenphase hab ich abgeschlossen.

Das Befüllen hab ich bislang gut hinbekommen. Geht aus der Tube sehr einfach. Man muss nur drauf achten, Luftblasen zu vermeiden oder zu entfernen. Im Boden ist ein Loch durch das man mit einem Schraubendreher Luft raus drücken kann.

Mit knapp 100g Inhalt passt auch genug Fett hinein und das Teil kann ich trotzdem noch in den Werkzeugkasten legen. Braucht halt auch sehr wenig Platz nach der Verwendung.
Viele Grüsse aus Bremen
Christoph

Geändert von cterres (08.01.17 18:20)
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#1258902 - 08.01.17 18:17 Re: Fett, Paste & Schraubensicherung - wann was? [Re: cterres]
derSammy
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 20.468
Kommt halt drauf an, wie oft man das macht. Hab kürzlich 6 Kugellager so gewartet, das ging gut. Bei deiner Presse hätte ich mehr Schwierigkeiten gehabt das Fett da hin zu bekommen, wo es hin sollte. Mit der Kanüle ging das sehr gut. Das Füllen ist mit der LMX-Tube kein Problem: Spitze der Tube in die Spritze stecken, Fett raus drücken und die Spritze so füllen. Anschließend den oben in der Spritze verbleibenden Teil Luft raus drücken - fertig.
Komm wir grillen Opa. Es gibt Koch und Suppenfleisch!
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Off-topic #1258906 - 08.01.17 18:25 Re: Fett, Paste & Schraubensicherung - wann was? [Re: derSammy]
panta-rhei
Mitglied
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Beiträge: 7.972
Unterwegs in Französische Südpolar-Territorien

In Antwort auf: derSammy
Kommt halt drauf an, wie oft man das macht. Hab kürzlich 6 Kugellager so gewartet, das ging gut. Bei deiner Presse hätte ich mehr Schwierigkeiten gehabt das Fett da hin zu bekommen, wo es hin sollte.


Es gibt die kleinen Pressen auch mit einer langen, feinen Tülle, da kommste überall hin. Aber das befüllen nervt trotzdem (geht bei meiner kleinen genauso wie bei der von Cterres). Aber hängt latuernich auch vom "Fettdurchsatz" ab schmunzel ...
Liebe Grüsse - Panta Rhei
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Off-topic #1258921 - 08.01.17 19:06 Re: Fett, Paste & Schraubensicherung - wann was? [Re: derSammy]
der tourist
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Beiträge: 3.330
In Antwort auf: derSammy
Und wer das Geld für die Minifettpresse sparen will, kauft sich für ne Münze mit etwa 2cm Durchmesser eine gewöhnliche Spritze mit etwas dickerer Kanüle in der Apotheke. Geht mit dem LMX-Fett auch schmunzel


Oder nen netten Hausarzt fragen grins


Sigi
Nic squis was maneth!
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Off-topic #1258922 - 08.01.17 19:11 Re: Fett, Paste & Schraubensicherung - wann was? [Re: der tourist]
Oldmarty
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In Antwort auf: der tourist
In Antwort auf: derSammy
Und wer das Geld für die Minifettpresse sparen will, kauft sich für ne Münze mit etwa 2cm Durchmesser eine gewöhnliche Spritze mit etwas dickerer Kanüle in der Apotheke. Geht mit dem LMX-Fett auch schmunzel


Oder nen netten Hausarzt fragen grins


Sigi


mehr erfolg hat man bei der MTA da.
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Off-topic #1259040 - 09.01.17 11:59 Re: Fett, Paste & Schraubensicherung - wann was? [Re: Oldmarty]
der tourist
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In Antwort auf: Oldmarty
In Antwort auf: der tourist
In Antwort auf: derSammy
Und wer das Geld für die Minifettpresse sparen will, kauft sich für ne Münze mit etwa 2cm Durchmesser eine gewöhnliche Spritze mit etwas dickerer Kanüle in der Apotheke. Geht mit dem LMX-Fett auch schmunzel


Oder nen netten Hausarzt fragen grins


Sigi


mehr Erfolg hat man bei der MTA da.

Nicht, wenn das Personal gut gezogen ist! grins

Gut aber, wenn der Chef ein Radlerherz hat!


