Hallo,

ich plane im September die Tour Brandenburg zu fahren. Übernachten will ich auf Campingplätzen, Kochausrüstung sollte aber zuhause bleiben. Daher meine Frage an die Tourerfahrenen, wie sieht es auf der Tour mit der Infrastruktur aus? Gibt es ausreichend Campingplätze, auch für spontane Steckenlängenwahl? Haben die Campingplätze Einkaufsmöglichkeiten und/oder Gastronomie dabei? Alternativ ausreichend Gastro in der Nähe? Wie sieht es unterwegs mit Einkaufsmöglichkeiten aus?

Ich war vor Ewigkeiten in Mc Vopo unterwegs mit Kajak und Rad, und da war es teilweise schwer an Lebensmittel zu kommen, wenn man den mobilen Bäcker oder Tante Emma Wagen verpasst hat.

Danke schon mal für eure Infos und Gruß

Jörg

Hallo Jörg,

hast du schonmal im Radreise-Wiki nachgeschaut? Da gibt es Hinweise zu Bahnanschlüssen und Unterkünften. Da sind auch CP dabei, aber sicher nicht alle.

Generell gibt es in den größeren Orten sicher Einkaufsmöglichkeiten und Gastronomie. In den kleineren Dörfern fehlt z.T. alles. Da sollte man eben jede Gelegenheit nutzen, die Vorräte aufzufüllen.

Gruß Dietmar

Ich sehe es ähnlich wie Dietmar. Die Tour umrundet Brandenburg mit einigem Abstand zu Berlin, d.h. es werden vor allem die dünner besiedelten Ecken durchquert. Grade in Gegenden wie der Prignitz oder der Uckermark ist's recht einsam und die Infrastruktur entsprechend dünn.
Ich würde immer Futter für die nächsten 24 Stunden einkaufen wenn man an einem Laden vorbei kommt (Samstags entsprechend mehr), dann sollte es schon klappen.
Gastronomie ist oft nicht vorhanden und wenn dann von eher mäßiger Qualität. Außer Buletten und Wiener haben die Dorfkneipen meist nichts anzubieten. Natürlich gibt's auch viele Ausnahmen, v.a an den touristisch stärker frequentierten Plätzen wie Spreewald, Seenplatte etc.
Dort gibt's dann auch erstaunlich viele Campingplätze. In den dünn besiedelten Ecken doch so gut wie keine. Die ADFC-Radtourenkarten sind da recht korrekt und empfehlenswert zur Etappenplanung.
Erwähnenswert ist noch, dass es in Brandenburg eine Art Jedermannsrecht gibt. D.h. es ist Nichtmotorisierten erlaubt für eine Nacht wild zu kampieren, wenn man sich an ein Paar Regeln hält. http://bravors.brandenburg.de/de/gesetze-212743#22

Danke für den Tip! Die Tour hatte ich witziger Weise das erste Mal in der Wiki gefunden, nur die Streckenbeschreibung war mir zu lang zum lesen
Stehen eigentlich alle wichtigen Infos drin.
Lag ich also mit meiner Vermutung richtig, dass ich doch eher auf Selbstversorgung setzen sollte, und alles Nötige zum Kochen etc. mitnehmen muss. Die ADFC Karten nutze ich seit Jahren für meine Touren. Zum Navigieren sind die super, aber man erkennt auf den Karten natürlich nicht wie es auf, oder um die Campingplätze herum genau aussieht bzgl. Gastro, Läden, etc..
Der Hinweis auf das Jedermannsrecht ist super, war mir neu!

Hallo Jörg,

ich bin vor einigen Jahren die Tour Brandenburg selber gefahren, allerdings über einen längeren Zeitraum als Summe einzelner Tagesausflüge. Morgens mit dem Zug von Berlin zu einem Startbahnhof und nachmittags nach 120 bis 150 km wieder von einem geeigneten Bahnhof nach Berlin zurück. Längere gastronomiefreie Abschnitte sind mir dabei nicht aufgefallen. Ich habe immer Mittags- und Kaffeepause gemacht, daher möchte ich mich zu der Aussage hinreißen lassen, dass Du alle 40 bis 60 km ordentliche Gaststätten (nicht nur Bockwurst/Bulette/Pommes) finden wirst. Wie das dann mit den Campingplätzen passt, weis ich allerdings nicht. Für 24 Stunden würde ich keine Lebnsmittel mitschleppen, lediglich im letzten größeren Ort noch was zum Abend bzw Frühstück einkaufen, falls Du irgendwo im Niemandsland nächtigen willst.

