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#1154193 - 01.09.15 10:58 Minsk-Tromsoe/Teil 3 Richtung Nordkap v. Osten
uwee
Gewerblicher Teilnehmer
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 1.386
Dauer:17 Tage
Zeitraum:13.7.2015 bis 29.7.2015
Entfernung:1400 Kilometer
Bereiste Länder:fiFinnland
noNorwegen
Externe URL:http://velo-traumreise.de








Witterungsbedingt änderten wir unseren ursprünglichen Plan über Murmansk nach Norwegen zu radeln.
Gut 500 Kilometer vor Murmansk bogen wir nach links ab, Richtung Westen, und erreichten über Kalevala nach einigen hundert Kilometern Naturstaße durch anscheinend unendliche Wälder Finnland.
Der kleine Grenzposten lag etwa 50 km vor dem finnischen Wintersportort Kuusamo.


Über die ersten zwei Teile unserer sechswöchigen Fahrt von Minsk nach Tromsö berichtete ich hier:


Minsk- Helsinki: Weißrussland/ Litauen/ Lettland/ Estland/ Finnland



Helsinki- Russland: Helsinki/ Sankt Petersburg/ Petrosawodsk/ Kalevala/ Finnland



GPS- Track: Minsk- Tomsoe




Die Straßenqualität in Finnland ist phantastisch- besonders wenn man gerade aus Russland kommt. Die Wälder bleiben uns erhalten. Die Ortschaften befinden sich hier aber in solchen Abständen, dass man fast täglich einkaufen kann.












Auf alle Fälle verbleiben wir in Karelien. Ab jetzt folgen wir mehrere hundert Kilometer der Via Karelia durch die finnischen Teile Kareliens.























Hier finden alljährlich Weltcupspringen statt. Die Region gilt von Mitte Oktober bis Ende Mai als schneesicher.













Mitternacht













Hier in Finnland sind die Rentiere ein alltäglicher Anblick. Im russischen Teil von Karelien sahen wir gar keine.

















Ein weiterer Wintersportort. Davon gibt es einige, auch wenn wir, die wir die Alpen vor der Haustüre haben, über die Hügelschen schmunzeln müssen. Kaum eine Piste bietet mehr als 300 Meter Höhenunterschied.
Aber es bleiben ja noch der Skilanglauf und besonders das Rasen mit den Ski Scootern über die zahlreichen gut gepfegten Wege.
Dafür aber schade, dass wir den Marathon nur um wenige Tage verpasst haben.







Ein Thema sind im finnischen Sommer die Mücken.
Sie verderben häufig den Spaß beim Feierabend.


























Lange Zeit können wir große Straßen vermeiden. Einige dieser sympathischen, kleinen Straßen weisen Ausweichbuchten auf, falls tatsächlich mal Gegenverkehr auftritt.






Wir erreichen Lapland und überqueren den Polarkreis.
Kein Schild zeigt es uns an.
Wir lieben den Hohen Norden.
Die Landschaft wird immer spektakulärer.
Und endlich sieht man jetzt auch mehr Pilze als Autos.















Wenn der Wind wehte war dies eine mückenarme Küche.










Auch hier in Lapland begrüßt uns die Fliederblüte.




...und es gibt noch erstaunlich viel Landwirtschaft hier nördlich des Polarkreises.





















Irgendwann kann man dann aber die großen Straßen nicht mehr vermeiden.
Es hat aber auch seine Vorteile.










Ab Sodankylä folgen wir der E75. Der Verkehr ist aushaltbar. Die ruhigen Straßen waren uns aber natürlich viel lieber.







Und das erste Mal seit Sankt Petersburg treffen wir andere Reiseradler.
Dieser hier ist Ungar.
Wir treffen ausschließlich allein fahrende Männer.
Und nur einen Finnen.
Radreisen sind in Finnland- zumindest bei den Einheimischen- nicht interessant.






Unserem einstigen Etappenziel Murmansk haben wir uns mittlerweile auf 300 km genähert.

In den größeren Orten gibt es alle Geschäfte und riesige Supermärkte.
In den Geschäften dürfen nur alkoholischen Getränke unter 4,7% verkauft werden.
Wer einen Wein möchte oder einen Rum für die kalten Nächte findet in den großen Städten spezielle Alkoholshops- und lässt dort ein Vermögen.

Wenn man mittags an einem Restaurant oder Cafe vorbeifährt braucht man mittags nicht zu kochen.
Viele bieten ein billiges Mittagsgericht oder sogar ein Buffet an.
Wasser gibt es immer kostenlos dazu, aber oft auch einen Softdrink, Kaffee und ein Stück Kuchen.







Den Inarisee erreicht.












Kurz hinter dem Ort Inari biegen wir auf ein kleines Sträßchen Richtung Angeli und können so der - besonders von Campern- stark befahrenen Europastraße entgehen.
Von den 120 Kilometern sind zwar 80 nicht befestigt.
Aber kein Vergleich mit den russischen "Dirt Roads".
Hier sinkt die Durchschnittsgeschwindigkeit kaum
Und außerdem haben wir das Glück zwei Luchse zu sehen.


