Sigi
Nic squis was maneth!
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#1259124 - 09.01.17 17:00 Re: Fett, Paste & Schraubensicherung - wann was? [Re: derSammy]
bezel
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 1.477
Macht es eigentlich bei neuen Kugellagern/ Lagersätzen Sinn, diese vorher in Lageröl einzulegen/ einzustreichen (da das flüssige Öl sich bessser und leichter in die Zwischenräume verteilt) - und danach noch mit Lagerfett einzuschmieren?
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#1259150 - 09.01.17 19:01 Re: Fett, Paste & Schraubensicherung - wann was? [Re: bezel]
Radix
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 763
In meiner Kindheit/Jugend, als ich das letzte Mal Räder vollständig bis zu den einzelnen Kugeln des Innenlagers auseinander gebaut, gesäubert, den Rahmen und Gabel wild in Leopard- oder Erbeermuster lackiert und anschließend wieder alles zusammen gebaut habe, war das zum Fetten naheliegendste im wahrsten Sinne des Wortes das Molykote meines Motorrad fahrenden Bruders, das hatte so eine schöne Konsistenz, roch ganz angenehm und war so schön gräulich dunkel lach.

Seit Mitte des Jahres bin ich nun erneut selbst am tun, nachdem die Jahrzehnte bis vor 4 Jahren entweder gar nichts am Rad gewerkelt wurde (deshalb auch aktuell die Restaurierung des Patria Roadster) oder die Fahrradwerkstatt werkelte.
Hab mich durch Querlesen über zahlreiche Quellen (WWW, Bücher ... Grundlagen und Anleitung/HowTo) und Nachfragen in den Fahrradläden meines Vertrauens wieder schlau gemacht bzw. schon vorhandenes Praxis Wissen aufbereitet und erweitert. Inzwischen handwerkle ich an meinen Rädern wieder alles außer Gewinde walzen und Fräsarbeiten (abgesehen vom einfachen Feilen).

Für Klemmverbindungen, beim Einpressen von Lagerschalen, und für alle Schraubverbindungen wird mit Anti-Seize (Montagepaste) vom Japaner rumgekleckert. Der kleine Topf dürfte die nächsten Jahre ausreichen.
Das 2000er Zeug von Motorex muss fürs Schmieren der Lager herhalten. Da an meinen Rädern nur zwei "offene" Lager verbaut sind (Steuersatzkugellager und V-Brake Gleitlager am Roadster), dürfte der noch kleinere Topf ebenfalls Jahre reichen. Zum Kette reinigen Ballistol und zum Kette ölen Oil of Rohloff passend zur Schaltung/Nabe :D, man tut sich ja sonst nix Gutes ;-). Hier und da ab und zu nach Bedarf etwas Wachs (Speichennippel/Felgenloch z.B.) und wieder das gute Ballistol z.B. für Bremsgriffe, Klickpedale. Mal schauen, wie lange der Roadster und die anderen Räder das aushalten lach.

Also ich habe die Kugelkäfige vom neuen Campagnolo Steuersatz für das Roadster nicht vorher in Oel eingelegt, wohl aber kräftig vom Lagerfett ins Lager und auf die Käfige gegeben. Sitzt jetzt voll fett.
Und Sinn machen tut eh nichts, wie ich hier lernen durfte lach.
... bicycle or die ...


Geändert von Radix (09.01.17 19:03)
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#1259211 - 09.01.17 23:24 Re: Fett, Paste & Schraubensicherung - wann was? [Re: cterres]
Velo 68
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 1.665
In Antwort auf: cterres
Fett auf alles, was öfter losgeschraubt wird, Loctite (bzw. vergleichbare Marken) auf die dauerfesten Verbindungen und Montagepaste auf Klemmverbindungen - das ist soweit alles richtig.
Für Montagezwecke spielt der Typ des Fett keine Rolle.

[/url]


Ich benutze auch ab und zu Montagepaste, bin mir aber nicht immer sicher wo diese richtig ist.
Welche Scharauben sind am Bike für dich Klemverbindungen?

Verhindert Montagepaste eigentlich auch Korrosion?
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#1259214 - 10.01.17 00:25 Re: Fett, Paste & Schraubensicherung - wann was? [Re: Velo 68]
cterres
Mitglied
anwesend und fröhlich anwesend
Beiträge: 3.112
Montagepaste gibt es "reibungserhöhend", dann enthält die Paste Kunststoffgranulat oder Quarz und besteht zumindest teilweise aus Silikonfett, ist aber oft etwas zäher, oder "reibungsmindernd", dann ist es meist weisses Silikonfett.
Ähnlich wie andere Nonsensbegriffe (Industrielager, pannensicherer Reifen) meint man mit "Montagepaste" also mindestens zwei verschiedene Substanzen, die man nur anhand des Kontextes auseinander halten kann.
Und da man für "reibungsmindernde Montagepaste" im Grunde jedes einfache Wälzlagerfett nutzen kann, wird die Liste praktisch endlos. Zudem sind beide Varianten in der Regel weiss. In Youtube-Videos könnte man sie also leicht verwechseln.