Gruß Stefan

Hallo Stefan, Danke für deinen Kommentar, der mir eher schon wieder Hoffnung macht, unterwegs nicht Hunger und Durt leiden zu müssen
Damit steh' ich jetzt leider zwischen Baum und Borke, Kochausrüstung + Lebensmittel mitnehmen, oder nicht...

Hallo Jörg,
lass dir mal keine Angst machen ;-)!
Du wirst nicht in einem wüstenähnlichen unbesiedelten Land voller Wölfe unterwegs sein:-D.
Ich schließe mich Stefans Aussage voll an. Wir haben es genauso gemacht und ich kann mich nicht erinnern, versorgungsmäßig Probleme gehabt zu haben!
Viele regionale und überregionale Radwege werden von der Tour benutzt. Da gibt es durchaus touristische Angebote!
Viele Grüße
Isi

Hallo Isi,

ich glaube die Differenz liegt im Anspruch des Radlers an die Tour. Natürlich verhungerst und verdurstest Du auf dieser Tour nicht. Alle 30-40 km kannste einkehren. Aber im Gegensatz zu vielen touristisch voll erschlossenen Radwegen siehe z.B. Elbe kannst Du nicht jetzt beschließen ich will Dies oder Das und haste dann auch binnen 10 Km Alles da.
Dafür hast Du dann eben tolle Natur, meistens sehr gut ausgebaute Radwege, Ruhe und Einsamkeit. Wann trifft mann schon mal Radler unterwegs, eher wenig und selten. Auf den Hauptradwegen hier herrscht im Moment echt Gedränge, ob nun Elbe Lübeck Kanal oder Elbe hier bist Du eigentlich nie alleine.
Und wo wir gerade schreiben, wie sieht es mit dem "Trödel" im Oktober aus ?

Gruß
Lutz

Genauso haben wir es auch gemacht, naja, ein paar Abschnitte waren auch als Forumstour getarnt. Ein paar Mal haben wir auch verlängerte Wochenenden mit 2 oder 3 Übernachtungen genutzt. So haben wir für die TB ca. 3 Jahre gebraucht. Ich könnte mir die TB aber auch gut als Vorlage für einen zusammenhängenden Urlaub vorstellen. Die 1100 km sollten für 2 bis 3 Wochen reichen, je nach Anspruch. Die Strecke ist jedenfalls sehr abwechslungsreich und hält einige Überraschungen bereit.

Gruß Dietmar

Um mal wieder zum Thema zu kommen ...

Wenn du der Hungersnot und den Wölfen entrinnen solltest ( ), kannste ja mal berichten, wie es war. Auch das Wiki freut sich über gelegentliche Aktualisierungen.

Viel Spaß weiterhin bei der Planung wünscht Dietmar

Bitteschön.......... Hier hab ich viel über die Reinigung von Putenställen gelernt.

Deutschland hat mit die beste Dichte an Aldi, Lidl, Rewe, Aral etc. weltweit.Auch in Brandenburg.
Auch in Deiner Heimat im Münsterland ist die Dichte teilweise nicht besser.

Dann schleppt man halt für ein paar Stunden eine Hunger- und Durstration mehr mit. In Wohlstanddeutschland wirste schon nicht krepieren wenns mal nicht die Salami vom Albrecht gibt.

Stell Dir vor, in Brandenburg ist jeden Tag Sonntag.

Auf meinen unzähligen Touren in Brandenburg sind wir noch nie verhungert, ganz im Gegenteil.

Was aber daran liegt, dass die Touren gut durchorgnisiert waren. Da wurde VORHER rechechiert, wo man einkehren kann. Für den Frager trifft das nicht so zu, schon gar nicht bei einer mehrtägigen Tour. Wenn man nämlich auf gut Glück drauflosfährt und nicht so richtig weiß, wo was ist, dann kann es gern mal passieren, 50 km ohne jegliche Versorgungsmöglichkeit zu fahren.

Da bin ich echt froh über Tankstellen. Die haben meistens auf, und ab und zu gibt es eben doch welche.

Und leider haben Radwegplaner manchmal die dumme Angewohnheit, die Radwege (speziell Flussradwege) ganz gezielt (aus Bosheit? ) um Versorgungsmöglichkeiten drumherum zu führen. Aldi, Lidl und Rewe mag es zwar in Brandenburg geben, aber es ist eben keine Selbstverständlichkeit, dass der Radweg auch da lang führt. Solche Läden liegen meistens an großen Ausfallstraßen, aber die Radwege gehen da nicht lang.