Lange fährt man entlang des Grenzflusses zu Norwegen, den von Anglern geliebten Lachsfluss Anarjohka, der bald daraufhin zusammen mit dem Karasjohka den Tana bildet.































Der traurige finnische Grenzort Karigasniemi lohnt keinen Besuch, lieber gleich weiterfahren nach Karasjok. Das wichtigste an diesem Ort ist die einzige Brücke über den Grenzfluss Anarjohka.










Von Norwegen bald mehr...





Uwe






.

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Geändert von uwee (01.09.15 11:06)
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#1154219 - 01.09.15 12:08 Re: Minsk-Tromsoe/Teil 3 Richtung Nordkap v. Osten [Re: uwee]
Keine Ahnung
Moderator
abwesend abwesend
Beiträge: 13.173
Wieder ein schöner Bericht, den ich nur kurz überfliegen konnte - heute Abend habe ich mehr Zeit. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung.
Gruß, Arnulf

"Ein Leben ohne Radfahren ist möglich, aber sinnlos" (frei nach Loriot)
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#1154520 - 02.09.15 12:07 Re: Minsk-Tromsoe/Teil 3 Richtung Nordkap v. Osten [Re: uwee]
kettenraucher
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 1.588
Schon echt der Hammer, welches Pensum an Radreisen ihr beiden so absolviert. Bewundernswert. Vielen Dank dafür, dass ich lesend und schmökernd auch meine Freude daran haben kann. schmunzel PS: Aber bei den vielen stechenden Mücken kriegt mich persönlich niemand mit dem Fahrrad in den hohen Norden. lach
Allen gute Fahrt und schöne Reise.

Geändert von kettenraucher (02.09.15 12:08)
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#1154646 - 02.09.15 19:43 Re: Minsk-Tromsoe/Teil 3 Richtung Nordkap v. Osten [Re: kettenraucher]
uwee
Gewerblicher Teilnehmer
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 1.386
Grüß Dich,

es muss ja wenigstens etwas Gutes geben was das Alter so mit sich bringt.
Dafür haben wir halt eher angefangen die Arbeit so weit wie möglich zu reduzieren um die angenehmen Seiten zu genießen.
Dummerweise kommen wir nach jeder Tour mit drei neuen Ideen zurück.
Also viel mehr Ideen als verbleibende Lebensspanne...

Demnächst geht es in und über die Pyrenäen- alles machen so lange die Kräfte noch mitmachen.
Der Luxus dabei ist diesmal, erstmals keine Rückfahrt/ Rückflug gebucht zu haben.
Sind wir am 15. nicht in Barcelona dann vielleich am 20.. Und wenn nicht in Barcelona dann vielleicht in Perpignan oder in Nimes.

Du kannst übrigens Finnland auch ganz ohne Mücken genießen.
Fahr einfach mal im Winter hin.

Und ansonsten verstehe ich wirklich jeden, der sich dem Finnlands Mückenproblem von Juni bis August nicht stellen will.

Liebe Grüße
Uwe
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#1154826 - 03.09.15 17:43 Re: Minsk-Tromsoe/Teil 3 Richtung Nordkap v. Osten [Re: uwee]
uwee
Gewerblicher Teilnehmer
Themenersteller
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Beiträge: 1.386





Von der finnischen Grenze aus folgen wir der E6 über Karasjok und Lakselv nach Oldersfjord.
Kurz hinter Oldersfjord verlassen wir die (E69) 95, die weiter zum Nordkap führt, und wählen statt dessen die 889, die nach Havøysund führt. Die Ortschaft liegt auf der Insel Havøya ("Meeresinsel") ziemlich genau auf dem 71. Grad nördlicher Breite und ist mit der Porsanger-Halbinsel durch eine Brücke verbunden.
Zwischen Kokelv und Havøysund verläuft eine der 18 norwegischen Landschaftsrouten. Dies sind die landschaftlichen Highlights des Landes, die man mit dem Auto (oder auch Fahrrad) besuchen kann.





In Karasjok begrüßt uns mal wieder die Fliederblüte.






Der Verkehr wird weniger, die Bäume kleiner, die Mücken zumindest weniger und die Landschaft wilder.





Das Wetter dagegen bleibt durchwachsen.












In Lakselv finden wir durch Zufall ein kleines Häuschen, was günstiger ist als ein Hotelzimmer.
So kann auch mal wieder die Wäsche gewaschen werden.
Auch wir selbst können nach einigen Tagen Wildnis eine gründliche Körperpflege gebrauchen.
Es gibt zudem ein selbst bereitetes mehrgängiges Menu, und unsere lieben Gastgeber zeigen uns die Umgebung- und ihre Grönland- (Schlitten-)hunde.








































Wer mal in Lakselv vorbeikommt....
Fjellivet Ferienhaus Lakselv

Können wir sehr empfehlen...