Nicht alle, aber doch viele Mechniker meinen mit "Montagepaste" dann aber meist die reibungserhöhende Variante und die sorgt dann dafür, das zwei Flächen unter Anpressdruck besser aneinander haften, weil ein feinkörniges Granulat sich dazwischen verkeilt.

Man kann solch eine Paste an alle möglichen Stellen schmieren. Korrosion kann sie ebenfalls verhindern, da sie begrenzt Luft und Feuchtigkeit von Metalloberflächen verdrängt.
Auf keinen Fall jedoch darf "Montagepaste" (also die mit dem Sand) auf Gewinde aufgetragen werden. Da stört das enthaltene Granulat (oder schlicht Sand) eher und schädigt das mitunter empfindliche Gewinde.

Klemmverbindungen sind Befestigungen bei denen zwei Fahrradteile nicht direkt mit Schrauben verbunden werden, sondern indem sie von mindestens zwei Seiten von Metall oder Kunststoff festgehalten werden.
Das sind der Lenker, der Vorbau, der Sattel, die Sattelstütze, die Schelle eines Umwerfers und manchmal auch Exzenter-Tretlager im Fahrradrahmen.
Vom Umwerfer mal abgesehen sind das stark beanspruchte Teile die bombenfest sitzen müssen, aber im Rahmen maximal verträglicher Anzugsdrehmomente (die Kraft, mit der man Schrauben festzieht) und dabei hilft reibungserhöhende Montagepaste.
Viele Grüsse aus Bremen
Christoph
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#1259292 - 10.01.17 11:54 Re: Fett, Paste & Schraubensicherung - wann was? [Re: bezel]
derSammy
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 20.468
In Antwort auf: bezel
Macht es eigentlich bei neuen Kugellagern/ Lagersätzen Sinn, diese vorher in Lageröl einzulegen/ einzustreichen (da das flüssige Öl sich bessser und leichter in die Zwischenräume verteilt) - und danach noch mit Lagerfett einzuschmieren?

Hm, ich hab die Lager das erste mal gewartet, kann dir mit deiner Frage nicht so recht weiter helfen.
Grundsätzlich ist es wohl nicht verkehrt die Lager vor dem Einbau schon mal so richtig randvoll mit Fett zu füllen. Bei dem Lageröl hätte ich die Befürchtung, dass es das Lagerfett dünnflüssiger werden lässt und eher fördert, dass sich dieses in Wohlgefallen auflöst. Also Nachfetten ja, Ölen eher nicht - würde ich sagen.
Man muss aber auch sagen, dass der Aufwand m.E. kaum in einem gesunden Verhältnis zu den Kosten stand. Andere tauschen einfach regelmäßig die Lager - geht auch und ist, je nach dem welchen Stundensatz man für sich selbst veranschlagt, auch billiger.
Komm wir grillen Opa. Es gibt Koch und Suppenfleisch!
Satzzeichen können Leben retten.

Geändert von derSammy (10.01.17 11:54)
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#1259306 - 10.01.17 12:52 Re: Fett, Paste & Schraubensicherung - wann was? [Re: derSammy]
Radix
Mitglied
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Beiträge: 763
Ich dächte, auch ein neues oder getauschtes Lager musst Du doch ordentlich (neu) fetten, bzw. die alte Suppe erstmal entfernen vor Neueinbau. Und ich meine jetzt keine Cartridge Lager.
... bicycle or die ...

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#1259310 - 10.01.17 13:12 Re: Fett, Paste & Schraubensicherung - wann was? [Re: Radix]
cterres
Mitglied
anwesend und fröhlich anwesend
Beiträge: 3.112
Nein, im neuen Lager ist Fett drin und selbst in alten Lagern, sofern gedichtet, ist noch genug Fett drin.
Aber Fett verhindert keinen Verschleiß und Abrieb, es vermindert ihn nur.
Was mit der Zeit von den Metallen an Abrieb runter gerubbelt wurde, bleibt im Fett kleben und erzeugt zunehmend mehr Abrieb. Man kann sich ja denken, das Metallstaub im Fett dessen reibungsmindernder Eigenschaften entgegen wirkt.
Also ist es sinnvoll, altes Fett, durch den Abrieb meist schwarz, vollständig durch neues Fett zu ersetzen und nicht bloß aufzufüllen.
Viele Grüsse aus Bremen
Christoph
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Off-topic #1259316 - 10.01.17 13:29 Re: Fett, Paste & Schraubensicherung - wann was? [Re: cterres]
cterres
Mitglied
anwesend und fröhlich anwesend
Beiträge: 3.112
Da ich die Erklärung spät in der Nacht verfasst hatte, ist mir ein schöner Vergleich noch entfallen.
Man sieht daran auch sehr schön, wie wenig spezifisch so ein Name manchmal ist.
"Montagepaste", also Cremes die dabei helfen, Anbauteile zu befestigen, gibt es nicht nur fürs Fahrrad. Auch für den ein oder anderen Radler kann eine solche "Montagepaste" etwa auf sehr holperigen Feldwegen sehr nützlich sein.