Gruß
Thoralf

So ist es oft. Ich habe die Tour Brandenburg mit einigen Abstechern in 2010 gefahren. Übernachtungen erfolgten in Pensionen, Hotels, Jugendherbergen und wir sind weder verdurstet, noch verhungert. Immer haben wir eine Unterkunft am Wegesrand und eine Einkehrmöglichkeit gefunden. Nur sollte man nicht das Angebot einer Speisekarte in Frankreich erwarten. Meist gibt es Schnitzel hoch und runter. Kann in drei Wochen echt eintönig werden. Nur, woher kommt bei denen das Hamburger Schnitzel. Das kennt hier keiner und gibt es kaum. Manchmal jetzt für Auswanderer in ein paar Lokalen in Hamburg.

Lutz

Das ist aber keine brandenburgische Spezialität. Ich war gestern in Nordhessen unterwegs und hatte vorab geplant nur auf Radwegen zu fahren, so gut wie keine Straßen.

Irgendwann musste ich mich dann zum nächsten Supermarkt nach Friedland navigieren lassen, weil ich bei der Hitze doch mehr getrunken hatte wie gedacht.

Aber dann macht man halt nen kleinen Umweg. In Deutschland hat man immer die Möglichkeit mindestens 1x am Tag einzukaufen, ganz sicher auch in Brandenburg. Und mir persönlich reicht das im Normalfall. Ich will radfahren und nicht in Supermärkten rumhängen

Ich bin im Juli die ganze Tour Brandenburg gefahren und hatte keine Probleme mit der Versorgung. Campingplätze habe ich fast immer auftreiben können, nur zweimal bin ich auf (Radler)-Pensionen ausgewichen, da kein CP in der Nähe war. Nach einigen Tagen machte mein Kocher plötzlich schlapp und so kehrte ich in manche Gaststätte ein. Das hier schon angesprochene und mir zuvor unbekannte Hamburger Schnitzel musste ich natürlich probieren (Gibts wirklich überall in Brandenburg, in HH wohl eher nicht). Es handelt sich um ein Schnitzel mit Spiegelei drauf.

Das deckt sich mit meinen Erfahrungen in Brandenburg. Wir waren nun schon mehrmals dort, allerdings wenn dann nur zufällig auf der Strecke der Tour Brandenburg und fühlten uns nie schlecht versorgt. Natürlich ist das nicht die Innenstadt von Berlin oder der Großraum Stuttgart, sondern eher mit der Schwäbischen Alb oder mit dem Bauland im Norden Baden-Württembergs vergleichbar, wo man die Augen auch etwas genauer aufspüren muss, aber wir haben noch immer was zu essen bekommen.

Martina

Die Erklärung ist ganz einfach, in Hamburg nennt man das Schnitzel oder Steak a `la Meyer. Nur außerhalb nennt man es Hamburger Schnitzel. Das sind halt regionale Besonderheiten. Bestell mal beim Bäcker in Hamburg einen Berliner und einen Pfannkuchen und dann fahr nach Berlin und bestell Dasselbe. Mal sehen was Du bekommst.

Gruß
Lutz

Hallo Jörg,

wir waren vorletztes Jahr in Brandenburg und wegen der Infrasturktur musst du dir dort überhaupt keine Sorgen machen. Die ist wie überall in Deutschland sehr gut, nur ist Brandenburg halt recht dünn besiedelt, deshalb kann man schon mal länger radeln, bis man mal wieder an einen Campingplatz oder an eine größere Ortschaft oder Klein- und Mittelstadt vorbeikommt. Daher müsstest du den Routenverlauf gut planen. Hier zwei Seiten die mir damals bei der Organisation geholfen haben.

http://www.campingland-brandenburg.de/
http://www.reiseland-brandenburg.de/

Aber generell musst du dir wegen der Infrastruktur in BB überhaupt keine Sorgen machen, ich fand die nicht viel anders als bei uns in Süddeutschland. Nur dass man halt merkt, dass die Region weniger dicht besiedelt ist, was aber auch einen gewissen Charme hat.

Welche Route planst du denn zu fahren? Wir waren damals zwar mit dem Ww unterwegs, vielleicht kann ich dir aber den ein oder anderen Tipp geben.

Viel Spaß und liebe Grüße,
Herry