Wir sind mittlerweile dem Nordkap und Hammerfest sehr nahe gekommen.






Eines der schönstgelegenen Klohäuschen Norwegens.
























































Hier verlassen wir die Straße zum Nordkap um zu unserem persönlichen Nordkap zu gelangen.
Ich verstehe es jetzt zwar mittlerweile, dass es vielen Radlern ein Bedürfnis ist dorthin zu gelangen. Wir verspüren diesen Wunsch jedoch nicht.
Das muss jeder für sich selbst entscheiden...

Was ist dran am Mythos Nordkap?




Erst mal aber einkaufen und ein paar Fische aus dem Meer holen.
Dafür bietet sich der kleine nette Ort Kokselv und seine Hafenbuhne an.











Hier fängt man immer was.










Und auch hinter dem 70. Breitengrad wachsen noch Rotkappen.







Zudem sah man beim Angeln einen Wal kaum 100m entfernt und ein Seeotter stieg mir fast auf die Füße.




















In Havoysund befindet sich der nördlichste Birkenwald der Welt sein.











































































Hier geht man jetzt nicht im Wald spazieren, sondern auf ihm spazieren.








Diese Birken können durchaus bereits 100 Jahre alt sein.









































Havoysund






















Der nördlichste Windpark der Welt.








































Hier endet jetzt nach mehr als 4.000 Kilometern unsere Reise von Minsk/ Belarus...







...zwar nicht am Nordkap, aber ganz dicht daneben an unserem persönlichen Nordkap, dem auf einer einsam in 220 m Höhe gelegenen Arctic View Restaurant










































Uwe





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#1154832 - 03.09.15 17:58 Re: Minsk-Tromsoe/Teil 3 Richtung Nordkap v. Osten [Re: uwee]
Keine Ahnung
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Einfach nur schön - danke!
Gruß, Arnulf

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#1156608 - 11.09.15 09:50 Re: Minsk-Tromsoe/Teil 3 Richtung Nordkap v. Osten [Re: uwee]
uwee
Gewerblicher Teilnehmer
Themenersteller
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Beiträge: 1.386




Es sind noch zwei Tage bis zum Abflug aus Tromsoe.
Da kann man die Fahrt mit der Hurtigruten dorthin doch noch mal kurz unterbrechen.









Oben klebt das Arctic View.































In Oksfjord machen wir einen 24 h Stop.






















Am 27. Juli beginnt hier gerade die Fliederblüte.















































Zeit für eine Bergwanderung blieb auch noch.
























































Tromsoe



























Schön war`s
Uwe





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#1156676 - 11.09.15 17:33 Re: Minsk-Tromsoe/Teil 3 Richtung Nordkap v. Osten [Re: uwee]
Keine Ahnung
Moderator
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Beiträge: 13.173
In Antwort auf: uwee

Schön war`s


Schön war auch das Betrachten der schönen Bilder!
Gruß, Arnulf

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#1185386 - 22.01.16 18:50 Re: Minsk-Tromsoe/Teil 3 Richtung Nordkap v. Osten [Re: uwee]
werner1941
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
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Beiträge: 12
Unterwegs in Deutschland

Hallo Uwe,
mein Glückwunsch, so phantastische Bilder schaut man sich immer wieder an.
Ich war bis jetzt 3 mal in Norwegen und finde, dieses Land, vor allem natürlich die Westküste, ist einfach nicht zu toppen.
Aber Du bist natürlich auch ein vorzüglicher Fotograf!

Viele - etwas neidische - Grüße.
Werner1941
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#1185596 - 23.01.16 20:33 Re: Minsk-Tromsoe/Teil 3 Richtung Nordkap v. Osten [Re: uwee]
Blinderelch
Mitglied
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Beiträge: 323
Unterwegs in Deutschland

Hallo Uwe,

sehr schöne Bilder.
Freue mich schon wieder auf den Urlaub in Finnland um einen Teil eurer Strecke zu sehen.

LG uwe
I'm not a tourist, I'm a voyager.
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#1187799 - 01.02.16 20:19 Re: Minsk-Tromsoe/Teil 3 Richtung Nordkap v. Osten [Re: uwee]
ingrid72
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 23
Unterwegs in Deutschland

Hallo Uwe,
die schönen Bilder habe ich mir sehr gern angesehen. Einige Motive wie z. B. Inari, Karasjok oder Tromsö habe ich wieder erkannt, ich war im vergangenen Sommer auch dort oben unterwegs, allerdings von West nach Ost, von Tromsö nach Kirkenes. Das Nordkap habe ich ebenso ausgespart, und gestaunt habe ich u. A. auch immer wieder, was dort so alles wächst und wieviel Landwirtschaft es dort jenseits des 70. Breitengrades dank des Golfstroms gibt.
Gruß Ingrid
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