Hallo liebe Radreisende,

zurück von meiner letzten Tour, plane ich bereits die nächste.

Hierzu habe ich folgende Eckpfeiler:
Ich möchte gerne auf dem Radweg "Via Claudia Augusta" von Nord nach Süd über die Alpen.
Anschließend möchte ich nach Chiavenna um dort ein paar Tage zu verbringen.

Reisezeit:
02.08.2014 Anreise nach Füssen
11.08.2014 Ankunft in Chiavenna

Ich würde gerne in Füssen starten. Wenn ich die Strecke Augsburg - Füssen weglasse spare ich mir einen Tag Reisezeit, oder ist diese Strecke besonders attraktiv?

Ich würde gerne Arco besuchen und dann am östlichen Ufer des Gardasees entlang bis Brescia fahren.

Weiter am Iseosee über den Berninapass und St. Moriz nach Chiavenna.

Habt ihr Empfehlungen und Tipps für mich oder wollt ihr mir zu einer alternativen Strecke ab dem Gardasee raten?

Da ich bereits Bilder von Radfahrern auf dem Berninapass gesehen habe, gehe ich davon aus, das eine Befahrung mit dem Rad möglich ist.

Warum sollte sie das nicht sein? Er ist in Deiner Richtung allerdings ziemlich knackig, da fast 1.900 Höhenmeter. Aber dadurch sehr interessant und schön, weil Du vom fast mediterranen Veltlin bis auf die hochalpine Passhöhe fährst.

Viele Grüße,
Holger

Hier ist die mal der Track

Ich finde den Beleg gerade nicht mehr, habe aber gelesen, dass die Strecke zwischen Brescia und dem Bernipass für Radfahrer ungeeignet sei?!

Wenn jemand besonders nette kleine Campingplätze auf der Strecke kennt, kann er dies auch gerne an mich weitergeben.

Es fahren halt auch Autos auf der Straße...

Einen netten Campingplatz kenne ich, kurz hinter dem Berninapass. Mein Lieblingscampingplatz. Nicht ganz billig, aber grandios gelegen:

http://www.camping-morteratsch.ch/

Was ich auf dem Track sehe, da hast Du ein paar Extra-Höhenmeter hinter Tirano eingebaut, abseits der Berninastraße. Sicher eine schöne Strecke, die kenne ich noch nicht.

Schwarzdecke, an beiden Seiten ein Begrenzungsstrich und in der Mitte meistens eine Leit- oder Sperrlinie. Das sollte eigentlich reichen. Solltest Du die Faxen dick haben, weil es möglicherweise regnet, dann gibt es im gleichen Tal die Berninabahn. Nur nicht zwischen Poschiavo und Bernina Hospiz, da trennen sich Straße und Gleis ziemlich.

Zur Not halt wieder runterrollen. Die Zugstrecke ist sehr schön, vom Verlauf finde ich sie sogar schöner als die Straße.

Gruß
Holger

Das geht mir auch so, aber ich wollte es nicht gleich zu Anfang schreiben. Cavaglia und Alp Grüm bekommt man auf der Straße nicht mit. Zumindest aus meiner Sicht ist Bernina und Albula die schönste Alpenüberquerung.

Da lassen sich natürlich auch reichlich alternative Wege finden - meistens aber mit teils erheblich mehr Bergarbeit. Überlegen würde ich mir die Strecke von Salo über Brescia ins Val Trompia - das ist tatsächlich sehr stark befahren. Von Salo könnte man auch direkter (nach Westen), aber hügeliger ins Val Trompia. Der Tre-Croci-Pass aus dem Val Trompia zum Iseo-See ist übrigens auch recht knackig und zudem auch gut befahren. Iseo - Brescia bin ich auch mal flacher um den Berg rum gefahren - da war gar nicht soviel los - allerdings war das im März. Eindeutig ruhiger wäre ab Salo Richtung Idro-See fahren, südlich Vestone eine Dörferstrecke (bergig) über Lodrino ins Val Trompia, von dort via dem unbekannten Zeno-Pass nach Pisogne (Pass ist ziemlich steil zu beiden Seiten, Ostseite schattig, schlechte Fahrbahn, Ostseite oben sehr viel Farn). Eine weitere Variante wäre ganz ohne Iseo-See den Idro-See anfahren, dann via Bagolino/Val Caffaro nach Breno. Dazwischen liegt aber ein ziemlich heftiger Doppelpass mit knapp 2000m.

Zwischen Pisogne (Iseo-See Nord) und Breno solltest du die Hauptstraße meiden (Radfahrverbot), es gibt mehrer Nebenstrecken, manchmal nur schwer zu finden, weil nicht ausgeschildert. Zwar nimmt der Verkehr nach Norden ab, bis Edolo musst du aber immer noch mit viel Verkehr rechnen, da sowohl Aprica- wie auch Tonale-Pass zum Transit genutzt werden (LKW). Aprica-Pass geht aber ganz gut, ist auch nicht so schwer.

Die anschließende Ebene nach Tirano ist wiedrum sehr betriebig. Nach Tirano zwar weniger Verkehr, aber mit LKWs und einigen schnellen Autos solltest du da schon rechnen. Für die heutigen Motoren ist der Pass keine Herausforderung mehr, es gibt kaum bremsende Haarnadelkurven. Für dich als Radler allerdings ein hartes Feld, wie oben schon beschrieben (ganz im Gegensatz dazu ist die Nordanfahrt leicht). Bei Poschiavo gibt es eine Zwischeneben, die du auch zur Rast nutzen kannst. Es gibt dort mehrere Campings. Schöne Seelage der in La Prese. Ich selbst war zwischen La Prese und Poschiavo, einfacher Platz, dafür noch günstig.

