Hallo,

obwohl unsere Reise durch die USA schon ein paar Monate her ist ( August - Oktober 2013), möchte ich für Interessierte jetzt endlich einige Erfahrungen und Tipps weiter geben.

Anreise:

Wir flogen mit der United Airlines ab Stuttgart nach New York und mussten dafür unsere Fahrräder in Kartons verpacken. Außerdem verlangt die Airline 100$ je Fahrrad und Strecke.
Tipp: Besonders das Schaltwerk gut einpacken = ich durfte am Flughafen erst mal das Schaltwerk notdürftig richten, um überhaupt losradeln zu können.

Beim Rückflug von San Francisco mussten wir für unsere 2 Fahrräder direkt am Flughafen Kartons (90$)kaufen,um die Fahrräder zu verpacken. Diesmal kamen unsere Räder aber "gesund" an.
Lufthansa verlangte für die Fahradmitnahme 150 $.

Reise-Route:

Wir wollten zwar in erster Linie die Durchquerung von NY nach SF schaffen, aber auch Highlights in den USA mitnehmen. So fuhren wir zunächst in Richtung Kanada, um uns die Niagarafälle (= schön) anzuschauen. Von dort ging es auf der kanadischen Seite weiter bis Detroit.
Von Detroit ging es zum Lake Michigan und da dann nach Chicago (= schöne Stadt).

Von hier aus fuhren wir die meiste Zeit auf der Route 66, die manchmal aber schwer zu finden ist. Oft führt sie als sogenannte Service Road parallel zur neuen I 40.In Chicago
fanden wir im Buchladen eine Karte zur Route 66 - die war dann sehr hilfreich.

Über St. Louis, Springfield, Joplin, Tulsa fuhren wir dann bis Oklahoma City. Allerdings hatten wir in den Bundesstaaten Missouri und Oklahoma zunehmends Probleme mit Hunden, die uns verfolgten, so dass wir in Sayre ( kurz vor der Grenze nach Texas) das Angebot zur Mitfahrt nach Santa Fe im Wohnmobil annahmen. Dies bedeutete das Ende unserer Radtour nach 3750 km ....

Weiterreise:

Von Santa Fe fuhren wir nach Albuquerque, wo gerade das Ballonfestival ( = sehr zu empfehlen) stattfand.
Ab Albuquerque hatten wir einen Mietwagen ( der groß genug für unsere Fahrräder war), mit dem wir dann die vielen Nationalparks bzw. Stateparks im Südwesten anfuhren. Den Mietwagen hatte ich kurzfristig über den ADAC gebucht.

Vorteil: Durch die Fahrt mit dem Auto konnten wir im Vergleich zur Fahrradstrecke natürlich viel mehr sehen. Das war eine kleine Entschädigung für die abgebrochene Radtour.

Tipps:

- wenn man von Windsor (Kanada) nach Detroit hinüber will, gibt es nur zwei Möglichkeiten, nämlich eine Brücke und einen Tunnel. Beide sind aber für Radfahrer gesperrt. D.h. man muss bereits im Vorfeld planen und eine nördliche Route, die zur Fähre führt, wählen - oder in Windsor einen freundlichen Taxifahrer finden, der einen ( und die Fahrräder) kurz nach Detroit fährt. Wir hatten Glück und fanden genau in dem Moment, als ein gewaltiges Gewitter losging einen solchen Fahrer = Schwein gehabt.

- Übernachtungsmöglichkeiten gibt es in der Regel immer an den Autobahnauffahrten = hier befinden sich meist Motels/Hotels der großen Ketten.

- Alternativ dazu können Radfahrer sich bei "Warmshowers.org" registrieren und haben dann die Möglichkeit bei registrierten Warmshowersmitgliedern zu übernachten. Näheres auf der Homepage "Warmshowers.org".

- Neben den großen Nationalparks Grand Canyon, Bryce NP .... möchten wir den Goblin State Park empfehlen = absolut schön!


- Zur Routenplanung habe ich oft Googlemaps eingesetzt, was allerdings den Nachteil hatte, dass Google uns sehr fahrradfreundliche Routen aussuchte - und das waren oft sehr entlegene Routen = und dort gab es leider oft freilaufende Hunde, die uns "lieb hatten".

- Für das Handy konnten wir für uns eine lokale SIM - Karte kaufen und waren für 35$ / Monat online.



Fazit:

Dies war eine ganz besondere Reise, auch wenn wir unser erstes Ziel (NY-SF mit dem Rad) nicht erreicht haben. Aber die Freundlichkeit der Menschen ( wir haben heute noch regelmäßigen Kontakt zu amerikanischen Bekannten), die Landschaften und die endlosen Weiten sind absolut beeindruckend!