http://www.kukident.de/img/haftschutz.jpg

... Montagepaste grins
Viele Grüsse aus Bremen
Christoph

Geändert von cterres (10.01.17 13:36)
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Off-topic #1259317 - 10.01.17 13:34 Re: Fett, Paste & Schraubensicherung - wann was? [Re: cterres]
Toxxi
Moderator Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 22.000
In Antwort auf: cterres
... Montagepaste grins

Und für den nächsten Wochentag dann Dienstagepaste? verwirrt
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#1259322 - 10.01.17 13:44 Re: Fett, Paste & Schraubensicherung - wann was? [Re: cterres]
Radix
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 763
Well, ich meinte jetzt eben gerade keine Cartridge Lager, sondern so ein Teil wie den Campagnolo Record Steuersatz. Dort wurde sogar explizit in der Einbauanleitung darauf hingeweisen, "Kugellager und Kugellaufflächen reichlich einfetten". Im Wartungsfall würde ich natürlich erst das alte Zeug entfernen und das Teil gründlich säubern vor dem neu fetten.
Bei gedichteten, gekapselten Lagern ist doch eh keine Wartung sondern Tausch vorgesehen, so wie ich das verstanden habe.
... bicycle or die ...


Geändert von Radix (10.01.17 13:47)
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#1259326 - 10.01.17 13:57 Re: Fett, Paste & Schraubensicherung - wann was? [Re: Radix]
cterres
Mitglied
anwesend und fröhlich anwesend
Beiträge: 3.112
Tausch ist vorgesehen, ja. Wartung ist aber dennoch möglich. Aber gerade bei hochpreisigeren Rillenkugellagern ist Wartung auch offiziell empfohlen, sonst wird Austausch einfach teuer.
Keramikbeschichtete Kugellager sind zum Beispiel deutlich teurer.
Man muss dann einfach nur die Lagerringe freilegen und die Dichtringe mit einer Messerklinge vorsichtig abhebeln. Danach liegen auch diese Lager frei und können gereiningt und geschmiert werden.

Lose Kugellager sind manchmal nicht gut gedichtet und werden von manchen Herstellern schon ab Werk nur sparsam mit Schmiermittel befüllt. Da gibt es tatsächlich immer wieder den Tipp, schon bei Neuteilen noch etwas zusätzliches Fett rein zu füllen. Dann kann auch die Reinigung entfallen, wenns wirklich neu ist.
Viele Grüsse aus Bremen
Christoph
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#1259333 - 10.01.17 14:11 Re: Fett, Paste & Schraubensicherung - wann was? [Re: cterres]
Radix
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 763
O.k., in dem Zusammenhang verstehe ich dann derSammy lach.
Allerdings würde mir nicht im Traum einfallen, z.B. so ein Teil "einfach" (und ohne jegliche Beschädigung) auseinander zu pulen:

http://info.acros.de/wp-content/uploads/2016/02/Steuersatz-Beschriftung-1.jpg
... bicycle or die ...

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#1259370 - 10.01.17 17:14 Re: Fett, Paste & Schraubensicherung - wann was? [Re: Radix]
derSammy
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 20.468
Ich hab konkret solche Steuersatzlager gewartet, nachdem dieser schon leicht "einrastete". Andere hätten vielleicht getauscht, ich hab oberes und unteres Lager getauscht, um 180° gedreht eingebaut und natürlich vorher neu gefettet. Das ist zwar nicht direkt vorgesehen, die Kunststoffdichtung kann man aber leicht mit einem entsprechenden Feinmechanikerschraubendreher abhebeln.
Ähnliches hab ich noch mit dem Lagern eines XTR-InnenAußenlagers gemacht. Weil ich diese nicht auspressen konnte/wollte war hier nur mit besagter Spritze+Kanüle der Zugang überhaupt möglich. Die Dichtung abhebeln war hier aber auch möglich.
Komm wir grillen Opa. Es gibt Koch und Suppenfleisch!
Satzzeichen können Leben retten.
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