Weitere Campings:
Vicosoprano: kleiner, etwas verstecker Bergcamping im Bergelltal, günstig, schöne Lage
Maloja: ordentlicher Bergcamping am See, auch eher einfach, wurde von Dauercamper eingeladen
Naturns: gepflegter, kleiner Camping, es gibt einen weiteren größeren zur anderen Flussseite
Prad, wohl mehrere Campings, teils stark bevölkert von Radlern (Stilfserjoch-Basislager), etwas überkommerzialisiert, nächtliche Musik auf dem Klo finde ich in den Bergen etwas "überambitioniert"
Pfunds: Gasthof & Jugendherberge quasi in der Ortsmitte, preisgünstige Zimmer, einfache, aber gute Küche

P.S.: Um den berühmten Bahnkreisel bei Brusio zu überblicken, müsstest du die Straße verlassen und irgendwie Richtung Waldrand fahren

Dort fährt er gar nicht auf der Berninastraße, sondern auf einer - mir unbekannten - Alternativroute weiter oben. Vielleicht bietet die einen schönen Blick ... vielleicht ist man aber auch einfach im Wald unterwegs.

So genau hatte ich nicht geschaut. Das dürfte aber eher eine Experimental-Route des "elektronischen Erfindungs-Trackings" sein und wird sich dann schon vor Ort "bereinigen".

Ein kleiner Tipp auf Radwegen Schotter/Teer bzw. wenig befahrene Strassen

von Tramin durch die Weinberge nach
Mezzocorona
Spormaggiore
Andalo
Molveno
Westseite Lago di Molveno
Lago Nembia
oben bleiben auf Schotterweg nach
Ranzo
auf guter Strasse nach
Fraveggio
Lago di Toblino
via Dro und Arco nach Torbole

Zeitbedarf für diesen Abschnitt gemütlich und mit Genuss 2 Tage
Es gibt viel zu fotografieren

Richtig, die Route habe ich mit gpsies nur ganz grob mit ca. 10-15 Wegpunkten zusammen geklickt.
Darum ja auch die Frage, nach einer Routenempfehlung.
Den Berninapass finde ich als Highlight als letzten Anstieg der Tour ja sehr spannend und den Iseo See würde ich auch gerne sehen.
Ansonsten vertraue ich euren Vorschlägen bzw. würde mir dann mit googlemaps (Streetview/Satellit) die Arbeit machen und nach schönen kleinen Wegen Ausschau halten die nicht allzu steil sind.

Gibt es vielleicht einen Routenplaner den ich einsetzten könnte?
Im Wiki habe ich bisher nichts finden können.

Vielen Dank, die Strecke schaue ich mir später mal genauer an!

Allerdings habe ich eher Unsicherheiten mit der Strecke zwischen Arcor und dem Berninapass.

Mir ist nicht klar, wo du warum in der ersten Hälfte bis zum Gardasee nicht die Radroute nimmst und wo doch.

Der Anstieg zum Reschenpass auf der Hauptstraße von Pfunds war letzes Jahr für Radler gesperrt; die Route über Martina ist eh autoärmer.
Der Anstieg zum Fernpass kann extrem autolastig sein, die Radroute ist zwar schweißtreibend, landschafltich dafür sehr schön.
Hinter Meran führt die Route am geraden kanalisierten Etsch langweilig entlang. Weiter rechts geht es spannender durch die Weinregion.
Durch die dunklen Tunnel am Westufer des Gardasee magst du sicher nicht radeln; darf man überhaupt?

Wir fuhre in 2013.
Hier unsere Route zum Reschen.
Hier unsere Route Reschen - Gardasee.

Ja, darf man. Jüngst hat ein Forumsmitglied berichtet, dass ihn die Tunnel weniger gestört hätten als hier Angst gemacht wird und dass sie mittlerweile beleuchtet wären. Ich bin sie noch unbeleuchtet gefahren - sicherlich nicht angenehm, der landschaftliche Reiz des Westufers rechtfertigt aber diese Fahrt durchaus. Radfahrverbot gab es damals allerdings schon für den Tunnel zum Ledro-See, obwohl beleuchtet, aber ein längere Strecke. Da bin ich natürlich auch durch gefahren - bergauf allerdings nicht die rechte Freude trotz geringem Verkehr. (Ausweichstrecke ist heute intakt und wohl ausgeschildert - hier auch schon oft erläutert.)

P.S.: Am nördlichen Iseo-See gibt es auch noch eine Tunnelpassage, die unangenehm sein kann, wenn viel Verkehr ist. Ich kann mich aber nicht mehr genau erinnern, ob Verbot oder nicht - wenn, habe ich es nicht beachtet. Soweit ich mich erinnere, sind die Fahralternativen um die Tunnels verfallen und nicht benutzbar.

Er will halt auch nach Arco. Vom Lago Nembia geht es ohne grosse Anstiege auf schönem Forstweg nach Ranzo. Schon vor Ranzo fährt man auf einem imposanten Balkon bis nach Fraveggio. Durchgehend bis Torbole auf Radwegen.